FC Union Mühlhausen | - | FC Carl Zeiss Jena II |
2 | 1 |
1 : 0 | Artur Kagramanjan | (11.) | |
1 : 1 | Sebastian Bahrich | (54.) | |
2 : 1 | Stefan Hartung | (66.) |
Schiedsrichter: | - | |
Zuschauer: | 340 | |
Besondere Vorkommnisse: | - |
Spielbericht von Wolfgang Marr (Mühlhausen/(TA)
Wir haben gewonnen, das ist die Hauptsache, und damit sind wir wieder im Rennen um
den Klassenerhalt. In der Tat, das 2:1 des FC Union gegen die Regionalliga-Reserve
des FC Carl Zeiss Jena, die gestern mit fünf Mann aus dem Kader der Ersten auf dem
Picht-Sportplatz aufgelaufen war, wiegt schwerer als ein Felsbrocken. Denn tags zuvor
hatten mit Leinefelde, Weimar, und Rudisleben potentielle Mitkandidaten wichtige
Siege eingefahren.
Union geriet so doppelt in Zugzwang. Denn der spielerischen Überlegenheit des Jenaer
Kaders war kein Kraut gerwachsen. Die Heißsporne aus dem Saaletal bewiesen zudem im
Antritt ihre Vorzüge. So wurden die Unions-Fans in den ersten zehn Minuten zum Zittern
animiert, von Kagramanjan aber frühzeitig vom Grübeln befreit. Denn der Mittelfeldstratege
fasste sich nach steilem Pass von Fernschild in der elften ein Herz um drei Jenaer,
und versenkte den Ball aus 14 Metern Mittelstürmerpüosition zur Führung in das lange Eck.
Wer aber nun glaubte, es würde Ruhe in die Union-Reihen einziehen, dem wurden schnell
die Augen geöffnet. Seipels lädierter Oberschenkel setzte ein jähes Stoppzeichen.
Hilbrecht, ausgerüstet von Trainer Nemetschek vor allem mit Mut zu Vorstoß und Zweikampf,
hielt dem Erwartungsdruck nicht stand, wurde kurz vor Schluss durch Kemmer ersetzt.
Wie sich Leichtsinn rächt, das wurde nach dem Wechsel nicht nur den Trainern bewusst.
Hilbrecht und Klipstein haderten nach gegenseitiger Behinderung und so vertaner Chance
auf den Ausbau der Führung, da drosch zudem Gallien den Ball sinnlos weg (O-Ton Nemetschek)
und prompt zog Barich halbrechts ab, verdeckt für Thöring landete der Ball zum 1:1 in
den Maschen (54.). Thöring war in den folgenden Minuten fast ständig gefragt, bot
aber den notwendigen Rückhalt. Der Dauerdruck der Zeiss-Zweiten stiftete zwar Verwirrung
in der Union-Verteidigung, aber irgendwie merkte man dieser an, dass auch sie am
Alles-oder-Nichts-Spiel Gefallen gefunden hatte. Wie anders war es zu erklären,
dass ausgerechnet Hartung mit einem nicht scharfen, aber präzise gezirkelten Ball
in der 64. Minute von halblinks ins lange Eck zum 2:1 für einen wahren Freudentaumel
verantwortlich zeichnete, der nur noch übertroffen wurde, als der im Niveau erst
souveräne, später sich von der allgemeinen Hektik anstecken lassende Schiedsrichter
Buchheim das Duell mit energischem Pfiff für beendet erklärte. Doch dazwischen lagen
26 endlos lange, kräfte zehrende Minuten, charakerisiert. Von einer pausenlos in die
Defensive gezwungenen Union-Mannschaft, die die Hälfte der Bälle in das Seitenaus
schlug. Selbst der Jenaer Torhüter Berbig wurde bei Ausflügen über die Mittellinie
gesichtet. Vielleicht hatte auch die Bemerkung von Nemetschek in 49. Minute seinen
Mannen aufgerüttelt, als Nowotnys an der Querlatte landender Kopfball in der
Kategorie "Schwein gehabt" eingestuft worden war. Wenn an diesem
sonnenscheinreichen Nachmittag einer aus dem Union-Gefüge mit Extralob zu belegen war,
dann galt dieses Libero Jens Kaiser, dessen Stellungsspiel ohne Fehl und Tadel mit
Freude zu beobachten war.
Der FC UNION MÜHLHAUSEN spielte mit:
Thöring - Hartung, Kaiser, Furchtbar, Gallien (G/.69 König/G), Seipel
(11. Hilbrecht/83. Kemmer), Schmidt (G), Klipstein, Fernschild, Kagramanjan, Winkel.
Der FC CARL ZEISS JENA spielte mit:
Berbig - Busse, Rapp, Ast (G), Schimmelpfennig, Schwesinger, Barich, Lischke, Quade,
Förtsch, Nowotny, Schimmelpffennig (G/72. Wolter).