Spielbericht von H.Brendel (Schleiz / OTZ)

Schleiz. Die wochenlang fehlende Spielpraxis hatte im FSV-Gefüge deutliche Spuren hinterlassen. Wackelnde Zuordnung in der Hintermannschaft und wenig überzeugendes Angriffsspiel prägten vor allem die erste Halbzeit.
Die kopfballstarke Vimaria-Deckung beherrschte nahezu alle hohen Eingaben, so dass die Kreisstädter trotz Feldvorteilen und stärkerem Angriffsdruck kaum eine Lücke fanden. Nur selten lief der Ball über mehrere Stationen, entscheidende Zweikämpfe wurden verloren, zu spät erfolgte oft das Abspiel. So waren Torchancen Mangelware. Lediglich in der 7. Minute besaß der lange verletzte Kohl bei einer Flanke des drangvollen Poppe eine Möglichkeit, verfehlte aber knapp das Gehäuse. Lange Zeit schleppte sich die Begegnung ziemlich farblos dahin, bis die technisch beschlagenen "Goethestädter" nach einem verdeckten Steilpass urplötzlich in Führung gingen. Ungestört lief Torjäger M. Brüheim durch und spitzelte zum 0:1 ins Netz (29.). Weimar erhielt dadurch Auftrieb und inszenierte gefährliche Gegenzüge.
Allerdings war es mit der Treffsicherheit der Gäste nicht zum besten bestellt. So sorgte in der 42. Minute der schnelle Mykola Orshak für den Wendepunkt der Partie, als er dem SSV-Libero den Ball abluchste, allein von der Mittellinie startete, den Keeper umspielte und das wichtige 1:1 erzielte.

Mit Wiederanpfiff des souveränen Referees Blöthner (Greiz) vor leider nur 120 Zuschauern erlebte man ein ganz anderes Schleizer Team. Es ging nun Schlag auf Schlag. Aus einer leichten Defensivtaktik wurden die größeren Räume genutzt. Wieder hatte Orshak die "richtige Nase" für günstige Situationen. Er jagte einer zu schwachen Rückgabe auf Keeper Willing nach, und schon stand es 2:1 (47.). Wenig später wurde Poppe beim Drippling im Strafraum gelegt. Den Strafstoß ließ sich der sichere Sandro Bittner nicht entgehen - 3:1 (53.).
Jetzt versuchte Vimaria mit aller Macht, den Anschluss herzustellen. Die größte Chance verpasste der Stürmer Mev fünf Meter vor Labays Kasten (55.). Doch mit dem Eigentor von Kaufmann warfen sich die Gäste wieder zurück, denn Willing säbelte bei dem Rückspiel über den Ball - 4:1 (57.). Verzweifelt ging der SSV immer wieder in die Offensive. Zunächst aber scheiterte Orshak bei einem Durchbruch an Willing (68.), weil er den mitgelaufenen Poppe nicht sah. Den Flankenlauf von Brüheim jedoch verschlief die Schleizer Abwehr, so dass dieser ungestört einschießen konnte - 4:2 (73.).
Weitere gute Möglichkeiten für Langbein blieben erfolglos (76./ 77.). Nachdem auch Pohorelys Schuss in der 81. Minute abgelenkt wurde, setzte Marcel Poppe den Schlusspunkt. Diesmal übersah der ballführende Orshak den Kameraden nicht, der zum 5:2 ins leere Tor schob (84.).

Der FSV Schleiz spielte mit:
Labay - Ludwig, Schmidt, Herrmann, Junker, Kohl (Schwarzbach), Poppe, Bittner (Priedemann), Orshak (Schaub), Pohorely, Haubold.

Der SSV Vimaria Weimar spielte mit:
Willing - Hoffmann, Rabald, Kauffmann (65. Reiche), Wollweber (65. Liebetrau, Fredrich, Mey, Orlamünde, Langbein, M.Brüheim, Grobe.