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17.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
09.Dezember 2000 14:00 Uhr
Fußballtabellen SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben - SV 1910 Kahla Sport SV 1910 Kahla

Torfolge:
0 : 1   Gordon Fehlhaber (32.)
1 : 1   Andy Raab (36.)
1 : 2   Gordon Fehlhaber (37.)
2 : 2   Marcel Busch (82.)

Schiedsrichter:   Eichler (Erfurt)
Zuschauer:   150
Besondere Vorkommnisse: keine


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Spielbericht von Hans-Peter Stadermann (Rudisleben)

Kahlas Torhüter war Held des Tages

Spielszene aus Rudisleben - Kahla
Spielszene aus SV AR - SV Kahla 2:2 (1:2)
Die Kahlaer Spieler Thomas Heynig (re.) und S.Möller (9) hatten in der 2.Halbzeit alle Hände voll in der eigenen Hälfte zu tun.

Foto: Hans-Peter Stadermann

Wer in die Aufstellung der Gäste von unterhalb der Leuchtenburg schaute, konnte feststellen, dass sie ersatzgeschwächt nach Arnstadt kamen. Insgesamt fehlten fünf Stammspieler, die durch den eigenen Nachwuchs ersetzt wurden. Nach dem Abtasten in den ersten 15 Spielminuten setzten die Einheimischen die ersten Achtungszeichen. Ein straffer Schuss von Rene Schmidt aus gut 20 Metern konnte Olaf Wilhelm, mit seinen 42 Jahren war er der älteste Akteur auf dem Platz, mit einer tollen Parade noch aus dem Winkel holen. Hier hatten die wiederum nur spärlichen 150 Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Wenig später war es wieder René Schmidt der Kahlas Keeper mit einem Freistoß prüfte.
Völlig überraschend dann die 1:0 Führung für die Gäste. Eine Schlafwageneinlage in Sachen Abseitsstellung brachte Gorden Fehlhaber in Ballbesitz. Er lief einige Schritte auf Torwart Christian Apel zu und lupfte das Streitobjekt unhaltbar zum 0:1 in der 30. Minute in die Maschen. Danach verstärkten die Rudislebener den Angriffdruck. Bereits fünf Minuten später erlöste Andy Raab, der zugleich sein erstes Tor für den SV Arnstadt Rudisleben schoss, seine Mannschaft. Aus dem Gewühl heraus hämmerte er den Ball unhaltbar aus acht Metern in die Maschen. Wer nun glaubte das sich der Gastgeber gefangen hatte sah sich getäuscht. Fast im Gegenzug die erneute Führung für die Gäste aus Kahla. Die Rudislebener bekamen den Ball nicht aus dem Strafraum und der 17-jährige Gordon Fehlhaber drückt aus gut 16 Metern ab und das Streitobjekt fand den Weg durch Freund und Feind in die Maschen (37). Mit dem Halbzeitpfiff von Schiri Sven Eichler aus Erfurt waren einige Pfiffe von den Rängen nicht zu überhören. Man vermisste doch in der ersten Halbzeit den Druck nach vorne und die manchmal unnötigen Rückspiele unterbrachen den Spielverlauf.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit dann ein Spiel auf ein Tor. Die Gäste kamen nur zweimal über die Mittellinie und waren nur noch in der Verteidigung. Alle Torchancen jetzt aufzuführen würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Ein Freistoß von Schmidt ließ Wilhelm prallen und der Nachschuss von Patrick Steinmetz ging vorbei (51.) In der 60. Minute setzte sich Michael Schröter auf der rechten Seite durch und seine Eingabe konnte wiederum Steinmetz aus sechs Metern nicht im Tor unterbringen. Dann vergab Schröter selbst wieder eine Hundertprozentige. Sein Schuss aus gerade einmal fünf Metern ging am Tor vorbei. Dann gab es drei Auswechslungen beim Gastgeber. Für Danny Kellner kam A-Juniorenspieler Jens Lippert, der mit seinem falschen Schuhwerk keinen richtigen Stand fand, für Holger Bühner kam Michael Strauß und für den verletzten Rene Schmidt kam Marcel Busch. Letzterer war gerade einmal fünf Minuten auf dem Platz, als er in der 82. Spielminute den 2:2 nach einer Ecke (11:3) in die Maschen köpfte. Zwei Minuten vor Spielende hätte Ronny Fuhrmann zum Matchwinner werden können. Sein Kopfball aus wenigen Metern rettet Torwart Wilhelm im großen Stil. Nach dem Schlusspfiff feierten die Gäste den Punktgewinn. Glücklicherweise gewannen die Geraer gegen Sonnberg nicht, so dass der SV Arnstadt Rudisleben mit 19 Punkten auf den zehnen Tabellenplatz überwintert. Bleibt zu hoffen das es dann in der zweiten Halbserie (10. Februar) gegen Spitzenreiter Gotha besser läuft. Doch bis dahin wartet noch viel Arbeit auf Trainer Albert Krebs.

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel, Köcher, Bühner (73. Strauß), Heinemann, R. Schmidt (77. Busch), Fuhrmann, Rosenkranz, Raab, Steinmetz, Kellner (57. Lippert), Schröter

Der SV 1910 Kahla spielte mit:
Wilhelm - Dölschner, Th.Heynig, Schmidt, E.Keilwerth, Benzler, Möller, Holzapfel, Woitzat To. Heynig, Fehlhaber.


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Keeper Olaf Wilhelm - Der Held im Jahnstadion

Der Blick auf die Aufstellung des SV 1910 vor dem Spiel ließ einem die Röte ins Gesicht steigen: M.Keilwerth, M.Sieburg, H.Egerland, M.Fritsch, M.Lorenz fehlten. Stattdessen rutschten die A-Junioren Spieler Benzler und Fehlhaber ins Team. Dölschner spielte einen umsichtigen Libero. Der zweier Sturm To.Heynig und G.Fehlhaber brachten es zusammen auf 34 Jahre an die sich Keeper Wilhelm mit seinen mittlerweile 42 Lenzen, wohl kaum noch erinnern kann. Um so mehr ist die heutige Leistung des Kahlaer Ersatzkeepers zu honorieren der mit seinen zahlreichen tollen Reflexen auf der Linie nicht nur das Remis sicherte, sondern die Rudislebener Stürmer schier zur Verzweiflung brachte. Und die hatten vornehmlich in der zweiten Hälfte ein Dutzend Chancen, die allesamt vereitelt wurden.
Doch das Spiel hatten die Kahlaer in der ersten Viertelstunde fest im Griff. Der Ball lief sicher in den Reihen und selbst nach vorn ging etwas. Die schnellen Torsten Heynig und Gordon Fehlhaber stellten die Abwehrrecken des SV AR Köcher, Bühner und Rosenkranz vor Probleme. Erst in der 20.Minute schossen die Gastgeber das erste Mal auf den Kahlaer Kasten. Und dieser Kracher aus dem Fußgelenk, aus gut 20 Meter von Rene Schmidt knallhart abgeschossen, hätte genau ins Dreiangel gepasst, hätte nicht Wilhelm mit einer Parade im Stile von Lew Jaschin den Ball aus dem äußersten Toreck gekratzt. Eine Minute später kam es zu einem folgenschweren Zusammeprall zwischen einem SV AR-Stürmer und dem Keeper der Gäste. Wilhelm verletzte sich dabei so schwer am Knie, dass er sich bis zum Schlusspfiff humpelnd durch den Strafraum schleppen musste.
Kahla stand gut in der Abwehr und Möller und Benzler im Mittelfeld gaben Impulse für das Angriffsspiel. So auch nach einer halben Stunde. Der "tödliche" Pass kam genau zu Fehlhaber. Der hatte nur noch den herausstürzenden Apel vor sich, den er mit einem geschickten Heber überlistete. Zur Überraschung stand es 1:0 für Kahla. Durch der Gastgeber antwortete mit verstärktem Angriffsdruck. In der 36.Minute dann der Ausgleich der Rudislebener. Raab bekam nach einer Abwehraktion den Ball völlig freistehend vor die Füße. Aus 8 Meter krachte der Rudislebener den Ball unhaltbar zum 1:1 in die Maschen. Doch Kahla antwortete postwendend. Gordon Fehlhaber nutzte die Verwirrung im Rudislebener Strafraum und überwand Apel mit einem Flachschuss zum Zweiten Mal. Die aufopferungsvoll kämpfenden Kahlaer verstanden es in der Folgezeit, aus der Abwehr heraus mit spielerischen Mitteln für Entlastung zu sorgen. In der Spitze lauerten Heynig und Fehlhaber auf ihre Chancen, die allerdings Mangelware blieben, doch wertvolle Zeit für den Gastgeber verstreichen ließen. So verteidigte Kahla mit Glück und Geschick diesen wertvollen Vorsprung bis acht Minuten vor dem Ende. Nach der der neunte Ecke konnte Busch mit einem Kopfball den Ausgleich zum 2:2 (82.) erzielen.
Die letzten Minuten ließen Torhüter Wilhelm, der schon vor dem Ausgleich mit tollen Paraden aufwarten konnte, zum Held des Spieles avancieren. Mit seinem Fußreflex (87.) und einer reaktionsschnellen Handabwehr konnte er einen platzierten Kopfball von Fuhrmann vorm überschreiten der Torlinie hindern (90). Auch die letzten Verlängerungsminuten überstand Kahla schadlos. Als der gut leitende Referee Eichler das Spiel beendete war die kleine Sensation perfekt. Zwar trübte der noch hingenommene Ausgleich etwas die Freude, trotzdem durfte man auf das geleistete Stolz sein.
Der SV 1910 Kahla lieferte in Arnstadt mit dieser Notelf eine überzeugende und beeindruckende Leistung ab, die der Mannschaft für die Rückrunde das notwendige Selbstvertauen geben sollte. Mit dem notwendigen Quäntchen Glück in den Spielen der zweiten Halbserie sollte der Klassenerhalt geschafft werden und die Wende für bessere Kahlaer Fußballzeiten eingeleitet werden.