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4.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
2.September 2000 15:00 Uhr


 1.Suhler SV 06 - SV 1910 Kahla
2 : 0


Tore:
1 : 0   Oliver Kramer (63.)
2 : 0   Reiko Herrmann (89.)

Schiedsrichter:   Pippus (Wundersleben)
Zuschauer:   120
Besondere Vorkommnisse: keine


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)
Homepage des SV 1910 Kahla

Abwehrfestung ohne Angriffswaffen

Es war ein nasskalter Nachmittag im "Aue Stadion" Suhl.
Das Duell der bislang ungeschlagenen Mannschaften begann sehr verhalten. Kahla mit seiner gut stehenden Abwehrkette störte frühzeitig den Spielaufbau des Ex-Oberligisten, der zwar optische Überlegenheit erzielte, doch vorerst kein Kapital daraus schlagen konnte. Die Spieler des SV 1910 Kahla schränkten geschickt die Bewegungsräume der Suhler Angreifer ein, spielten überlegt aus der Deckung heraus und suchten im heute als Sturmduo aufgebotenen Woitzat und Möller ihre Anspielpunkte. Doch wieder fehlte am heutigen Tag die nötige Präzision bei den Zuspielen in die Spitze.
Und trotzdem zappelte der Ball nach einem Kopfball von E.Keilwerth im Netz (23.). Doch der gut leitende Referee Pippus hatte zuvor einen regelwiedrigen Rempler der Kahlaer Angreifer gesehen und anulierte diesen Treffer.
Zu erwähnen bliebe noch die größte Suhler-Chance in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen: Nach der ersten Unsicherheit in der Kahlaer Deckung traf Kramer aus 8-Metern das leere Tor nicht.

Nach der Halbzeit hatte Kahla die erste Chance. Dölschners Schuss aus ca. 18 Metern streifte am langen Pfosten des Suhler Tores knapp vorbei ins Aus (46.). Doch sollte für Kahla diese Schusschance fast die letzte im Spiel gewesen sein. Kahla präsentierte sich in der Folgezeit im Angriff zu harmlos, um die Suhler ernsthaft in Gefahr zu bringen. Diese hingegen erhöhten den Druck auf das Kahlaer Tor und wurden immer gefährlicher, kombinierten sehr gefälig im Mittelfeld.
Das Führungstor der Gastgeber lag förmlich in der Luft. Doch noch hielt die Kahlaer Abwehr. Aber schon musste Torhüter Keilwerth mit einer reaktionsschnellen Parade aus einem Strafraumgewühl heraus sich mächtig ins Zeug legen (59). Auch Issoufous Kopfball kratzte er förmlich von der Linie (60.). Kahla konnte sich nur noch selten aus der eigenen Abwehr lösen. Als das in der 63.Minute gelang, spielte der Ex-Suhler Martin Kühn einen folgeschweren Querpass, in den Kramer hineinspritzte und mit dem Ball am Fuß allein auf Keilwerth zusteuerte. Diesmal wurde der herauslaufende Kahlaer Keeper souverän umspielt und der Suhler Stürmer schob das Leder ins leerstehende Kahlaer Tor zur 1:0 Führung ein.
Suhl wollte "nachwaschen" und erarbeitete sich ab Mitte der zweiten Hälfte Riesenchancen im Minutentakt. Doch die Suhler Angriffsabteilung traf den Kasten nicht. Hunderprozentige Chancen von Kramer (70./75.), Herrmann (71./77.) wurden allesamt kläglich vergeben. Hinzu kamen unzählige Abseitsstellungen der Suhler Angreifer. Kahla hatte in dieser besten Phase der Gastgeber kaum etwas entgegenzusetzen. Doch war die Lage nicht hoffnungslos. Solch Schländrian beim Umgang mit den Torchancen bleibt im Fußball meist nicht ungesühnt. So war es der SV 1910 der in den letzen zehn Minuten diese Fußballweisheit unterstreichen wollte. Möller,den man in der zweiten Halbzeit kaum noch sah und der unermüdlich rackernde Woitzat zogen fortan an den Ketten, peitschten ihre Mitspieler nach vorn.
Immer häufiger schaltete sich Kapitän Lorenz ins Angriffsspiel ein. Und schon ergaben sich für die Gäste Chancen. Der eingewechselte Holzapfel schoss um Haaresbreite am Suhler Tor vorbei (82.). Lorenz prüfte den Keeper der Gastgeber mit einem gefährlichen Distanzschuss (86.). Die größte Chance hatte aber Möller eine Minute vor Spielende. Sein Schuss von der Strafraumgrenze ging am Torhüter und leider auch um Zentimeter am Tor vorbei. Den hatten viele schon "drin" gesehen.
Als die handvoll treuen Kahlaer-Fans spürten, da könnte noch was gehen, versetzte Reiko Herrmann, der zunächst noch an Keilwerth scheiterte und im Nachschuss den Ball unhaltbar im Netz unterbringen konnte