Schmalkalden (dkt). Nach sechs sieglosen Heimspielen stieß der FSV den Bock gegen
die Keramiker um.
Im Südthüringenderby ging es für beide Mannschaften in dieser Partie um sehr
viel: Der FSV wollte seinen Anhängern beweisen, dass er nach vielen schlechten
Leistungen auf eigenem Platz auch erfolgreichen Fußball spielen kann. Trainer
Reinhard Stopfel hatte seine Spieler dazu im Stadionheft regelrecht scharf
gemacht. Für Veilsdorf ging es um wichtige Auswärtspunkte im Kampf gegen den
drohenden Abstieg.
Beide Kontrahenten begannen die Partie deshalb mit hohem Tempo und scharfem
Einsatz, mit dem sie sich nicht schonten. Schon nach wenigen Minuten musste der
Referee gegen Schmidt (FSV) und Balleininger (EK) den gelben Karton zücken, was
für den Veilsdorfer nach dem Seitenwechsel Folgen haben sollte. Insgesamt
belastete der sonst gute junge Schiedsrichter die Gäste öfters mit Verwarnungen,
obgleich die Gastgeber mit gleicher Münze dagegenhielten.
Sehr bald stellte sich heraus, dass das Spiel vor allem auch eine Partie der
beiden Torsteher Jens Rothamel (Schmalkalden) und Christian Vogel (Veilsdorf)
werden würde, denn sie standen bald im Mittelpunkt der Begegnung.. Glück hatte
dabei der FSV-Keeper schon nach 120 Sekunden, dass der noch abgefälschte
Jank-Kracher zentimeterknapp über die Latte flog.
Auf der Gegenseite ließ der Unparteiische einen Freistoß für die Gastgeber wiederholen:
Sehr scharf setzte Denny Gebauer die Kugel aus 25 Metern auf das EK-Tor, Vogel konnte das nasse
Leder nicht festhalten, im Nachsetzen drückte Burghardt die Kugel über die Linie
(10.). Schon nach dem Wiederanstoß musste Rothamel weit aus dem Gehäuse, um sich
gegen den antrittsschnellen Kreußel zu behaupten.
Gegen den Torschützen musste die EK-Deckung um Langguth, Westhäuser, Paulus und
Jank, die ihre Aufgabe insgesamt gut löste, jedoch besonders aufmerksam sein.
Genau nach einer Viertelstunde kam Gebauer jedoch rechts durch, seinen aus etwas
spitzem Winkel abgefeuerten Scharfschuss parierte Vogel mit toller Parade. Mit
weitem Hechtflug meisterte er den erneuten Freistoß von Gebauer aus ähnlicher
Position wie bei dessen Torschuss. Schon mit diesen beiden Aktionen hatte der
junge Veilsdorfer Torsteher seinen Fehler beim 1:0 mehr als wettgemacht. Rothamel
zeichnete sich bei der besten Gästechance durch den wiedergenesenen Güntzel aus,
als er dessen Knaller mit dem Pausenpfiff noch über die Latte boxte.
Die EK-Elf begehrte aus nach dem Wechsel weiter auf. Langguth versuchte sein
Glück mit einem Fernschuss, der das Tor knapp verfehlte (50.). Fünf Minuten
später drang er einsatzstark in den Strafraum ein und konnte am erfolgreichen
Torschuss nur noch durch Foulspiel gehindert werden. Beim fälligen Strafstoß ließ
Jank dem Keeper keine Chance.
Nur Sekunden später ließ Balleininger den Fuß gegen Svoboda stehen und sah so mit der zweiten gelben
die Ampelkarte. Obwohl jetzt in
der Unterzahl bekam Veilsdorf mit gezieltem Konterspiel nun die besseren
Möglichkeiten. Dabei zeigte sich aber die permanente Schwäche des EK-Angriffs
besonders in den Auswärtsspielen, in denen dieser insgesamt nur ganze fünf (!)
Treffer zustande brachte. Denn trotz guter Chancen vermochten Höfer, Langbein und
Güntzel den sicheren Rothamel nicht noch einmal zu überwinden.
Auf der Gegenseite schnappte die Veilsdorfer Abseitsfalle immer wieder zu. So
erfolglos, wurden die Gastgeber immer nervöser und überboten sich in
Fehlabspielen. Fünf Minuten vor Ultimo bekam die EK-Deckung die Kugel nicht
entscheiden weg. Immer wieder sprang diese einen FSV-Spieler vor den Fuß bis der
eingewechselte Nummer diese zur Erlösung seiner Elf im langen Eck versenkte.
Gleich darauf musste Rothamel den Ausgleich verhindern (86.), den Schuss von
Staudigel aus dem Gewühl lenkte er reaktionsschnell noch übers Tor. Im Gegenzug
lief der Konter auf Dreißigacker, der Vogel abermals keine Abwehrmöglichkeit
ließ.
"Schmalkalden hat diesmal zwei Klassen besser gespielt als zuletzt", schätzte
SKisprung-Altmeister Werner Lesser fachkundig den Erfolg der Gastgeber ein.
"Meine Elf hat mit starkem Einsatz den Erfolg gesichert, darin lag der
wesentliche Unterschied zu den erfolglosen Heimspielen", resümierte der FSV-Coach
Stopfel.