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5.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
10.September 2000 15:00 Uhr

SV 1910 Kahla SV 1910 Kahla - FC Rot-Weiss Erfurt IIFC Rot-Weiss Erfurt II
0 : 2


Tore:
0 : 1   Münzberg (69.)
0 : 2   Tews (76.)

Schiedsrichter:   Schmerbauch (Struth)
Zuschauer:   220
Besondere Vorkommnisse: keine


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Eine sehr starke Halbzeit reichte nicht aus

Was für ein Spiel des SV 1910 Kahla in den ersten 45 Minuten! Kahla spielte offensiv über die Flügel mit reihenweise Chancen - Applaus von den Rängen für gelungene Kombinationen und kluge raumöffnende Pässe auf die Außen. Das hat es lange nicht im Stadion "Am Dohlenstein" in Kahla gegeben - doch leider nur eine Halbzeit ... .

Der Blick auf die Aufstellungen beider Mannschaften verriet Veränderungen zu den vorangegangenen Spielen. Die Gäste aus der Landeshauptstadt wollten es heute wissen: Gleich 7 Spieler aus der Regionalliga-Mannschaft wurden aufgeboten. Kahlas Coach Hoffmann stellte von Anbeginn To.Heynig im Duett mit Woitzat im Sturmzentrum auf. Möller rückte dafür ins Mittelfeld. Und, auch das war anders, die Kahlaer Mannschaft wählte in der ersten Halbzeit ihr "Heimtor"(von links nach rechts) als Angriffsrichtung.
Für Offensiv-Fußball waren die Weichen gestellt. So begann das Spiel ohne großes Abtasten, mit dem Druck beider Mannschaften auf die jeweils gegnerischen Tore. Kahla hatte mit Egerlands abgefälschten Freistoß die erste große Chance für den Gastgeber (4.). Kahla spielte aus einer sicheren Abwehr die Bälle vornehmlich auf die Außen. Dort stand Möller auf der einen und auf der rechten Seite Egerland. Beiden darf ein großes Spiel (zumindest in den ersten 45 Minuten) bescheinigt werden. Möller entzückte die 220 Zuschauer mit seinem Durchsetzungsvermögen, seiner Laufbereitschaft und seinen gefährlich halbhoch in den Strafraum getretenen Flanken, die die Gästeabwehr ins "Schwimmen" brachten.
Kahla entfachte einen regelrechten Angriffswirbel und erspielte sich Chance für Chance: Erst verpaßte To.Heynig die Eingabe von Möller um Zentimeter(7.), um Haaresbreite wird der einköpfbereite Egerland gehindert (13.), Möllers geschickte Kopfballverlängerung zu To.Heynig geht knapp am Pfosten vorbei(30.). Die größten Möglichkeiten jedoch hatten Egerland und Woitzat. Woitzat lässt glänzend den Ball mit der Brust zu Egerland abtropfen. Als dieser mit einer Direktabnahme den Ball geschickt, entgegen der Laufrichtungen der Abwehrspieler ins Tor heben wollte, kam den Gästen Fortuna zu Hilfe und gab Reschke die nötige Armlänge,um den Ball mit den Fingerspitzen vorm Überschreiten der Torlinie zu hindern (23.).
In der 38.Minute ließ Woitzat, der mit einer präzisen Flanke von Egerland bedient wurde, völlig alleinstehend aus 8 Meter Entfernung den Ball über seinen Fuß rutschen.
Das es ein gutklassiges Spiel war, unterstreichen auch die sehr guten Torgelegenheiten der Gäste. Mike Keilwerth, heute wieder mit der Bestnote im Kahlaer Tor, verhinderte mit einer Reihe von Glanzparaden den Rückstand der Gastgeber. Erst scheiterte Nemec am Keeper, der nach einer missglückten Abwehr völlig frei stand (16.), dann war Keilwerth Endstation für Tews, der gefährlich auf das Kahlaer Tor schoss (22.). Auch bei einem gefährlichen Kopfball von Bach (27.) war der Schlussmann der Kahlaer nicht zu überwinden (27.). Dann pfiff der nicht immer überzeugende Referee Schmerbauch zum Pausentee.

Wie verwandelt kamen beide Mannschaften aus den Kabinen. Kahla zollte dem hohen Laufpensum der ersten 45 Minuten Tribut. Vorbei war es mit der Herrlichkeit des Flügelspiels. Kahla überließ nun den Gästen die Regie. Die Erfurter besannen sich und spielten ihre Fitness als größten Trumpf aus. Kahla mühte sich, wurde aber in den meisten Situationen in die unliebsame Rolle des Zuschauers gedrängt. Doch noch hielt die Abwehr und Keeper Keilwerth rückte immer mehr in den Brennpunkt des Geschehens.
War für Nemec, der wie ein Slalomläufer die Kahlaer Abwehr umspielte, der Kahlaer Torwart noch Endstation (67.), so war er bei Münzbergs Solo-Vorstoß, bei der die Zuordnung in der Kahlaer Abwehr nicht stimmte, zum 1:0 machtlos (69.). Eine Unaufmerksamkeit nach einer Ecke der Gäste, nutzte Bach zu einer präzisen Flanke auf den Kopf von Tews, der mit einem wuchtigen Kopfstoss das 2:0 markierte.
Kahla schien zu diesem Augenblick geschlagen. Trotzdem rappelte man sich noch einmal auf. Zum Ende wäre noch der Anschlusstreffer im Bereich des Machbaren gewesen. Bei Dölschners Schuss musste Reschke sich noch einmal ganz lang machen (86.). Der eingewechselte Holzapfel scheiterte mit seinem Heber ebenfalls am Torhüter der Gäste (87.).

Der SV 1910 Kahla spielte mit:
M.Keilwerth - Lorenz, Sieburg, Th.Heyning, Dölschner, Fritsch, To.Heyning (60.Holzapfel), Kühn, Egerland, Möller, Woitzat.

Der FC Rot-Weiss Erfurt II spielte mit:
Reschke - Bach, Nowak, Tews, Busse (76.Freitag), Rustler (65.Huck), Hartung, Nemec, Münzberg, Kiehn, Müller.