SV 1910 Kahla - SC Leinefelde 1912
0 : 1


Torfolge:

0 : 1 Chris Jauer (70.)


Schiedsrichter   Burkhardt (Suhl)
Zuschauer   150
Besondere Vorkommnisse   keine


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Kahla agierte im Angriff zu harmlos
COTT Leinefelde Szene aus dem Spiel:
Torhüter Cott (Leinefelde) klärt vor Torsten Metsch (Kahla)
Foto: Heiko Jecke
Am 8.Spieltag der Thueringenliga wurde dem SV 1910 Kahla die erste Heimniederlage in der laufenden Saison durch den starken Aufsteiger vom SC Leinefelde 1912 beigebracht, der bisher noch nie als Verlierer auswärts den Platz verlassen musste.
Zum ersten Mal in der Saison bekam es die Kahlaer Mannschaft mit einem Gegner der oberen Tabellenränge zu tun und nur 150 Zuschauer bildeten obendrein noch eine enttäuschende Kulisse.
Doch all diese nackten Fakten können diese Niederlage nicht entschuldigen. Der SV 1910 Kahla konnte den Schwung vom Weimarer Lindenberg nicht in dieses Spiel übernehmen. Am heutigen Tag, sieht man einmal von den ersten zehn Minuten der Partie ab, waren uns die Eichsfelder in technischer, kämpferischer und sogar in spielerischer Hinsicht überlegen.

Kahla begann druckvoll und hatte bereits nach vier Minuten seine erste Chance, als Hacker Tormann Cott mit einem nicht ungefährlichen Schuß testete. Nur eine Minute später eine weitere gute Gelegenheit. Ein Abwehrspieler der Leinefelder legte per Kopf das Streitobjekt im Strafraum Sascha Möller direkt vor die Füße. Möller, sicherlich selbst von diesem Geschenk überrascht, zielte nicht richtig und der Ball ging am Tor vorbei.
Nach dem der hochmotivierte Aufsteiger sich auf das frühzeitige Stören der Kahlaer eingestellt hatte, kamen die Gäste aus dem Eichsfeld nun besser in das Spiel. Der SC Leinefelde gewann immer mehr Zweikämpfe und erkämpfte sich mit athletischem Einsatz die Bälle schon im Mittelfeld. Kahla machte es den Gästen in dieser Hinsicht durch ungenaue und zu lässige Abspiele auch nicht sonderlich schwer.
Das erste Signal in Richtung Kahlaer Tor setzte Leinefelde in der 28.Minute, als Jauer mit einem trockenen ansatzlosen Schuß aus dem Fußgelenk Torhüter Keilwerth zum ersten Mal zu einer großen Parade zwang. Nur zwei Minuten später "brannte" es nach einem Fehler von Thomas Heynig, der den Ball am eigenen Strafraum an Jauer verlor, lichterloh. Sieburg, heute wieder von Anbeginn dabei, mußte sich mächtig strecken, um in letzter Sekunde dem Torjäger der Gäste den Ball vom Fuß zu spitzeln.
In der 39.Minute zappelte dann der Ball sogar im Netz des Kahlaer Gehäuses. Doch der Schieri-Assistent auf der linken Seite hatte die Abseitsstellung von Jauer völlig richtig erkannt.
Der SV 1910 Kahla hatte in dieser Phase des Spiels große Schwierigkeiten selbst Angriffe aufzuziehen.
Dann doch noch eine gute Chance für die Hausherren bei einem Metsch Freistoß fünf Minuten vorm Seitenwechsel. Torsten Metsch zirkelte das Leder aus 17-Meter Entfernung äußerst knapp am rechten Dreiangel vorbei in das Aus. Hier hätte wohl TW Cott kaum einen Hauch einer Chance gehabt.
Der SC Leinefelde kam nun noch bissiger aus den Kabinen. Die Eichsfelder durch Kapitän Rabe lautstark nach vorn getrieben, belagerten nun das Kahlaer Tor. In der 47.Minute stockte den gut 150 Zuschauern der Atem. Marek Szafer tauchte völlig allein vor dem Kahlaer Tor auf. Doch mit einer Großtat verhinderte TW Keilwerth den Rückstand. Kurze Zeit später streifte ein Thüne-Kopfball über die Querlatte. In der 67.Minute verlor TW Keilwerth ein Luftduell im eigenen Strafraum und Timo Golsch konnte auf der Linie zur Ecke klären. Das Tor lag förmlich in der Luft. Doch in der 70.Minute hatte wohl noch keiner damit gerechnet, zumal Kahla gerade wieder versuchte, einen Angriff aus der eigenen Hälfte aufzubauen. Torjäger Chris Jauer (Torschützenkönig der Landesklassensaison 98/99 mit 29 Treffern) nutzte das Missverständnis in der Kahlaer Hintermannschaft und erkämpfte sich den Ball. Kurz darauf war es passiert: Jauer hatte zum 0:1 für die Gäste eingelocht und zugleich seinen siebenten Treffer in der laufenden Meisterschaft erzielt.
Kahla bemühte sich, nach diesem Gegentor mehr für den Angriff zu tun und lief damit in die Konter der Eichsfelder. Zweimal, in der 71. und 73.Minute, war der Torschütze bei den Gästen völlig frei am Strafraum der Kahlaer angespielt worden. Beide Male rettete Torhüter Keilwerth im großen Stil.
Timo Golsch hatte in der 75.Minute dann doch noch den Ausgleich auf dem Fuß. Doch aus 12-Meter-Entfernung streifte sein Schuss nur den rechten Außenpfosten. Kahla drückte noch einmal auf den Ausgleich, aber zu ungenau waren die Abspiele und zu weit weg sprang der Ball bei der Ballannahme vom Fuß der Kahler Angreifer. Immer wieder konnten die Leinefelder klären, die nun den Vorsprung nach Hause schaukeln wollten. Als der gute Referee Burkhardt aus Suhl einige Minuten später pünktlich diese faire Begegnung abpfiff, lagen sich die Leinefelder in den Armen und die Kahlaer verließen mit enttäuschter Miene den Rasen.
Fazit:
Der Aufsteiger SC Leinefelde 1912 stellte sich als eine technisch gutklassige Mannschaft im Stadion am Dohlenstein vor, die allein mit ihrer Chancenverwertung am Ende unzufrieden sein müßten. Kahla hatte dem wenig entgegen zu setzen und wirkte im Angriff zu harmlos, um die Turowski-Truppe ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Ein Spiel, das die Kahlaer so schnell wie möglich abhaken sollten. Der SV 1910 Kahla hat nun am kommenden Wochenende beim VfB 09 Pößneck Gelegenheit zur Rehabilitation.