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16.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
02.Dezember 2000 14:00 Uhr
Fußballtabellen SV Wacker 07 Gotha SV Wacker 07 Gotha -       VfB 09 Pößneck Sport VfB 09 Pößneck

Tore:
    Fehlanzeige  

Schiedsrichter:   Wilske (Bretleben)
Zuschauer:   370
Besondere Vorkommnisse: GRK: Birjukow (Gotha/75.)


Spielbericht von Manfred Lindenberg (Pößneck)

Spielbericht von Elisabeth Sommer ( Gotha /TLZ)

"Es ist ein Wunder oben zu stehen"

Am Ende der Thüringenliga-Partie in Gotha jubelten die Pößnecker Fußballfans. Doch die Gratulation gebührte den Gothaern - "zum Herbstmeistertitel alles Gute", hieß es von allen Seiten nach dem aggressiv geführten 0:0-Spiel, in dem Schiedsrichter Michael Wilske aus Bretleben drei gelbe Karten gegen Pößnecker, fünf gelbe gegen Gothaer und in der 75. Minute noch die gelb-rote Karte gegen Gothas Mittelfeld-Mann Dimitri Birjukow gezückt hatte.
Der Schiri trug sich von Wacker-Trainer Frank Stein die Kritik ein, zunächst offensiv geahndet, dann nachgelassen und zum Ende wieder verstärkt nach Karten gegriffen zu haben. "Widerholtes Foulspiel", so der Schiri, wurde Birjukow zum Verhängnis, der damit fürs letzte Hinrundenspiel am Samstag in Weimar gesperrt ist. "Ich mache das mit mir selber aus", trotzte Birjukow der Frage der TAGESPOST/TLZ, wie er den Platzverweis bewertet. Nicht so wortkarg gab sich der Trainer: "Wir haben den Nimbus, ungeschlagen zu sein, behalten" und er lobte das Spiel in Unterzahl. Ein gutes Zeugnis fürs Spiel wollte er aber keinem seiner Akteure ausstellen - nicht mal Oleg Oliinyk, der seinen gewohnt ausgeprägten Kampfgeist an den Tag legte: "Es war Durchschnitt", was die Mannschaft ablieferte, meinte Stein. Das Fehlen des verletzten Stefan Otto machte sich besonders bemerkbar. Mittelfeld und Abwehr bestimmten auf beiden Seiten das Geschehen, wobei die Gothaer nach der Pause engagierter versuchten, den Pößnecker Torwart zu überwinden. Doch Birjukow, Tanz, der angeschlagene Gedig und der angeschlagene Gensbügel, der in der 76. Minute für Fischer rein kam, blieben erfolglos gegen den "Spitzenmann" (Zitat Stein). Stein ist überhaupt dafür, dass die Wacker-Fans niedrigere Ansprüche ans Team stellen: "Wenn einem der Aufstieg eingeredet wird, dann glaubt man irgendwann daran und dann hat man verloren." "Es ist ein Wunder, dass wir so weit oben stehen. Wir sind froh, am Ende unter die ersten Fünf zu kommen", anhand der knappen Personaldecke und den Verletzungen, meint Stein.

Der SV Wacker 07 Gotha spielte mit:
Weigel - Harnisch, Broisch, Birjukow, Koch, Gedig, Tanz, Oliinyk, Fritz (45. Prinz), Iffarth, Fischer (76. Gensbügel).

Der VfB 09 Pößneck spielte mit:
Wohlfahrt - Bartholmé, Penzel, Hanf, Förster, Bodrjenou, Krause (46. Lipowski), Färber (85. Rensch), Reimann, Fritzsche, Walther.


Spielbericht von Manfred Lindenberg (Pößneck)

VfB 09 Pößneck ringt dem Spitzenreiter Remis ab

Die Pößnecker errangen im völlig rekonstruierten und höheren Ansprüchen genügenden Gothaer Volksparkstadion ein verdientes Unentschieden und bleiben damit weiterhin unter Trainer T. Vogel auch im siebenten Punktspiel in Folge ungeschlagen. Eine taktisch und spielerisch überzeugende Kollektivleistung des VfB 09, der durchaus Möglichkeiten zum Sieg besaß. Von Gothaer Seite sprach man nach dem Spiel, die bisher beste Gästemannschaft der laufenden Saison gesehen zu haben.
Der VfB 09 präsentierte sich den knapp 400 Besuchern als intaktes und kompaktes Kollektiv. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Färber einen Super-Einstand gab, so sein Trainer Vogel und mit Stumpe, Rose und Scheuerl etatmäßige Stürmer verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Neben dem stets agilen Reimann war diesmal Bodrjenou im Sturm aufgeboten.
Die starke Gegenwehr des derzeit Tabellenachten gestattete dem Gastgeber kaum Torgelegenheiten aus dem Spiel heraus. Nur bei Standards strahlte der Tabellenführer an diesem Tag Gefahr aus. Über weite Strecken der kampfbetonten und flotten Thüringenliga-Begegnung neutralisierten sich beide Kontrahenten weitestgehend.
Gotha begann mit Tanz, der den Ball über das Tor jagte (5.). Es folgten gelungene VfB-Kombinationen sowie Chancen von Bartholme (7.) und Reimann (18.), da hielt Torhüter Weigel nach Diagonalpass von Walther. Iffarth schoss ebenfalls über das Gebälk (28.). In Folge scheiterte der drangvolle Reimann zweimal am Gothaer Torwart (30. und 42.). Mehrere gefährlich getretene Freistöße von Oliinyk brachten nichts zählbares ein.
Nach der Pause kamen vorerst die Einheimischen druckvoller aus der Kabine. Nach Krauses präzisem Eckball (50.), den Weigel nur wegfausten konnte, musste Pößnecks Torhüter Wohlfahrt zweimal hervorragend reagieren und damit die Führung der Gothaer verhindern. Zuerst holte er Oliinyks Schuss aus dem Dreiangel (61.) und kurz darauf fischte er einen Freistoß von Tanz aus dem unteren Eck (63.).
Der VfB 09 konnte sich nun wieder befreien und selbst zu Angriffen starten: Reimann (73.) und Lipowski mit mit Fallrückzieher (75.). Birjukow erhielt vom Schiedsrichter Wilske (Bretleben) die gelb/rote Karte (76.) und Torschützenkönig Gensbügel (bisher 11 Tore) kam für Fischer ins Spiel. Damit musste sich der Spitzenreiter nach dem 1:1 gegen Glaswerk Jena zum zweiten Mal mit einem Remis im Heimstadion begnügen.Am kommenden Sonnabend empfängt der VfB 09 zum letzten Punktspiel des Jahres 2000 Glaswerk Jena.