Halbfinale ODDSET-Landespokal Thüringen 2001/2002
17.April 2002
SV Schott JENAer Glas SV Schott JENAer Glas vs. FC Rot-Weiß Erfurt FC Rot-Weiß Erfurt
 
Torfolge:   0 : 1 Fuchs (14.)
  0 : 2 Pätz (19.)
  0 : 3 Sträßer (39.)
  0 : 4 Sträßer (40.)
  0 : 5 Szewczuk (66.)
 
Zuschauer:   663
Anmerkung:   im Ernst-Abbe-Sportfeld Jena


Spielbericht von Jörg Zemke (TL-Team)

Nach einer Viertelstunde war das Spiel bereits entschieden

Nun haben wir es wieder, das "Traumduell" des Thüringer Fußballpokals: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena. Beide Mannschaften treffen nun am Dienstag, dem 30.April, im Gothaer Volkspark aufeinander.
Bis es soweit war, musste heute der Regionalligist erst einmal den Thüringenligist SV Schott JENAer Glas "aus dem Weg räumen". Leider zogen zwei Erfurter Tore innerhalb der ersten 20 Minuten zu früh die Spannung aus der Partie und erstickten die Hoffnung auf eine Pokalsensation.

Die in der Meisterschaft noch nicht von allen Abstiegsnöten befreiten Jenaer, überraschten die Erfurter in den ersten Minuten mit ihrer "Flucht nach vorn". Sie stellten sich nicht hinten rein, sondern spielten in der Anfangsphase fast übermütig und besaßen auch die erste große Chance des Spiels.
Doch die mit den besseren Individualisten und Technikern ausgestatteten Erfurter Profis nutzen sofort die sich ihnen überraschend bietenden Freiräume. So resultierten die beiden frühen Tore aus Einzelaktionen. Das Spiel Mann gegen Mann, in der für meinen Geschmack zu weit aufgerückten Glaswerker-Abwehr, kam den Torschützen Fuchs und Pätz sehr entgegegen. Mit einem Solo auf der linken Seite tankte sich Fuchs durch und vollendete aus 5 Meter mit einem unhaltbaren Schuss in den Winkel zum 1:0 (14.). Auch beim zweiten Tor setzte sich Gansauge mit einer Einzelaktion durch. Seine präzise Eingabe verwertete Sivio Pätz im Fallen zum 2:0(19.).
Zu diesem Zeitpunkt war die Pokalüberraschung am heutigen Abend bereits in weite Ferne gerückt. Eine vielbeinige Schottianer-Abwehr hätte möglicherweise, zumindest in der Anfangsphase, die Treffer verhindern können. Für die Jenaer spricht der Mut, selbst mit eigenen Aktionen das Spiel interessanter zu machen.
Erfurt spielte sein Spiel mit allen Vorteilen einer höherklassigen Mannschaft. Allerdings stand der Thüringenligist nun besser. Man war "dicht am Mann" und versuchte, die Sturmspitze Steffen Elstermann in Szene zu setzen. Doch Fehlabspiele und Elstermanns eindeutige Schnelligkeitsnachteile sorgten für wenig Gefahr. Indessen rückte Torhüter Mike Keilwerth immer mehr in den Brennpunkt des Geschehens. Ein ums andere Mal erwies er sich als RWE-Chancentöter.
Dann kamen die besten Minuten des Erfurters Sträßer. Bei seinem Lattenknaller hatte der SV Schott noch Glück (38.), doch kurz darauf setzte er zu einem Solo von der Mittellinie an. Er war nicht mehr zu bremsen. Auch Keeper Keilwerth ließ er am Ende einer Kette von ausgespielten Gegenspielern ins Leere fassen und konnte den Ball ins leere Tor zum 3:0 schieben. (39.). Kurz darauf riskierte Keilwerth "Kopf und Kragen" als Pätz allein vor ihm auftauchte und seinem knallharten Schuss parierte. Beim Nachschuss zeigte Sträßer "kein Erbarmen" und hämmerte den Ball vom Rand der Torwartschutzzone unter die Latte zum 4:0 (40.).

Trainer Oevermann nahm nach der Pause Elstermann heraus und brachte für ihn den agilen Martin Schneider. Und der machte ab dem Zeitpunkt mächtig Dampf, als Villwock für den völlig ausgepumpten Gerlach ins Spiel kam. Jetzt hatten die Glaswerker mit Villwock einen Mann auf dem Feld, der den Ball unter Kontrolle bringen konnte und auch in der Lage war, einen genauen Pass in die Tiefe des Gegners zu schlagen. Das Spiel wurde nun offener. Sicherlich auch dadurch begünstigt, dass die Rot-Weißen fortan einen Gang zurücksteckten. Doch der kleinere Gang reichte aus, um die Unsicherheiten der Glaswerker im Spiel nach vorn zu nutzen. Einen solchen Ballverlust an der eigenen Strafraumgrenze brachte Henry Fuchs in Ballbesitz. Der dribbelte direkt auf das Tor zu und legte überlegt zu Szewczuk ab, der das Leder zum 5:0 (67.) versenkte.
Die größte Chance zum Ehrentreffer zu kommen hatte Torsten Hölbing. Er hatte aufgepasst und "durchschnitt" einen Pass der Erfurter im Mittelkreis. Er drückte sofort ab und schoss den Ball, über den zu weit vor seinem Tor stehenden Erfurter-Keeper, an den Pfosten. Schade drum! Wer hätte den SV Schott das Tor nicht gegönnt ?

So blieb es am Ende bei diesem standesgemäßen Erfurter-Sieg, die nun im Thüringen-Pokal den Hattrick schaffen können.

das war der TL Live-Ticker

Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Sommermann, Kaiser, Claus (72. Heinrich), Förtsch, Dienst, Freybott, Elstermann (46. Schneider), Hölbing, Gerlach (52. Willwock), Häußler.

Der FC Rot-Weiß Erfurt spielte mit:
Twardzik - Mees, Gansauge (46. Bach), Loose - Emmerich, Ziegner, Oswald, Bancic, Sträßer - Pätz (55. Szewczuk), Fuchs.