(nach Elfmeterschießen - 0:0,2:2,3:5) |
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Das Elfmeterschießen: 3:2 Emmerich , 3:3 Hobsch, 4:3 Hartung, 4:4 Kurbjuweit , 5:4 Raspe, 5:5 Schwesinger, 6:5 Bach, - Holetschek scheitert an Twardzik -, 7:5 Hebestreit. |
Spielbericht von Thomas Czekalla (Erfurt/ TLZ)
Um 20.32 Uhr hatte der FC Rot-Weiß Erfurt gestern Abend
den Hattrick perfekt gemacht. Der Regionalligist gewann zum dritten
Mal in Folge den Thüringer Landespokal. Die Mannschaft um
Cheftrainer Jens Große besiegte Oberligist FC Carl Zeiss Jena mit
7:5 (0:0, 2:2) nach Elfmeterschießen. Nachdem RWE-Torwart Twardzik
gegen Holetschek pariert hatte, machte Hebestreit mit seinem Tor den
Sieg des Favoriten perfekt. Erstmals überhaupt wurde ein Thüringer
Pokalfinale erst im Elfmeterschießen entschieden. Erfurt steht damit
in der 1. Runde um den DFB-Vereinspokal.
Der Oberligist startete besser in das Endspiel. Schon nach drei
Minuten besaß Ex-Bundesligaspieler Hobsch die erste Chance, als er
nach einem Eckball Erfurts Torwart Twardzik zur ersten Glanztat
zwang. Danach aber kam der Regionalligist immer besser in Schwung
und bestimmte das Spiel, ohne aber zu zwingenden Torchancen zu
kommen. Wenn überhaupt, dann sorgte Sträßer nach einem Zuspiel von
Ziegner für das erste Achtungszeichen (15.). In der 29. Minute
lenkte Jenas Ceesay einen Ziegner-Freistoß auf das eigene Tor,
allerdings konnte Zeiss-Schlussmann Okrucky noch retten. Das
Erfurter Übergewicht spiegelte sich in den ersten 30 Minuten auch im
klaren 8:1-Eckenverhältnis (am Ende 17:2) wieder. Kapital konnte
Erfurt daraus aber nicht schlagen. Dafür besaßen die Saalestädter in
der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit die klar besseren
Chancen. Erst prüfte Holetschek mit einem Freistoß Twardzik, 60
Sekunden später scheiterte Hempel, und auch Hobsch hatte bei einem
30-m-Schuss kein Glück.
Unmittelbar nach dem Wechsel aber fielen die ersten Tore. Erst traf
Bach per Foulstrafstoß zur Erfurter Führung, nachdem Schön im
Strafraum Fuchs umgestoßen hatte. Aber praktisch im Gegenzug
verlängerte Hempel eine Flanke zum 1:1 ins Erfurter Tor. Nachdem
Hebestreit drei klare Chancen vergeben hatte, traf Sträßer (79.) zur
verdienten Erfurter Führung. Allerdings sah der Torschütze nur drei
Minuten später Rot, nachdem er Holetschek grob unsportlich
umgestoßen hatte. Carl Zeiss aber zeigte sich nicht geschockt und
erzwang durch das 2:2 von Lässig (82.) die Verlängerung, wobei
allerdings auch der Jenaer nach Gelb-Rot vom Rasen musste.
In der Verlängerung verfehlte Holetschek die Jenaer Führung, als er
nur den Pfosten traf (105.). Ansonsten aber spielte nur Erfurt,
wobei der überragende Fuchs einen Angriff nach dem anderen
einleitete. So setzte Hartung einen 35-m-Schuss an die Querlatte, so
dass letztlich das Elfmeterschießen entscheiden musste.
Der FC Carl Zeiss JENA spielte mit:
Ockrucky - Nowotny, Holetschek, Schön (52. Schulz/ 76. Wiegand) - Lessig, Hempel
(81. Schwesinger), Treitl, Ceesay, Hauser - Kurbjuweit, Hobsch.
Der FC Rot-Weiß Erfurt spielte mit:
Twardzik - Loose - Bach, Mees (70. Emmerich) - Raspe, Ziegner,
Oswald (81. Hartung), Strässer - Fuchs - Hebestreit, Franz (60. Seifert).
Stimmen nach dem Spiel:
Jens Große (Trainer von Rot-Weiß Erfurt):
"Wir haben ein riesiges Pokalfinale gesehen. Augfgrund der vohandenen Torchancen in der normalen Spielzeit hätten wir das
Spiel früher entscheiden müssen. Am Ende haben wir uns den Pokalgewinn redlich erarbeitet."
Frank Eulberg (Trainer von Carl Zeiss Jena):
"Wir haben gegen ein Spitzenteam der Regionalliga gespielt. Dabei waren wir 110 Minuten gleichwertig. Wir haben voll mitgehalten. Es ist bitter, dass wir ausgerechnet mit
Elfmeterschießen verloren haben. Ich bin stolz auf meine Truppe."
Rainer Milkoreit (Präsident des Thüringer Fußballverbandes):
"Dieses Spiel war an Dramatik kaum zu überbieten. Beiden Teams gebührt, wegen ihre Einsatzfreude und dem Engagement ein
großes Dankeschön. Die Zuschauer waren mit Sicherheit sehr zufrieden."
Impressionen vom Spiel:
Fotos: Sporttasche (Erfurt)
Quelle: Thüringer Landeszeitung |