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0 : 1 | Patrick Steinmetz | (7.) |
Schiedsrichter: | Georg Pippus (Wundersleben) | |
Zuschauer: | 250 | |
Besondere Vorkommnisse: |
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Als Steinmetz schon nach sieben Minuten traf, ahnte wohl niemand der 250
Besucher, dass damit bereits die Spielentscheidung gefallen war. Der Torschütze
hatte bei seinem Treffer von einer Kopfballvorlage Kellners profitiert, der ans
Leder kam, nachdem Tino Schneider einen "langen Ball" falsch distanzierte. Doch
die Einheit-Fans vertrauten ihrer Mannschaft, die beide Heimpartien gewonnen
hatte, und hofften darauf, dass die Zeit ausreichen würde, um das Blatt noch zu
wenden.
Der Neuling nahm den Fehdehandschuh auch auf, rannte in den verbleibenden mehr
als 80 Minuten auch pausenlos an - aber der Erfolg blieb aus. Der Gastgeber war
einfach nicht in der Lage, das dichte Abwehrbollwerk der Gäste entscheidend aus
den Angeln zu heben. Die Krebs-Elf zog sich mit "Mann und Maus" weit in ihre
eigene Hälfte zurück, verengte die Räume und verstand es immer wieder, die
zahlreichen hohen Eingaben in den Strafraum abzublocken. Dabei kam ihr zugute,
dass es der Aufsteiger viel zu oft durch die ohnehin schon "vollgestopfte" Mitte
versuchte und die Außenbahnen recht stiefmütterlich behandelte. Viele weite,
oftmals ungenaue Schläge aus dem eigenen Verteidigungszentrum erwiesen sich
außerdem als wenig taugliches Mittel, dem alteingesessenen Landesligisten
übergroße Angst einzujagen.
Der Arnstädter Marcel Busch versucht dem Rudolstädter Marco Kämpfe den Ball
abzunehmen. (Foto: Thomas Wolfer)
Trotzdem gab es für die nie aufsteckenden Einheimischen, an deren kämpferischer
Bereitschaft keine Abstriche gemacht werden können, viele Möglichkeiten zu Toren.
Die besten besaßen die Jähnisch-Brüder. Holger (32:) und Marco (38.) kamen
unbedrängt zum Kopfball, verzogen aber aus kurzer Entfernung jeweils knapp.
Großes Pech hatte der agile Sven Strempel, der nach 25 Minuten nur die Latte
traf. Weitere Gelegenheiten boten sich Gentner (22.), Claus (30., 34.) und
Schmiedehausen (34.). Chancen auf der Gegenseite waren dagegen Mangelware.
Schlussmann Schneider musste nicht einmal ernsthaft ins Geschehen eingreifen.
Auch im 2. Spielabschnitt das selbe Bild. Arnstadt Rudisleben verteidigte, der FC
Einheit befand sich im Vorwärtsgang. Minutenlang spielte sich die Szenerie in der
Hälfte von Arnstadt Rudisleben ab. Leider blieb der Strafstoßpfiff von
Schiedsrichter Pippus, der nach Meinung der Rudolstädter das Zeitspiel der Gäste
nicht energisch genug unterband, aus, als Marko Lorenz im Strafraum umgerissen
wurde (47.). Das Oertel-Team erhöhte nach dem Wechsel das Tempo. Doch die auch
weiterhin meist auf die Spielmitte fixierte Angriffswoge zeriss die
SV-Defensivkette nicht. So konnte der Kontrahent immer wieder seine Reihen
ordnen. Zudem gelang es den Angreifern im dichten Abwehrgetümmel nicht, sich
entscheidend durchzusetzen. Damit blieben, mit Ausnahme der Schlussphase, die
ganz klaren Einschussgelegenheiten rar, obwohl die Chancen für Egerland (50.,
65.), Schmiedehausen (57.) so schlecht nicht waren.
Die Gäste kamen nur sporadisch aus ihrer Igelstellung heraus. Bei einem
Überzahlangriff versäumten sie es allerdings, die Situation konsequent
auszunutzen (76.). So wurde die Entscheidung weiterhin vertagt. In den letzten
Minuten warf Rudolstadt alles vorn. Trainer Norbert Oertel hatte zu dem Zeitpunkt
bereits alle verfügbaren Offensivkräfte eingewechselt. Doch SV-Keeper Apel ließ
sich nicht aus der Ruhe bringen. Er war sowohl bei den hohen Eingaben als auch
bei einigen flachen Schüssen jederzeit Herr der Situation und hatte das Glück des
Tüchtigen, als Strempel erneut nur die Latte touchierte (80.). Seine größte
Rettungstat vollbrachte der Torwart, als er den Kracher von Nordhauß kurz vor dem
Ende reaktionsschnell entschärfte.
Beim FC Einheit merkte man an diesem Tag, dass der sich im Urlaub befindliche
Mittelfeldregisseur und Ideengeber Marcus Leib an allen Ecken und Enden fehlte.
Außerdem waren einige Leistungsträger ein Stück von ihrer gewohnte Form entfernt.
Gästecoach Albert Krebs war natürlich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Seine
Mannschaft hätte zwar nicht so gut gespielt wie in den vorangegangenen
Begegnungen, so der Ex-Rot-Weiße, mit dem Vorsprung im Rücken aber das nötige
Quäntchen Glück gehabt. Er machte jedoch allen Akteuren ein Kompliment für ihre
Einsatzbereitschaft und fand lobende Worte für die Leistung des Neulings.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M. Jähnisch-Gerlach (ab 75. W.Lorenz)-Claus-M. Lorenz-Gentner-Kämpfe-H.
Jähnisch-Egerland (ab 77. Nordhauß)-Strempel-Schmiedehausen (ab 59. Reich).
Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel - Schwulera-Greßler-Eberhardt-R. Schmidt (ab 85. Schlöffel)-Busch (ab 46.
Rosenkranz)-M.Schmidt-Raab-Steinmetz-Kellner-Wesser (ab 86. Danneberg).