Viertelfinale ODDSET-Landespokal Thüringen 2001/2002
24.November 2001
Schott JENAer Glas SV Schott JENAer Glas vs. 1.SV Gera 1.SV Gera

nach Elfmeterschießen (0:0;1:1;1:1)
 
Torfolge:   0 : 1 Michael Sobek (54.)
  1 : 1 Steffen Kohlmann (57.)
 
Zuschauer:   150
Schiedsrichter:   Torsten Jauch (Suhl)


Elfmeterschießen:
1.Schuss1 : 0 Elstermann
2.Schuss1 : 1 Geisendorf
3.Schuss2 : 1 Hölbing
4.Schuss2 : 2
5.Schuss3 : 2 Förtsch
6.SchussZiegengeist scheitert an TW Keilwerth
7.Schuss4 : 2 Gerlach
8.SchussKlötzig trifft nur den Pfosten

Spielbericht René Sobek (Gera)

Spielbericht Fanclub Klare Scheibe (Jena)

Glaswerk seit 1993 wieder in einem Halbfinale des Thüringer Landespokals

Für beide Vereine war es ein Novum, was für viel Gesprächsstoff sorgte. Ein Punktspiel, gleichzeitig als Pokalspiel ausgetragen, und die gut 150 Zuschauer auf dem Nebenplatz in der Oberaue sollten ihre Freude an der spannenden Begegnung zweier alter Kontrahenten haben.
Glaswerk begann vielversprechend mit Kohlmanns abgefälschtem Schuß ans Außennetz, dann neutralisierten sich jedoch beide Teams und waren in erster Linie auf Absicherung bedacht. Geisendorfs Freistoßknaller - von Keilwerth mit Mühe um den Pfosten gelenkt (Gera/25.) und Hölbings Schlenzer aus Nahdistanz über den heranstürzenden Geraer Schlussmann aber auch knapp über das Tor (Schott/35.) waren die einzigen Höhepunkte bis zum Seitenwechsel.

Nach der Pause wurde die hartumkämpfte Partie munterer. Jena wieder mit Blitzstart und der immer wieder im Mittelfeld gesuchte und geschickt Tempo und Spiel bestimmende Stefan Gerlach als auffälligster Akteur auf dem Platz mit der Großchance zur Führung, sein Schuß jedoch noch von einem Geraer Bein auf der Linie abgewehrt. Nur fünf Minuten später dann die Führung für die kämpferisch überzeugenden Gäste. Sobek nutzt eine Unaufmerksamkeit in der Hintermannschaft der Glaswerker und läßt mit platziertem Schuß von der Strafraumgrenze Keeper Keilwerth alt aussehen. Vieles deutete in dieser ausgeglichenen Partie darauf hin, dass hiermit die Entscheidung gefallen war. Doch nur kurz darauf fasst sich Stefan Kohlmann ein Herz und hämmert aus 18 Metern zum Ausgleich ein. 1:1 nach einer knappen Stunde - ein Ergebnis mit dem offenbar beide Teams gut leben konnten, denn in der Folge dominierten wie schon in Halbzeit eins die beiderseits starken Abwehrreihen. Ein für Pokalspiele typischer offener Schlagabtausch in der Schlussphase fand nicht statt, zu viel Respekt hatte man voreinander. So teilte man sich die Ligapunkte nach 90 Minuten leistungsgerecht, für den Pokalteil der Begegnung war quasi erst jetzt der Anpfiff erteilt.
Hier schienen die von ihrem mitgereisten Anhang lautstark unterstützten Gäste zunächst den längeren Atem zu haben, doch Keilwerth rettete nach 100 Minuten zur Ecke und parierte dann in höchster Not Sobeks Schuß aus Nahdistanz (107.). Die letzten Höhepunkte setzten dann wieder die Gastgeber mit Kaisers knapp am Pfosten vorbeistreifenden Kopfball nach Dienst-Flanke und einer schönen Kombination 7 Minuten vor Ende der Verlängerung, als Geras Keeper im letzten Moment rettet. Das letzte Risiko gingen auf immer tiefer werdendem Geläuf und schwierigen äußeren Bedingungen dann beide Teams nicht mehr und so pfiff Schiedsrichter Jauch pünktlich nach 120 Minuten ab, um die Derby-Kontrahenten ins Elfmeterschießen zu schicken.

Hier behielten dann die treffsicheren Schottianer die Oberhand, als Keilwerth zunächst den Schuß von Geras Kapitän Sven Zeigengeist hielt und der erst kurz zuvor eingewechselte Carsten Klötzig den Pfosten traf. Groß der Jubel bei der Heimmannschaft und ihrem Anhang, die erstmals seit 1993 wieder in einem Halbfinale des Thüringer Landespokals stehen. Verdient hätten es beide Teams gehabt, die sich nichts schenkten, aber dennoch eine sehr faire Partie ablieferten. So aber ist die Stadt Jena mit 2 Vereinen unter den letzten 4 vertreten - wird es vielleicht bald ein Ortsderby geben?

Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Förtsch, Kaiser, R.Schneider, Dienst, Behling, Wurzler (Sommermann), Claus (Elstermann), Gerlach, Kohlmann, Hölbing.

Der 1.SV Gera spielte mit:
A.Just - St.Geisendorf - R.Abresch - Ziegengeist - Fr.Bangemann - S.Zink - Hermann - Krügel - Kwiatkowski - Woitzat -Sobek.


Spielbericht René Sobek (Gera)

Der Pokal hat seine eigenen Gesetzte ...

Dieses Spiel auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena stand an diesem Samstag unter einem besonders dramatischen Stern. Es sollte das Pokal-Viertelfinale und das Punktspiel des 13.Spieltages ausgetragen werden. Daher ging es um viel für die beiden Mannschaften aus Jena und Gera, denn jede der beiden Mannschaften wollte sicherlich im Pokal weiter kommen und sich außerdem in der Thüringenliga oben in der Tabelle etablieren.

Die Nervosität spiegelte sich dann auch auf dem Spielfeld wieder. Zu Beginn keine Spielvorteile auf beiden Seiten zu sehen und so auch kein ansehnliches Spiel für die 120 Zuschauer (davon 70 Geraer). Bis zur 18.Minute wurde das Spiel von Kampfszenen und vielen Fehlpässen geprägt bis dann der Geraer Krügel nach Einwurf von Kwiatkowski sich im gegnerischen Strafraum durchsetzten konnte, jedoch verfehlte er das Tor nur knapp. Danach die Geraer im Aufschwung. Sie kontrollierten nun das Mittelfeld und brachten die Jenaer durch ihr aggressives Zweikampfverhalten zu Fehlern. So entstanden dann einige Chance auf Geraer Seite wie der Schuss von Sobek, den der Jenaer Torwart in der 25.Minute abprallen lassen musste oder der Freistoss von Geisendorf, den der Keeper noch knapp über das Tor lenken konnte. Danach wachten die Spieler des Jenaer Glaswerk auf und erspielten sich nun auch ihre Spielanteile.
Mit zunehmend nachlassendem Druck der Geraer kam es dann zu Chancen für die Jenaer, welche jedoch kaum gefährlich für das Geraer Tor von Alexander Just waren. So ging es dann auch in die Kabine.

Nach der Pause ein offener Schlagabtausch. Erst die Jenaer , die in der 50.Minute nach einer Ecke zum Schuss kamen, jedoch der Geraer Krügel glücklich den Ball mit der Hacke von der Linie klären konnte. Dann vier Minuten später die Geraer mit dem 0:1. Nach einer schönen Kombination von Krügel mit Woitzat rechts Außen konnte Krügel in die Mitte passen, wo der Geraer Stürmer Sobek sich den Ball erkämpfte und dankend den Ball in das linke Eck wuchtete. Jedoch sollte das Glück auf Geraer Seite nicht lange anhalten, denn im direkten Gegenzug in der 55.Minute konnten die Jenaer den Ausgleich machen, nachdem Kwiatkowski und Ziegengeist sich nicht einig in der Geraer Abwehr waren und so Kohlmann freigespielt werden konnte und dessen abgefälschter Schuss unhaltbar im Geraer Tor landete.

Nun wieder alles offen und die Nervosität bei beiden Mannschaften wieder da. So konnten eigentlich gute Chancen wie von Herrmann in der 58. und von Woitzat in der 65.Minute nicht genutzt werden. Nach der letzten Geraer Chance von Kwiatkowski, dessen Kopfball das Tor nur knapp verfehlte stand das Resultat des Punktspiels fest, 1:1.

Jedoch war das Spiel für die Mannen aus Gera und Jena noch nicht vorbei, sie mussten ja noch das Pokalspiel zu Ende spielen, denn in dem musste es einen Sieger geben. Also ging die Partie in die Verlängerung. In der entwickelte sich dann ein richtiger Pokalfight. Um jeden Meter wurde gekämpft und keine Mannschaft wollte den vielleicht entscheidenden Fehler machen. So waren Chancen in der Verlängerung Mangelware. Erst in der 10.Minute der "3.Halbzeit" konnten die Geraer eine Chance herausspielen. Nach einer Ecke von Geisendorf landete der Ball bei Abresch, dessen Schuss der Jenaer Keeper noch zur Ecke klären konnte. Die Jenaer nun unter Druck, denn die Geraer wollten das Elfmeter-Schiessen vermeiden. Es entstanden durch die Geraer Druckphase seltene Fehler in der Jenaer Abwehr und so auch Chancen für den Geraer Sturm, jedoch fanden Sobek und Bangemann in dem Jenaer Torwart ihren Meister. So kam es dann wie es kommen musste und die Mannschaften suchten im Elfmeter-Schiessen den Halbfinalisten des Thüringenpokals.

Diesen Vergleich auf dem Elfmeterpunkt konnten die Jenaer glücklich für sich entscheiden, nachdem die Geraer Ziegengeist und Klötzig verschossen. So stand nun der Pokal-Halbfinalist mit dem SV Jenaer Glaswerk fest und die Geraer gehen mit einem Punkt nach Hause. Eigentlich ist ja das Ergebnis für die Geraer unverdient, denn auf das gesamte Spiel hin gesehen hatten die Geraer das Spiel in der Hand, doch der Pokal hat eben seine eigenen Gesetze.

Homepage des 1.SV Gera