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17.Spieltag Thüringenliga
12.Februar 2000
SV Rudisleben
1
BSV Eintracht Sondershausen
2

Torfolge:
1 : 0   Andrzej Brzeszcynski (20.)
1 : 1   Axel Duft (87.)
1 : 2   Mathias Nelde (90.)

Schiedsrichter:   Ritz (Eiterfeld)
Zuschauer:   280
Rote Karte:   Kellner (Rudisleben) 68. Minute (Meckern)
Besondere Vorkommnisse:   Rudisleben verschiesst in der 94.Minute einen Elfmeter/TW Menzel hält


Spielbericht von Hans-Peter Stadermann (Rudisleben)auf www.svrudisleben.de

Spielbericht von Steffen Kliebisch (Sondershausen)

Hektik, Kampf und glückliche Eintracht in Rudisleben

Bayern gegen Manchester ? Ein Witz, im Vergleich zu dem, was sich heute in Rudisleben abspielte. Der Tabellenführer musste ohne die Verletzten Springer und Baumann beim starken Verfolger in Rudisleben antreten. Der letzte Sondershäuser Erfolg in Rudisleben stammt aus der Saison 1972/73. Und diese Serie wollten die Gastgeber mit allen Mitteln verteidigen. Die Bedingungen im "Stadion" waren schlecht. Vor allem der starke Wind und das holprige Geläuf machte beiden Teams zu schaffen. In der 1. Halbzeit spielte Rudisleben mit dem Wind.
Die erste Chance hatten allerdings die Sondershäuser. Ein Freistoß von Kloth in der 6. Minuten ging nur knapp über das Gehäuse. Aber von da an übernahmen die Gastgeber die Initiative. Vor allem über die rechte Angriffsseite sorgten sie für viel Gefahr. In der 8. Minute ist die Nummer 7 der Gastgeber völlig frei vor Menzel, der ihm den Ball vom Fuß nimmt. Danach verflachte die Partie wobei Rudisleben das Spiel bestimmte. In der 17. Minute hat Schwulera die große Chance zur Führung, sein schöner Drehschuss geht aber am Eintracht-Gehäuse vorbei.
In der 21. Minute war es dann aber soweit. Erneut läuft der Angriff über die rechte Seite und Brecszcynski staubt nach einem etwas verunglückten Schuss zum verdienten 1:0 ab. Nur 4 Minuten später ist es erneut die Nummer 7, die mit einem Schuss aus der 2. Reihe fast das 2:0 erzielt. Beim nächsten Angriff kann Menzel in letzter Sekunde vor Schwulera klären. Eintracht Trainer Burkhardt Venth reagierte auf die Probleme in der Abwehr. Daniel Rasch, der das erste Mal nach seinem Bänderriss wieder auf der Bank saß, kam für den enttäuschenden Ricardo Nieke. Danach fing sich die Eintracht etwas. Die größte Chance zum Ausgleich hatte Duft per Freistoß. Aber der von der Mauer abgefälschte Schuss knallte ans Lattenkreuz. Die letzte Chance in der 1. Hälfte hatte dann der Torschütze Brecszcynski, den die Eintracht nicht in den Griff bekam. Aber sein Volleyschuss geht über das Tor. Halbzeit.
Die Gäste haderten mit dem Schiedsrichter, der große Probleme in der zum Teil sehr hart geführten Partie hatte. Es gab bereits eine große Anzahl gelber Karten.
In der 2. Halbzeit übernahmen die Gäste vom Anpfiff an das Zepter, aber viele Fehlpässe verhinderten meist das Entstehen von Chancen. In der 59. Minute sprintet Duft in eine herrliche Hereingabe von links und verwandelt zum 1:1. Das dachten zumindest die etwa 50 mitgereisten Sonderhäuser Anhänger. Aber der von der Sonne geblendete Linienrichter erkannte vollkommen überraschend auf Abseits. Die 62. Minute erhitzte die Gemüter dann endgültig. Die Nummer 7 der Rudislebener sieht nach einem vollkommen unnötigen, brutalen Foul an Silabetzschky in der Sondershäuser Hälfte nur die gelbe Karte. Der Sondershäuser musste lange behandelt werden, konnte dann aber doch noch weiterspielen. Die aggressive Stimmung verbreitete sich vom Spielfeld auch auf die Tribüne, wo sich die Fans harte Wortgefechte lieferten. Glücklicherweise beließen es beide Seiten bei Verbalen Schlägen. In der 68. Minute dann ein Foul vom Rudislebener Kellner im Mittelfeld. Während die Sondershäuser noch rätselten, ob dieser schon die gelbe Karte hatte, zeigte der Schiedsrichter die rote Karte. Wohl eher wegen Meckern, als wegen des Foulspiels, welches nicht rotwürdig schien.
Die dezimierten Gastgeber verlegten sich jetzt aufs Kontern. Die nächste große Eintrachtchance hat Nelde in der 73. Minute. Sein toller 20 Meter Freistoß kann Lietsch an die Unterkante der Latte lenken. Von dort springt der Ball zurück ins Feld, die Eintrachtstürmer bekommen den aber einfach nicht über die Linie. Auch eine Kopfballchance in der 76. Minute blieb ungenutzt. Im Gegenzug hat Steinmetz die Riesenchance auf 2:0 zu erhöhen. Er läuft ganz allein auf Menzel zu, schießt den Ball aber links am Tor vorbei. In der 80. Minute drückt setzt sich Nelde im Rudislebener Strafraum durch und schießt den Ball ins Netz. Aber erneut entscheidet der Linienrichter auf Abseits. Auch die wütenden Proteste der Eintrachtler und die "Schieber-Schieber"-Rufe der Fans änderten nichts an dieser zweiten katastrophalen Fehlentscheidung. So langsam glaubten auch die Eintrachtfans an die erste Niederlage seit dem November 1998 (35 Spiele ungeschlagen !!!). Aber noch war nicht Schluss. Sondershausen stürmte mit Mann und Maus, Rudisleben kam nur noch zu wenigen Entlastungsangriffen.
Die 85. Minute : Eckball für Sondershausen. Axel Duft schießt ... und der Ball landet im Tor. Vermutlich war es der Wind, der Lietsch im Rudislebener Tor ganz alt aussehen ließ. Das 1:1 sorgte für riesige Jubelstürme auf Seiten des Tabellenführers, der jetzt noch mehr wollte. Und tatsächlich. In der 90. Minute grätscht Nelde in eine scharfe Hereingabe von links und drückt das Leder über die Linie. Unglaublicher Jubel auf der einen Seite, Trauer und Enttäuschung auf der anderen. Einige Rudislebener verließen nach der Eintrachtführung das Stadion. Ein Fehler, denn noch war nicht Schluss. In der 4. Minute der Nachspielzeit kommt ein Rudislebener Angreifer im Strafraum zu Fall und der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Elfmeter. Anlauf ... Schuss ... und Daniel Menzel ahnt die Ecke, kann den Ball aber nur nach vorne abwehren ... Nachschuss ... Menzel wirft sich vor den Ball ... bekommt ihn an den Rücken ... und der Ball fliegt über die Latte. Eckball, die Eintracht kann abwehren und dann ist Schluss. Aus. Vorbei.
Sondershausen gewinn