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Nachholspiel (22.Spieltag) Thüringenliga 2000/2001
17.April 2001 18:00 Uhr
SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben - ZFC Meuselwitz ZFC Meuselwitz

Torfolge:
0 : 1   Scheil (41./Foulelfmeter)
1 : 1   Oliver Ehrhardt (78.)

Schiedsrichter:   Rebecca Kirchner (Suhl)
Zuschauer:   150
Besondere Vorkommnisse: -


Spielbericht von Michael Keller (Arnstadt)

Mit Hängen und Würgen

In einem vor allem von der Heimmannschaft erschreckend schwach geführten Nachholespiel gelang dem SV Arnstadt Rudisleben gestern Abend im Jahn-Stadion ein recht schmeichelhaftes 1:1 gegen den ZFC Meuselwitz. Der Blick in der Tabelle muss aber nicht nur wegen dieses Ergebnisses weiter nach unten gerichtet werden.

Die Hausherren profitierten am Ende von einem Treffer des kurz zuvor eingewechselten Oliver Ehrhardt, der zwölf Minuten vor Schluss seinem Bewacher entwischte und einen Diagonalpass von Andy Raab verwertete. Was die Mannschaft von Albert Krebs zuvor jedoch den 120 Treuesten der Treuen bei winterlicher Kälte geboten hatte, war schlichtweg eine Zumutung. Von Anfang an uneffektives Gekicke, langsam und bedächtig, quer und zurück, kein Futter aus dem Mittelfeld für die Stürmer, die sich teilweise ihre Bälle selber holen mussten. Die Umstellung - Köcher spielte im zentralen Mittelfeld, Kellner rechts - brachte nicht viel Verwertbares, auch wenn sich der Kapitän sichtlich mühte. Was jedoch seine Mannschaftskameraden boten, war teilweise nicht mehr mit anzusehen, von Leidenschaft, Biss und Siegeswillen keine Spur. Das Rudislebener Spiel hatte keinen Fluss aufzuweisen, immer wieder stocherte man sich umständlich nach vorn. Was dort ankam, wurde eine Beute der stellungssicheren Gästeabwehr, die den Hausherren in Durchgang eins keinen Stich ließ. Bis zur Halbzeit war nicht eine nennenswerte Chance für den SV AR zu notieren, auch wenn man eine Vielzahl von Eckbällen erzwang. Gegen den Doppelriegel der vom Ex-Auer Oberligaspieler Conrad Schaller trainierten Meuselwitzer fanden sie keine Mittel.

In der 40. Minute dann eine Aktion, die Trainer Krebs auf die Palme brachte. Eichelkraut hatte sich im Strafraum um Bühner gewunden, wurde dann jedoch vom ungestüm heran stürzenden Torwart Apel ungelenk umgesenst. Die sicher amtierende Schiedsrichterin Rebecca Kirchner zeigte sofort auf den Strafstoßpunkt. Scheil ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Nur eine Minute später dann fast schon die Vorentscheidung, als ein von Liebeheim mit Wucht getretener Freistoß aus 35 Metern nur an die Latte klatschte. Rudisleben wirkte nach dem 0:1 wie hypnotisiert, war völlig von der Rolle und froh, ohne weiteres Tor in die Pause zu kommen. In Hälfte zwei ein ähnliches Bild. Der SV AR mühte sich nun noch mehr, scheiterte aber immer wieder an seinen eigenen Unzulänglichkeiten und einem Gegner, der die Gunst der Stunde mit Kontern wie Nadelstichen nutzen wollte, aber Liebeheim (47.), Donner, der aus 20 Metern nur das Lattenkreuz traf und der auffällige Engert - er zwang Apel in der Schlussminute zu einer großen Parade - , hatten keinen Erfolg. Die Strafe kam dann durch den quirligen Oliver Ehrhardt. SV AR-Trainer Krebs erklärte sich am Ende mit einem Punkt mehr als zufrieden. Sollte das jedoch die Art von Fußball sein, an die man sich nun in Arnstadt gewöhnen muss, brechen schwere Zeiten an.