6.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
22.September 2001 15:00 Uhr
FC Union Mühlhausen FC Union Mühlhausen vs. FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt
Tore:
  Fehlanzeige    

Schiedsrichter:   Lothar Kruse (Hundeshagen)
Zuschauer:   250
Besondere Vorkommnisse: 88.Minute Gelb/Rote Karte für Rudolstadt

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Spielbericht von Michael Jakob (Mühlhausen)

Ein laues Lüftchen

Auch im dritten Heimspiel konnte der FC Union Mühlhausen nicht gewinnen. Diese nüchterne Erkenntnis verbleibt nach der Thüringenligapartie gegen den FC Einheit Rudolstadt.
Betrachtet man den Spielverlauf, so werden Parallelen zum Heimspiel gegen den SC Weimar vor 4 Wochen sichtbar. Union hat über weite Strecken der Partie mehr vom Spiel, vor dem gegnerischen Tor fehlt es aber ganz einfach an Kaltschnäuzigkeit. Dabei begannen die Gäste engagiert und bescherten dem FC Union in den ersten Minuten einige brenzlige Situationen. Mario Thöring im Uniongehäuse war aber jederzeit ein sicherer Rückhalt der "Eisernen". Die größte Gästechance ergab sich nach 30 Minuten mehr zufällig nach einer von rechts flach hereingezogenen Flanke, die an Freund und Feind vorbei den Außenpfosten des Uniongehäuses rasierte.
Dem Gastgeber hingegen merkte man deutlich die Verunsicherung nach 5 Niederlagen in Folge und den damit verbundenen Erfolgsdruck an. Viele Fehlpässe und wenig Konstruktives. Am gefährlichsten wurde es dabei für den gut haltenden Gästekeeper bei Fernschüssen von Klipstein und Kagramanjan, die er entschärfte.
Selbst Zahn´s Kopfball kurz vor der Halbzeit holte er aus dem bedrohten rechten Eck.

Die zweite Spielhälfte gehörte dann deutlich dem FC Union. Die Gäste beschränkten sich offensichtlich auf das notwendigste, bekleckerten sich dabei allerdings im Spiel nach vorn auch nicht gerade mit Ruhm. Nicht eine Gästechanche in den zweiten 45 Minuten wurde vom Verfasser registriert. Die Gastgeber hingegen versuchten sichtlich mehr Druck zu erzeugen, rannten sich aber immer wieder an der vielbeinigen Abwehr des Aufsteigers fest. Die größte Chance zur Führung für die Unioner hatte Gallien, der nach 70 Minuten glänzend freigespielt, den Ball allein vor dem Gästekeeper um Zentimeter an rechten Pfosten vorbeischob. Kurz zuvor holte er erneut einen Kopfball von Zahn aus dem rechten Toreck. Selbst bei Distanzschüssen von Klipstein, Zahn und vom eingewechselten Schnetter zeigte er sich auf dem Posten.
Am Ende 2 verlorene Punkte gegen eine in Hälfte Zwei konditionell stark abbauendes Gästeteam.

Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Thöring - Fernschild, Hartung (GK), König (GK), Kaiser, Seipel, Kagramanjan, Adamciak, Zahn (70. Schnetter), Klipstein, Gallien.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Forster - M.Jähnisch, Gerlach, Claus, M.Lorenz, H.Jähnisch, Egerland, Strempel (ab 75. Nordhauß), Reich (ab 67. Schmiedehausen), Leib, Gentner.

 

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Einheit löste Torhüterproblem mit Matthias Forster
Bei größerer Konzentration Auswärtssieg möglich

Mit gemischten Gefühlen trat der Neuling die weite Reise nach Mühlhausen an. Neben den aus unterschiedlichen Gründen fehlenden Just, Scheunert, Lorenz und Kämpfe hatten die Rudolstädter seit Donnerstagabend auch ein Torhüterproblem. Da Torhüter Tino Schneider einen Arbeitsunfall hatte und der zweite Mann Christian Müller im Urlaub ist, musste kurzfristig eine Alternative gesucht werden. Die fand Trainer Norbert Oertel mit dem 44-jährigen Matthias Forster. Ein Mann, der zwar einst beim FC Carl Zeiss Jena ausgebildet wurde und Erfahrungen in Sondershausen, Weimar, Glaswerk Jena, Kali Werra Tiefenort, Elektronik Gera und Kahla sammeln konnte, sein letztes Punktspiel aber vor fünf Jahren bestritten hatte. Doch der Routinier erwies sich auf Anhieb als sichere Bank und zeigte besonders im zweiten Spielabschnitt bei einigen Abwehrtaten, dass er eine gelungene Interimslösung ist.

So waren die Rudolstädter Verantwortlichen nach 90 kampfbetonten, oft zerfahrenen Minuten auf der wunderschönen Anlage in Mühlhausen mit dem Punktgewinn nicht ganz unzufrieden. "Bei mehr Konzentration wäre sogar ein Sieg möglich gewesen", meinte Oertel. Denn die Gäste besaßen zahlreiche gute Möglichkeiten, auch aus der Konterstellung heraus, die sie aber nicht nutzten.

Nach 10 Minuten übernahm der Neuling das Heft des Handelns. Bis dahin hatte der Gastgeber, der von einem Schicksalsspiel für Union sprach und unbedingt gewinnen wollte, durch einen 35-Meter-Freistoß und ein Schuss von Fernschild auf sich aufmerksam gemacht (5.,10.). Doch diese Aktionen erwiesen sich als Strohfeuer. Gentner (15.), Claus (15.) Leib (17., 25.) und Reich (22.) erarbeiteten sich Chancen, die zu einem Treffer hätten führen können. Der FC Einheit wirkte in dieser Phase ballsicherer, schneller und zweikampfstärker als der Kontrahent. Zudem war die bessere Spielanlage unübersehbar. Mühlhausens Schlussmann musste sein ganzes Können aufbieten, um nach Leibs Sturmlauf über den halben Platz dessen Schuss aufs kurze Eck herauszuboxen (34.). Tatenlos musste er jedoch mit anschauen, wie ein tückischer Leib-Freistoß aus 35 Metern an den Pfosten klatschte. Nur noch einmal drohte auch dem Rudolstädter Tor Gefahr, aber Fernschild verzog (40.) Als H. Jähnisch im Strafraum noch abgeblockt wurde (43.), war das die letzte Gelegenheit für den Gast, dessen 45-minütiges Bemühen ohne Erfolg blieb.

Nach dem Wechsel setzte sich der Tabellenletzte besser ins Szene. Schon 60 Sekunden nach Wiederanpfiff wurde Forster zur ersten Flugeinlage nach einem Kopfball gezwungen. Lorenz antwortete mit einem Alleingang, der keine Vollendung fand (50.). Nach einer Stunde raufte sich Gallien die Haare, als er die beste Chance der Partie aus acht Metern für die Unioner versiebte. Auf der Gegenseite brannte die Luft bei Strempels Kopfball nach einer präzisen Egerland-Eingabe (69.). Nun waren klaren Aktionen auf beiden Seiten kaum noch auszumachen. Kombinationen über mehrere Stationen hatten Seltenheitswert, der Zufall regierte, Einsatz und Kampf waren an der Tagesordnung. Mühlhausen zeigte sich zwar engagiert und war bestrebt, das Siegtor zu erzielen, biss sich an der sicheren Abwehrreihe der Heidecksburgstädter jedoch immer wieder die Zähne aus. Die Kritik bei Einheit setzt aber im Spiel nach vorne an. Hier versäumten es die Gäste, ihre im Ansatz verheißungsvollen Kontermöglichkeiten konsequent auszuspielen. Unnötiges Ballhalten und verlorene Dribblings im Mittelfeld ließen den Spielfaden immer wieder reißen. So plätscherte die Partie trotz allen Einsatzes dahin. Einzige Höhepunkte in der Schlussphase stellten ein Leib-Hammer über das Tor (80.) und die Ampelkarte für den bereits verwarnten Mittelfeldregisseur wenig später (81.) dar. Er hatte die Abseitsfahne des Schiedsrichterassistenten moniert. Mit einen Distanzschuss von Chr. Gerlach am Tor vorbei endete eine Begegnung (90.), die sicher nicht zu den hochklassigen der Landesliga zu zählen ist. Das Resultat wird den gezeigten Leistungen beider Teams am ehesten gerecht. Union-Coach Jürgen Rose war froh darüber, dass seine Mannschaft erstmals zu null gespielt hatte und hofft damit einen Anfang im Kampf für den Klassenerhalt gemacht zu haben.