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24.Spieltag Thüringenliga
16.April 2000
BSV Eintracht Sondershausen
BSV Eintracht Sondershausen
4
FC Carl Zeiss Jena II
2
FC Carl Zeiss Jena II

Torfolge:
1 : 0   Axel Duft (7.)
1 : 1   Thomas Nowacki (23.)
2 : 1   Axel Duft (42.)
3 : 1   Christian Krug (49.)
3 : 2   Sebastian Hartung (65.)
4 : 2   Daniel Rasch (82.)

Schiedsrichter:   Honnef (Gotha)
Zuschauer:   850
Besondere Vorkommnisse:   Rote Karte: Kaschuba (57.)


Spielbericht v. Steffen Kliebisch (Sondershausen)

Furioses Spitzenspiel auf dem Göldner
Fußballherz, was willst du mehr ?

"Traumfußball","Das beste Spiel, das es in der Thüringenliga je gegeben hat". Nach dem Spiel bestand kein Zweifel mehr. Hier trafen die mit Abstand besten Teams der Thüringenliga aufeinander. Keiner der 850 Zuschauer (Saisonrekord) im Göldnerstadion dürfte sein Kommen bereut haben. Denn beide Mannschaften zeigten einfach erstklassigen Fußball.
Der gastgebende Tabellenführer aus Sondershausen legte los wie die Feuerwehr. Gästekeeper Laue zeigte eine erste Unsicherheit bei einer Flanke von der rechten Seite, doch Matthias Springer konnte die sich bietende Chance nicht nutzen. Nur 2 Minuten später gibt es Freistoß für die Eintracht. Entfernung ca. 25 Meter. Ein Fall für Daniel Rasch. Sein Geschoss wird in der Mauer leicht abgefälscht und zischt nur Millimeter über die Latte. Die folgende Ecke tritt Axel Duft mit links. Der Ball wird immer länger, Laue kommt nicht heran und der Ball senkt sich ins Netz.
Welch ein Auftakt für die Platzherren. Es war bereits die zweite direkt verwandelte Ecke von Axel ("Mario") Duft in dieser Saison. Wer aber dachte, die Gäste wären geschockt, der sah sich wenig später getäuscht. Die Eintracht ließ die Zügel schleifen und die äußerst spielstarken Gäste bestimmten das Geschehen, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Lediglich zwei Freistöße und ein Schuss von Kaschuba sorgten für etwas sorgenvolle Mienen auf den Rängen.
Die 23. Minute: Ein langer Ball in den Sondershäuser Strafraum, Menzel kommt nicht energisch genug aus seinem Tor, ein Jenaer Angreifer kann den Ball in die Mitte spitzeln, wo Nowacki das Leder nur noch ins leere Tor schießen muss. Der etwas überraschende, aber nicht unverdiente Ausgleich.
Jetzt war wieder die Eintracht am Zug. Ein Freistoß des bärenstarken Duft landet exakt auf dem Kopf von Krug, der will den Ball in die Mitte abgeben, doch der erneut sehr agile Maik Franz ist ein paar Zentimeter zu klein. Aufregung dann in der 42. Spielminute. Ein Jenaer Abwehrspieler versucht mit einem Fallrückzieher am Mann den Ball aus dem Strafraum zu klären und Schiri Honnef entscheidet vollkommen zurecht auf indirekten Freistoß. Der Ball wird auf Duft's starken linken Fuß gelegt und er schlenzt den Ball aus 11-Meter Entfernung ins obere Torwarteck. 2:1.
Mit dem Pausenpfiff hat Marcel Kloth sogar noch die Riesenchance auf 3:1 zu erhöhen, doch er scheitert freistehend an Laue. Beide Teams wurden mit großem Beifall in die wohlverdiente Pause verabschiedet.

Der Gastgeber wechselte in der Halbzeit aus. Silabetzschky kam für den mit einer gelben Karte belasteten Glebe und der wiedergenesene Baumann kam für Kloth. Letzterer Wechsel sollte noch von großer Bedeutung sein.
Wie schon in Hälfte eins gehörte die Anfangsphase der Eintracht. Und wieder schlug es bereits nach wenigen Minuten im Gästegehäuse ein. Franz verlängert einen hohen Ball von Torwart Menzel per Kopf auf Krug, der Laue völlig freistehend aus 10 Metern nicht den Hauch einer Chance läßt.
Franz hätte nach 55 Minuten fast für die Entscheidung gesorgt, doch sein Schuss wird von Laue pariert. Für den (einzigen) negativen Höhepunkt sorgte Stefan Kaschuba nach 57 Minuten. Er grätscht mit beiden Beinen voran in die Ferse von Baumann. Dieses äußerst brutale und unnötige Foul im Mittelfeld bestrafte Schiri Honnef folgerichtig mit der (Dunkel)Roten Karte. Glücklicherweise konnte Baumann nach einigen Minuten weiterspielen.
Wer dachte, damit sei die Entscheidung gefallen, der sah sich getäuscht. In der 65. Minute schlenzt Hartung einen Freistoß aus 16 Metern in die Torwartecke und sorgt damit noch einmal für Spannung. Die Eintracht bestimmte danach das Spielgeschehen, die dezimierten Gäste blieben mit ihren Kontern aber immer gefährlich. Ein Kuriosum in der 75. Minute: der Jenaer Straube läuft sich an der Seitenlinie warm, drischt den Ball weg und erhält dafür die gelbe Karte.
Für die Entscheidung sorgte der ganz stark aufspielende Daniel Rasch in der 82. Minute. Sein toller Schuss landet unhaltbar im linken unteren Eck. Duft hätte 3 Minuten vor Ultimo mit einem direkten Freistoß ins kurze Eck fast noch das 5:2 erzielt, was des Guten aber zuviel gewesen wäre.

Die Gäste steckten nie auf und trugen einen großen Teil dazu bei, dass dieses Spiel zu einem Erlebnis für alle Zuschauer wurde. Es bleibt eigentlich nur, beiden Teams für diese grandiose Leistung zu danken. Die Eintracht untermauerte ihren Anspruch auf die Meisterschaft und in Jena muss man sich bei dieser 2. Mannschaft keine Sorgen um die Zukunft machen. Lediglich der üble Blackout von Kaschuba trübte etwas dieses tolle Spiel.

PS: Dieses Spiel war das 40. Ligaspiel der Eintracht in Folge ohne Niederlage. Der "Cottbus-Rekord" wackelt gewaltig.


Der BSV Eintracht Sondershausen spielte mit:
Menzel - Plachy, Glebe (46.Silabotzschky), Rasch, Nelde, Kloth (46.Baumann), Springer, Nieke (83.Zwicker), Krug,Duft, M.Franz.
Der FC Carl Zeiss Jena spielte mit:
Laue - Lindner, Hartung, Ast, Kaschuba, Wolter, Fröhlich, Ulrich, Schröter, Nowacki, Busse.