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26.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
12.April 2001 17:30 Uhr
SSV Erfurt-Nord SSV Erfurt-Nord - SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben
Torfolge:
1 : 0   Mario Eck (1./20 Sekunden)
2 : 0   Schulz (32.)
2 : 1   Patrick Steinmetz (41.)

Schiedsrichter:   Honnef (Gotha)
Zuschauer:   200
Besondere Vorkommnisse: -


Spielbericht von Michael Keller (Arnstadt)

Nach 15 Sekunden war alles entschieden

Der Karfreitag ist laut Bibel der Tag des Kummers und der Klage. Rudislebens Kicker hatten diesen für sich bereits auf den Donnerstag vorverlegt. Denn das Punktspiel beim abstiegsbedrohten SSV Erfurt Nord ging mit 2:1 verloren.

Die meisten der rund 200 Zuschauer an der Erfurter Grubenstraße hatten noch nicht richtig hingesehen, da schlug es im 50. Aufeinandertreffen beider Mannschaften schon zum ersten Mal im Kasten von Christian Apel ein. Nord-Kapitän Jan Wehrmann hatte vom Anstoß weg einen langen Steilpass auf Nico Heinrich gespielt, der flankte unbedrängt vom linken Strafraumeck nach innen und den von hinten anstürmenden Marco Eck nahm offenbar im Deckungszentrum keiner für voll. Mühelos konnte er den Ball zum 1:0 bereits nach 15 Sekunden einschieben. Ein Tor mit Folgen, von dem sich die Gäste nicht mehr so recht erholen sollten. Und es kam noch schlimmer. Denn nach 32 Minuten gelang den Nordlern gar das 2:0. Trainer Albert Krebs müssen dabei die Haare zu Berge gestanden haben, denn der Treffer war fast eine Kopie des ersten, nur diesmal von der anderen Seite. Michael Heinemann patzte an der Mittellinie gegen Janke, der mit dem unversehens gewonnenen Ball auf der rechten Flanke loszog und den innen mitgelaufenen Schulz mustergültig bediente. Der Rest war Formsache. Siehe auch Tor Nr.1. Eine Zuordnung der SSV-Stürmer gab es in der Verteidigung praktisch wieder nicht. Und wie zum Hohn schickte Petrus dem Treffer noch einen wunderschönen Regenbogen hinterher.

Zwischen den beiden Toren hatte man sich auf beiden Seiten bei widerlicher Witterung erfolglos um etwas Ordnung bemüht. Effektivität Torgefahr gleich Null, das Geschehen wogte ohne nennenswerte Aktionen zwischen den Strafräumen hin und her. Lediglich bei Steilpässen von Wehrmann gab es für Rudisleben hin und wieder gefährliche Momente. Ansonsten wurde das Auge der Unentwegten auf den Rängen von Fehlpässen, behäbigem Aufbauspiel, fruchtlosem Zweikampfgerangel und Ungenauigkeiten beider Teams malträtiert. Abwechslung gab es nur durch ein Unwetter, dass mit Hagel und Schnee über Erfurt zog. Andy Raab als Lenker erwies sich beim SV AR als zu langsam und bedächtig, die von ihm erwarteten Impulse blieben aus. Und im Angriff machte sich einmal mehr das Fehlen eines Reißers vom Typ Andrzej Brzeszcynski bemerkbar.
Zwei Minuten nach dem 2:0 dann eine erste Chance für Steinmetz, der aber die Eingabe von Michael Schmidt nicht richtig mit dem Kopf erwischte. Das Bemühen um Zählbares, dass man dem SV AR trotz aller Unzulänglichkeiten nicht absprechen konnte, wurde dann doch noch vor der Pause belohnt. In der 41. Minute stand Erfurts Torwart Dix zu weit vor dem Kasten, als sich ein Bogenlampe von Patrick Steinmetz ins Netz senkte. Die Hoffnung keimte wieder.

In Hälfte zwei änderte sich aber nicht viel. Rudisleben, ohne Schröter (verletzt), Busch (krank) und Fuhrmann (gesperrt) angetreten, versuchte sich erfolglos am Ausgleich, Erfurt tat nicht mehr als nötig, um sich den Gegner vom Halse zu halten. Chancen gab es auf beiden Seiten, Köcher zwang in der 56. Minute mit einem Gewaltschuss aus 16 Metern Torwart Dix zu einer Glanzparade, Danny Kellner scheiterte aus einem Gewühl am Nord-Keeper (76.). In der 85. Minute dann doch noch die große Chance für Jens Lippert zur Punkteteilung, doch wieder war Dix gedankenschnell unten, sicherte der Sänger-Elf die wichtigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Fazit: ein wenig ansehnliches Spiel mit einem nicht unverdienten Sieger. Trainer Albert Krebs knurrte zwar stinksauer In 15 Sekunden haben wir hier das Spiel verloren. Dennoch wolle er seinen Jungs keine Vorwürfe machen, die danach alles versucht hätten. Wir haben das Spiel gemacht, die anderen die Tore. Eine Einschätzung, die man nach dieser recht schwachen Partie nicht unbedingt teilen muss. Für den SV Arnstadt Rudisleben wird es wohl ein etwas unruhiges Osterfest werden. Denn mit Blick auf die unteren Tabellenregionen wird es langsam eng. Und am Dienstag kommt nun Meuselwitz.