3.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
31.August 2001 18:00 Uhr
SSV 07 Schlotheim SSV 07 Schlotheim vs. FC Union Mühlhausen FC Union Mühlhausen

Torfolge:
1 : 0   Dennis Bartsch (14./Foulelfmeter)
2 : 0   René Henning (39.)
3 : 0   Patrick Mras (44.)
3 : 1   Jörg Klipstein (68.)
4 : 1   René Fernschild (90.)
Schiedsrichter:   Sandy Hoffmann (Seeligenthal)
Zuschauer:   1400
Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rot: Kaiser (47./Mühlhausen)

Spielbericht von Michael Jakob (Mühlhausen)

Spielbericht von Wolfgang Marr (Schlotheim)

Vorherrschaft gewechselt

Die Fußball-Vorherrschaft in der Region hat sein dem Wochenende einen anderen Name mit ebenso gutem Klang. Der SSV 07 Schlotheim ist nach drei Spieltagen der Landesliga als Neuling ungeschlagen und zudem Tabellenzweiter.
In einem eher kämpferischen und nicht spielerisch, dabei aber längst nicht so hart geführten Match, wie es die Kartenflut des nicht immer sicheren Schiedsrichters Hofmann (Seligenthal) zeigt, hat Schlotheim verdient mit 4:1 gegen den alten Rivalen Union Mühlhausen den Sieg davon getragen.
Bereits zur Pause führten die Gastgeber mit 3:0. Ihre Trümpfe war aber nicht allein die Tore, sondern in erster Linie die weitaus größere Laufbereitschaft und dadurch bedingt, die stets ihren Adressaten findenden Abgaben im Mittelfeld und in der Spitze. Zudem stand mit dem Bundeswehrsoldaten Nico Fritz, der am selben Tag noch eiligst aus Bremen geholt worden war, der mit Abstand beste Akteur in den Reihen der Elf von Trainer Harald Fritz. Dessen Sohn spielte nicht nur mit Übersicht, sondern war an der Vorbereitung aller vier Tore für Schlotheim unmittelbar beteiligt. Wie allerdings das Führungstor zustande kam, wird wohl noch eine Weile diskutiert. Denn zumindest neutrale Beobachter aus Bad Langensalza, Langula und Großengottern warten sämtlichst der Meinung, dass der Strafstoß und die gelbe Karte für Kaiser nach einem Faller von Mras fiel zu hart ausfiel.

Dass Schiedsrichter Hofmann mit den Fingerspitzen nicht allzu viel im Sinn hatte, sollte sich nach fünfzig Minuten zeigen, als er den Mühlhäuser Libero mit Gelb-Rot vom Feld schickte. Ein guter Referee hätte hier beruhigt. Zu diesem Zeitpunkt war aber die Partie annähernd gelaufen. Denn nach Bartschs Elfmetertor (17.) erzielte Henning mit einem Sonntagsschuss am Freitagabend von halbrechts das 2:0 (41.) und schaffte Patrick Mras, der einfach mal den Fuß hinhielt, als ihn ein Durchspiel erreichte und Torwart Rink selbst in der kurzen Ecke total machtlos war, das 3:0. Dass Mühlhausen später nach einem Freistoß von Jörg Klipstein an der Mauer vorbei zum 1:3 gelangte, hätte vielleicht noch etwas Wirkung gehabt. Aber davor und danach gab es zwei wiederum umstrittene Szenen, die so oder so etwas hätten verändern müssen. Erst foulte Rink als letzter Mann. Doch es gab anstatt Rot nur Gelb für den Torhüter und einen Strafstoß, den Daniel in die Wolken kanonierte.

Und schließlich hechtete auch irgendwann Schlotheim Torhüter Hellmund aus seinem Gehäuse, rannte dabei Klipstein um, doch der vielfach erwartete Pfiff blieb aus.
Alles in allem schmälert dies nichts an der Tatsache, dass Harald Fritz seine Schlotheimer Elf sehr gut auf diesen Rivalen eingestellt hatte.

Der SSV Schlotheim spielte mit:
Hellmund - J. Fernschild, Henning (G/64. Pietsch), Daniel, Fritz, Mras (57. Kallweit), Sontag, Bartsch, R. Fernschild, Neneu, Halyanty.

Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Rink, Schnetter(58. Seipel), Kaiser (GRK 47.), Hartung, Kemmer (80. Adler), Zahn (75. Gallien), Schmidt, Brosche, Klipstein, Fernschild, Adamciak.


Spielbericht von Michael Jakob (Mühlhausen)

Quo vadis Union?

Der FC Union hat auch sein drittes Spiel der Thüringenligasaison 2001/2002 verloren. Das es ausgerechnet das Prestigeduell beim SSV Schlotheim war und zudem noch mit 1:4 eine deutliche Niederlage wurde, schmerzt um so mehr. Vor 1408 Zuschauern (Angabe vom Gastgeber - hier wurden offensichtlich die Anwohner der umliegenden Wohnblocks mitgezählt) entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Klipstein hatte es vorn schwer, wurde meist durch 2 SSV´ler abgedeckt. Man merkte aber bereits in den ersten Minuten, dass vor allem die Unionabwehr um Libero Kaiser erhebliche Probleme mit den schnellen und ballsicheren Schlotheimer Angreifern hatte. Für den ersten Fulminationspunkt sorgte dann Schiri Hoffmann. Er sah im Unionstrafraum ein Foulspiel des Unionliberos und zeigte auf den Punkt. Die Chance ließ sich Bartsch nicht entgehen und verwandelte sicher.

An dieser Stelle noch eine Anmerkung zum Schiri. Durch einige wichtige Entscheidungen seinerseits wurde der FC Union, sagen wir es einmal so, nicht gerade bevorteilt. Als Beispiele hierfür seihen außer dem bereits erwähnten Elfmeter, die gelb-rote Ampelkarte Kaisers nach 48 Minuten (unmittelbar zuvor wurde Schmidt ohne Ahndung gefoult) sowie der verweigerte glasklare Elfmeter für die Unioner beim Stand von 1:3 nach 78 Minuten (Klipstein wurde von Hellmund im Strafraum zu Fall gebracht) genauso genannt, wie das Nichtahnden mehrerer böser Foulspiele in der 2. Hälfte, als sowohl Adamciak als auch Fernschild regelrecht umgemäht wurden.
Hiermit soll aber auf keinen Fall der Eindruck erweckt werden, der Schiri entschied dieses Spiel. So war es nicht. Lediglich mit dem Wort "Unparteiischer" hat man da so seine Probleme.

Entschieden wurde die Partie durch eine Mannschaft, die im Spiel nach vorn ganz einfach torgefährlicher war und - die wenigstens jede zweite ihrer Chancen nutzte. Das 2:0 der Schlotheimer nach 39 Minuten war auch nur folgerichtig. Der Ex-Nordhäuser Henning zirkelte den Ball aus 25 Metern unbedrängt mit schönem Heber ins lange Eck. Aus Sicht des Betrachters ein nicht ganz unhaltbar erscheinender Schuss für den Mühlhäuser Torwart. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff schob Mras nach einer flachen Hereingabe von rechts das Leder zunächst gegen den linken Innenpfosten des Uniontores und dann in selbiges.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff erneut Aufregung im Unionstrafraum. Mirko Schmidt wird vor dem Unionstrafraum gefoult, die Ahndung bleibt aus und der SSV´ler Rene Fernschild läuft allein auf Kaiser zu, der diesen auflaufen lässt. Nach der Verwarnung in Hälfte Eins Gelb-Rot für Kaiser. Kurz darauf erneut Strafstoß für Schlotheim, nachdem Rink einen Schlotheimer Angreifer foulte. Henning tritt an und schießt um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Wer jetzt aber dachte, Union geht unter, wurde eines besseren belehrt. Mit 10 Mann versuchte die Mannschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Ergebnis zumindest freundlicher zu gestalten. Gefährlich wurde es vor dem Schlotheimer Gehäuse dabei zumeist bei Standards. Einen solchen verwertete Klipstein mit einem fulminantem Freistoßtor zum 1:3 nach 68 Minuten. Brosches Heber lenkte Schlotheims Torwart Hellmund kurz zuvor noch auf die Latte des SSV-Gehäuses. Wer weiß, was geworden wäre, hätte Schiri Hoffmann, beim Stand von 1:3 auf Strafstoß für Union bei oben besagtem Foul an Klipstein entschieden. Am Ende kam es wie es kommen musste. Union spielte alles oder nichts und wurde buchstäblich in letzter Sekunde mit dem 4:1 durch Rene Fernschild erwischt, der sich die Ecke aufgrund der entblößten Unionabwehr freistehend vor Rink aussuchen konnte.

Beim FC Union verdienten sich Uwe Fernschild und Adamciak und Klipstein Bestnoten. Blaß dagegen blieb vor allem Brosche, dem wenig konstruktives gelang. Aber auch Stefan Hartung merkte man deutlich die noch fehlende Spielpraxis nach der Verletzungspause an. In Anbetracht der Tatsache, dass Kaiser das nächste Spiel gesperrt, Kagramanjan verletzt, Furchtbar erst im Aufbautraining ist und der FC sich im Spiel nach vorn nicht gerade mit Ruhm bekleckert, ist ein sorgevoller Blick in die Zukunft berechtigt. Ein Hoffnungsschimmer bleibt zum Schluss. Peter Staufenbiel sah die Partie aufmerksam von der Unionbank aus. Bleibt zu hoffen, dass sich dies bald ändert.