SV 1910 Kahla | - | 1.Sonneberger SC 04 |
1 | 3 |
0 : 1 | Kay Luthardt | (12.) | |
0 : 2 | Kay Luthardt | (21.) | |
1 : 2 | Torsten Heynig | (75.) | |
1 : 3 | Kay Luthardt | (89./Foulelfmeter) |
Schiedsrichter: | Hammer (Ranis) | |
Zuschauer: | 190 | |
Besondere Vorkommnisse: | - |
Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)
Während der Woche wurde viel über das "Weh und Aber" des SV 1910 Kahla diskutiert.
Anlass gaben Spekulationen, wie es mit dem Fußball in Kahla nach dem drohenden sportlichen Aus in
der Thüringenliga weitergehen wird.
Nun war das heute mit 190 Besuchern (für Kahlaer Verhälnisse) gut besuchte Rund
"Unterm Dohlenstein" gespannt, wie sich Kahla u.a. auch nach der deklassierenden
Niederlage gegen Leinefelde dem so erfolgreichen Aufsteiger aus Sonneberg präsentieren würde.
In Halbzeit Eins gab es nichts Neues zu vermelden. Schon nach 12.Minuten leider das gewohnte
"Klingeln" im eigenen Kasten. Torjäger Luthardt hatte ein Mißverständnis
in der Abwehr eiskalt zum 1:0 Führungstreffer ausgenutzt (12.).
Kurz darauf eine "Notbremse" vom Kahlaer
Keeper zwischen dem Mittelkreis und seinem Strafraum. Beim näheren Hinschauen allerdings hatte
Schieri Hammer richtig entschieden. Höfler war bei seinem Durchbruch nicht der letzte Mann gewesen
und so bestrafte er Mike Keilwerth "nur" mit der gelben Karte.
Überhaupt wackelte unsere Abwehr in der ersten halbe Stunde an allen Ecken und Kanten.
Die Quittung das 0:2. Ein Freistoß segelte über die gesamte Abwehr der Kahlaer hinweg.
Am langen Pfosten stand Kapitän Luthardt goldrichtig und versenkte den Ball aus 3 Meter Entfernung
mit dem Kopf im Tor (21.).
Doch dann war es mit der Herrlichkeit der Gäste vorbei. Kahla konnte sich nun immer häufiger,
nach dem man sich der "fordernden" Abwehrarbeit halbwegs entledigen konnte, sich um den
eigenen Angriff bemühen. Doch Torchancen resultierten daraus nicht. Zu viele ungenaue Pässe,
schlechter Spielaufbau aus der eigenen Hälfte und eine Vielzahl von Stockfehlern,
verhalfen Bohnenstengel im Sonneberger Kasten zu einer geruhsamen ersten Halbzeit.
Ein grobe Unsportlichkeit durch den Mann mit der Nummer 16 im Sonneberger Trikot sorgte vor dem Pausenpfiff
noch einmal für helle Aufregung: Im Mittelkreis streckte er Marco Lorenz nach Ballverlust
durch einen Tritt von hinten in die Beine nieder. Der Kahlaer Kapitän musste mehrere Minuten
behandelt werden. Für den Schieri war dieses völlig überflüssige, grobe Foul nur
die gelbe Karte wert!
In der Pause stellte Trainer Hoffmann um. Uwe Dölschner kam (nach seiner Verletzungspause )
für Martin Benzler ins Spiel und rückte für Lorenz auf die Libero Position. Kapitän Lorenz
übernahm nun die Regie im Mittelfeld. Marco Wagner übernahm die Position von Enrico Keilwerth
im rechten Mittelfeld. Und siehe da, die Sonneberger gerieten unter Druck. Nicht zuletzt, weil der umsichtig
agierende "neue" Libero für Ordnung in der Abwehr des Gastgebers sorgte.
Zwar besaßen sie in der 52.Minute, als Lorenz der Ball vom Fuß sprang und Gästestürmer kurz entschlossen aus 25 Meter
abzog, noch eine gute Gelegenheit die Führung auszubauen,
doch dann war Schluss mit den Angriffsbemühungen der Gäste.
Der SV erspielte sich Vorteile im Mittelfeld und Torsten Heynigs Fernschuss setzte das erste Signal (56.).
Dem folgte eine sehr gute Möglichkeit für Fehlhaber, der nach einer guten Flanke von Egerland
den Ball freistehend über das Tor schoss (58.). Auch die zweite Sturmspitze To.Heynig wurde immer
bissiger. Nach seinem schönen Solo, bei dem der Sonneberger Abwehrspieler nur noch hinterher
schauen konnte, prüfte er zum ersten Mal den Gästetorhüter (60.). Ein
Lorenz Freistoss ließ Bohnenstengel über seine Körpermaße hinauswachsen,
denn nur so konnte er den Ball in höchster Not noch aus der linken
unteren Ecke kratzen (73.). Dann fiel es endlich - das verdiente Anschlusstor. Lorenz satten Schuss
konnte Bohnenstengel nur abprallen lassen. Der nachsetzende Torsten Heynig spitzelte diesen Ball
aus fast unmöglichem Winkel zum 1:2 in die Maschen(75.).
Nun spürte die Kahlaer Mannschaft und ihre Anhänger, das der Kuchen hier noch nicht ganz
gegessen war. Dölschner im Abwehrzentrum fing die Bälle geschickt vor der eigenen
Strafraumgrenze ab und lancierte diese meist auf den immer anspielbereiten Lorenz in der Mitte und
Egerland auf der linken Außenbahn.
Der 1.Sonneberger Sportclub, sichtlich von den Geschehnissen beeindruckt, stellte einen regelrechten
Abwehrriegel vor und in den Strafraum. Kahla mühte sich. Noch einmal Lorenz mit Freistoß
(82.), und Fehlhaber mit einem 16-Meter-Schuss (85.).
Als der Schieri nach einem klassischen Sonneberger - "Überblumser" auf den
Elfmeterpunkt zeigte (88.), musste jeder einsehen, dass der Tabellenkeller kein Ort für "
Hans im Glück " ist. Kay Luthardt verwandelte sicher, schoss sein drittes Tor im Spiel und
gab Kahla den Laufpass in Richtung Abstieg.
Fazit: Nach nun schon gewohnter schwacher Leistung in der ersten Halbzeit, bekam Kahla das
nötige Adrinalin vom Routinier Uwe Dölschner zu Beginn der zweiten Halbzeit verpasst.
Auf einmal waren im Spiel wieder die Köpfe frei und konnten den Zuschauern ansatzweise das
Gefühl des "Es ist noch nicht aller Tage Abend" vermitteln. Warum Spielertrainer
Sylvio Hoffmann, gerade wie in der erlebten letzten Viertelstunde nicht selbst noch einmal die
Töppen schnürte, bleibt für mich weiterhin ein Rätsel?
Nun geht es am 21.April zum Spitzenreiter nach Gotha. Die krasse Außenseiterchance
für Kahla existiert allerdings wohl nur in den Fußballlehrbüchern ... .