Furioses Spitzenspiel auf dem Göldner
Fußballherz, was willst du mehr ?
"Traumfußball","Das beste Spiel, das es in der Thüringenliga je gegeben hat".
Nach dem Spiel bestand kein Zweifel mehr. Hier trafen die mit Abstand besten Teams der Thüringenliga
aufeinander. Keiner der 850 Zuschauer (Saisonrekord) im Göldnerstadion dürfte sein Kommen bereut haben.
Denn beide Mannschaften zeigten einfach erstklassigen Fußball.
Der gastgebende Tabellenführer aus Sondershausen legte los wie die Feuerwehr. Gästekeeper Laue zeigte
eine erste Unsicherheit bei einer Flanke von der rechten Seite, doch Matthias Springer konnte die sich
bietende Chance nicht nutzen. Nur 2 Minuten später gibt es Freistoß für die Eintracht.
Entfernung ca. 25 Meter. Ein Fall für Daniel Rasch. Sein Geschoss wird in der Mauer leicht abgefälscht
und zischt nur Millimeter über die Latte. Die folgende Ecke tritt Axel Duft mit links.
Der Ball wird immer länger, Laue kommt nicht heran und der Ball senkt sich ins Netz.
Welch ein Auftakt für die Platzherren. Es war bereits die zweite direkt verwandelte Ecke von
Axel ("Mario") Duft in dieser Saison. Wer aber dachte, die Gäste wären geschockt, der sah sich wenig
später getäuscht. Die Eintracht ließ die Zügel schleifen und die äußerst spielstarken Gäste bestimmten
das Geschehen, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Lediglich zwei Freistöße und ein Schuss von
Kaschuba sorgten für etwas sorgenvolle Mienen auf den Rängen.
Die 23. Minute: Ein langer Ball in den Sondershäuser Strafraum, Menzel kommt nicht energisch genug
aus seinem Tor, ein Jenaer Angreifer kann den Ball in die Mitte spitzeln,
wo Nowacki das Leder nur noch ins leere Tor schießen muss.
Der etwas überraschende, aber nicht unverdiente Ausgleich.
Jetzt war wieder die Eintracht am Zug. Ein Freistoß des bärenstarken Duft landet exakt auf dem Kopf
von Krug, der will den Ball in die Mitte abgeben, doch der erneut sehr agile Maik Franz ist ein paar
Zentimeter zu klein. Aufregung dann in der 42. Spielminute. Ein Jenaer Abwehrspieler versucht
mit einem Fallrückzieher am Mann den Ball aus dem Strafraum zu klären und Schiri Honnef entscheidet
vollkommen zurecht auf indirekten Freistoß. Der Ball wird auf Duft's starken linken Fuß gelegt
und er schlenzt den Ball aus 11-Meter Entfernung ins obere Torwarteck. 2:1.
Mit dem Pausenpfiff hat Marcel Kloth sogar noch die Riesenchance auf 3:1 zu erhöhen,
doch er scheitert freistehend an Laue. Beide Teams wurden mit großem Beifall in die wohlverdiente
Pause verabschiedet.
Der Gastgeber wechselte in der Halbzeit aus. Silabetzschky kam für den mit einer gelben Karte
belasteten Glebe und der wiedergenesene Baumann kam für Kloth.
Letzterer Wechsel sollte noch von großer Bedeutung sein.
Wie schon in Hälfte eins gehörte die Anfangsphase der Eintracht. Und wieder schlug es bereits
nach wenigen Minuten im Gästegehäuse ein. Franz verlängert einen hohen Ball von Torwart Menzel
per Kopf auf Krug, der Laue völlig freistehend aus 10 Metern nicht den Hauch einer Chance läßt.
Franz hätte nach 55 Minuten fast für die Entscheidung gesorgt, doch sein Schuss wird von Laue pariert.
Für den (einzigen) negativen Höhepunkt sorgte Stefan Kaschuba nach 57 Minuten.
Er grätscht mit beiden Beinen voran in die Ferse von Baumann. Dieses äußerst brutale und unnötige Foul
im Mittelfeld bestrafte Schiri Honnef folgerichtig mit der (Dunkel)Roten Karte.
Glücklicherweise konnte Baumann nach einigen Minuten weiterspielen.
Wer dachte, damit sei die Entscheidung gefallen, der sah sich getäuscht. In der 65. Minute schlenzt
Hartung einen Freistoß aus 16 Metern in die Torwartecke und sorgt damit noch einmal für Spannung.
Die Eintracht bestimmte danach das Spielgeschehen, die dezimierten Gäste blieben mit ihren Kontern
aber immer gefährlich. Ein Kuriosum in der 75. Minute: der Jenaer Straube läuft sich an der Seitenlinie warm,
drischt den Ball weg und erhält dafür die gelbe Karte.
Für die Entscheidung sorgte der ganz stark aufspielende Daniel Rasch in der 82. Minute.
Sein toller Schuss landet unhaltbar im linken unteren Eck. Duft hätte 3 Minuten vor Ultimo mit einem
direkten Freistoß ins kurze Eck fast noch das 5:2 erzielt, was des Guten aber zuviel gewesen wäre.
Die Gäste steckten nie auf und trugen einen großen Teil dazu bei, dass dieses Spiel zu einem Erlebnis
für alle Zuschauer wurde. Es bleibt eigentlich nur, beiden Teams für diese grandiose Leistung zu
danken. Die Eintracht untermauerte ihren Anspruch auf die Meisterschaft und in Jena muss man sich bei
dieser 2. Mannschaft keine Sorgen um die Zukunft machen. Lediglich der üble Blackout von Kaschuba
trübte etwas dieses tolle Spiel.
PS: Dieses Spiel war das 40. Ligaspiel der Eintracht in Folge ohne Niederlage.
Der "Cottbus-Rekord" wackelt gewaltig.
Der BSV Eintracht Sondershausen spielte mit:
Menzel - Plachy, Glebe (46.Silabotzschky), Rasch, Nelde, Kloth (46.Baumann), Springer, Nieke (83.Zwicker), Krug,Duft, M.Franz.
Der FC Carl Zeiss Jena spielte mit:
Laue - Lindner, Hartung, Ast, Kaschuba, Wolter, Fröhlich, Ulrich, Schröter, Nowacki, Busse.