Nach Beendigung der ersten Halbserie der Thüringenliga zieht der Aufsteiger
FC Union Mühlhausen ein erstes Fazit. Der Webmaster der Homepage des FC Union Michael Jakob
(HP FC Union Mühlhausen) führte dazu
mit dem Trainer des Aufsteigers FC Union Mühlhausen, Bernd Nemetschek das folgende Interview:
MJ: |
Die Thüringenligasaison 2000/2001 ist fast zu Hälfte vorbei.
Wie schätzen Sie das bisherige Abschneiden des FC Union ein? |
Bernd Nemetschek: |
Rein statistisch gesehen ist der Tabellenplatz o.K. Wir überwintern auf einem Nichtabstiegsplatz.
Das ist positiv zu betrachten. Nach Anfangsproblemen der sportlichen Anpassung ( Spieltag 1. Bis 4.) und dem
Aderlass durch den Weggang mehrerer Spieler (4. Bis 8. Spieltag) hat sich die Mannschaft den höheren
Anforderungen angepasst. Gemessen am vorjährigen Aufstieg kann das bisherige Abschneiden als ähnlich
erfolgreich - gemessen am höheren Maßstab - angesehen werden. Sollte es uns gelingen,
am Ende der Saison ebenfalls auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen, so sehe ich das -
ähnlich wie den Aufstieg im vergangenen Jahr - als kleine Sensation an. |
MJ: |
Worin sehen sie die Hauptunterschiede zwischen Landesklasse und Thüringenliga? |
Bernd Nemetschek: |
Die wesentlichen Hauptunterschiede sehe ich in puncto Handlungsschnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit der
Spieler, im richtigen Erfassen der Spielfortsetzung entsprechend der erforderlichen Spielsituation und
Spielauffassung. Des weiteren werden geringste individuelle Fehler der Spieler im Abwehrverhalten vom
Gegner resolut genutzt. Ein weiterer großer Unterschied besteht im Offensiverhalten, dass heißt die
wenigen - im Vergleich zur Landesklasse - herausgespielten Torchancen konzentrierter und entschlossener
zu nutzen. Die individuelle Klasse einzelner Thüringenligaspieler entscheiden oftmals über Sieg und
Niederlage. |
MJ: |
Wie schätzen Sie die Schiedsrichterleistungen in den bisherigen Partien ein? |
Bernd Nemetschek: |
Die Schiedsrichterleistungen kann ich nur für meine Mannschaft einschätzen. Im bisherigen Verlauf
der Meisterschaft konnte ich überwiegend gute bis sehr gute Leistungen sehen, einzige Ausnahme unser
Heimspiel gegen Schmalkalden - als wir durch kuriose Entscheidungen des Schiedsrichters zum Ende des
Spiels um den Lohn unserer sehr guten Leistung an diesem Spieltag gebracht wurden. |
MJ: |
Welche sportlichen Stärken und Schwächen sehen Sie beim FC? |
Bernd Nemetschek: |
Wenn man das letzte Auswärtsspiel in Veilsdorf ( 3:4 Niederlage) außer Betracht läßt,
besitzt die Mannschaft ein solides und kompaktes Abwehrverhalten. Positiv ist weiterhin die Umsetzung
des vorgegebenen Spielsystems in puncto Taktik und Spielanlage. Eine weitere Stärke, worauf u.a. auch der
Aufstieg in der vergangenen Saison zurückzuführen ist, sehe ich in der Grundeinstellung der Spieler auf
Training und Wettkampf. Schwächen sehe ich in der Grundschnelligkeit einzelner Spieler, in mangelndem
spielerischen Kombinationsfluß der einzelnen Mannschaftsteile und in einem abgeklärteren Zweikampfverhalten. |
MJ: |
Wie ist ihre Meinung zu den Spielerabgängen der Vergangenheit beim FC? |
Bernd Nemetschek: |
Die Spielerabgänge durften ganz einfach zum damaligen Zeitpunkt (4. Bis 8.Spieltag) nicht passieren.
Ansonsten schaun wir nach vorn, denken positiv. Es gilt der jetzigen Mannschaft - die zuletzt
eindrucksvoll im Punktspielgeschehen mehrfach gepunktet hat - das vollste Vertrauen zur Erreichung der
Zielstellung, sprich Klassenerhalt, zu geben. |
MJ: |
Welche personellen Verstärkungen würden Sie sich in absehbarer Zeit für die
Thüringenligamannschaft wünschen? |
Bernd Nemetschek: |
Es bleibt aufgrund der neuen Bestimmungen nur noch bis zum 15. Januar 2001 die Möglichkeit seitens des
Vereinsvorstandes zu reagieren. Um die Zielstellung Klassenerhalt zu erreichen, wären 2 bis 3
landesligataugliche Spieler notwendig. Ein Abwehrspieler modernster Prägung
(starkes Zweikampfverhalten und Qualitäten im Offensivverhalten) sowie ein Stürmer mit ausgeprägtem
Torinstinkt. |
MJ: |
Das Mühlhäuser "Auestadion" ist nach dem Umbau fast fertig. Wie ist ihr Eindruck von
der Sportstätte? |
Bernd Nemetschek: |
Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen
(Umkleideraum, Trainingsmöglichkeiten, Clubraum, Flutlicht etc.) deutlich verbessert. Kritikwürdig ist auf
dem Hauptspielfeld die Anordnung der Traversen, die unverständlicherweise bei der gesamten Sanierung des
Auestadions im unveränderten (alten) Zustand blieben. |
MJ: |
Wie sehen Sie die sportliche Zukunft des FC Union? |
Bernd Nemetschek: |
Ziel kann es nur sein, für die Größe dieser Stadt, sich mit der ersten Mannschaft auf Landesligaebene
zu etablieren. Mit der zweiten Mannschaft als Unterbau der 1. mindestens auf Kreisligaebene zu spielen und
mit den Nachwuchsmannschaften in der höchsten Spielklasse der jeweiligen Altersklasse um
Meisterschaftspunkte zu kämpfen. Schließlich besitzt der Verein eine große Tradition. |
MJ: |
Wie sehen Ihre sportlichen Ziele in der Zukunft aus? |
Bernd Nemetschek: |
Nahziel in der Saison 2000/2001 ist der Klassenerhalt der 1. Mannschaft sowie junge talentierte
Spieler zu integrieren, darüber hinaus für die weitere Zukunft eine schlagkräftige Mannschaft auf
Landesebene aufzubauen und dort zu etablieren. |
MJ: |
Zum Abschluß ihr Tipp. Welche Plazierung belegt der FC Union am Ende der Saison? |
Bernd Nemetschek: |
Ich tippe generell nicht , bin aber davon überzeugt, daß wir am Ende der Saison einen
Nichtabstiegsplatz erreichen werden.
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