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Fehlanzeige |
Schiedsrichter: | Lothar Kruse (Hundeshagen) | ||
Zuschauer: | 250 | ||
Besondere Vorkommnisse: | 88.Minute Gelb/Rote Karte für Rudolstadt |
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Spielbericht von Michael Jakob (Mühlhausen)
Auch im dritten Heimspiel konnte der FC Union Mühlhausen nicht gewinnen. Diese nüchterne
Erkenntnis verbleibt nach der Thüringenligapartie gegen den FC Einheit Rudolstadt.
Betrachtet man den Spielverlauf, so werden Parallelen zum Heimspiel gegen den SC Weimar vor
4 Wochen sichtbar. Union hat über weite Strecken der Partie mehr vom Spiel, vor dem gegnerischen
Tor fehlt es aber ganz einfach an Kaltschnäuzigkeit. Dabei begannen die Gäste engagiert und
bescherten dem FC Union in den ersten Minuten einige brenzlige Situationen.
Mario Thöring im Uniongehäuse war aber jederzeit ein sicherer Rückhalt der "Eisernen".
Die größte Gästechance ergab sich nach 30 Minuten mehr zufällig nach einer von rechts flach
hereingezogenen Flanke, die an Freund und Feind vorbei den Außenpfosten des Uniongehäuses rasierte.
Dem Gastgeber hingegen merkte man deutlich die Verunsicherung nach 5 Niederlagen in Folge und
den damit verbundenen Erfolgsdruck an. Viele Fehlpässe und wenig Konstruktives. Am gefährlichsten
wurde es dabei für den gut haltenden Gästekeeper bei Fernschüssen von Klipstein und Kagramanjan,
die er entschärfte.
Selbst Zahn´s Kopfball kurz vor der Halbzeit holte er aus dem bedrohten rechten Eck.
Die zweite Spielhälfte gehörte dann deutlich dem FC Union. Die Gäste beschränkten sich
offensichtlich auf das notwendigste, bekleckerten sich dabei allerdings im Spiel nach vorn auch
nicht gerade mit Ruhm. Nicht eine Gästechanche in den zweiten 45 Minuten wurde vom Verfasser
registriert. Die Gastgeber hingegen versuchten sichtlich mehr Druck zu erzeugen, rannten sich
aber immer wieder an der vielbeinigen Abwehr des Aufsteigers fest. Die größte Chance zur
Führung für die Unioner hatte Gallien, der nach 70 Minuten glänzend freigespielt, den Ball
allein vor dem Gästekeeper um Zentimeter an rechten Pfosten vorbeischob. Kurz zuvor holte er
erneut einen Kopfball von Zahn aus dem rechten Toreck. Selbst bei Distanzschüssen von Klipstein,
Zahn und vom eingewechselten Schnetter zeigte er sich auf dem Posten.
Am Ende 2 verlorene Punkte gegen eine in Hälfte Zwei konditionell stark abbauendes Gästeteam.
Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Thöring - Fernschild, Hartung (GK), König (GK), Kaiser, Seipel, Kagramanjan, Adamciak,
Zahn (70. Schnetter), Klipstein, Gallien.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Forster - M.Jähnisch, Gerlach, Claus, M.Lorenz, H.Jähnisch, Egerland, Strempel (ab 75.
Nordhauß), Reich (ab 67. Schmiedehausen), Leib, Gentner.
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Mit gemischten Gefühlen trat der Neuling die weite Reise nach Mühlhausen an.
Neben den aus unterschiedlichen Gründen fehlenden Just, Scheunert, Lorenz und
Kämpfe hatten die Rudolstädter seit Donnerstagabend auch ein Torhüterproblem. Da
Torhüter Tino Schneider einen Arbeitsunfall hatte und der zweite Mann Christian
Müller im Urlaub ist, musste kurzfristig eine Alternative gesucht werden. Die
fand Trainer Norbert Oertel mit dem 44-jährigen Matthias Forster. Ein Mann, der
zwar einst beim FC Carl Zeiss Jena ausgebildet wurde und Erfahrungen in
Sondershausen, Weimar, Glaswerk Jena, Kali Werra Tiefenort, Elektronik Gera und
Kahla sammeln konnte, sein letztes Punktspiel aber vor fünf Jahren bestritten
hatte. Doch der Routinier erwies sich auf Anhieb als sichere Bank und zeigte
besonders im zweiten Spielabschnitt bei einigen Abwehrtaten, dass er eine
gelungene Interimslösung ist.
So waren die Rudolstädter Verantwortlichen nach 90 kampfbetonten, oft zerfahrenen
Minuten auf der wunderschönen Anlage in Mühlhausen mit dem Punktgewinn nicht ganz
unzufrieden. "Bei mehr Konzentration wäre sogar ein Sieg möglich gewesen", meinte
Oertel. Denn die Gäste besaßen zahlreiche gute Möglichkeiten, auch aus der
Konterstellung heraus, die sie aber nicht nutzten.
Nach 10 Minuten übernahm der Neuling das Heft des Handelns. Bis dahin hatte der
Gastgeber, der von einem Schicksalsspiel für Union sprach und unbedingt gewinnen
wollte, durch einen 35-Meter-Freistoß und ein Schuss von Fernschild auf sich
aufmerksam gemacht (5.,10.). Doch diese Aktionen erwiesen sich als Strohfeuer.
Gentner (15.), Claus (15.) Leib (17., 25.) und Reich (22.) erarbeiteten sich
Chancen, die zu einem Treffer hätten führen können. Der FC Einheit wirkte in
dieser Phase ballsicherer, schneller und zweikampfstärker als der Kontrahent.
Zudem war die bessere Spielanlage unübersehbar. Mühlhausens Schlussmann musste
sein ganzes Können aufbieten, um nach Leibs Sturmlauf über den halben Platz
dessen Schuss aufs kurze Eck herauszuboxen (34.). Tatenlos musste er jedoch mit
anschauen, wie ein tückischer Leib-Freistoß aus 35 Metern an den Pfosten
klatschte. Nur noch einmal drohte auch dem Rudolstädter Tor Gefahr, aber
Fernschild verzog (40.) Als H. Jähnisch im Strafraum noch abgeblockt wurde (43.),
war das die letzte Gelegenheit für den Gast, dessen 45-minütiges Bemühen ohne
Erfolg blieb.
Nach dem Wechsel setzte sich der Tabellenletzte besser ins Szene. Schon 60
Sekunden nach Wiederanpfiff wurde Forster zur ersten Flugeinlage nach einem
Kopfball gezwungen. Lorenz antwortete mit einem Alleingang, der keine Vollendung
fand (50.). Nach einer Stunde raufte sich Gallien die Haare, als er die beste
Chance der Partie aus acht Metern für die Unioner versiebte. Auf der Gegenseite
brannte die Luft bei Strempels Kopfball nach einer präzisen Egerland-Eingabe
(69.). Nun waren klaren Aktionen auf beiden Seiten kaum noch auszumachen.
Kombinationen über mehrere Stationen hatten Seltenheitswert, der Zufall regierte,
Einsatz und Kampf waren an der Tagesordnung. Mühlhausen zeigte sich zwar
engagiert und war bestrebt, das Siegtor zu erzielen, biss sich an der sicheren
Abwehrreihe der Heidecksburgstädter jedoch immer wieder die Zähne aus. Die Kritik
bei Einheit setzt aber im Spiel nach vorne an. Hier versäumten es die Gäste, ihre
im Ansatz verheißungsvollen Kontermöglichkeiten konsequent auszuspielen.
Unnötiges Ballhalten und verlorene Dribblings im Mittelfeld ließen den Spielfaden
immer wieder reißen. So plätscherte die Partie trotz allen Einsatzes dahin.
Einzige Höhepunkte in der Schlussphase stellten ein Leib-Hammer über das Tor
(80.) und die Ampelkarte für den bereits verwarnten Mittelfeldregisseur wenig
später (81.) dar. Er hatte die Abseitsfahne des Schiedsrichterassistenten
moniert. Mit einen Distanzschuss von Chr. Gerlach am Tor vorbei endete eine
Begegnung (90.), die sicher nicht zu den hochklassigen der Landesliga zu zählen
ist. Das Resultat wird den gezeigten Leistungen beider Teams am ehesten gerecht.
Union-Coach Jürgen Rose war froh darüber, dass seine Mannschaft erstmals zu null
gespielt hatte und hofft damit einen Anfang im Kampf für den Klassenerhalt
gemacht zu haben.