SSV 07 Schlotheim | vs. | FC Union Mühlhausen |
4 | 1 |
1 : 0 | Dennis Bartsch | (14./Foulelfmeter) | |
2 : 0 | René Henning | (39.) | |
3 : 0 | Patrick Mras | (44.) | |
3 : 1 | Jörg Klipstein | (68.) | |
4 : 1 | René Fernschild | (90.) |
Schiedsrichter: | Sandy Hoffmann (Seeligenthal) | |
Zuschauer: | 1400 | |
Besondere Vorkommnisse: | Gelb/Rot: Kaiser (47./Mühlhausen) |
Spielbericht von Michael Jakob (Mühlhausen)
Spielbericht von Wolfgang Marr (Schlotheim)
Die Fußball-Vorherrschaft in der Region hat sein dem
Wochenende einen anderen Name mit ebenso gutem Klang.
Der SSV 07 Schlotheim ist nach drei Spieltagen der
Landesliga als Neuling ungeschlagen und zudem
Tabellenzweiter.
In einem eher kämpferischen und nicht
spielerisch, dabei aber längst nicht so hart geführten
Match, wie es die Kartenflut des nicht immer sicheren
Schiedsrichters Hofmann (Seligenthal) zeigt, hat
Schlotheim verdient mit 4:1 gegen den alten Rivalen
Union Mühlhausen den Sieg davon getragen.
Bereits zur Pause führten die Gastgeber mit 3:0. Ihre
Trümpfe war aber nicht allein die Tore, sondern in
erster Linie die weitaus größere Laufbereitschaft und
dadurch bedingt, die stets ihren Adressaten findenden
Abgaben im Mittelfeld und in der Spitze. Zudem stand mit
dem Bundeswehrsoldaten Nico Fritz, der am selben Tag
noch eiligst aus Bremen geholt worden war, der mit
Abstand beste Akteur in den Reihen der Elf von Trainer
Harald Fritz. Dessen Sohn spielte nicht nur mit
Übersicht, sondern war an der Vorbereitung aller vier
Tore für Schlotheim unmittelbar beteiligt.
Wie allerdings das Führungstor zustande kam, wird wohl
noch eine Weile diskutiert. Denn zumindest neutrale
Beobachter aus Bad Langensalza, Langula und
Großengottern warten sämtlichst der Meinung, dass der
Strafstoß und die gelbe Karte für Kaiser nach einem
Faller von Mras fiel zu hart ausfiel.
Dass Schiedsrichter Hofmann mit den Fingerspitzen nicht allzu
viel im Sinn hatte, sollte sich nach fünfzig Minuten
zeigen, als er den Mühlhäuser Libero mit Gelb-Rot vom
Feld schickte. Ein guter Referee hätte hier beruhigt. Zu
diesem Zeitpunkt war aber die Partie annähernd gelaufen.
Denn nach Bartschs Elfmetertor (17.) erzielte Henning
mit einem Sonntagsschuss am Freitagabend von halbrechts
das 2:0 (41.) und schaffte Patrick Mras, der einfach mal
den Fuß hinhielt, als ihn ein Durchspiel erreichte und
Torwart Rink selbst in der kurzen Ecke total machtlos
war, das 3:0. Dass Mühlhausen später nach einem Freistoß
von Jörg Klipstein an der Mauer vorbei zum 1:3 gelangte,
hätte vielleicht noch etwas Wirkung gehabt. Aber davor
und danach gab es zwei wiederum umstrittene Szenen, die
so oder so etwas hätten verändern müssen. Erst foulte
Rink als letzter Mann. Doch es gab anstatt Rot nur Gelb
für den Torhüter und einen Strafstoß, den Daniel in die
Wolken kanonierte.
Und schließlich hechtete auch irgendwann
Schlotheim Torhüter Hellmund aus seinem Gehäuse, rannte
dabei Klipstein um, doch der vielfach erwartete Pfiff
blieb aus.
Alles in allem schmälert dies nichts an der Tatsache,
dass Harald Fritz seine Schlotheimer Elf sehr gut auf
diesen Rivalen eingestellt hatte.
Der SSV Schlotheim spielte mit:
Hellmund - J. Fernschild, Henning (G/64. Pietsch), Daniel, Fritz, Mras (57. Kallweit), Sontag, Bartsch,
R. Fernschild, Neneu, Halyanty.
Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Rink, Schnetter(58. Seipel), Kaiser (GRK 47.), Hartung,
Kemmer (80. Adler), Zahn (75. Gallien), Schmidt, Brosche, Klipstein, Fernschild, Adamciak.
Spielbericht von Michael Jakob (Mühlhausen)
Der FC Union hat auch sein drittes Spiel der Thüringenligasaison 2001/2002 verloren. Das es
ausgerechnet das Prestigeduell beim SSV Schlotheim war und zudem noch mit 1:4 eine deutliche
Niederlage wurde, schmerzt um so mehr. Vor 1408 Zuschauern
(Angabe vom Gastgeber - hier wurden offensichtlich die Anwohner der umliegenden Wohnblocks
mitgezählt) entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Klipstein hatte es vorn schwer,
wurde meist durch 2 SSV´ler abgedeckt. Man merkte aber bereits in den ersten Minuten,
dass vor allem die Unionabwehr um Libero Kaiser erhebliche Probleme mit den schnellen und
ballsicheren Schlotheimer Angreifern hatte. Für den ersten Fulminationspunkt sorgte dann
Schiri Hoffmann. Er sah im Unionstrafraum ein Foulspiel des Unionliberos und zeigte
auf den Punkt. Die Chance ließ sich Bartsch nicht entgehen und verwandelte sicher.
An dieser Stelle noch eine Anmerkung zum Schiri. Durch einige wichtige Entscheidungen
seinerseits wurde der FC Union, sagen wir es einmal so, nicht gerade bevorteilt.
Als Beispiele hierfür seihen außer dem bereits erwähnten Elfmeter, die gelb-rote Ampelkarte
Kaisers nach 48 Minuten (unmittelbar zuvor wurde Schmidt ohne Ahndung gefoult) sowie der
verweigerte glasklare Elfmeter für die Unioner beim Stand von 1:3 nach 78 Minuten
(Klipstein wurde von Hellmund im Strafraum zu Fall gebracht) genauso genannt, wie das
Nichtahnden mehrerer böser Foulspiele in der 2. Hälfte, als sowohl Adamciak als auch
Fernschild regelrecht umgemäht wurden.
Hiermit soll aber auf keinen Fall der Eindruck erweckt werden, der Schiri entschied
dieses Spiel. So war es nicht. Lediglich mit dem Wort "Unparteiischer" hat man
da so seine Probleme.
Entschieden wurde die Partie durch eine Mannschaft, die im Spiel nach vorn ganz einfach
torgefährlicher war und - die wenigstens jede zweite ihrer Chancen nutzte.
Das 2:0 der Schlotheimer nach 39 Minuten war auch nur folgerichtig. Der Ex-Nordhäuser
Henning zirkelte den Ball aus 25 Metern unbedrängt mit schönem Heber ins lange Eck.
Aus Sicht des Betrachters ein nicht ganz unhaltbar erscheinender Schuss für den
Mühlhäuser Torwart. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff schob Mras nach einer flachen
Hereingabe von rechts das Leder zunächst gegen den linken Innenpfosten des Uniontores
und dann in selbiges.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff erneut Aufregung im Unionstrafraum. Mirko Schmidt wird
vor dem Unionstrafraum gefoult, die Ahndung bleibt aus und der SSV´ler Rene Fernschild
läuft allein auf Kaiser zu, der diesen auflaufen lässt. Nach der Verwarnung in
Hälfte Eins Gelb-Rot für Kaiser. Kurz darauf erneut Strafstoß für Schlotheim,
nachdem Rink einen Schlotheimer Angreifer foulte. Henning tritt an und schießt
um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
Wer jetzt aber dachte, Union geht unter, wurde eines besseren belehrt.
Mit 10 Mann versuchte die Mannschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Ergebnis
zumindest freundlicher zu gestalten. Gefährlich wurde es vor dem Schlotheimer
Gehäuse dabei zumeist bei Standards. Einen solchen verwertete Klipstein mit einem
fulminantem Freistoßtor zum 1:3 nach 68 Minuten. Brosches Heber lenkte Schlotheims
Torwart Hellmund kurz zuvor noch auf die Latte des SSV-Gehäuses. Wer weiß,
was geworden wäre, hätte Schiri Hoffmann, beim Stand von 1:3 auf Strafstoß für
Union bei oben besagtem Foul an Klipstein entschieden. Am Ende kam es wie es
kommen musste. Union spielte alles oder nichts und wurde buchstäblich in letzter
Sekunde mit dem 4:1 durch Rene Fernschild erwischt, der sich die Ecke aufgrund
der entblößten Unionabwehr freistehend vor Rink aussuchen konnte.
Beim FC Union verdienten sich Uwe Fernschild und Adamciak und Klipstein Bestnoten.
Blaß dagegen blieb vor allem Brosche, dem wenig konstruktives gelang. Aber auch Stefan
Hartung merkte man deutlich die noch fehlende Spielpraxis nach der Verletzungspause an.
In Anbetracht der Tatsache, dass Kaiser das nächste Spiel gesperrt, Kagramanjan verletzt,
Furchtbar erst im Aufbautraining ist und der FC sich im Spiel nach vorn nicht gerade mit
Ruhm bekleckert, ist ein sorgevoller Blick in die Zukunft berechtigt. Ein Hoffnungsschimmer
bleibt zum Schluss. Peter Staufenbiel sah die Partie aufmerksam von der Unionbank aus.
Bleibt zu hoffen, dass sich dies bald ändert.