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1 : 0 | Steffen Hermanns | (14.) | |
1 : 1 | Ali Neneu | (42.) | |
1 : 2 | René Fernschild | (89.) |
Schiedsrichter: | Fritsch (Sachsen) | ||
Zuschauer: | 320 | ||
Besondere Vorkommnisse: | keine |
Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim)
Spielbericht ZFC Meuselwitz
Größer kann die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität wohl kaum ausfallen. Eigentlich sollte mit
einem Sieg gegen die keineswegs überragenden Gäste aus Schlotheim Tuchfühlung zur Tabellenspitze
hergestellt werden. Wie so oft bei allen Punkten, die in dieser Saison abgegeben wurden, stand dem nicht
der Gegner sondern vielmehr die Mannschaft selbst im Weg. Mit 30 Minuten Powerfußball und einem sehenswerten
Tor aus 25m von Steffen Hermanns hatte der ZFC auch alle Trümpfe in der Hand.
Danach aber schaltete er einen Gang herunter und vergaß vor allem seine Gegenspieler eng zu decken, was
aus der ersten Torchance für die Gäste in der 42. Minute auch den Ausgleich bescherte, bei dem sich Neneu,
weil nicht attackiert, die Ecke in Ruhe aussuchen konnte. Ohne Plan und mit den gleichen Deckungsproblemen
präsentierte sich die Mannschaft dann in Halbzeit zwei gänzlich von der Rolle.
Trotzdem waren dabei noch Chancen für eine erneute Führung da, die jedoch kläglich vergeben wurden.
Wie so oft im Fußball sollte sich das Rächen, denn in der 88. Minute erzielte der beste Schlotheimer
Stürmer, Fernschild, nach einem Abspielfehler im Mittelfeld und einer Körpertäuschung, nach der sich
Kay Müller ihm zu Füßen legte, den Siegtreffer.
Fassungslosigkeit der Spieler und frustrierte Zuschauer, die mit aggressiven Tönen gegen Spieler und
Trainer wetterten, weil die gezeigte Leistung allein zwischen beiden Halbzeiten um zwei Klassen
auseinander klaffte. Wer das Spiel mit angesehen hat, wird sich noch heute, zwei Tage danach, fragen,
wie man diese Partie gegen einen eher schwächer einzustufenden Gast, der mit diesem Sieg ungeschlagen
mit dem Tabellenführer Erfurt Nord gleichgezogen hat, verlieren konnte. Allein 9 hochkarätigste Chancen
wurden entweder vom Gästetorhüter gehalten, landeten an Latte und Pfosten oder wurden anderweitig
kläglichst vergeben.
Über die ersten dreißig Minuten hatte man den Gast aus Schlotheim voll im Griff und spielte immer wieder
schnell und gefährlich vor dessen Tor bzw. in den Strafraum. Enrico Heim, Enrico Scheil, Andreas Luft
und Marco Hausdörfer, alle die für Gefahr sorgen sollten erfüllten ihre Aufgaben, allein die
Chancenverwertung war eine einzige Katastrophe. Das der Treffer von Steffen Hermanns aus 25m zustande kam,
ist dafür fast schon bezeichnend. Anstatt danach konsequent weiter Chancen zu erarbeiten, verflachte das
Spiel zusehends und nach dem Gegentreffer bekamen die Kicker von Konrad Schaller die Kurve nicht.
Angriffe über die Flügel waren eine Seltenheit, kamen vor allem über links, und mit der Auswechslung
von Andreas Luft und Marco Hausdörfer, denen es aus welchen Gründen auch immer, wieder einmal nicht
gelungen ist das gezeigte Niveau über die volle Spielzeit beizubehalten, eigentlich überhaupt nicht mehr.
Enttäuschend die Impulse, die von den eingewechselten Spielern ausgingen. Am schlimmsten aber, und in
diesem Sinne der Frust der Zuschauer berechtigt, dass man in der zweiten Halbzeit nicht erkennen konnte,
dass die Mannschaft das Spiel überhaupt gewinnen will. Im Saldo dessen stehen 9 Punkten in der Tabelle
weiteren 9 entgegen, die billigst als Gastgeschenke an die Gegner verteilt wurden. Statt einem Platz
an der Tabellen Spitze findet man sich 5 Punkte von den Abstiegsplätzen entfernt. Dazu kommt das die
dicken Brocken, allen voran Sonneberg, Gera und Erfurt-Nord erst noch bevorstehen.
Der ZFC Meuselwitz spielte mit:
Köhler - Vollrath - Hermanns - K. Müller - Condrat-Scholz - Huck - Dorn - Hausdörfer (72. Rössel) -
Luft (65. Schneider) - Heim - Scheil(80. Donner).
Der SSV 07 Schlotheim 07 spielte mit:
Hellmund - J. Fernschild, Fritz, Daniel, Schäfer (60.Schwanethal), Henning, Halyanty,
Kallweit (74. Köhring), Neneu, R. Fernschild, Mras (83. Fischer).
Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim)
Meisterschaftsfavorit Meuselwitz hatte 500
Zuschauer mobilisiert, um den Rückstand zur
Tabellenspitze zu verkürzen. Schlotheims Trainer Fritz
war durch die Ausfälle von Thomas Pietsch, Matthias
Sontag und Dennis Bartsch gezwungen, den inneren
Abwehrbereich umzustellen. Mit Nico Fritz wurde der
Spielgestalter ins Abwehrzentrum dirigiert und
Co-Trainer Ralf Schäfer tauschte die Bank mit der Rolle
als Ausputzer vor der Abwehr.
Es war das Spiel der zwei Gesichter. Die erste Hälfte
wurde geprägt von einem tollen Angriffsspiel der
Gastgeber, nach dem Wechsel steigerte sich der Gast von
Minute zu Minute. Das Spiel der Gastgeber mit einer
verstärkten Abwehr mit zwei Doppelriegeln war auf Remis
ausgerichtet.
Die ständig angreifenden Ostthüringer drangen auf die
Führung, die ihnen mit einem Sonntagsschuss von Hermann
(16., aus 30 m volley) auch gelang. Hellmund hatte in
der 33. und 36. zwei brenzlige Situationen zu
überstehen, die er mit tollen Reflexen bereinigte.
Nachdem sich der Gastgeber müde gelaufen hatte, führte
der erste gefährliche Angriff der Schlotheimer zum
Ausgleich (40.). Fritz wurde von Henning auf der rechten
Seite angespielt, sein Zuspiel erreichte Neneu, der
seinen Bewacher Müller abschüttelte und den Ball ins
rechte obere Eck beförderte. Meuselwitz war keineswegs
geschockt und kam in der 42. nach einer Ecke noch zu
einem Lattenschuss.
Mit viel Selbstvertrauen und Kampf lähmten die
Schlotheimer den Spielfluss der Meuselwitzer nach der
Pause. Die Angriffe liefen nun durchdacht auf René
Fernschild und Mras. Doch erst in der Schlussphase waren
sie von Erfolg gekrönt. Ali Neneu hatte sich zwei
Minuten vor Ultimo rechts durchgesetzt, sein Zuspiel
erreichte den konditionsstarken René Fernschild, der
außer Stürmer- auch Abwehraufgaben übernahm. Der
Torjäger markierte seinen siebten Saisontreffer.