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7.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
23.September 2000 15:00 Uhr

Kahla SV 1910 Kahla - FC Union MühlhausenMuehlhausen
1 : 0


Tore:
1 : 0   Torsten Heynig (42.)

Schiedsrichter:   Östreich (Sommritz)
Zuschauer:   180
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte: (75.Mühlhausen/Notbremse)
GRK: Heiko Egelnad (71.Kahla/wegen Reklamierens)


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

SV 1910 Kahla fuhr ersten Heimsieg ein
Trainer Sylvio Hoffmann
Auf Grund der Personalsorgen schnürte Trainer Sylvio Hofmann (re.) bei den Kahlaern noch einmal die "Töppen"
Foto: Heiko Jecke
Das Einzige was am Ende wirklich zählt, ist der Sieg. Mit diesen Gedanken trat so mancher der 180 Fußballfreunde nach dem Schlusspfiff den Heimweg an. Das es kein leichtes Spiel gegen den Aufsteiger werden wird stand vor dieser Partie schon fest, aber dass zu dem "Rotsünder" Thomas Heynig im Abwehrbereich Marco Sieburg (krank) fehlte und mit Martin Kühn ein weiterer Akteur nicht auflaufen konnte, ließ nichts Gutes erahnen. So stellte Trainer Hoffmann die Mannschaft um und brachte Holzapfel und sich selbst als Sturmspitze in die Anfangsformation. Woitzat und Möller wurden ins Mittelfeld beordert und Christian Schmidt vertrat (ausgezeichnet) Th.Heynig in der Abwehr.
Und man legte gleich mit so viel Offensivkräften mächtig los. Zwei Kopfbälle von To.Heynig (2.) und Hoffmann (5.) verfehlten nur knapp ihr Ziel. Kahla versuchte, angetrieben durch ihren Spielertrainer weiter Druck zu machen. Doch dem Spiel der Gastgeber sah man an, dass sich die Mannschaft den neuen Bedingungen erst anpassen musste. So lief sehr viel über die Anspielstation Trainer, der in Sachen Zweikampfverhalten eine praktische Lehrstunde abhielt. Und wieder waren es die gut gedachten aber viel zu ungenau gespielten Pässe, die der Gast dankend entgegennahm und Kahla an weiteren Torraumszenen hinderte.
In der letzen Viertelstunde der ersten Hälfte gelang es, die über weite Strecken des Spieles harmlos agierenden Gäste unter Druck zu setzen. Hoffmanns Direktschuss (27.) und Woitzat Distanzschuss (37.) verfehlten um Zentimeter das Tor. Gefährlicher hingegen waren die selten gelungenen Kombination aus der eigenen Hälfte heraus. So bei Kapitän Lorenz 30-Meter-Diagonalpass zu Egerland, der mit einer gekonnten Ballannahme und Flanke den einköpfbereiten To.Heynig bediente. Der "Youngster" konnte jedoch den anschließenden Kopfball um Haaresbreite nur am Tor vorbei platzieren (39.).
Als die beste Kombination des Spiels über Hoffmann zu Möller, der maßgenau für den "heranfliegenden" To.Heynig auflegte und dieser dem Gästekeeper per Kopfball nicht den Hauch einer Abwehrchance ließ, war das Tor des Tages gefallen - Kahla führte mit 1:0 (42.).
Die Erleichterung nach dem Führungstor hatte sich noch nicht richtig gelegt, da waren es die Gäste die Keilwerth im Kahlaer Tor zu einer reaktionsschnellen Fußparade zwangen. Das wär’s wohl gewesen ... .
Aber Dank einer resoluten und stellungssicheren Abwehr sollte diese Riesengelegenheit die letzte für die Mühlhäuser im ganzen weiteren Spielverlauf gewesen sein. Zu schwach präsentierte sich der Aufsteiger unterm Dohlenstein, um die Besetzungsprobleme bei den Gastgebern für sich nutzen zu können.

Gleich nach dem Wiederanpfiff lag das zweite Tor für den SV 1910 in der Luft, als Holzapfel mit seinem fulminanten Schuss aus 25-Metern Rink im Tor der Gäste zu einer Klasse-Parade zwang (46.). Zwei Minuten später konnte Rink einen ebenso scharf geschossenen Ball von To.Heynig nur abklatschen lassen. Der mitgelaufene Holzapfel kam einen winzigen Tick zu spät, um den Ball ins Tor zu schieben. In der Folgezeit rieben sich beide Mannschaften regelrecht aneinander auf. Viele kleine Nicklichkeiten auf beiden Seiten verdrängten ein gutes Spiel. Schieri Östreich stand nun zusehns im Mittelpunkt des Geschehens. Der Referee hatte vor allem in der zweiten Hälfte seine liebe Not, die Kampfhähne auseinander zu halten. Klipstein, der bei einem Einwurf den Kahlaer Holzapfel mit einer Tätlichkeit zu Boden streckte, erhielt nach einer kurzen Beratung mit dem Schiedsrichterassistenten nur (!) die gelbe Karte. Dafür bekam Egerland (schon vorher verwarnt) wegen heftigen Reklamierens den Gelb/Roten Karton gezeigt (71.). Durch solch unnütz eingehandelte Sperren werden sich die Personalprobleme bei Kahla sicherlich nicht lösen lassen!
Gleich vier Minuten später gab es nach einer Notbremse am durchgelaufenen To.Heynig die Rote Karte für den Mühlhäuser Vierer. Das mathematische Gleichgewicht war somit wieder hergestellt. Kahla ging es aber nur noch um die Verteidigung der wertvollen Führung. Zwar hatte man mit Woitzat (80.) und dem nicht ungefährlichen Freistoß von Dölschner (84.) noch Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung, doch zog man sich ziemlich weit an den eigenen Strafraum zurück. Dieser Zustand ließ die Gäste in den letzten Minuten die optische Spielüberlegenheit erlangen, doch zu harmlos präsentierte sich der Aufsteiger in Torraumnähe.
Einzig Karsten Winkel ragte aus einem doch insgesamt schwachen Mühlhäuser-Team heraus. Der SV 1910 Kahla war unter zwei schwachen Teams noch das Bessere und fuhr auf Grund der Chancenvorteile am Ende verdient den ersten Heimsieg in dieser Saison ein.