28.Spieltag Thüringenliga
20.Mai 2000
SV Wacker 07 Gotha |
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ZFC Meuselwitz |
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200 |
Besondere Vorkommnisse: |
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Spielbericht Tino Kunzemann (Meuselwitz)
Leistungsgerechte Punkteteilung im Gothaer Volksparkstadion
Der ZFC gastierte erstmals im für 10 Millionen DM rekonstruierten Volksparkstadion.
Diese schöne Anlage, die am 1. Mai eingeweiht wurde, bot beste sportliche Bedingungen,
auch wenn der Rasen noch nicht fest verwurzelt war und so Standprobleme bei einigen Spielern nicht
zu übersehen waren. Der SV Wacker 07 Gotha benötigte auf Grund der Tabellensituation zum sicheren
Klassenerhalt noch mindestens einen Punkt und kniete sich mit hoher Einsatzbereitschaft in die
Aufgabe. Der ZFC wurde in den ersten fünf Spielminuten regelrecht in seiner Hälfte eingeschnürt
und hatte Mühe, die schnellen Spitzen unter Kontrolle zu bekommen. So musste Tino Köhler bereits
in der 3. Minute sein ganzes Können aufbieten, um eine von Thomas Gensbügel abgeschickte Rakete mit
den Fingerspitzen über die Latte zu lenken. Der ZFC konnte sich danach etwas Luft verschaffen,
Gotha blieb aber im gesamten Spiel feldüberlegen. Ohne den wegen einer Verletzung von Trainer
Schaller geschonten Frank Weidner blieb das Mittelfeld erneut blass. Jörg Engert mühte sich redlich,
konnte aber an diesem Tag die Funktion des Mittelfeldregisseurs noch nicht ausfüllen.
So fehlte die ordnende Hand für durchdachte Kombinationen im Angriff, hingen die Stürmer oft in
der Luft. Entlastung gab es meist nur durch Einzelaktionen und Steilpässe,
die von der Abwehr der Gastgeber sicher vereitelt wurden. So konnte eine Flanke von Engert
in der 11. Minute zur Ecke geköpft werden. Gotha verstand es immer wieder, durch geschicktes
Rochieren Spieler freizusetzen und gefährlich zu flanken, weil aus dem ZFC-Mittelfeld eine
flexible Übernahme des freien Mannes nicht klappte. So musste Uwe Müller klären,
nachdem Torwart Köhler den Ball unter Bedrängnis nicht festhalten konnte.
Kurz darauf kam Gensbügel von rechts erneut frei zum Schuss, Köhler hielt zuverlässig.
Die einzige Minichance der ersten Halbzeit hatte Lars Dorn, dem sechs Minuten vor der Pause nach
einer Flanke die letzte Präzision beim Abschluss fehlte.
Die zweite Spielhälfte bot das gleiche Bild. Der ZFC konnte sich gegen die an diesem Tag
verwundbaren Gothaer trotz Kabinenpredigt von Trainer Konrad Schaller nicht steigern,
Wacker 07 blieb mit Flanken und geschickt angeschnittenen Eckbällen gefährlich.
Zum Glück zeigte die Abwehr mit Libero Uwe Müller, Kay Müller, Hermanns und Condrat-Scholz,
wie so oft in dieser Saison, eine tadellose Leistung und stand jederzeit auf der Höhe der Aufgaben,
auch Ralf Donner zeigte die gewohnte Einsatzbereitschaft. Was trotzdem auf das Tor kam,
wurde eine sichere Beute von Tino Köhler. So zeigte er in der 58. Minute eine tolle Reaktion,
als ihm die Sicht versperrt war und er den Hinterhaltschuss von Kley noch um den Pfosten lenken
konnte. Einen satten Schuss von Olynik kann er im Nachfassen unter Kontrolle bringen.
In der Schlussviertelstunde merkte man beiden Teams an, das man mit der Punkteteilung zufrieden
war und das letzte Risiko scheute. Alle warteten auf den Schlusspfiff des umsichtig leitenden
Schiedsrichters Stryz aus Fulda, dem beide Mannschaften mit Ihrer fairen Einstellung keine
Probleme bereiteten. Der ZFC konnte nicht an die Leistungen der letzten beiden Spiele anknüpfen.
Einigen Spielern fehlte, nach dem das Abstiegsgespenst gebannt ist, die notwendige Spannkraft.
Im für längere Zeit wohl letzten Revierderby in Altenburg wird sicher noch einmal mit voller
Konzentration angetreten. Auch wenn dieses Spiel keine entscheidende Bedeutung mehr hat,
so wünschen wir uns für diese Begegnung interessanten Fußball und viele packende Szenen im Sinne
der Zuschauer und Fairness auch auf den Rängen.