Spielbericht aus Ruhla (TA)

Thal. (ep/lan) Wer glaubte, der EFC 08 Ruhla hätte gegen Ilmenau kürzlich den spielerischen Tiefpunkt erreicht, der wurde am Samstag eines "Schlechteren" belehrt. Viel Kampf, viel Krampf, aber nur wenig Fußball boten die Bergstädter, denen nach dem Abpfiff Ratlosigkeit und Enttäuschung in den Gesichtern stand. Mit dem 1:4 (1:2) gegen eine allerdings wieder bärenstarke Elf aus Holzthaleben wurde die Talfahrt fortgesetzt.
Nachdenklich stimmte letztlich nicht nur der Fakt, dass das sechste Spiel hintereinander verloren ging, sondern die Art und Weise. Holzthaleben siegte auf dem bestens bespielbaren Hartplatz in Thal auch in dieser Höhe verdient. Dabei begann die Partie eigentlich wunschgemäß. Ruhla zeigte, dass der Bock umgestoßen werden sollte und schaffte in der 11. Minute durch Martin Armenats Flachschuss das 1:0. Die erste EFC-Führung seit dem 24. November und eine weitere Möglichkeit (Alleingang May) wirkten jedoch nicht als Beruhigungspille für die nervöse und verunsicherte Elf. Holzthaleben nahm allmählich das Heft in die Hand und kaum auf kuriose Weise zum Ausgleich. Bei Carsten Winkels angeschnittener Flanke ließ Jauers "Täuschungsmanöver" Christian Brüning und auch Hartwig Fuchs ins Leere laufen. Ruhla wirkte geschockt, kassierte das 1:2 durch den drangvollen Kochan und war mit dem knappen Pausenrückstand gut bedient. Das mögliche dritte Gegentor annullierte der sicher leitende Reeder, der vor Heppners Kopfball ein Foulspiel sah.

Das, was der EFC in Hälfte zwei bot, könnte man so beschreiben, wie Roy Präger kürzlich eine HSV-Partie ironisch kommentierte: "Nach der Pause haben wir den Rhythmus verloren, den wir vorher nicht gefunden hatten." Holzthaleben, individuell stark (Kochan, Winkel, Jarosz) bissig und kombinationssicher, verlagerte das Geschehen phasenweise in die EFC-Hälfte, wo es gleich zu Beginn der zweiten 45 Minuten mehrfach lichterloh brannte. Was sich da anbahnte, fiel in der 62. Minute: Das vorentscheidende 3:1. Jarosz´ Schrägschuss wurde von Brüning pariert und vom schnellen Kochan abgestaubt. Anschließend folgten weitere Großchancen für den TSV (65./Kopfball Kochan 65.; 71./Aschenschwandter) und bei einem Konter sogar das 1:4. So anfällig der EFC derzeit hinten ist, so harmlos ist die Elf vorn. Das Bemühen allein, das wirklich keinem abzusprechen ist, reicht eben nicht. Ohne den beruflich verhinderten Steffen Bergemann fehlten die spielerischen Elemente. Entweder wurde sich mit Einzelaktionen festgerannt oder zur Brechstange gegriffen, so dass Torchancen zur Rarität gerieten.

Eigentlich kann´s nur noch besser werden. Aber: Das hatte manch einer auch nach der Heimpleite gegen Ilmenau gedacht.

Der EFC 08 Ruhla spielte mit:
Brüning - Malsch - Ziesak (46. Beck), Siebert (75. Alban), May, M. Fritsche, Armenat, Dorn, Ludwig (59. Bartko), Fuchs, Müller.