5.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
15.September 2001 15:00 Uhr
FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt vs. SV Arnstadt Rudisleben Arnstadt Rudisleben
Torfolge:
0 : 1   Patrick Steinmetz (7.)

Schiedsrichter:   Georg Pippus (Wundersleben)
Zuschauer:   250
Besondere Vorkommnisse:  

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Neuling rannte 80 Minuten ohne Erfolg an
Zündende Ideen zum Aushebeln der Gästeabwehr fehlten

Als Steinmetz schon nach sieben Minuten traf, ahnte wohl niemand der 250 Besucher, dass damit bereits die Spielentscheidung gefallen war. Der Torschütze hatte bei seinem Treffer von einer Kopfballvorlage Kellners profitiert, der ans Leder kam, nachdem Tino Schneider einen "langen Ball" falsch distanzierte. Doch die Einheit-Fans vertrauten ihrer Mannschaft, die beide Heimpartien gewonnen hatte, und hofften darauf, dass die Zeit ausreichen würde, um das Blatt noch zu wenden.

Der Neuling nahm den Fehdehandschuh auch auf, rannte in den verbleibenden mehr als 80 Minuten auch pausenlos an - aber der Erfolg blieb aus. Der Gastgeber war einfach nicht in der Lage, das dichte Abwehrbollwerk der Gäste entscheidend aus den Angeln zu heben. Die Krebs-Elf zog sich mit "Mann und Maus" weit in ihre eigene Hälfte zurück, verengte die Räume und verstand es immer wieder, die zahlreichen hohen Eingaben in den Strafraum abzublocken. Dabei kam ihr zugute, dass es der Aufsteiger viel zu oft durch die ohnehin schon "vollgestopfte" Mitte versuchte und die Außenbahnen recht stiefmütterlich behandelte. Viele weite, oftmals ungenaue Schläge aus dem eigenen Verteidigungszentrum erwiesen sich außerdem als wenig taugliches Mittel, dem alteingesessenen Landesligisten übergroße Angst einzujagen.


Der Arnstädter Marcel Busch versucht dem Rudolstädter Marco Kämpfe den Ball abzunehmen. (Foto: Thomas Wolfer)

Trotzdem gab es für die nie aufsteckenden Einheimischen, an deren kämpferischer Bereitschaft keine Abstriche gemacht werden können, viele Möglichkeiten zu Toren. Die besten besaßen die Jähnisch-Brüder. Holger (32:) und Marco (38.) kamen unbedrängt zum Kopfball, verzogen aber aus kurzer Entfernung jeweils knapp. Großes Pech hatte der agile Sven Strempel, der nach 25 Minuten nur die Latte traf. Weitere Gelegenheiten boten sich Gentner (22.), Claus (30., 34.) und Schmiedehausen (34.). Chancen auf der Gegenseite waren dagegen Mangelware. Schlussmann Schneider musste nicht einmal ernsthaft ins Geschehen eingreifen.

Auch im 2. Spielabschnitt das selbe Bild. Arnstadt Rudisleben verteidigte, der FC Einheit befand sich im Vorwärtsgang. Minutenlang spielte sich die Szenerie in der Hälfte von Arnstadt Rudisleben ab. Leider blieb der Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Pippus, der nach Meinung der Rudolstädter das Zeitspiel der Gäste nicht energisch genug unterband, aus, als Marko Lorenz im Strafraum umgerissen wurde (47.). Das Oertel-Team erhöhte nach dem Wechsel das Tempo. Doch die auch weiterhin meist auf die Spielmitte fixierte Angriffswoge zeriss die SV-Defensivkette nicht. So konnte der Kontrahent immer wieder seine Reihen ordnen. Zudem gelang es den Angreifern im dichten Abwehrgetümmel nicht, sich entscheidend durchzusetzen. Damit blieben, mit Ausnahme der Schlussphase, die ganz klaren Einschussgelegenheiten rar, obwohl die Chancen für Egerland (50., 65.), Schmiedehausen (57.) so schlecht nicht waren.

Die Gäste kamen nur sporadisch aus ihrer Igelstellung heraus. Bei einem Überzahlangriff versäumten sie es allerdings, die Situation konsequent auszunutzen (76.). So wurde die Entscheidung weiterhin vertagt. In den letzten Minuten warf Rudolstadt alles vorn. Trainer Norbert Oertel hatte zu dem Zeitpunkt bereits alle verfügbaren Offensivkräfte eingewechselt. Doch SV-Keeper Apel ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er war sowohl bei den hohen Eingaben als auch bei einigen flachen Schüssen jederzeit Herr der Situation und hatte das Glück des Tüchtigen, als Strempel erneut nur die Latte touchierte (80.). Seine größte Rettungstat vollbrachte der Torwart, als er den Kracher von Nordhauß kurz vor dem Ende reaktionsschnell entschärfte.

Beim FC Einheit merkte man an diesem Tag, dass der sich im Urlaub befindliche Mittelfeldregisseur und Ideengeber Marcus Leib an allen Ecken und Enden fehlte. Außerdem waren einige Leistungsträger ein Stück von ihrer gewohnte Form entfernt.

Gästecoach Albert Krebs war natürlich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Seine Mannschaft hätte zwar nicht so gut gespielt wie in den vorangegangenen Begegnungen, so der Ex-Rot-Weiße, mit dem Vorsprung im Rücken aber das nötige Quäntchen Glück gehabt. Er machte jedoch allen Akteuren ein Kompliment für ihre Einsatzbereitschaft und fand lobende Worte für die Leistung des Neulings.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M. Jähnisch-Gerlach (ab 75. W.Lorenz)-Claus-M. Lorenz-Gentner-Kämpfe-H. Jähnisch-Egerland (ab 77. Nordhauß)-Strempel-Schmiedehausen (ab 59. Reich).

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel - Schwulera-Greßler-Eberhardt-R. Schmidt (ab 85. Schlöffel)-Busch (ab 46. Rosenkranz)-M.Schmidt-Raab-Steinmetz-Kellner-Wesser (ab 86. Danneberg).