SV Arnstadt Rudisleben | - | SV 1910 Kahla |
2 | : | 2 |
0 : 1 | Gordon Fehlhaber | (32.) | |
1 : 1 | Andy Raab | (36.) | |
1 : 2 | Gordon Fehlhaber | (37.) | |
2 : 2 | Marcel Busch | (82.) |
Schiedsrichter: | Eichler (Erfurt) | |
Zuschauer: | 150 | |
Besondere Vorkommnisse: | keine |
Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)
Spielbericht von Hans-Peter Stadermann (Rudisleben)
Spielszene aus SV AR - SV Kahla 2:2 (1:2) Die Kahlaer Spieler Thomas Heynig (re.) und S.Möller (9) hatten in der 2.Halbzeit alle Hände voll in der eigenen Hälfte zu tun. |
Foto: Hans-Peter Stadermann
Wer in die Aufstellung der Gäste von unterhalb der Leuchtenburg schaute,
konnte feststellen, dass sie ersatzgeschwächt nach Arnstadt kamen. Insgesamt fehlten fünf
Stammspieler, die durch den eigenen Nachwuchs ersetzt wurden. Nach dem Abtasten in den ersten
15 Spielminuten setzten die Einheimischen die ersten Achtungszeichen. Ein straffer Schuss
von Rene Schmidt aus gut 20 Metern konnte Olaf Wilhelm, mit seinen 42 Jahren war er der älteste
Akteur auf dem Platz, mit einer tollen Parade noch aus dem Winkel holen. Hier hatten die wiederum
nur spärlichen 150 Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Wenig später war es wieder
René Schmidt der Kahlas Keeper mit einem Freistoß prüfte.
Völlig überraschend dann die 1:0 Führung für die Gäste. Eine Schlafwageneinlage in Sachen
Abseitsstellung brachte Gorden Fehlhaber in Ballbesitz. Er lief einige Schritte auf Torwart
Christian Apel zu und lupfte das Streitobjekt unhaltbar zum 0:1 in der 30. Minute in die Maschen.
Danach verstärkten die Rudislebener den Angriffdruck. Bereits fünf Minuten später erlöste Andy Raab,
der zugleich sein erstes Tor für den SV Arnstadt Rudisleben schoss, seine Mannschaft. Aus dem Gewühl
heraus hämmerte er den Ball unhaltbar aus acht Metern in die Maschen. Wer nun glaubte das sich der
Gastgeber gefangen hatte sah sich getäuscht. Fast im Gegenzug die erneute Führung für die Gäste aus
Kahla. Die Rudislebener bekamen den Ball nicht aus dem Strafraum und der 17-jährige Gordon Fehlhaber
drückt aus gut 16 Metern ab und das Streitobjekt fand den Weg durch Freund und Feind in die Maschen
(37). Mit dem Halbzeitpfiff von Schiri Sven Eichler aus Erfurt waren einige Pfiffe von den Rängen
nicht zu überhören. Man vermisste doch in der ersten Halbzeit den Druck nach vorne und die manchmal
unnötigen Rückspiele unterbrachen den Spielverlauf.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit dann ein Spiel auf ein Tor. Die Gäste kamen nur zweimal über die
Mittellinie und waren nur noch in der Verteidigung. Alle Torchancen jetzt aufzuführen würde den
Rahmen des Berichtes sprengen. Ein Freistoß von Schmidt ließ Wilhelm prallen und der Nachschuss von
Patrick Steinmetz ging vorbei (51.) In der 60. Minute setzte sich Michael Schröter auf der rechten
Seite durch und seine Eingabe konnte wiederum Steinmetz aus sechs Metern nicht im Tor unterbringen.
Dann vergab Schröter selbst wieder eine Hundertprozentige. Sein Schuss aus gerade einmal fünf Metern
ging am Tor vorbei. Dann gab es drei Auswechslungen beim Gastgeber. Für Danny Kellner kam
A-Juniorenspieler Jens Lippert, der mit seinem falschen Schuhwerk keinen richtigen Stand fand, für
Holger Bühner kam Michael Strauß und für den verletzten Rene Schmidt kam Marcel Busch. Letzterer war
gerade einmal fünf Minuten auf dem Platz, als er in der 82. Spielminute den 2:2 nach einer Ecke
(11:3) in die Maschen köpfte. Zwei Minuten vor Spielende hätte Ronny Fuhrmann zum Matchwinner werden
können. Sein Kopfball aus wenigen Metern rettet Torwart Wilhelm im großen Stil. Nach dem Schlusspfiff
feierten die Gäste den Punktgewinn. Glücklicherweise gewannen die Geraer gegen Sonnberg nicht, so
dass der SV Arnstadt Rudisleben mit 19 Punkten auf den zehnen Tabellenplatz überwintert. Bleibt zu
hoffen das es dann in der zweiten Halbserie (10. Februar) gegen Spitzenreiter Gotha besser läuft.
Doch bis dahin wartet noch viel Arbeit auf Trainer Albert Krebs.
Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel, Köcher, Bühner (73. Strauß), Heinemann, R. Schmidt (77. Busch), Fuhrmann, Rosenkranz, Raab, Steinmetz, Kellner (57. Lippert), Schröter
Der SV 1910 Kahla spielte mit:
Wilhelm - Dölschner, Th.Heynig, Schmidt, E.Keilwerth, Benzler, Möller, Holzapfel, Woitzat
To. Heynig, Fehlhaber.
Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)
Der Blick auf die Aufstellung des SV 1910 vor dem Spiel ließ einem die Röte ins Gesicht steigen:
M.Keilwerth, M.Sieburg, H.Egerland, M.Fritsch, M.Lorenz fehlten. Stattdessen rutschten die A-Junioren
Spieler Benzler und Fehlhaber ins Team. Dölschner spielte einen umsichtigen Libero. Der zweier Sturm
To.Heynig und G.Fehlhaber brachten es zusammen auf 34 Jahre an die sich Keeper Wilhelm mit seinen
mittlerweile 42 Lenzen, wohl kaum noch erinnern kann. Um so mehr ist die heutige Leistung des Kahlaer
Ersatzkeepers zu honorieren der mit seinen zahlreichen tollen Reflexen auf der Linie nicht nur das
Remis sicherte, sondern die Rudislebener Stürmer schier zur Verzweiflung brachte. Und die hatten
vornehmlich in der zweiten Hälfte ein Dutzend Chancen, die allesamt vereitelt wurden.
Doch das Spiel hatten die Kahlaer in der ersten Viertelstunde fest im Griff. Der Ball lief sicher
in den Reihen und selbst nach vorn ging etwas. Die schnellen Torsten Heynig und Gordon Fehlhaber
stellten die Abwehrrecken des SV AR Köcher, Bühner und Rosenkranz vor Probleme. Erst in der 20.Minute
schossen die Gastgeber das erste Mal auf den Kahlaer Kasten. Und dieser Kracher aus dem Fußgelenk,
aus gut 20 Meter von Rene Schmidt knallhart abgeschossen, hätte genau ins Dreiangel gepasst, hätte
nicht Wilhelm mit einer Parade im Stile von Lew Jaschin den Ball aus dem äußersten Toreck gekratzt.
Eine Minute später kam es zu einem folgenschweren Zusammeprall zwischen einem SV AR-Stürmer und dem
Keeper der Gäste. Wilhelm verletzte sich dabei so schwer am Knie, dass er sich bis zum Schlusspfiff
humpelnd durch den Strafraum schleppen musste.
Kahla stand gut in der Abwehr und Möller und Benzler im Mittelfeld gaben Impulse für das
Angriffsspiel. So auch nach einer halben Stunde. Der "tödliche" Pass kam genau zu Fehlhaber.
Der hatte nur noch den herausstürzenden Apel vor sich, den er mit einem geschickten Heber
überlistete. Zur Überraschung stand es 1:0 für Kahla.
Durch der Gastgeber antwortete mit verstärktem Angriffsdruck. In der 36.Minute dann der Ausgleich
der Rudislebener. Raab bekam nach einer Abwehraktion den Ball völlig freistehend vor die Füße. Aus
8 Meter krachte der Rudislebener den Ball unhaltbar zum 1:1 in die Maschen. Doch Kahla antwortete
postwendend. Gordon Fehlhaber nutzte die Verwirrung im Rudislebener Strafraum und überwand Apel mit
einem Flachschuss zum Zweiten Mal. Die aufopferungsvoll kämpfenden Kahlaer verstanden es in der
Folgezeit, aus der Abwehr heraus mit spielerischen Mitteln für Entlastung zu sorgen. In der Spitze
lauerten Heynig und Fehlhaber auf ihre Chancen, die allerdings Mangelware blieben, doch wertvolle
Zeit für den Gastgeber verstreichen ließen. So verteidigte Kahla mit Glück und Geschick diesen
wertvollen Vorsprung bis acht Minuten vor dem Ende. Nach der der neunte Ecke konnte Busch mit
einem Kopfball den Ausgleich zum 2:2 (82.) erzielen.
Die letzten Minuten ließen Torhüter Wilhelm, der schon vor dem Ausgleich mit tollen Paraden aufwarten
konnte, zum Held des Spieles avancieren. Mit seinem Fußreflex (87.) und einer reaktionsschnellen
Handabwehr konnte er einen platzierten Kopfball von Fuhrmann vorm überschreiten der Torlinie hindern
(90). Auch die letzten Verlängerungsminuten überstand Kahla schadlos. Als der gut leitende Referee
Eichler das Spiel beendete war die kleine Sensation perfekt. Zwar trübte der noch hingenommene
Ausgleich etwas die Freude, trotzdem durfte man auf das geleistete Stolz sein.
Der SV 1910 Kahla lieferte in Arnstadt mit dieser Notelf eine überzeugende und beeindruckende Leistung
ab, die der Mannschaft für die Rückrunde das notwendige Selbstvertauen geben sollte.
Mit dem notwendigen Quäntchen Glück in den Spielen der zweiten Halbserie sollte der Klassenerhalt
geschafft werden und die Wende für bessere Kahlaer Fußballzeiten eingeleitet werden.