SV Empor Buttstädt | vs. | FC Carl Zeiss Jena |
1 | - | 2 |
1 : 0 | Schöbel | (28.) | |
1 : 1 | M.Jovic | (47.) | |
1 : 2 | M.Jovic | (85.) |
Schiedsrichter: | Beck (Eisenach) | |
Zuschauer: | 1050 | |
Besondere Vorkommnisse: | keine |
Trainerstimmen:
Guntram Brühheim / SV Empor Buttstädt:
"Seit der Auslosung waren wir motiviert bis in die
Haarspitzen. Entsprechend engagiert ging unsere
Mannschaft zu Werke. Sie setzte die taktische Vorgabe
hervorragend um, spielte aus einer sicheren Abwehr
heraus und erarbeitete sich einige sehr gute Chancen.
Eigentlich hätte sich die Mannschaft sogar noch mehr als
das respektable 1:2 gegen den klaren Favoriten verdient
gehabt. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn
Sören Keil nicht nur die Latte getroffen und der
ansonsten gute Schiedsrichter die Notbremse an Chris
Schäler außerhalb des Strafraums geahndet hätte. Alles
Gute wünsche ich den Jenensern für die weitere Saison."
Wolfgang Sandhowe / FC Carl Zeiss Jena:
"Buttstädt hat heute den Nachweis erbracht, nicht
umsonst an zweiter Stelle der Landesklasse/ Staffel Ost
zu stehen. Wir wussten, was auf uns zukommt. Und so
erwies sich Buttstädt dann auch als sehr kompakte
Mannschaft, die nicht nur ihr kämpferisches Potential
ausgeschöpft hat, sondern auch im Spiel nach vorn zu
gefallen wusste. Kompliment daher an meinen
Trainerkollegen. Unter dem Strich war es ein typisches
Pokalspiel, das wir nach schwerer Geburt zwar glücklich,
aber nicht unverdient gewonnen haben."
Spielbericht Homepage FC Carl Zeiss Jena
Spielbericht aus Buttstädt (TA)
Für die Buttstädter war es das Spiel der Spiele. 1050
Zuschauer, unter ihnen Peter Ducke als Ehrengast,
bildeten eine großartige Kulisse und erlebten ein wahres
Fußballfest. Die Organisatoren, unterstützt von vielen
Helfern, hatten sich im Vorfeld sehr viel Mühe gegeben
und freuten sich über einen reibungslosen Ablauf. Selbst
Jenas Cheftrainer Wolfgang Sandhowe war von den
vielseitigen Aktivitäten überrascht, ließ sich den
Kuchen im VIP-Raum schmecken und bedankte sich für die
herzliche Gastfreundschaft, die bei einem Pflichtspiel
nicht unbedingt üblich ist.
Und auf dem Rasen? Da tat sich der Favorit schwer und
kam mit einem blauen Auge davon. Die Empor-Elf spielte,
nachdem sie die Anfangsnervosität abgelegt hatte,
couragiert nach vorne und hatte in der ersten Halbzeit
die besseren Möglichkeiten. Chris Schäler (12.), André
Demmer (15.) und Jens Rosenbaum (18.) waren der Führung
sehr nahe. Die Saalestädter waren zwar optisch
überlegen, doch außer einem Freistoß vom ehemaligen
Bundesligaprofi Olaf Holetschek, der knapp am Tor
vorbeizischte, erspielte sich der Oberliga-Spitzenreiter
kaum zwingende Chancen. Danach waren nur noch Miroslav
Jovic (22.) nach einem Dribbling und Frank Schön (25.)
nach einem Kopfball dem 1:0 nahe. Das schossen aber die
Buttstädter. Heiko Lubrich störte den Schlussmann der
Gäste, der warf den Ball auf Jens Schöbel, der sich mit
einem sehenswerten Schuss in den Winkel für das Geschenk
bedankte (28.). Vor der Pause mühten sich die Jenaer
zwar um den Ausgleich, entwickelten aber keine Ideen, um
die gut gestaffelte Buttstädter Abwehr zu überwinden.
Und während sich die Jenaer in der Halbzeitpause mit
Sicherheit eine Standpauke anhören mussten, erfreuten
sich die Zuschauer an dem Auftritt der Cheerleader des
Faschingsvereins Buttstädt und verfolgten interessiert
das Interview mit Peter Ducke, der Jenaer
Fußballgeschichte geschrieben hat.
Mit Beginn der
zweiten Halbzeit ging alles sehr schnell. Miroslav Jovic
hatte aus 20 Metern Entfernung abgezogen und traf
unhaltbar für Hendrik Blose ins Eck (47.) Wer dachte,
die Jenaer würden jetzt auftrumpfen und die Buttstädter
in Grund und Boden spielen, sah sich getäuscht. Die
Empor-Kicker, von ihrem Trainer Guntram Brüheim
hervorragend eingestellt, waren einer Sensation sehr
nahe. Der eingewechselte Sören Keil hatte bei seiner
ersten Ballberührung Pech. Er hämmerte das runde Leder
nach Zuspiel von André Demmer genau ans Lattenkreuz
(71.). Wenige Minuten später traf der ebenfalls
eingewechselte Andreas Schwesinger nur den Pfosten
(76.). Danach wurde es für den Favoriten immer enger und
nachdem eine Querablage Miroslav Jovic erreichte, und
dieser frei stehend fünf Minuten vor Spielende ins Tor
traf, war eine spürbare Erleichterung auf der Jenaer
Bank nicht zu verkennen.
Der SV Empor Buttstädt spielte mit:
Blose, Lorenz, Engelhardt, Friesel, Rosenbaum, Demmer, Große (86. Spangenberg), Schäler, Schöbel,
Lubrich (80.Gempe), Richter (86. S. Keil)
Der FC Carl Zeiss Jena spielte mit:
Okrucky; Sugzda; Nowotny, Schön; Lässig (76. Schwesinger), Treitl, Holetschek, Barich (54. Quade), Hempel (ab 46. Mydlo), Hauser; Jovic.
Spielbericht Homepage FC carl Zeiss Jena
Abhaken und vergessen - das ist die einzige Empfehlung, die ich nach dem mühevollen 2:1- Sieg des FCC vor 1020 Zuschauern geben kann.
Es war ein Pflichtsieg, aber kein Arbeitssieg. Zwei Teams mit völlig entgegengesetzten Einstellungen trafen aufeinander:
Einerseits die Gastgeber, die für ihr "Spiel des Jahres" (oder gar Jahrhunderts) nicht mehr motiviert werden mußten und
wahrscheinlich 120% gaben. Andererseits der "souveräne Spitzenreiter der Oberliga" (O-Ton Stadionsprecher), der sich zwar
Mühe gab, optisch nicht allzu nachlässig zu wirken, jedoch selten in den 90 Minuten jenen Ehrgeiz der Punktspiele zeigte.
Und so war es sicherlich den in der Schlußviertelstunde nachlassenden Buttstädter Kräften zu danken, daß die Sensation ausblieb.
Der FCC hatte seine erste Chance in der 26. min, als Schön einen Kopfball knapp neben den langen Pfosten setzte. Die zweite Chance
war Hempels Freistoß unten aufs kurze Eck, den der Keeper gerade noch so ans Außennetz lenken konnte. Ansonsten viele
Mißverständnisse und im Vorwärtsgang nichts weiter Erwähnenswertes, da die Gastgeber mit viel Einsatz- und Laufbereitschaft ihre
technischen Nachteile kompensierten und dem jeweils ballführenden Jenaer oft zu zweit auf den Pelz rückten.
Empor hatte auch erste kleine Erfolgserlebnisse: in der 13. mußte Okrucky nach einem Freistoß abtauchen und in der 18. konnte
Schön (einer der wenigen mit konzentrierter Leistung und ohne Schlendrian) eine Chance noch auf Kosten einer Ecke vereiteln.
In der 29. min spielte Okrucky unter Druck dann prompt den Ball einem Gegner in die Füße, der sofort per Schlenzer über Okrucky
hinweg das 1:0 erzielte. Doch auch dieser Weckruf erzielte beim FCC weniger Wirkung als - ich vermute es einfach mal so -
Sandhowes Pausenpredigt.
Denn nur 4 Minuten später verspringt Nowotny der Ball am eigenen Strafraum und nur einem Maulwurfshügel oder der Unfähigkeit des
Stürmers ist es zu verdanken, daß dieser den direkt vor seine Füße fallenden Ball nicht richtig trifft.
Nach der Pause schien sich der FCC endlich zu besinnen. Den ersten Angriff schloß Jovic per Drehschuß von der Strafraumgrenze mit
dem 1:1 ab. Aber jetzt sollte es doch richtig losgehen...denkste ! Mehr oder weniger verlief alles weiter im gewohnten Trott:
Die einen kämpften um den Ball, die anderen spielten mit ihrem guten Ruf. In der 58. min stand ein Buttstädter quasi frei vorm
Jenaer Tor, Sugzda kann sich in letzter Sekunde noch in den Schuß werfen. In der 67. verpaßt der Empor-Torwart eine Hauser-Flanke
von links, er pariert jedoch den daraus folgenden Schuß Treitls. Fast im Gegenzug sorgt eine Nachlässigkeit im Strafraum für Jenaer
Ballverlust und der Ball donnert an Okruckys Außenpfosten. Lag es nun an Schwesingers Einwechslung oder an der schwindenden
Buttstädter Kondition, jedenfalls lief in der letzten Viertelstunde der Ball dann nur noch Richtung Buttstädter Tor,
die Gastgeber brachten keine zwingenden Angriffe mehr zustande. "Schwes" sorgte mit seinem ersten Schuß zunächst für den
Ausgleich nach Pfostentreffern (77.). 6 Minuten vor der Verlängerung erreicht ein feines Zuspiel Treitl, der in
Mittelstürmerposition mutterseelenallein auf den Torwart zugeht und das Spielgerät am Keeper und leider auch um Zentimeter am
Tor vorbeischiebt. Jovic erlöste dann die zahlreichen Jenaer Fans, als er nach einem von einem Abwehrspieler oder vom Torwart
(??? konnte ich nicht erkennen) abgefälschten Schuß Sugzdas am schnellsten reagierte und den wegtrudelnden Ball reinknallte.
Danke, Miroslav, denn weder Wetter noch Spiel waren für eine Verlängerung geeignet ! Ansonsten: siehe erster Satz.