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14.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
11.November 2000 14:00 Uhr
1.SC 04 Sonneberg Sonneberger Sport Landesliga 1.SC 04 Sonneberg - SV Arnstadt Rudisleben  SV Arnstadt Rudisleben Fußball

Torfolge:
1 : 0   Lutz Krüger (34.)
2 : 0   Björn Köcher (49.Eigentor!)
3 : 0   Mario Höfler (55.)
4 : 0   Kai Luthardt (61.)

Schiedsrichter:   Pippus (Wundersleben)
Zuschauer:   410
Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rot: Nicolai (88.Sonneberg)


Die Stimmen zum Spiel:

Kay Luthardt (Kapitän des 1. SSC 04): "Wir haben heute an die guten Leistungen der letzten Spiele angeknüpft. Der Sieg geht jederzeit in Ordnung. Ich denke, wir sind eine echte Bereicherung der Thüringenliga."

Thomas Rosenkranz (Libero des SV AR): "Mein Glückwunsch geht an den Neuling, der in einem guten Spiel die bessere Elf war. Wir haben zwar auch nicht enttäuscht, doch die Sonneberger waren im Abschluß kaltschnäuziger."

( Zum Spielbericht von H.-P. Stadtermann (Arnstadt))

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Eine Viertelstunde Traumfußball

Sonneberg. In einem temperamentvollen und jederzeit gutklassigen Südthüringenderby gewann der 1. SSC 04 hochverdient und gehört nun zur Spitzengruppe des Thüringer Oberhauses. Bei für die Jahreszeit sehr guten Bedingungen gab es kein Abtasten, es ging gleich voll zur Sache. Nach einem weiten Abschlag von SSC-Torhüter Mario Bohnenstengel lief Jens Scharfenberg Kellner davon, da der Winkel zu spitz wurde, bediente er Morina, der im Abschluß scheiterte. Dies war der Anfang eines offenen Schlagabtausches, denn Sonneberg besaß durch Höfler (6.), Scharfenberg (8.), Eber (12.) und Luthardt (21.) gute Möglichkeiten, die Gäste durch Danny Kellner (10.), dessen Flanke Torwart Bohnenstengel nur mit Mühe vor der Linie wegfausten konnte, Strauß (20.), der nur durch ein Foul gestoppt werden konnte und nochmals Kellner (24.), dessen Flachschuß Bohnenstengel aus dem Eck holte. Das hohe Tempo in den ersten zwanzig Minuten wurde von beiden Mannschaften noch gesteigert. Viele erstklassige Aktionen beiderseits waren zu sehen und die Zuschauer geizten auch nicht mit Applaus. Während der SV AR technisch beschlagener wirkte, hatten die Hausherren nun die zwingernderen Möglichkeiten.
Nach Foul am durchgelaufenen Mario Winter ging ein Freistoß von Kay Luthardt (28.) ins Aus, ehe Höfler nach Steilpaß nur das Außennetz traf. Der Führungstreffer der 04er durch einen Kopfball von Lutz Krüger, der eine Flanke von Jens Scharfenberg unhaltbar ins Netz setzte, war der Lohn für viele erstklassige Aktionen des Neulings. Der SV AR antwortete und hatte Pech, als der Unparteiische nach einem Foul an Strauß (37.) beide Augen zudrückte. Kurz vor der Pause setzte Scharfenberg noch zu einem Solo an, doch Torwart Lietsch klärt.

Nach dem Wechsel, Gästetrainer Albert Krebs forderte von seinen Schützlingen noch mehr Power, fiel die Entscheidung schnell. Nachdem Scharfenberg (46.) zunächst den Außenpfosten traf, der Schwarzschopf (47.) dann nach einem weiteren Solo Pech hatte, kannte der Jubel im dritten Anlauf keine Grenzen: Wieder zog Scharfenberg über links auf und davon und die scharfe Eingabe, Höfler stand einschußbereit, bugsierte Köcher ins eigene Netz. Sonneberg setzte nach und Mario Höfler erhöhte nach glänzendem Zuspiel von Morina per Flachschuß auf 3:0. Als dann auch noch Kay Luthardt nach einer guten Stunde eine Winter-Flanke einköpfte, war die Messe endgültig gelesen.
Es spricht für die Moral der Gäste, die trotz des aussichtslosen Rückstandes nicht aufsteckten und sich weitere Chancen erarbeiteten. Doch weder Fuhrmann (67.), noch Steinmetz (69.) und abermals Fuhrmann (76.) der das Kunststück fertig brachte, das Leder nach einem Eckball von der linken Seite aus drei Metern nicht an Bohnenstengel vorbei zu bringen, gelang der Ehrentreffer. Die letzten beiden Chancen hatten wieder die Hausherren durch Höfler und dem eingewechselten Birinci, doch dessen Kopfball wurde von Lietsch auf der Linie geklärt. Sonneberg gewann genau wie vor 40 Jahren, es war das letzte Aufeinandertreffen beider Teams, gegen die Rudislebner Elf und kann den abschließenden Spielen der Herbstrunde optimistisch entgegen sehen. Einziger Wermutstropfen war die völlig unnötige Ampelkarte für SSC-Libero Jens Nicolai, der nach einer Disziplinlosigkeit kurz vor Ultimo seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen hat.

Der 1.SC 04 Sonneberg spielte mit:
Bohnenstengel - Nicolai, Eber, Schuster, Otto (82. Fischer), Scharfenberg, Luthardt, Winter, Krüger, Höfler (75. Birinci), Morina (72. Schwesinger).

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Lietsch - Rosenkranz, Heinemann, Fuhrmann, Köcher, Strauß (72. Blamberg), M. Schmidt, Busch (61. R. Schmidt), Schröter - Steinmetz, Kellner.


Spielbericht von Hans-Peter Stadermann (Arnstadt)

Gästeabwehr wurde das ein und andere Mal regelrecht vorgeführt

Was zählt, wenn die Gäste vom SV Arnstadt Rudisleben in Sonneberg nach Ecken 10:3 am Ende vorn lagen. Was zählt, wenn das erste Tor der Gastgeber aus abseitsverdächtiger Position erzielt wurde. Was zählt, wenn bei einem groben Faul an Michael Strauß im Strafraum der Schiedsrichter nur Ecke gibt, gar nichts. Und dabei hatten sich die Gäste für das Spiel beim Aufsteiger Sonneberg viel vorgenommen. Wollten sie nicht verlieren oder sogar als Sieger den Platz verlassen. Das es am Ende leider nur Wunschvorstellungen waren, zeigt das Ergebnis. Von Beginn an setzte der Gastgeber das von Tino Lietsch gehütete Tor mächtig unter Druck. In den ersten zehn Minuten hatte Höfler, Scharfenberg und Morino vom 1. SC 04 die Möglichkeit zur schnellen Führung, fanden aber ihren Meister in Lietsch. In dieser Anfangsphase kamen die Rudislebener mit den schmalen Platzverhältnissen nicht zurecht. Mitte der ersten Halbzeit verstärkten sie aber selbst den Angriffsdruck und erspielten sich so einige Torchancen. Hier sind Michael Heinmann und Kapitän Danny Kellner zu nennen, die nur knapp scheiterten. Auf der Gegenseite setzte wieder der quirlige Mario Höfler ein Achtungszeichen. Sein Kopfball in der 31. Minute strich nur knapp am Pfosten vorbei. Nur zwei Minuten später war es Ronny Fuhrmann, der mit seinem Gewaltschuss aus gut 20 Metern an Keeper Bohnenstengel scheiterte. Dann zeigten die Sonneberger wie schnell sie das Spielfeld mit einem Konter überbrücken können. Eine weite Flanke landete schließlich bei Lutz Krüger und dieser köpfte das Streitobjekt unhaltbar aus zehn Metern in die rechte flache Ecke zum umjubelten 1:0 ins Netz. Zuvor muss normalerweise die Fahne vom Linienrichter kommen, denn der Torschütze und ein weiterer Angreifer standen im Abseits. Die Gäste erholten sich von den Schock und wollten noch vor der Pause den Ausgleich erzielen. Michael Strauß wurde gekonnt am Strafraum angespielt, setzte sich durch und wurde dann von zwei Sonnebergern von den Beinen geholt. Zur Überraschung aller entschied Schiedsrichter Pippus auf Ecke.

Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Paukenschlag für die Gastgeber. Wieder war es der schnelle Scharfenberg, der auf der linken Seite fast jedes Laufduell gewann. Seine Flanke sollte eigentlich zu Krüger kommen, aber Rudislebens Björn Köcher kam zuerst an den Ball und beförderte diesen zum 2:0 in die eigenen Maschen. Dann kam eine Phase, in der die Hintermannschaft vom SV scheinbar überfordert schien. Es lief nichts mehr zusammen. Ein aufgewirbelter Hühnerhaufen hat sicherlich mehr Ordnung. Folgerichtig fielen binnen weniger Minuten die Tore drei und vier für den Gastgeber. In der 55. Spielminute war es Höfler der Marcel Busch und Torhüter Lietsch das Nachsehen gab. Fünf Minuten später war es wiederum Busch der nicht hoch genug sprang und Mannschaftskapitän Kai Luthardt vom Gastgeber bedankte sich mit einem Kopfball zum 4:0. Danach wechselte Trainer Albert Krebs die Spieler Strauß und Busch aus. Für sie kamen Rene Schmidt und Steffen Blamberg. Diese konnten aber das Resultat aus Rudislebener Sicht auch nicht korrigieren. Die größte Chance zur Resultatsverbesserung besaß allerdings noch Fuhrmann. Doch er brachte den Ball aus weinigen Metern nicht über die Torlinie. Auch die letzte Tormöglichkeit der Sonneberger soll nicht unerwähnt bleiben. Thomas Rosenkranz rettete auf der Torlinie für den schon geschlagenen Torhüter Lietsch (85.). Hier hatten die 410 Zahlenden den Torschrei schon auf den Lippen.
Negativer Höhepunkt war die unnötige Gelb-Rote Karte für den Sonneberger Nicolai (87.). Bei allen Frust nach diesem Spiel muss der SV Arnstadt Rudisleben nach vorne schauen. Denn am kommenden Wochenende erwartet man den Aufsteiger Union Mühlhausen im Arnstädter Jahnsportpark zum fälligen Punktspiel. Und da müssen, um nicht weiter in den Abstiegsstrudel zu geraten, drei Punkte her. Für dieses Spiel hat sich der Vorstand vom Verein etwas einfallen lassen. Jeder Zuschauer der mit Trompete, Trommel oder einem anderen Stimmungsinstrument kommt, muss keinen Eintritt bezahlen.