SSV Erfurt-Nord | - | SV Arnstadt Rudisleben |
2 | 1 |
1 : 0 | Mario Eck | (1./20 Sekunden) | |
2 : 0 | Schulz | (32.) | |
2 : 1 | Patrick Steinmetz | (41.) |
Schiedsrichter: | Honnef (Gotha) | |
Zuschauer: | 200 | |
Besondere Vorkommnisse: | - |
Spielbericht von Michael Keller (Arnstadt)
Der Karfreitag ist laut Bibel der Tag des Kummers und der Klage. Rudislebens
Kicker hatten diesen für sich bereits auf den Donnerstag vorverlegt. Denn
das Punktspiel beim abstiegsbedrohten SSV Erfurt Nord ging mit 2:1 verloren.
Die meisten der rund 200 Zuschauer an der Erfurter Grubenstraße hatten noch
nicht richtig hingesehen, da schlug es im 50. Aufeinandertreffen beider
Mannschaften schon zum ersten Mal im Kasten von Christian Apel ein.
Nord-Kapitän Jan Wehrmann hatte vom Anstoß weg einen langen Steilpass auf
Nico Heinrich gespielt, der flankte unbedrängt vom linken Strafraumeck nach
innen und den von hinten anstürmenden Marco Eck nahm offenbar im
Deckungszentrum keiner für voll. Mühelos konnte er den Ball zum 1:0 bereits
nach 15 Sekunden einschieben. Ein Tor mit Folgen, von dem sich die Gäste
nicht mehr so recht erholen sollten. Und es kam noch schlimmer. Denn nach 32
Minuten gelang den Nordlern gar das 2:0. Trainer Albert Krebs müssen dabei
die Haare zu Berge gestanden haben, denn der Treffer war fast eine Kopie des
ersten, nur diesmal von der anderen Seite. Michael Heinemann patzte an der
Mittellinie gegen Janke, der mit dem unversehens gewonnenen Ball auf der
rechten Flanke loszog und den innen mitgelaufenen Schulz mustergültig
bediente. Der Rest war Formsache. Siehe auch Tor Nr.1. Eine Zuordnung der
SSV-Stürmer gab es in der Verteidigung praktisch wieder nicht. Und wie zum
Hohn schickte Petrus dem Treffer noch einen wunderschönen Regenbogen
hinterher.
Zwischen den beiden Toren hatte man sich auf beiden Seiten bei widerlicher
Witterung erfolglos um etwas Ordnung bemüht. Effektivität Torgefahr gleich
Null, das Geschehen wogte ohne nennenswerte Aktionen zwischen den
Strafräumen hin und her. Lediglich bei Steilpässen von Wehrmann gab es für
Rudisleben hin und wieder gefährliche Momente. Ansonsten wurde das Auge der
Unentwegten auf den Rängen von Fehlpässen, behäbigem Aufbauspiel,
fruchtlosem Zweikampfgerangel und Ungenauigkeiten beider Teams malträtiert.
Abwechslung gab es nur durch ein Unwetter, dass mit Hagel und Schnee über
Erfurt zog. Andy Raab als Lenker erwies sich beim SV AR als zu langsam und
bedächtig, die von ihm erwarteten Impulse blieben aus. Und im Angriff machte
sich einmal mehr das Fehlen eines Reißers vom Typ Andrzej Brzeszcynski
bemerkbar.
Zwei Minuten nach dem 2:0 dann eine erste Chance für Steinmetz, der aber die
Eingabe von Michael Schmidt nicht richtig mit dem Kopf erwischte. Das
Bemühen um Zählbares, dass man dem SV AR trotz aller Unzulänglichkeiten
nicht absprechen konnte, wurde dann doch noch vor der Pause belohnt. In der
41. Minute stand Erfurts Torwart Dix zu weit vor dem Kasten, als sich ein
Bogenlampe von Patrick Steinmetz ins Netz senkte. Die Hoffnung keimte
wieder.
In Hälfte zwei änderte sich aber nicht viel. Rudisleben, ohne Schröter
(verletzt), Busch (krank) und Fuhrmann (gesperrt) angetreten, versuchte sich
erfolglos am Ausgleich, Erfurt tat nicht mehr als nötig, um sich den Gegner
vom Halse zu halten. Chancen gab es auf beiden Seiten, Köcher zwang in der
56. Minute mit einem Gewaltschuss aus 16 Metern Torwart Dix zu einer
Glanzparade, Danny Kellner scheiterte aus einem Gewühl am Nord-Keeper (76.).
In der 85. Minute dann doch noch die große Chance für Jens Lippert zur
Punkteteilung, doch wieder war Dix gedankenschnell unten, sicherte der
Sänger-Elf die wichtigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg.
Fazit: ein wenig ansehnliches Spiel mit einem nicht unverdienten Sieger.
Trainer Albert Krebs knurrte zwar stinksauer In 15 Sekunden haben wir hier
das Spiel verloren. Dennoch wolle er seinen Jungs keine Vorwürfe machen, die
danach alles versucht hätten. Wir haben das Spiel gemacht, die anderen die
Tore. Eine Einschätzung, die man nach dieser recht schwachen Partie nicht
unbedingt teilen muss.
Für den SV Arnstadt Rudisleben wird es wohl ein etwas unruhiges Osterfest
werden. Denn mit Blick auf die unteren Tabellenregionen wird es langsam eng.
Und am Dienstag kommt nun Meuselwitz.