Landesklasse-Ost 11.Spieltag 2001/2002
10.November 2001
FC Rot-Weiß Erfurt /A-Jun. vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
Torfolge:
1 : 0   Franz (75.)


Homepage des SV Blau-Weiß Niederpöllnitz

Spielbericht von Harry Suhr (Niederpöllnitz)

Ursachenforschung einer Niederlage

Lange Gesichter beim Betreuerteam der Niederpöllnitzer vor der Abfahrt: Mauldorf hatte sich mit einer Fußverletzung nun auch noch abgemeldet. Einzige Auswechsler damit der leistenverletzte Giesemann und Mannschaftsbetreuer M.Hochsieder. Co-Trainer Rüdiger gesperrt, der Rest im Lazarett – eine traurige Situation der Blau-Weißen. Trotzdem: Die Niederlage gegen die Fohlen der Erfurter darf und kann damit nicht entschuldigt werden. Für die indiskutable Leistung der Niederpöllnitzer, die nun wieder auf dem vorletzten Tabellenrang rangieren, gibt es überhaupt keine Entschuldigung.

Ursachenforschung:
Erstens
- Torwart.
Sven Färber ist nach seiner 6-Spiele-Sperre sicherlich noch nicht wieder auf dem Wettkampflevel, was man von ihm gewohnt ist. Bei Schüssen von Sesselmann (14.) oder Schmalisch (42.) hielt er gut, zeigte aber auch bei denen von Held (46.) und Sesselmann (51.) Unsicherheiten. Das Gegentor nahm er gleich freiwillig auf seine Kappe: Nach dem Freistoß von Kapitän Held „blieb ich quasi im Schlamm stecken, kam dann beim Kopfball von Franz zu spät“, resümierte Färber. Dabei hatte er noch orakelhaft in der Halbzeit darauf hingewiesen, dass Erfurt die meisten Tore erst nach der Halbzeit geschossen hatte. Ironie des Schicksals.
Zweitens
- die Abwehr
Wieder von Jorg Dennler als Libero zusammengehalten, hatten Müller und Böttger Schwerstarbeit zu leisten. Über weite Strecken der ersten Halbzeit konnten sich die Niederpöllnitzer nur durch unkontrollierte Schläge befreien, das allerdings nur kurzzeitig, weil die Bälle wie von einer Gummiwand zurückkamen. Die Zweikampfbilanz sah sich zwar recht gut an, aber dafür war die Abrechnungsliste für eigenes ruhiges Aufbauspiel erst in den letzten 30 Minuten mehr gefüllt worden. Nach dem Gegentreffer, bei dem nicht nur Färber schlecht aussah, wurde Dennler nach vorn beordert, riss dort noch einmal einige Lücken auf, konnte aber letztlich nichts mehr bewirken
Drittens
- das Mittelfeld.
"Das sah von draußen bestimmt grausam aus, oder?" Die mehr rhetorische Frage von Thomas Winkler musste niemand beantworten. Es war wohl die zutreffendste Einschätzung für das Spiel der Gäste in dieser Region. Da wurde mehr neben-, vielmehr aber hinterher gerannt, Held, Merrbach und Co. wirkten ausgeschlafener und konnten eine Art Dauerdruck aufbauen, weil sich kaum einmal jemand bequemte, das Spiel der Erfurter schon vor dem eigenen Strafraum zu stören. Einzig Norbert Steiner, heute noch annähernd mit guter Leistung, konnte über die linke Seite für einige Akzente sorgen. Kopfballspiel, Zweikampfbilanz – alles ging klar an die Hausherren.
Viertens
– der Sturm.
Ein geknicktes Duo drückte sich nach dem Spiel am Mannschaftsbus herum. Weder Tino Eckert, der gegen Greil nicht eine einzige Szene besaß, noch Sebastian Pohle konnten für Entlastung sorgen. Freilich bekamen sie aufgrund der geschilderten Mittelfeldleistung auch wenig Verwertbares, aber auch die Laufwege stimmten nicht. Und wenn Pohle schon zweimal in aussichtsreicher Situation war, spielte er lieber einen Pass, als selbst abzuziehen. "Der Torwart von Rot-Weiß hatte doch im ganzen Spiel nichts zu halten" – fällt die niederschmetternde Bilanz von Norbert Steiner aus. Trainer Böttger fand außer "So eine Graupe" und Rüdiger ("Gestocher") kaum Worte für den unerklärlichen Leistungsabfall gegenüber dem Zwötzen-Spiel.

Die FC Rot-Weiß Erfurt /A-Jun. spielten mit:
Möller, Gauder, Neubauer, Greil, Skibbe (85. Habichhorst), Merrbach (66. Klaus), Held, Wollenberg, Schmalisch, Franz, Sesselmann.

Der SV Blau-Weiß Niederpöllnitz spielte mit:
Färber, Nowak, Pohle, Müller, Steiner, Böttger, Dennler, Winkler, Weigelt (59. Giesemann), Schmidt, Eckert.