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26.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
16.April 2001 14:30 Uhr
SV EK Veilsdorf SV EK Veilsdorf - SC 1903 Weimar SC 1903 Weimar
Tore:
  Fehlanzeige    

Schiedsrichter:   Wilske (Bretleben)
Zuschauer:   420
Besondere Vorkommnisse: Riedel (52. Roter Karte)/ Weinrich (53.Gelb/Rot) alle Weimar


Spielbericht von Dieter Köhler-Terz (Veilsdorf)

Nominelle Überzahl nicht genutzt

Veilsdorf (dkt). Der SV EK war nicht in der Lage, die halbstündige nominelle Überlegenheit zum Torerfolg zu verwerten.

Erneut sehr enttäuscht, nach dem Match lange noch diskutierend, verließen die Fans der Veilsdorfer Mannschaft den Weihbachgrund. Wieder hatte die Elf die gute Chance den Sieg einzufahren und damit die drei Punkte zu erringen, nicht geschafft. Und das, obwohl sie seit der 53. Minute nur noch gegen acht Feldspieler der Gäste aus der Goethestadt zu spielen brauchte. Wieder waren zwei weitere höchstwichtige Punkte gegen den Abstieg vergeben, die vor allem gegen die mitgefährdeten Weimarer den Veilsdorfern geholfen hätten.

Die zwei gegen Meuselwitz verschenkten mitgerechnet, wären die Keramiker aus den Abstiegsplätzen heraus. So müssen die treuen Anhänger der Mannschaft in den nächsten Wochen weiter zittern. Trotz allem, das Handtuch braucht man in Veilsdorf noch nicht zu werfen, obgleich die Situation in bezug auf den Klassenerhalt nun immer prekärer wird. Das Nachholespiel bei der "Zweiten" des FC Carl Zeiss mitgerechnet haben die Schützlinge von Peter Langguth immerhin noch acht Begegnungen auszutragen und da ist noch allerhand möglich.

Auf dem tiefen Rasen des Weihbachgrunds - bis kurz vor Spielbeginn wurde gerätselt, wo überhaupt gespielt werde, ging noch ein tüchtiger Aprilsturm mit Regen und Graupeln herunter - entwickelte sich eine sehr kampfbetonte Partie, was auf Grund der Wichtigkeit des Matches für beide Vereine völlig zu verstehen war. Referee Wilske aus Brettleben, der immer die Übersicht bewahrte, sah sich auch schon nach kurzer Zeit aufgefordert, die Spieler nicht nur mit Worten zu besänftigen, sondern zog angemessen die nötigen Karten.

Enorm der körperliche Einsatz der Gäste, die im Gegensatz zu den vorhergehenden Begegnungen wieder ihre gesamte Stammelf zur Verfügung hatten. Erstaunlich, gerade diese Truppe hatte den Veilsdorfern in gleicher Besetzung, vom Keeper Rottstett über Langbein, Zelßmann, Müller, Popow bis Häselbarth im Hinspiel eine 2:5-Niederlage eingeschenkt. Auch in den zurückliegenden Jahren war der SV EK dieser Mannschaft kaum gewachsen. Zur Zeit sind auch diese Weimarer nur noch ein Schatten ihrer selbst. Da war kein spielerischer Glanz mehr zu sehen. Eine größere Chance für die Veilsdorfer, die Goethestädter entscheidend zu bezwingen, hat es in all den vielen Jahren nie gegeben.

Ausgeglichen der Spielverlauf in der ersten Halbzeit, nachdem die Gastgeber zwei gefährliche Situationen überstanden hatten: Popow hatte den Ball aus der Drehung nicht die nötige Schärfe geben können (12.). Sehenswert das Solo von Müller ab der Mittellinie (17.). Äußerst schwach dagegen der Abschluss, so dass der fehlerfreie Torsteher Vogel den Ball beide Male beinahe lässig aufnehmen konnte. An den beiden gefährlichen Aktionen der Veilsdorfer (3./42.) hatte Kapitän Höfer den entscheidenden Anteil, aber auch nicht das nötige Glück zum Erfolg. Erst flog sein Kopfball nach Luther-Freistoß über das Tor, dann fegte sein Schuss nach Jank-Flanke knapp neben den Pfosten.

Ab der 53. Minute Weimar mit zwei Spielern weniger auf dem Platz. Unmissverständlich hatte Wilske den brutal einsteigenden Riedel mit "Rot" des Platzes verwiesen. Nur Sekunden später musste diesem der schon verwarnte Weinrich mit der Ampelkarte folgen. Nun hofften die 420 EK-Anhänger, dass die entscheidenden Aktionen zum EK-Sieg folgen würden, Zeit war ja noch über eine halbe Stunde, um die wichtigen Punkt zu schaffen. Doch was sie erleben mussten, war eine einzige Enttäuschung: Kaum ein überlegter Spielzug, ein sinnloses Anrennen, keine herausgespielte Torchance, halbherzige oder überhastet abgefeuerte Schüsse über und neben das Tor. Die Angst, etwas falsch zu machen, stand fast jedem im Angesicht. Wer selber Leistungssport, egal in welcher Sportart betrieben hat, weiß, was da in dem Sportler vorgeht. Schlimm, wenn er sich dann, selber höchst enttäuscht, auch noch die "Anmache" anhören muss. Aber auch die Fans kann man verstehen, sie sind eben auch so enttäuscht. Nun muss die Woche genutzt werden, alles zu verarbeiten, denn schon in wenigen Tagen geht es in Arnstadt erneut zur Sache.