Veilsdorf (dkt). Mit großem Kampfgeist sicherte sich Veilsdorf die wichtigen
Punkte im Abstiegskampf.
Es war von vornherein klar, dass in dieser Begegnung keine Gefälligkeitsfloskeln
ausgetauscht würden. Zu wichtig war für beide Mannschaften der Sieg, der ihnen
die Chancen für das Überleben in der Thüringenliga verbessern würde. Offensiv
deshalb die Grundeinstellung beider Vertretungen in einem Match , in dem
insgesamt auf beiden Seiten mehr Kampf und Krampf als gezielte technische
Aktionen dominierten.
Auch die Gäste, die aufgrund ihrer Tabellensituation wenige Stunden vor der
Partie ihren bisherigen Trainer Frieder Hoffmann - sowieso erst seit Beginn der
Halbserie für Haese im Amt - gegen Bernd Naundorf getauscht hatten, stürmten voll
mit und hatten die erste Möglichkeit, als Seupel aus gut 20 Metern scharf abzog
und mit dem Kracher Keeper Vogel zur tollen Parade zwang (10.). Als sich aber
Fazlijewic in einen Querpass von Mai einschaltete, bezwang dieser den Torsteher
mit gezieltem Schuss in die lange Ecke (13.).
Den mehr glücklichen Vorsprung verteidigten die Ostthüringer mit allen Mitteln
auf die schon oft bewährte Weise: Sich selber und den Gegenspieler nicht
schonend, stoppten sie Veilsdorfer Angriffsbemühungen mit zahlreichen über die
Grenze des Erlaubten gehenden Einsätzen. Dafür kassierten sie im Verlauf der
Partie insgesamt sechs Verwarnungen (keine gegen Veilsdorf). Als Jens Thiere
seinen Gegenspieler Langbein mit der Hand ins Gesicht schlug, musste er schon
nach einer Viertelstunde wegen der Tätlichkeit vom Platz.
Aus taktischen Gründen wechselte Trainer Naundorf sofort den Stürmer Smetana
gegen Vosyka, einen robusten Abwehrspieler aus. Für die im Rückstand liegenden
Gastgeber wurde es nunmehr noch schwerer, den dichten Abwehrriegel der Motor-Elf
zu knacken. Zumal sich die Fehlabspiele bei den Keramikern aus dem Mittelfeld
heraus häuften, Veilsdorf kaum zum eigenen Spiel fand. Erst gegen Ende der ersten
Halbzeit belagerten die Platzherren das Gästetor. Aber Jank (Distanzschuss) und
Kreußel (Kopfball) fanden beide nicht das Kolditz-Gehäuse, Langguth schaufelte
aus guter Position die Kugel über das Gehäuse. Der Jubel zum Ausgleich jedoch
noch in der Nachspielzeit vor dem Pausenpfiff des gut amtierenden Referees aus
Offenbach vom Hessischen Fußball-Verband: Höfer setzte sich auf den rechten
Flügel durch. In seine Eingabe flog in der Spielertraube Kreußel und stieß das
Leder ins Netz (45.).
Nach dem Wechsel versuchten die Langguth-Schützlinge gleich nachzulegen. Wie beim
Ausgleichstor passte wieder Höfer in den Torraum, doch diesmal verpasste Kreußel
den Ball im Hechtflug (53.). Sehr gut das Anspiel aus der eigenen Hälfte über die
einmal aufgerückte Hinterreihe der Gäste auf Höfer. Um nicht an Kolditz zu
scheitern, musste der Kapitän der Torsteher umspielen, wurde dabei aber zu weit
abgetrieben. So konnte der Schlussmann die Flanke auf Langbein noch abfangen
(62.). Genau auch die Höfer-Flanke auf den gerade eingewechselten Güntzel, dessen
Volleyschuss meisterte Kolditz (72.).
Die über 300 Fans der EK-Elf begannen bald
zu verzweifeln. Da fasste sich Jank in der 75. Minute ein Herz, marschierte durch
die Lücke von Muzert und Trölitzsch und zog scharf ab. Kolditz bekam zwar noch
die Hand an die Kugel, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.
Mit der Führung im Rücken wurde Veilsdorf in der Deckung plötzlich unsicher.
Keiner bekam den Ball richtig weg, vom Strafstoßpunkt zog Nönnig scharf ab, doch
Vogel boxte den Ball über die Latte (81.). Ebenso toll reagierte der Schlussmann
später gegen Fazlijewic (89.). Auf der Gegenseite traf Güntzel nur noch die Latte
(90.) Großes Aufatmen bei den Fans nach dem herbeigesehnten Abpfiff.
Der SV Elektro-Keramik Veilsdorf spielte mit:
Vogel - Langguth - Mai (83. Staudigel), Westhäuser - Höfer,
Jank, Müller, Lehmann (46. Kolb), Hofmann - Kreußel, Langbein (67. Güntzel).
Der SV Motor Altenburg spielte mit:
Kolditz - Trölitzsch - Munzert, Thiere (15. Platzverweis) -
Karczmarczyk (83. Matejka), Hübner, Nönnig, Seupel, Smetana (16. Vosyka) -
Fazlijewic, Heim.