Viertelfinale ODDSET-Landespokal Thüringen 2001/2002
15.Dezember 2001
SV Germania Ilmenau SV Germania Ilmenau vs. SV Wacker 07 Gotha SV Wacker 07 Gotha
 
Torfolge:   0 : 1 Thomas Nowacki (87.)
 
Zuschauer:   250
Schiedsrichter:   Kluck (Effelder)



Spielbericht von Hendrick Heilwagen (Gotha /TA)

Spielbericht von Horst Vogler (Ilmenau)

Schmeichelhafter Pokalspielsieg der Gäste

Auch im Viertelfinalspiel um den Thüringer Landespokal begeisterten die kämpferisch starken Ilmenauer Germaniakicker ihre Fans. Sie boten der Oberligaelf aus Gotha über 90 Minuten nahezu gleichwertige Leistungen. Als eine Verlängerung greifbar nahe war, gab es aber drei Minuten vor Ultimo ein Gedränge vor dem Ilmenauer Kasten. Einen Schuss Rustlers wehrte Stefan Geyer mit dem Kopf auf der Linie ab und Nowacki besiegelte mit seinem Nachschuss die Ilmenauer Niederlage.

Es ist eigentlich schade, dass diese Begegnung trotz widriger Platzverhältnisse ausgetragen wurde. Durch den hart gefrorenen holprigen Boden und glatten Rasen wurde der Ball immer schneller und viele gut gemeinten Aktionen blieben dem Zufall überlassen. Die Ilmenauer gingen mit großem Engagement zu Werke, kämpften mit höchstem Einsatz um jeden Ball und egalisierten so die technischen Vorteile der zwei Klassen höher spielenden Gäste. Auf beiden Seiten erwiesen sich dabei die Abwehrreihen als die stärksten Mannschaftsteile. Einen Schuss Jörg Baranowkis (5.) und Eckball des zu den besten Spielern zählenden Mike Eckardt (22.) meisterte Keeper Mähler. Auf der Gegenseite verfehlten Fischers Geschoss (24.nach Freistoß von Tanz) und Heber (28.) das Ziel. Nach Eckball Buschs und Kopfball von Tanz reagierte Keeper Lars Fabig reaktionsschnell (29.). Auch bei einem Freistoß Ottos war Fabig auf dem Posten (32.). Dann kamen wieder die Ilmenauer. Bei Baranowskis Schrägschuss rettete ein Abwehrspieler in letzter Sekunde per Kopf vor der Linie (36.) und nach Zuspiel von Peter Wettengel zischte ein Scharfschuss des ein enormes Laufpensum absolvierenden Chris Schneider knapp übers Gästetor (45.). Auf der Gegenseite waren die Angreifer bei der sicheren Ilmenauer Abwehr mit dem souverän spielenden Libero Stefan Geyer sowie Sven Hartrumpf, Dan Dobrocki, Carsten Wedekind und Mike Eckardt in guten Händen.

Auch nach der Pause hatten die Ilmenauer zunächst die klareren Chancen. Nach Chris Schneiders Flankenball von der Grundlinie zögerte der in guter Schussposition stehende Jörg Baranowski mit dem Schuss (47.). Ein Geschoss Chris Schneiders nach Mike Eckardts Freistoß meisterte Gästekeeper Mähler (52.). Schneider setzte sich auf der rechten Seite gegen Busch durch, flankte vor das Tor,aber der einschussbereite Baranowski rutschte aus (62.). In der 77. Minute eine Riesenchance der Gäste, aber Gensbügels Kopfball pfiff knapp am langen Pfosten des Germaniatores vorbei (77.). Einen weiteren Schuss schlug Wedekind von der Torlinie (79.). Auf der Gegenseite rettete Tanz per Kopf nach Eckardts Eckstoß (83.). Nach dem 0:1 (87.) setzte sich Schneider erneut auf der rechten Seite durch, aber der vor dem Tor postierte Baranowski hatte das Schussglück nicht auf seiner Seite und brachte den Ball nicht im Tor unter.

Germaniatrainer Wieland Kühn nach dem Spiel:

Mit dem Zusammenspiel, den Leistungen und dem gesamten Auftreten unserer Mannschaft bin ich zufrieden. Vielleicht waren wir hier und da ein bisschen übermotiviert, aber das ist kein generell Schaden. Es fehlten ab und zu die nötige Ruhe und Abgeklärtheit. Unsere Mannschaft war kämpferisch stark und sorgte dafür, dass es keine gravierenden Unterschiede zwischen ihr und der Oberligamannschaft aus Gotha gab. In der Abwehr funktionierte es sehr gut. Obwohl wir in der Schlussphase in der Spitze zu wenig Bälle halten konnten, lief es auch im Angriff recht gut. Immerhin belegen die Gothaer in der Oberliga den neunten Tabellenplatz. Ich habe über die Niederlage keinen Groll. Aber die Spieler wollten mehr. Dass sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, empfinde ich als gut.

Der SV Germania Ilmenau spielte mit:
Fabig, Wettengel, Wedekind, Huck, Schneider, Hartrumpf, Eckardt, Bäuerle, Baranowski, Geyer, Dobrocki.

Der SV Wacker 07 Gotha spielte mit:
Mähler, Harnisch, Koch (90. Schütte), Ertner, Busch, Tanz, Nowacki, Iffarth (61. Rustler), Gensbügel, Otto, Fischer.


Spielbericht von Hendrick Heilwagen (Gotha / TA)

Goldenes Tor entschied offene Partie

Wacker 07 Gotha steht im Halbfinale des Thüringer Landespokales. Was die meisten eigentlich erhofft hatten, ist nun Wirklichkeit geworden.

Doch mit Ruhm bekleckerten sich die Gothaer gegen die Landesklasse-Kicker von Germania Ilmenau nicht. Trainer Frank Stein sah es so:"Auf diesem Geläuf ist kein Fußballspiel möglich. Ein Schuss kann die Partie entscheiden".

Die Gothaer reisten neben den Verletzten Birjukow, Weigel und Fuhrmann auch ohne ihre Leistungsträger Leopold und Tews an, was sich deutlich bemerkbar machte. Die Abwehr stand solide, aber im Angriff fehlte jedoch jeglicher Drang zum Tor. Lediglich bei Standardsituationen war der Oberligist hin und wieder "gefährlich". Der Wacker-Coach war nach dem Spiel, das Nowacki mit einem Tor aus dem Gewühl erst drei Minuten vor Schluss entschied, überglücklich. Er zeigte sich froh darüber, dass seine Mannschaft nicht in die Verlängerung musste. Da kann, wie man weiß, alles passieren.

Nach dem Pokalspiel im Ilmenauer "Hammergrund" flachsten bei einem lockeren Gespräch am Samstag Wacker-Präsident Helmut Rieth und Trainer Frank Stein herum, wie wohl der Gegner im Semifinale heißen wird.
Rot-Weiß Erfurt im Volksparkstadion? Dann aber nicht vor so einer mageren Kulisse wie am Samstag.


Verteidiger Lars Harnisch, der wenig zu tun hatte, schätzt die Situation ähnlich ein. TA sprach nach dem Abpfiff kurz mit ihm.

Herr Harnisch, zufriedenstellend ist doch eigentlich nur das Ergebnis?
Ja sicher, aber auf diesem Platz kannst du gegen eine Kreisliga-Mannschaft verlieren. Am Ende hatten wir die besseren Chancen und haben glücklich gewonnen.

Hat die Mannschaft das Spiel ein wenig auf die leichte Schulter genommen?
Auf keinen Fall. Ilmenau besiegte im Achtelfinale bereits Landesligist Schmalkalden. Wir wussten das es schwer wird.


Im Halbfinale stehen Regionalligist Erfurt, Carl Zeiß Jena und Jenaer Glas. Haben sie einen Wunschgegner?
Am besten Rot-Weiß Erfurt zu Hause. Da haben wir die nicht im Finale.

Danke und weiter viel Erfolg mit Wacker Gotha. Das Gespräch führte Hendrick Heilwagen.