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21.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
10.März 2001 14:00 Uhr
SV 1910 Kahla SV 1910 Kahla - 1.Suhler SV 06 1.Suhler SV 06

Torfolge:
0 : 1   Falk Schneider (14.)
0 : 2   Maik Heiner (33.)
0 : 3   Igor Cuciuc (70.)
0 : 4   Igor Cuciuc (80.)
0 : 5   Marcel Lorenz (86.)

Schiedsrichter:   Buchheim (Mumsdorf)
Zuschauer:   190
Besondere Vorkommnisse: keine


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Spiel ohne Glück - dreimal rettete für Suhl der Querbalken -
SV 1910 Kahla in seiner Thüringenligageschichte erstmals Tabellenletzter

Keiner der 190 Zuschauer im Stadion "Am Dohlenstein" hatte wohl vor Beginn dieses Spiels an die "Wende zum Guten" geglaubt. Doch dass es am Spieltag so hart kommen würde, überstieg wohl jedes Vorstellungsvermögen - 0:5 Niederlage und die Siege von Schmalkalden, Mühlhausen und Veilsdorf bescherten den SV 1910 Kahla am 21.Spieltag erstmals in seiner Thüringenligageschichte die "Roten Laterne".
Kahla, mit riesengroßen Besetzungsproblemen, musste nicht nur auf die angekündigten Ausfälle der Stammspieler Michael Fritsch, Christian Schmidt und Sascha Möller verzichten, sondern auch auf den "Neulibero" Thomas Dölschner, der sich beim Training eine Verletzung am Rücken zuzog. So rückte Kapitän Marko Lorenz wieder auf die Liberoposition und die noch vor kurzem bei den Junioren spielenden Rapprich, Benzler und Fehlhaber rückten in die Anfangsformation. Bezeichnend für die augenblickliche Situation beim SV 1910 das Bild am Spielfeldrand: Während sich gleich fünf Suhler Spieler warmliefen, hielt sich beim SV 1910 Kahla nur der Trainer mit Stretching-Übungen für seinen Einsatz auf der ansonsten leeren Auswechselbank fit.

Der Gast aus Suhl zeigte in den ersten 20.Minuten, dass er nicht von ungefähr derzeit auf dem 2.Tabellenplatz der Thüringenliga steht. Mit gefälligen Spiel und blinden Verständnis für die Mitspieler schnürten sie Kahla in der eigenen Hälfte regelrecht ein und erarbeiteten sich eine Reihe von Torchancen. In der 14.Minute fiel der (m.E.) vermeidbare 1.Treffer der Suhler: Von der rechten Grundlinie flach geflankt, passierte der Ball im Strafraum Freund und Feind. Am langen Pfosten stand Schneider goldrichtig und wuchtete das Leder in die Maschen. Der 1.Suhler SV scheiterte in der Folgezeit (16./22./27.) am wieder sehr gut aufgelegten Keeper Keilwerth.
In der 33.Minute Treffer Nummer Zwei: Einen langen Pass in die Spitze erlief sich Schneider und bediente mit einem klugen Rückpass Heiner. Der konnte sich freistehend die Ecke aussuchen und versenkte den Ball zum 2:0.
Doch dieses zweite Tor bedeutete sogleich eine Signalwirkung für Kahla. Jetzt nahmen die Kahlaer Spieler das Zepter in die Hand und spielten Fußball, der ein wenig an "alte Zeiten" erinnerte. Und Kahla kam zu großen Chancen. Erst musste sich Richter im Gästetor bei einem Freistoß von Lorenz ganz lang machen (34.), dann wurde ein Woitzat-Geschoss mit einer Fußabwehr am Überschreiten der Torlinie gehindert (35.) auch E.Keilwerths Schuss veranlasste Richter zu einer großartigen Reflexbewegung, wobei er den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen am Tor vorbei lenkte (36.). Nach einer herrlichen Einzelaktion traf To. Heynig mit einem fulminanten Schuss nur das Quergebälk (42.). Der Anschlusstreffer wäre in dieser Phase längst überfällig und verdient gewesen.

Kahla setzte mit dem Wiederanpfiff zur 2.Hälfte seinen Sturmlauf auf den Suhler Kasten fort. Nun erwachten auch die Kahlaer-Fans und trieben ihre Mannschaft nach vorn. Bei dem Freistoß von Lorenz lag ihnen der Torschrei bei ihnen schon auf den Lippen. Jedoch hechtete der Suhler-Keeper mit einer Glanzparade den Ball aus der äußersten linken Ecke (46.) zur Ecke. In der starke Anfangsphase der Kahlaer gab es weitere Tormöglichkeiten. Torsten Heynig schoss knapp über das Tor (48.) und ein Suhler Verteidiger versenkte das Leder, für den schon geschlagenen Gästetorhüter nach einem Schuss von Woitzat, fast im eigenen Gehäuse (58.).
Nach dieser Aktion hielt es Trainer Hoffmann nicht mehr auf der Bank. Er wechselte sich für den erst 17-jährigen Gorden Fehlhaber ein. Ein Lob an dieser Stelle für die bis dahin starke Leistung von Fehlhaber. Überall war er durch sein enormes Laufpensum anspielbereit und kämpfte um jeden Ball. Mit seiner "zarten" Spielerfigur gewann er - überraschend - zu dem eine Reihe von Kopfballduellen.
Der SV 1910 Kahla machte zunehmend hinten auf und belagerte das Suhler-Tor. Doch das Glück stand den Gastgebern heute nicht zur Seite. Bei einem technischen Kunststück von Torsten Heynig klatschte der Ball abermals - aber nicht zum letzten Mal in diesem Spiel - an die Querlatte des Suhler Tores (60.).
Der Tabellenzweite aus Suhl wartete in der eigenen Hälfte auf seine Konterchance. Seit dem Tor in der 33. Minute waren die Suhler nicht mehr vor dem Kahlaer-Tor aufgetaucht. Doch dann der mustergültige, tödliche Pass in den freien Raum. Igor Cuciuc erlief sich den Ball und schloss die Aktion per Heber über den Kahlaer-Torwart zum 3:0 ab (71.). Das k.O. folgte für den heute glücklos spielenden Gastgeber durch eine Kopie des dritten Tores. Diesmal umkurvte Cuciuc den herausstürzenden Keilwerth und schoss zum 4:0 ein (80.). Meine Hochachtung vor Kahla, die selbst nach diesem klaren Rückstand nicht aufsteckten. Doch das Ehrentor blieb ihnen verwehrt. Zum dritten Mal rettete das Suhler-Gebälk bei dem herrlichen Schuss von Torsten Heynig. Es war schlichtweg zum Verzweifeln. Stattdessen markierte Marcel Lorenz auf Suhler Seite, in der 85.Minute mit einem Flachschuss den 5:0 Endstand.

Der SV 1910 KAHLA spielte mit:
M.Keilwerth - Sieburg, Marco Lorenz, Th.Heynig, Egerland, E.Keilwerth, Benzler, Rapprich, Woitzat, Fehlhaber (58.Hoffmann),To.Heynig.

Der 1.SV SUHLER SV 06 spielte mit:
Richter - Carl, Maiberg, Reitzenstein, Kalvaitis, L.Müller, Cuciuc, Schneider (75.Förster), Heiner (60.Jörgens), Block (68.Marcel Lorenz), Heiner, Herrmann.