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25.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
7.April 2001 14:30 Uhr
SV 1910 Kahla SV 1910 Kahla - SC Leinefelde 1912 SC Leinefelde 1912
Torfolge:
0 : 1   Daniel Müller (16.)
0 : 2   Daniel Müller (36.)
1 : 2   Torsten Heynig (61.)
1 : 3   Tobias Grimm (69./Foulelfmeter)
1 : 4   André Thüne (80.)
1 : 5   Christian Claus (88.)

Schiedsrichter:   Ritz (Eiterfeld)
Zuschauer:   110
Besondere Vorkommnisse: keine


Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Der Tiefpunkt ist erreicht - SV Kahla im Schatten seiner selbst

Der SV 1910 Kahla, ohne den weiterhin verletzten Michael Fritsch und Routinier Uwe Dölschner ( der allerdings wieder auf der Bank Platz genommen hatte), ließ den erwarteten Druck für dieses wichtige Spiel auf das Gästetor vermissen. Erst in der 34.Minute die erste, nennenswerte Chance für den Gastgeber, in der Thomas Heynig mit einem knallharten Schuss den Gästeschlussmann alles abverlangte. Doch zu diesem Zeitpunkt stand es bereits O:1 für die Eichsfelder. Müller hatte völlig freistehend nach einer Flanke von rechts, aus 8-Meter die Kugel unhaltbar im Tor versenkt (16.). Kahla machte es den Gästen ungemein leicht sich in Szene zu setzen. Kein Pass aus dem kaum vorhanden Mittelfeld erreichte seinen Adressaten. Wenn die Anspiele auf die Spitzen Rücknagel und Torsten Heynig ankamen, so ähnelten diese eher einer Herausforderung an die Technik und Gelenkigkeit der Stürmer. Es schien als wären die Gäste die einzige Mannschaft auf dem Platz die wussten um was es heute ging. So machten sie auch im weiteren Spielverlauf "Nägel mit Köpfen". Das Tor zum 0:2 war wiederum eine Offenbarung der ungeordneten Kahlaer Abwehr. Wieder konnte Müller im Strafraum völlig freistehend angespielt werden und dieser ließ mit Flachschuss Keilwerth abermals keine Chance (36.). Zwei Minuten vor der Pause besaß Kahla die Chance zum wichtigen Anschlusstreffer. Torsten Heynig hechtete in die Flanke von Sieburg. Seinen Lehrbuchkopfball parierte der Gästetorhüter mit einem tollen Reflex. Jedoch wenige Sekunden vor der Halbzeit hätte Leinefelde den Sack zubinden können. Wiederum Keilwerth verhinderte mit einer erstklassigen Parade das 0:3.

Auch nach dem Anpfiff zur 2.Halbzeit blieb der erwartete Angriffsdruck aus. Obwohl sich Leinefelde in den eigenen Strafraum zurückzog und auf seine Konterchance spekulierte, verstand es Kahla nicht, sich nur eine richtige Chance in der ersten Viertelstunde zu erarbeiten. Dagegen putzte unser Keeper im Spiel Mann gegen Mann im Anschluss an einem Konter, Müller den Ball vom Stiefel (58.). Nach dieser überstandenen Aktion begann die stärkste Phase im Kahlaer Spiel. In dieser zeigte Kahla, dass doch noch nicht ganz "Hopfen und Malz" verloren ist. Riesenchance erst für Woitzat der sich schön im Strafraum freigespielt hatte und das Leder nur äußerst knapp über den Querbalken schoss (60.). Dann das "Hoffnungstor". Wieder war es Woitzat der mit einem mustergültigen Pass Torsten Heynig im Strafraum bediente. Dieser konnte, obwohl unter Bedrängnis mit einer technischen Meisterleistung und einem Flachschuss den Ball direkt im Tor unterbringen (61.). Der Ausgleich lag in der Luft, als Thomas Heynig 5 Meter vor dem leeren Tor angespielt wurde. Doch der anschließende Schuss verfehlte das Ziel (68.). Kahla erhöhte den Druck und belagerte das Gästetor. Doch dann das Fehlabspiel am Strafraum. Die Gäste nutzen ihre erwartete Konterchance über drei Stationen. Keilwerth lief aus seinen Kasten und brachte mit der Hand den Leinefelder Angreifer zu Fall - Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte Tobias Grimm sicher zum 1:3 (69.).
Als Schieri Ritz bei einem glasklaren Foul an Lorenz im Strafraum nicht auf dem Punkt zeigte erstickte er endgültig die Kahlaer Hoffnungen auf einen Punktgewinn (75.). Der SV 1910 Kahla resignierte nun vollends. Das anschließende 1:4 (Thüne/ 80.) und das 1:5 (89.Claus), beide durch Konter erzielt, degradierten Kahla zum heißesten Anwärter auf den Gang in die Landesklasse-Ost.

FAZIT: Die Erwartungen waren bei mir hoch vor diesem so wichtigen Spiel. Mit dem Mitabstiegskanditat Leinefelde hätte der leichte Aufwärtstrend vom Spiel in Mühlhausen mit einem Erfolgserlebnis fortgesetzt werden können. Doch was Kahla am heutigen Tag seinen letzten hoffenden Fans für eine Vorstellung bot enttäuschte mich sehr. Nun ist das eingetreten was ich seit längeren befürchtet hatte. Der letzte Mannschaftsteil, die Abwehr resignierte. So wurde nicht mehr energisch nachgesetzt und man überließ dem Gegner und unseren Keeper Mike Keilwerth das Geschehen im eigenen Strafraum. Mike Keilwerth lief als einziger Kahlaer wiederum zur Höchstform auf und verhinderte noch ein größeres Debakel. Die Leinefelder spielten sicherlich einen erstklassigen Konterfußball, doch waren sie letztendlich nur damit erfolgreich, weil unsere Mannschaft nicht mehr wollte oder konnte(?).
Bezeichnend für diese Vermutung die Szene in der Keilwerth es gleich mit drei völlig alleingelassenen Leinefelder im eigenen Strafraum zu tun bekam. Hochachtung vor unseren Keeper der gleich mit drei (!!) erstklassigen Paraden in Folge einen weiteren Torerfolg der Gäste verhinderte.
Wer glaubt jetzt noch an Siege in Gotha, Schmalkalden oder Meuselwitz oder am kommenden Freitag gegen Sonneberg? Der Zeitpunkt für eine gravierende Veränderung scheint überreif, um Kahla vor dem Ausverkauf und den tiefen Fall in die Bedeutungslosigkeit zu retten!

Der SV 1910 KAHLA spielte mit:
M.Keilwerth, Lorenz, Sieburg, Schmidt, Th.Heynig, E.Keilwerth, Benzler, Rücknagel (77.Fehlhaber), Egerland, To.Heynig, Woitzat.

Der SC LEINEFELDE 1912 spielte mit:
Aurin - Wehr, Zimmermann, Schuchardt (68.Wiederhold), Franke, Thüne, Papst, Müller (87.Claus), T.Grimm, M.Grimm (77.Hänsel), Funke.