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Spielbericht von Jörg Zemke (TL-Team)
Nun haben wir es wieder, das "Traumduell" des
Thüringer Fußballpokals: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena.
Beide Mannschaften treffen nun am Dienstag, dem 30.April, im Gothaer Volkspark aufeinander.
Bis es soweit war, musste heute der Regionalligist erst einmal den Thüringenligist SV Schott JENAer Glas
"aus dem Weg räumen". Leider zogen zwei Erfurter Tore innerhalb der ersten 20 Minuten
zu früh die Spannung aus der Partie und erstickten die Hoffnung auf eine Pokalsensation.
Die in der Meisterschaft noch nicht von allen Abstiegsnöten
befreiten Jenaer, überraschten die Erfurter in den ersten Minuten mit ihrer "Flucht nach vorn".
Sie stellten sich nicht hinten rein, sondern spielten in der Anfangsphase fast übermütig und
besaßen auch die erste große Chance des Spiels.
Doch die mit den besseren Individualisten und Technikern ausgestatteten Erfurter Profis nutzen sofort die
sich ihnen überraschend bietenden Freiräume.
So resultierten die beiden frühen Tore aus Einzelaktionen. Das Spiel Mann gegen Mann, in der
für meinen Geschmack zu weit aufgerückten Glaswerker-Abwehr,
kam den Torschützen Fuchs und Pätz sehr entgegegen.
Mit einem Solo auf der linken Seite tankte sich Fuchs durch und vollendete aus 5 Meter mit einem unhaltbaren
Schuss in den Winkel zum 1:0 (14.).
Auch beim zweiten Tor setzte sich Gansauge mit einer Einzelaktion durch. Seine präzise Eingabe verwertete
Sivio Pätz im Fallen zum 2:0(19.).
Zu diesem Zeitpunkt war die Pokalüberraschung am heutigen Abend bereits in weite Ferne gerückt. Eine vielbeinige
Schottianer-Abwehr hätte möglicherweise, zumindest in der Anfangsphase, die Treffer verhindern
können. Für die Jenaer spricht der Mut, selbst mit eigenen Aktionen das Spiel interessanter zu
machen.
Erfurt spielte sein Spiel mit allen Vorteilen einer höherklassigen Mannschaft. Allerdings stand der
Thüringenligist nun besser. Man war "dicht am Mann" und versuchte, die Sturmspitze
Steffen Elstermann in Szene zu setzen. Doch Fehlabspiele und Elstermanns eindeutige Schnelligkeitsnachteile
sorgten für wenig Gefahr. Indessen rückte Torhüter Mike Keilwerth immer mehr in den Brennpunkt des
Geschehens. Ein ums andere Mal erwies er sich als RWE-Chancentöter.
Dann kamen die besten Minuten des Erfurters Sträßer. Bei seinem Lattenknaller hatte der SV Schott
noch Glück (38.), doch kurz darauf setzte er zu einem Solo von der Mittellinie an. Er war nicht mehr
zu bremsen. Auch Keeper Keilwerth ließ er am Ende einer Kette von ausgespielten Gegenspielern ins Leere
fassen und konnte den Ball ins leere Tor zum 3:0 schieben. (39.).
Kurz darauf riskierte Keilwerth "Kopf und Kragen" als Pätz allein vor ihm auftauchte und seinem
knallharten Schuss parierte. Beim Nachschuss zeigte Sträßer "kein Erbarmen" und hämmerte den
Ball vom Rand der Torwartschutzzone unter die Latte zum 4:0 (40.).
Trainer Oevermann nahm nach der Pause Elstermann heraus und brachte für ihn den agilen Martin Schneider.
Und der machte ab dem Zeitpunkt mächtig Dampf, als Villwock für den völlig ausgepumpten Gerlach
ins Spiel kam. Jetzt hatten die Glaswerker mit Villwock einen Mann auf dem Feld, der den Ball unter Kontrolle bringen
konnte und auch in der Lage war, einen genauen Pass in die Tiefe des Gegners zu schlagen.
Das Spiel wurde nun offener. Sicherlich auch dadurch begünstigt, dass die Rot-Weißen fortan
einen Gang zurücksteckten. Doch der kleinere Gang reichte aus, um die Unsicherheiten der Glaswerker
im Spiel nach vorn zu nutzen. Einen solchen Ballverlust an der eigenen Strafraumgrenze brachte Henry Fuchs
in Ballbesitz. Der dribbelte direkt auf das Tor zu und legte überlegt zu Szewczuk ab, der das Leder
zum 5:0 (67.) versenkte.
Die größte Chance zum Ehrentreffer zu kommen hatte Torsten Hölbing. Er hatte aufgepasst und
"durchschnitt" einen Pass der Erfurter im Mittelkreis. Er drückte sofort ab und
schoss den Ball, über den zu weit vor seinem Tor stehenden Erfurter-Keeper, an den Pfosten.
Schade drum! Wer hätte den SV Schott das Tor nicht gegönnt ?
So blieb es am Ende bei diesem standesgemäßen Erfurter-Sieg, die nun im
Thüringen-Pokal den Hattrick schaffen können.
das war der TL Live-Ticker
Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Sommermann, Kaiser, Claus (72. Heinrich), Förtsch, Dienst, Freybott, Elstermann
(46. Schneider), Hölbing, Gerlach (52. Willwock), Häußler.
Der FC Rot-Weiß Erfurt spielte mit:
Twardzik - Mees, Gansauge (46. Bach), Loose - Emmerich, Ziegner, Oswald, Bancic, Sträßer - Pätz (55. Szewczuk), Fuchs.