ZFC Meuselwitz | - | FSV Schmalkalden |
1 | : | 0 |
1 : 0 | Frank Weidner | (62.) |
Schiedsrichter: | Kropp (Jena) | |
Zuschauer: | 350 | |
Besondere Vorkommnisse: | Rote Karte: U.Müller (47.Meuselwitz) |
Spielbericht von Kurt Stadler (Schmalkalden)
Spielbericht von Tino Kunzemann (Meuselwitz)
Gegen den Tabellenletzten FSV Schmalkalden sollte trotz Ausfall von Kai Müller und Enrico Scheil
nichts anderes als ein Sieg zählen. Erneut tat sich die Mannschaft dabei schwer, obwohl man von
Anfang an das Spiel bestimmte. Eine bedingungslose Offensive gestattete der Gegner nicht, die
ZFC-Abwehr mußte bei den schnellen Kontern auf der Hut sein. Die erste einhundert-prozentige
Torchance ergab sich für Enrico heim in der 13. Minute. Er löste sich nach einem Paß in den Raum
blitzschnell vom Gegner und traf frei-stehend nur die Querlatte. Im Gegenzug muß sich Tino Köhler
strecken, um einen Freistoß von Hohlfeld um den Pfosten zu lenken. Jörg Engert brillierte mit einem
beherzten Solo, blieb aber am vierten Gegenspieler hängen. Nach einer Flanke von Dorn zog Engert
sofort ab, Rothamel konnte parieren. Ein Schuß von Dorn aus der zweiten Reihe und ein Kopfball von
Heim brachten ebenfalls kein zählbares Resultat.
Kurz nach Wiederanpfiff kulminierte die Partie. Nach einem rüden Foul von Thurm an Uwe Müller
ließ Schiedsrichter Kropp zunächst den Vorteil laufen, Müller verlor die Nerven, schlug nach und
mußte unter die Dusche. In Unterzahl bewies der ZFC Moral und begann der plötzlich energisch zu
fighten. Lars Dorn ging aus der Spitze auf die Liebero-position und gab der Abwehr den nötigen Halt,
ein kluger Schachzug von Trainerfuchs Konrad Schaller. Die Gäste kamen ins schwimmen und versuchten
mit einer härteren Gangart das unentschieden zu halten. Als Frank Weidner in der 60. Minute aus
Nahdistanz eiskalt verwandelte, kannte der Jubel der Fans keine Grenzen.
Schmalkalden spielte nun offen mit, um noch den Ausgleich zu erzielen. Die einzige Chance erreichten
die Schmalkaldener in der 78. Minute, als Thurm unbewacht bis zur Grundlinie durchbrechen konnte,
seine Flanke wurde aus dem Gewühl im Strafraum an die Latten-unterkante geknallt. Bei einer
Tätlichkeit von Eisenhardt an Munzert hätte dieser ebenfalls rot sehen müssen. Zwei Minuten vor
Schluß hatte Weidner die entgültige Entscheidung auf dem Fuß. Nach einem Eckball von Engert ging
sein Schuß kapp am Kasten vorbei. Der ZFC erringt einen zwar knappen, aber auf Grund der
spielerischen und kämpferischen Steigerung in der zweiten Halbzeit hochverdienten Sieg in einer
Partie, die in der zweiten Halbzeit an Dramatik kaum zu überbieten war.
Mit einer solch geschlossenen Mannschaftsleistung braucht der ZFC keinen Gegner der Thüringenliga
zu fürchten und kann sich in der Winterpause in Ruhe auf die Rückrunde vorbereiten.
Der ZFC Meuselwitz spielte mit:
Köhler - Dorn, Herrmanns, Müller (RK), Engert, Munzert (50.Schneider), Weidner,
Condrat-Scholz, Rössiger (65.Eichelkraut), Vollrath, Heim.
Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel - Buberl, Vomocil, Gebauer, Zentgraf, Steinbach, Nummer, Thrum, Plötner, Hohlfeld,
Heym (70.Eisenhardt).
Spielbericht von von Kurt Stadler (Schmalkalden)
350 Zuschauer sahen auf dem Sportfeld Glaserkuppe eine erschreckend schwache und
besonders in der ersten Halbzeit ohne besondere Höhepunkte verlaufende
Thüringenliga-Partie. Wer gedacht hätte, dass die Mannschaft gegen den
Tabellenletzten leicht und locker aufspielen würde, sah sich getäuscht.
Die sehr defensiv aufgestellte Gutwasser-Truppe zog sich geschickt in die eigene
Hälfte zurück und attackierte erst an der mittellinie um bei den
schnellen Meuselwitzer Kontern nicht ins offene Messer zu laufen.
Meuselwitz fand kein Mittel gegen das Schmalkaldner Bollwerk.
Auch die hochgepriesenen Torschützen der Heimelf konten sich nicht richtig in
Szene setzen. Es dauerte bir zur 13.Minute ehe die erste nennenswerte Aktion der Gastgeber
zu verzeichnen war. Enrico Heim erhielt in stark abseitsverdächtiger Position
das Leder und traf jedoch mit seinem satten 20-Meter Schuss nur die Querlatte.
Damit hatte die ZFC-Elf für die ersten 45 Minuten das Pulver schossen.
Ließ die von Zentgraf gut organisierte Abwehr des FSV dennoch einen Schuss zu,
wurde dieser eine leichte Beute von Rothamel.
Die lautstarken Meuselwitzer Fans trommelten vergebens. Im Gegenteil. In der 19. und 29.
Minute hatte Gebauer die Möglichkeiten den Tabellenletzen in Führung zu bringen.
Er verfehlte jedoch um Haaresbreite.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. der erste Schmalkaldner Angriff wurde abgewehrt. Thrum
versuchte sich im Mittelfeld mit unfairen Mitteln den Ball zu erkämpfen, der Schiedsrichter erkannte
auf Vorteil und ließ das Spiel weiterlaufen. Der ZFC- Spieler Müller (7) wollte das nicht wahr haben
und ließ Thrum mit einem häßlichen Foul über die Klinge springen.
Folgerichtig zückte der umsichtig leitende Unparteiische Kropp die rote Karte.
Dies schwächte entgegen aller Erwartungen nicht die Heimelf, nein, der FSV Schmalkalden
verlor zusehns das taktische konzept der ersten Halbzeit. Meuselwitz kam trotz der personellen
Unterlegenheit immer besser ins Spiel.
Bereits in der 54.Minute musste Rothamel sein ganzen Können aufbieten um einen Schuss aus 6 Meter
unschädlich zu machen und seine Mannschaft vor einem Rückstand zu bewahren. Bei einem Angriff
über links umkurvte Rössiger drei Abwehrspieler des FSV wie Slalomstangen, flnkte von der Torauslinie
scharf in den 5-Meter-Raum. Der mitgelaufene Weidner musste nur noch den Kopf hinhalten und es stand
1:0 (62.). Jubelszenen bei den Meuselwitzern und ihren Fans. Niedergeschlagenheit auf Schmalkalder Seite.
Es dauerte jedoch nicht lange und der FSV hatte diesen Schock verarbeitet und drängte auf den Ausgleich.
Man drängte den Gastgeber in seine Hälfte und baute ein Powerplay auf.
Aber Großchancen blieben dennoch Mangelware. Inder 80. aber der Torschrei der Schmalkalder Elf.
Tohuwabohu im Meuselwitzer Strafraum. Thrum dringt über die rechte Seite in den Sechzehnmeterraum
ein flankt nach innen, der Ball kann von der Innenverteidigung nicht aus der Gefahrenzone entfernt werden
und Steinbach hämmert das Leder aus kurzer Entfernung an die Querlatte, von dort sprang der
Ball hinter der Torlinie auf und von da in die Arme des Meuselwitzer Torhüters.
Schiedsrichter Kropp war die Sicht versperrt und nach einem Blick auf seinen, das ganze Spiel
über sehr unsicheren Assistenten Awanjan lies er das Spiel mit Abschlag fortsetzen.
Dieser nicht gegebene Treffer brach die Moral einiger FSV-Spieler, so dass die
letzen 10 Minuten ohne grössere Aktionen von beiden Seiten zu Ende gingen.