SC 1903 Weimar | vs. | SV 1910 Kahla |
4 | 1 |
0 : 1 | Jens Ahlgrimm | (3./EIGENTOR!) | |
1 : 1 | Daniel Popov | (35.) | |
2 : 1 | Daniel Popov | (65.) | |
3 : 1 | Thomas Müller | (79.) | |
4 : 1 | Thomas MÜller | (82.) |
Schiedsrichter: | Bernhardt (Bremen/Rhön) | |
Zuschauer: | 180 | |
Besondere Vorkommnisse: | Weimar verschoss beim Stande von 1:1 einen Foulstrafstoß |
Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)
Es lag einige Brisanz in dieser Schlüssel-Begegnung für den SC 1903 Weimar. Unter der Woche wurden
die Lindenberg-Kicker vom Umfeld mächtig unter Druck gesetzt. Ein Sieg sollte unbedingt her, um sich aller
Abstiegssorgen zu entledigen und somit für das Happy-End einer verkorksten Saison zu sorgen.
Doch der Auftakt verlief für den SC 03 alles andere als nach Maß.
Der Absteiger aus Kahla, der sich aufgrund seiner Sturmschwäche konstant auf den Abstiegsplatz
spielte, kam bereits nach drei Minuten zur schockierenden 0:1 Führung.
Da Kahla in den letzten Spielen nur selten das Tor traf, half der Weimarer Jens Ahlgrimm
nach einer Flanke von rechts nach und "verwertete" diese, unhaltbar für seinen Torhüter
Rottstädt, im eigenen Kasten.
Die Besucher auf dem Lindenberg verstanden die Welt nicht mehr. Nicht Weimar, sondern Kahla
machte in der Folgezeit Druck auf das gegnerische Tor. Christian Woitzat tauchte nur zwei Minuten
später allein vor dem Weimarer Tor auf. Dem heute glänzend aufgelegten
Rottstädt hatte es der SC 03 zu verdanken, dass es nicht erneut einschlug. Interims-Trainer
Kretzer reagierte und brachte in der 22.Minute Christian Huck für Beyer.
Nun kam endlich die erhoffte Ruhe ins Spiel und die erste Chance auf Seiten der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten.
Doch diese vereitelte Keilwerth im Kahlaer-Tor mit einer erstklassigen Parade,
nach einem scharfen Schuss vom Absender Hässelbarth (26.).
Kahla zehrte von der Führung und nutzte diese zusätzlich für die nötige Sicherheit bei
eigenen Aktionen. Aus einer massiven Abwehr heraus, in der sich wiederum
Uwe Dölschner Bestnoten verdiente, wurden überfallartige Konter gestartet. Die dritte Großchance
hatte Woitzat, der nach einer Eingabe von Torsten Heynig wiederum frei zum Schuss kam,
aber erneut in Rottstädt seinen Meister fand (28.). Was wäre gewesen, hätte Kahla die
Hochkaräter nutzen können? Doch hier geht es um Fußball und eine schlechte Chancenverwertung
soll sich ja bekanntlich rächen. Und so war es denn auch. Klärte Schmidt, nach einem gefährlich
abgefälschten Geschoss für seinen geschlagenen Torhüter noch zur Ecke, versenkte Torjäger
Daniel Popov einen Flankenball per Kopf zum erlösenden 1:1 für die Lindenberger (35.). Allerdings
muss man zu dieser Aktion anmerken, dass Popovs-Einsatz im Strafraum am äußersten Rand des
Fußball-Regelwerkes stattfand!
Nach dem Seitenwechsel hatte Kahla die erste Gelegenheit zum Torerfolg zu kommen. Nach einer Flanke von Egerland
verpasste Torsten Heynig "einköpfbereit" nur um Haaresbreite. Beim sich anschließenden Gegenzug
folgte ein Elfmeterpfiff des Unparteischen Bernhardt (Bremen/Rhön),
nach einer Schwalbe mit den Haltungsnoten 6,0 für den Weimarer Müller. Doch der Schuss
vom Strafstoßpunkt landete (gerechterweise) in den Wolken (55.).
Mit der Hereinnahme von Alexander Langbein bekam des Spiel des Sportclubs 03 nun zusätzliche Impulse.
Und gleich geriet der SV 1910 Kahla unter Druck. Das 2:1, erneut per Kopfstoß von Popov, brachte die
Gastgeber nun endgültig auf die Siegerstraße (65.).
Bitter für Kahla, denn gerade stand Trainer Hoffmann noch zur Einwechslung
am Seitenrand, um dem Kahlaer Spiel wieder die nötige Kraft für den eigenen Angriff zu verleihen.
Zwar mühte sich Kahla nach dieser Einwechslung um den Ausgleich, doch standen nun die Weimarer in ihrer
Hälfte und warteten auf ihre Konterchance. Und das Warten war überaus erfolgreich. Gleich wurden
nach Umkehrspiel die Treffer drei (Müller / 79.) und vier (Müller /82.) erzielt.
Auch diese Erfolgsserie der Kahlaer, seit 1997 in Weimar nicht mehr verloren zu haben, ging in dieser Saison mit
dieser Niederlage den Bach herunter.
Wie angespannt die Situation in Weimar am heutigen Tag war, beweisen u.a. die völlig
unnötigen verbalen Attacken, nach dem gewonnen Spiel, einiger Weimarer Zuschauer gegen die Spieler und Trainer
des SV 1910 Kahla.
Der SC 1903 WEIMAR spielte mit:
Rottstädt - Zelßmann, Beyer (22.Huck), Ahlgrimm, Kucharz, Neitsch (62.Langbein), Hausdörfer,
Weinrich, Hässenbarth, Müller, Popov (77.Riedel).
Der SV 1910 KAHLA spielte mit:
Mike Keilwerth - Uwe Dölschner, Falko Rapprich, Christian Schmidt, Michael Fritsch, Marco Lorenz,
Thomas Heynig, Heiko Egerland, Marco Wagner (ab 66. Sylvio Hoffmann), Torsten Heynig, Christian Woitzat.