Landesklasse-West 16.Spieltag 2001/2002
16.Februar 2002
SV Germania Ilmenau vs. 1.SC 1911 Heiligenstadt
Tor:
0 : 1 Fabian Wehr (71.)

Schiedsrichter:   Hofmann (Erfurt)
Zuschauer:   150

Spielbericht aus Ilmenau (TA)

Anschluss verpasst

(dt). Die Ilmenauer Spieler waren sich darüber einig, dass gegen den Tabellenführer Heiligenstadt unbedingt ein Sieg her musste, um den Vierpunkterückstand auf einen zu verringern. Auch für die Gäste war dieses erste Spiel nach der Winterpause von Wichtigkeit. Mit einem Punktgewinn konnten sie Germania weiter auf Distanz halten. Dementsprechend war auch die Einstel-lung beider Mannschaften auf dem Hartplatz im Hammergrund, der für die momentanen Verhältnisse relativ gut bespielbar war.
Während die Gastgeber mit großem läuferischen Aufwand begannen, ließen es die Männer aus dem Eichsfeld langsam angehen. Sie spielten eng am Mann und verengten bereits im Mittelfeld die Räume. Die Ilmenauer machten dabei den Fehler, die Bälle zu lange zu halten und rannten sich immer wieder in der Gästeabwehr fest. Deren Torhüter Marko Hottenrott hatte so wenig Möglichkeiten, sich zu bewähren. Es kam kaum einmal ein Ball auf sein Tor. Erst nach einer Viertelstunde kam erstmalig so etwas wie Gefahr für das Gästetor auf. Mike Eckardts Eckball, von rechts hereingegeben, wurde abgeköpft. Der Nachschuss von Tobias Huck ging neben das Tor.
Nach weiteren 15 Minuten kam Carsten Wedekind aus 20 Meter Entfernung zum Schuss. Der Ball strich am linken Pfosten vorbei ins Aus. Nach 35 Minuten wurde Ilmenaus Keeper zum ersten Eingreifen gezwungen. Er nahm eine flache Eingabe von links am kurzen Pfosten auf. Jetzt erst gaben die Gäste ihre abwartende Haltung auf. Andre Thüne spielte von rechts Peter Honek den Ball in den Lauf, doch der verzog freistehend vor Fabig. Auch nach der Pause war en die Ilmenauer die aktivere Mannschaft. Chris Schneider, der zwar mit großem Einsatz aufwartete, zumeist aber den Ball zu lange hielt, zog von der Mitte ab. Aus 20 Metern schoss er am linken Pfosten vorbei. Huck zog aus der gleichen Entfernung ab. Hottenrott hatte keine Schwierigkeiten, den Ball unter Kontrolle zu bringen. Dann spielte Baranowski, der sich schon nach 30 Minuten verletzt hatte, aber weiter auf dem Platz blieb, mit der Hacke auf Huck. Der hatte nur noch den Keeper vor sich. Ihm wurde aber der Ball vom Fuß gespitzelt. Zunehmend wurde nun sichtbar, dass die Gastgeber bislang übertourt hatten.
Ihre Aktionen wurden zu durchsichtig und der Gegner hatte kaum Schwierigkeiten, sie zu unterbinden. Er begann nun auch, wenn auch zunächst zaghaft, nach vorn zu spielen. Mathias Siebert schoss von der Strafraumgrenze ab. Fabig lenkte den Ball um den Pfosten zur Ecke. Der Eckball wurde abgewehrt und Fabig hielt auch den Nachschuss. Thüne führte einen Freistoß kurz hinter der Mittellinie aus. Niemand in der Germania-Abwehr achtete auf den kleinen Fabian Wehr. Der lief in den Strafraum und köpfte den Ball aus Nahdistanz über dem Ilmenauer Torhüter zum 1:0 ins Tor. Germania wechselte aus. Die neuen Spieler, zwar körperlich frisch, konnten aber auch nicht die spielerischen Akzente setzen, um dem Spiel noch eine Wende zugeben. Der Gegner konterte nun einige Male gefährlich und mit Mühe lenkte Fabig einen Ball, vom frei vor ihm auftauchen, den Tino Leineweber, mit den Fingerspitzen über die Latte.
Als schließlich Huck in aussichtsreicher Position von den Beinen geholt wurde und der gut amtierende Referee auf Freistoß entschied, fehlte bei dessen Ausführung durch Eckardt dessen Konzentration. Der Ball ging über das Tor. Die Gäste kamen nach einer guten taktischen Leistung ohne spielerisch überzeugen zu können einen etwas glücklichen Sieg. Bei den Gastgebern selbst lief aber ebenfalls spielerisch wenig zusammen.

Fazit des Ilmenauer Trainers Wieland Kühn:
"Meine Mannschaft ging mit großem Einsatz jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten in das Spiel. Konditionell hielten das nicht alle bis zum Schluss durch. Lange Dribblings ließen den Gegner immer wieder die Möglichkeit, die Angriffe erfolgreich zu unterbinden. Die Elf verabsäumte es, den Ball laufen zu lassen und die starke Abwehr der Gäste auszuspielen. Schließlich fehlte zum Spielende hin bei einigen auch die psychische Bereitschaft. Letztlich machte der Gegner sein Sache gut".

Der SV Germania Ilmenau spielte mit:
Fabig, Wedekind, Scheffler (80. Werner), Huck, Schneider, Hartrumpf, Eckardt (85. Alexy), Bäuerle, Baranowski (75. Bangura), Geyer, Dobrocki.

Der 1.SC 1911 Heilgenstadt spielte mit:
Hottenrott, Leineweber, Saul, Kruse, Riethmüller, Papst, Kastner, Wehr, Honek (60. Siebert), Andre Thüne, Perriello (60.Stellmann).

 

Quelle: Thüringer Allgemeine