SV Wacker 07 Gotha | - | VfB 09 Pößneck |
0 | : | 0 |
Fehlanzeige |
Schiedsrichter: | Wilske (Bretleben) | |
Zuschauer: | 370 | |
Besondere Vorkommnisse: | GRK: Birjukow (Gotha/75.) |
Spielbericht von Manfred Lindenberg (Pößneck)
Spielbericht von Elisabeth Sommer ( Gotha /TLZ)
Am Ende der Thüringenliga-Partie in Gotha
jubelten die Pößnecker Fußballfans. Doch die Gratulation
gebührte den Gothaern - "zum Herbstmeistertitel alles Gute",
hieß es von allen Seiten nach dem aggressiv geführten
0:0-Spiel, in dem Schiedsrichter Michael Wilske aus Bretleben
drei gelbe Karten gegen Pößnecker, fünf gelbe gegen Gothaer
und in der 75. Minute noch die gelb-rote Karte gegen Gothas
Mittelfeld-Mann Dimitri Birjukow gezückt hatte.
Der Schiri trug sich von Wacker-Trainer Frank Stein die Kritik
ein, zunächst offensiv geahndet, dann nachgelassen und zum
Ende wieder verstärkt nach Karten gegriffen zu haben.
"Widerholtes Foulspiel", so der Schiri, wurde Birjukow zum
Verhängnis, der damit fürs letzte Hinrundenspiel am Samstag in
Weimar gesperrt ist.
"Ich mache das mit mir selber aus", trotzte Birjukow der Frage
der TAGESPOST/TLZ, wie er den Platzverweis bewertet. Nicht so
wortkarg gab sich der Trainer: "Wir haben den Nimbus,
ungeschlagen zu sein, behalten" und er lobte das Spiel in
Unterzahl. Ein gutes Zeugnis fürs Spiel wollte er aber keinem
seiner Akteure ausstellen - nicht mal Oleg Oliinyk, der seinen
gewohnt ausgeprägten Kampfgeist an den Tag legte: "Es war
Durchschnitt", was die Mannschaft ablieferte, meinte Stein.
Das Fehlen des verletzten Stefan Otto machte sich besonders
bemerkbar. Mittelfeld und Abwehr bestimmten auf beiden Seiten
das Geschehen, wobei die Gothaer nach der Pause engagierter
versuchten, den Pößnecker Torwart zu überwinden. Doch
Birjukow, Tanz, der angeschlagene Gedig und der angeschlagene
Gensbügel, der in der 76. Minute für Fischer rein kam, blieben
erfolglos gegen den "Spitzenmann" (Zitat Stein).
Stein ist überhaupt dafür, dass die Wacker-Fans niedrigere
Ansprüche ans Team stellen: "Wenn einem der Aufstieg
eingeredet wird, dann glaubt man irgendwann daran und dann hat
man verloren." "Es ist ein Wunder, dass wir so weit oben
stehen. Wir sind froh, am Ende unter die ersten Fünf zu
kommen", anhand der knappen Personaldecke und den
Verletzungen, meint Stein.
Der SV Wacker 07 Gotha spielte mit:
Weigel - Harnisch, Broisch, Birjukow, Koch, Gedig, Tanz, Oliinyk, Fritz (45. Prinz),
Iffarth, Fischer (76. Gensbügel).
Der VfB 09 Pößneck spielte mit:
Wohlfahrt - Bartholmé, Penzel, Hanf, Förster, Bodrjenou, Krause (46. Lipowski),
Färber (85. Rensch), Reimann, Fritzsche, Walther.
Spielbericht von Manfred Lindenberg (Pößneck)
Die Pößnecker errangen im völlig rekonstruierten und höheren Ansprüchen genügenden
Gothaer Volksparkstadion ein verdientes Unentschieden und bleiben damit weiterhin unter
Trainer T. Vogel auch im siebenten Punktspiel in Folge ungeschlagen. Eine taktisch und spielerisch
überzeugende Kollektivleistung des VfB 09, der durchaus Möglichkeiten zum Sieg besaß.
Von Gothaer Seite sprach man nach dem Spiel, die bisher beste Gästemannschaft der laufenden
Saison gesehen zu haben.
Der VfB 09 präsentierte sich den knapp 400 Besuchern als intaktes und kompaktes Kollektiv.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Färber einen Super-Einstand gab, so sein Trainer Vogel
und mit Stumpe, Rose und Scheuerl etatmäßige Stürmer verletzungsbedingt nicht zur Verfügung
standen. Neben dem stets agilen Reimann war diesmal Bodrjenou im Sturm aufgeboten.
Die starke Gegenwehr des derzeit Tabellenachten gestattete dem Gastgeber kaum Torgelegenheiten
aus dem Spiel heraus. Nur bei Standards strahlte der Tabellenführer an diesem Tag Gefahr aus.
Über weite Strecken der kampfbetonten und flotten Thüringenliga-Begegnung neutralisierten
sich beide Kontrahenten weitestgehend.
Gotha begann mit Tanz, der den Ball über das Tor jagte (5.). Es folgten gelungene
VfB-Kombinationen sowie Chancen von Bartholme (7.) und Reimann (18.), da hielt
Torhüter Weigel nach Diagonalpass von Walther. Iffarth schoss ebenfalls über das Gebälk (28.).
In Folge scheiterte der drangvolle Reimann zweimal am Gothaer Torwart (30. und 42.).
Mehrere gefährlich getretene Freistöße von Oliinyk brachten nichts zählbares ein.
Nach der Pause kamen vorerst die Einheimischen druckvoller aus der Kabine. Nach Krauses präzisem
Eckball (50.), den Weigel nur wegfausten konnte, musste Pößnecks Torhüter Wohlfahrt zweimal
hervorragend reagieren und damit die Führung der Gothaer verhindern. Zuerst holte er Oliinyks
Schuss aus dem Dreiangel (61.) und kurz darauf fischte er einen Freistoß von Tanz aus dem
unteren Eck (63.).
Der VfB 09 konnte sich nun wieder befreien und selbst zu Angriffen starten:
Reimann (73.) und Lipowski mit mit Fallrückzieher (75.). Birjukow erhielt vom Schiedsrichter
Wilske (Bretleben) die gelb/rote Karte (76.) und Torschützenkönig Gensbügel (bisher 11 Tore)
kam für Fischer ins Spiel. Damit musste sich der Spitzenreiter nach dem 1:1 gegen Glaswerk
Jena zum zweiten Mal mit einem Remis im Heimstadion begnügen.Am kommenden Sonnabend empfängt
der VfB 09 zum letzten Punktspiel des Jahres 2000 Glaswerk Jena.