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33.Spieltag Thüringenliga 2000/2001
9.Juni 2001 15:00 Uhr
SC 1903 Weimar SC 1903 Weimar vs.   SV 1910 Kahla SV 1910 Kahla
Torfolge:
0 : 1   Jens Ahlgrimm (3./EIGENTOR!)
1 : 1   Daniel Popov (35.)
2 : 1   Daniel Popov (65.)
3 : 1   Thomas Müller (79.)
4 : 1   Thomas MÜller (82.)

Schiedsrichter:   Bernhardt (Bremen/Rhön)
Zuschauer:   180
Besondere Vorkommnisse: Weimar verschoss beim Stande von 1:1 einen Foulstrafstoß

Spielbericht von Jörg Zemke (Kahla)

Schnelles Führungstor der Gäste reizte Spieler und Zuschauer

Es lag einige Brisanz in dieser Schlüssel-Begegnung für den SC 1903 Weimar. Unter der Woche wurden die Lindenberg-Kicker vom Umfeld mächtig unter Druck gesetzt. Ein Sieg sollte unbedingt her, um sich aller Abstiegssorgen zu entledigen und somit für das Happy-End einer verkorksten Saison zu sorgen. Doch der Auftakt verlief für den SC 03 alles andere als nach Maß. Der Absteiger aus Kahla, der sich aufgrund seiner Sturmschwäche konstant auf den Abstiegsplatz spielte, kam bereits nach drei Minuten zur schockierenden 0:1 Führung. Da Kahla in den letzten Spielen nur selten das Tor traf, half der Weimarer Jens Ahlgrimm nach einer Flanke von rechts nach und "verwertete" diese, unhaltbar für seinen Torhüter Rottstädt, im eigenen Kasten.

Die Besucher auf dem Lindenberg verstanden die Welt nicht mehr. Nicht Weimar, sondern Kahla machte in der Folgezeit Druck auf das gegnerische Tor. Christian Woitzat tauchte nur zwei Minuten später allein vor dem Weimarer Tor auf. Dem heute glänzend aufgelegten Rottstädt hatte es der SC 03 zu verdanken, dass es nicht erneut einschlug. Interims-Trainer Kretzer reagierte und brachte in der 22.Minute Christian Huck für Beyer.
Nun kam endlich die erhoffte Ruhe ins Spiel und die erste Chance auf Seiten der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Doch diese vereitelte Keilwerth im Kahlaer-Tor mit einer erstklassigen Parade, nach einem scharfen Schuss vom Absender Hässelbarth (26.).
Kahla zehrte von der Führung und nutzte diese zusätzlich für die nötige Sicherheit bei eigenen Aktionen. Aus einer massiven Abwehr heraus, in der sich wiederum Uwe Dölschner Bestnoten verdiente, wurden überfallartige Konter gestartet. Die dritte Großchance hatte Woitzat, der nach einer Eingabe von Torsten Heynig wiederum frei zum Schuss kam, aber erneut in Rottstädt seinen Meister fand (28.). Was wäre gewesen, hätte Kahla die Hochkaräter nutzen können? Doch hier geht es um Fußball und eine schlechte Chancenverwertung soll sich ja bekanntlich rächen. Und so war es denn auch. Klärte Schmidt, nach einem gefährlich abgefälschten Geschoss für seinen geschlagenen Torhüter noch zur Ecke, versenkte Torjäger Daniel Popov einen Flankenball per Kopf zum erlösenden 1:1 für die Lindenberger (35.). Allerdings muss man zu dieser Aktion anmerken, dass Popovs-Einsatz im Strafraum am äußersten Rand des Fußball-Regelwerkes stattfand!

Nach dem Seitenwechsel hatte Kahla die erste Gelegenheit zum Torerfolg zu kommen. Nach einer Flanke von Egerland verpasste Torsten Heynig "einköpfbereit" nur um Haaresbreite. Beim sich anschließenden Gegenzug folgte ein Elfmeterpfiff des Unparteischen Bernhardt (Bremen/Rhön), nach einer Schwalbe mit den Haltungsnoten 6,0 für den Weimarer Müller. Doch der Schuss vom Strafstoßpunkt landete (gerechterweise) in den Wolken (55.).
Mit der Hereinnahme von Alexander Langbein bekam des Spiel des Sportclubs 03 nun zusätzliche Impulse. Und gleich geriet der SV 1910 Kahla unter Druck. Das 2:1, erneut per Kopfstoß von Popov, brachte die Gastgeber nun endgültig auf die Siegerstraße (65.).
Bitter für Kahla, denn gerade stand Trainer Hoffmann noch zur Einwechslung am Seitenrand, um dem Kahlaer Spiel wieder die nötige Kraft für den eigenen Angriff zu verleihen. Zwar mühte sich Kahla nach dieser Einwechslung um den Ausgleich, doch standen nun die Weimarer in ihrer Hälfte und warteten auf ihre Konterchance. Und das Warten war überaus erfolgreich. Gleich wurden nach Umkehrspiel die Treffer drei (Müller / 79.) und vier (Müller /82.) erzielt.

Auch diese Erfolgsserie der Kahlaer, seit 1997 in Weimar nicht mehr verloren zu haben, ging in dieser Saison mit dieser Niederlage den Bach herunter.
Wie angespannt die Situation in Weimar am heutigen Tag war, beweisen u.a. die völlig unnötigen verbalen Attacken, nach dem gewonnen Spiel, einiger Weimarer Zuschauer gegen die Spieler und Trainer des SV 1910 Kahla.

Der SC 1903 WEIMAR spielte mit:
Rottstädt - Zelßmann, Beyer (22.Huck), Ahlgrimm, Kucharz, Neitsch (62.Langbein), Hausdörfer, Weinrich, Hässenbarth, Müller, Popov (77.Riedel).

Der SV 1910 KAHLA spielte mit:
Mike Keilwerth - Uwe Dölschner, Falko Rapprich, Christian Schmidt, Michael Fritsch, Marco Lorenz, Thomas Heynig, Heiko Egerland, Marco Wagner (ab 66. Sylvio Hoffmann), Torsten Heynig, Christian Woitzat.