Finale im ODDSET-Landespokal Thüringen 2001/2002
22.Mai 2002 in Gotha
FC Carl Zeiss JENA FC Carl Zeiss JENA vs. FC Rot-Weiß Erfurt FC Rot-Weiß Erfurt

(nach Elfmeterschießen - 0:0,2:2,3:5)

 
Torfolge:   0 : 1 Bach (47./Foulelfmeter)
  1 : 1 Hempel (48.)
  2 : 1 Oswald (79.)
  2 : 2 Lässig (82.)
 
Zuschauer:   4200
Anmerkung:   Rote Karte: Strässer (Erfurt/81.) grobes Foulspiel/
Gelb/Rote Karte: Lässig (88./Jena)

Das Elfmeterschießen:

3:2 Emmerich , 3:3 Hobsch, 4:3 Hartung, 4:4 Kurbjuweit , 5:4 Raspe, 5:5 Schwesinger, 6:5 Bach, - Holetschek scheitert an Twardzik -, 7:5 Hebestreit.



Spielbericht von Thomas Czekalla (Erfurt/ TLZ)

Hebestreit lässt Erfurt jubeln

Um 20.32 Uhr hatte der FC Rot-Weiß Erfurt gestern Abend den Hattrick perfekt gemacht. Der Regionalligist gewann zum dritten Mal in Folge den Thüringer Landespokal. Die Mannschaft um Cheftrainer Jens Große besiegte Oberligist FC Carl Zeiss Jena mit 7:5 (0:0, 2:2) nach Elfmeterschießen. Nachdem RWE-Torwart Twardzik gegen Holetschek pariert hatte, machte Hebestreit mit seinem Tor den Sieg des Favoriten perfekt. Erstmals überhaupt wurde ein Thüringer Pokalfinale erst im Elfmeterschießen entschieden. Erfurt steht damit in der 1. Runde um den DFB-Vereinspokal.

Der Oberligist startete besser in das Endspiel. Schon nach drei Minuten besaß Ex-Bundesligaspieler Hobsch die erste Chance, als er nach einem Eckball Erfurts Torwart Twardzik zur ersten Glanztat zwang. Danach aber kam der Regionalligist immer besser in Schwung und bestimmte das Spiel, ohne aber zu zwingenden Torchancen zu kommen. Wenn überhaupt, dann sorgte Sträßer nach einem Zuspiel von Ziegner für das erste Achtungszeichen (15.). In der 29. Minute lenkte Jenas Ceesay einen Ziegner-Freistoß auf das eigene Tor, allerdings konnte Zeiss-Schlussmann Okrucky noch retten. Das Erfurter Übergewicht spiegelte sich in den ersten 30 Minuten auch im klaren 8:1-Eckenverhältnis (am Ende 17:2) wieder. Kapital konnte Erfurt daraus aber nicht schlagen. Dafür besaßen die Saalestädter in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit die klar besseren Chancen. Erst prüfte Holetschek mit einem Freistoß Twardzik, 60 Sekunden später scheiterte Hempel, und auch Hobsch hatte bei einem 30-m-Schuss kein Glück.

Unmittelbar nach dem Wechsel aber fielen die ersten Tore. Erst traf Bach per Foulstrafstoß zur Erfurter Führung, nachdem Schön im Strafraum Fuchs umgestoßen hatte. Aber praktisch im Gegenzug verlängerte Hempel eine Flanke zum 1:1 ins Erfurter Tor. Nachdem Hebestreit drei klare Chancen vergeben hatte, traf Sträßer (79.) zur verdienten Erfurter Führung. Allerdings sah der Torschütze nur drei Minuten später Rot, nachdem er Holetschek grob unsportlich umgestoßen hatte. Carl Zeiss aber zeigte sich nicht geschockt und erzwang durch das 2:2 von Lässig (82.) die Verlängerung, wobei allerdings auch der Jenaer nach Gelb-Rot vom Rasen musste. In der Verlängerung verfehlte Holetschek die Jenaer Führung, als er nur den Pfosten traf (105.). Ansonsten aber spielte nur Erfurt, wobei der überragende Fuchs einen Angriff nach dem anderen einleitete. So setzte Hartung einen 35-m-Schuss an die Querlatte, so dass letztlich das Elfmeterschießen entscheiden musste.

Der FC Carl Zeiss JENA spielte mit:
Ockrucky - Nowotny, Holetschek, Schön (52. Schulz/ 76. Wiegand) - Lessig, Hempel (81. Schwesinger), Treitl, Ceesay, Hauser - Kurbjuweit, Hobsch.

Der FC Rot-Weiß Erfurt spielte mit:
Twardzik - Loose - Bach, Mees (70. Emmerich) - Raspe, Ziegner, Oswald (81. Hartung), Strässer - Fuchs - Hebestreit, Franz (60. Seifert).


Stimmen nach dem Spiel:

Jens Große (Trainer von Rot-Weiß Erfurt):
"Wir haben ein riesiges Pokalfinale gesehen. Augfgrund der vohandenen Torchancen in der normalen Spielzeit hätten wir das Spiel früher entscheiden müssen. Am Ende haben wir uns den Pokalgewinn redlich erarbeitet."

Frank Eulberg (Trainer von Carl Zeiss Jena):
"Wir haben gegen ein Spitzenteam der Regionalliga gespielt. Dabei waren wir 110 Minuten gleichwertig. Wir haben voll mitgehalten. Es ist bitter, dass wir ausgerechnet mit Elfmeterschießen verloren haben. Ich bin stolz auf meine Truppe."

Rainer Milkoreit (Präsident des Thüringer Fußballverbandes):
"Dieses Spiel war an Dramatik kaum zu überbieten. Beiden Teams gebührt, wegen ihre Einsatzfreude und dem Engagement ein großes Dankeschön. Die Zuschauer waren mit Sicherheit sehr zufrieden."


Impressionen vom Spiel:

Fotos: Sporttasche (Erfurt)

 

Quelle: Thüringer Landeszeitung