7.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
6.Oktober 2001 14:30 Uhr
FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt vs. SC 1903 Weimar sc weimar
Torfolge:
1 : 0   Daniel Reich (65.)
2 : 0   Daniel Reich (66.)
3 : 0   Tino Scheunert (90.)

Schiedsrichter:   René Hammer (Ranis)
Zuschauer:   260
Besondere Vorkommnisse: keine

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Doppelschlag von Daniel Reich bringt Einheit auf die Siegerstraße
Rudolstädter endlich wieder mit Treffern in der Landesliga

Daniel Reich
Der zweifache Torschütze Daniel Reich (re.) im Zweikampf mit dem Weimaer Dennys Gießler
Foto: Thomas Wolfer

Die Torflaute der Rudolstädter ist beendet. Nach drei Spielen ohne zählbare Ausbeute trafen die Akteure des Landesliganeulings gegen den Ex-Oberligisten gleich dreimal. Zweimal trug sich dabei Daniel Reich mit einem Doppelschlag in die Torschützenliste ein. In den Schlusssekunden war auch noch der eingewechselte Tino Scheunert erfolgreich.

Dabei sah es zumindestens im ersten Spielabschnitt nicht nach Treffern aus. In einem äußerst fairen und vom jungen Schiedsrichter Hammer (Ranis) auch sehr sicher geleiteten Vergleich neutralisierten sich beide Teams in der 1. Halbzeit weitestgehend. "Hier fehlte uns noch der Mut, über das Mittelfeld so zu spielen, wie wir es im Training üben", bemängelte Einheit-Trainer Norbert Oertel diese Phase. Wobei man allerdings nicht vergessen darf, dass neben dem gesperrten Regisseur Leib auch Kämpfe, Just und Strempel wegen Verletzung nicht auflaufen konnten. Torraumszenen waren ausgesprochene Mangelware, die Schlussmänner verlebten beschauliche 45 Minuten. Die größte Rettungstat musste Einheit-Keeper Tino Schneider vollbringen, als er im Herauslaufen gegen Müller per Fuß klärte (36.). Eine solche Möglichkeit besaßen die Gastgeber trotz großer Laufarbeit von Reich und Schmiedehausen in der Spitze und dem ständig auf Achse befindlichen Mirko Gentner und Holger Jähnisch nicht. Gelegenheiten von Nordhauß (19.) und Claus (21.) verdienten kaum das Prädikat "Riesen". Doch die Rudolstädter verzagten nicht und spürten wohl, dass man gegen einen so erfahrenen Thüringenligavertreter auch die nötige Geduld braucht. So kamen sie mit frischem Mut aus der Kabine und verbuchten gleich eine verheißungsvolle Freistoßchance durch Marco Jähnisch (47.) Jetzt war das Tempo und das Selbstvertrauen im Spiel, das die Verantwortlichen wohl beim Pausentee angemahnt hatten. Noch einmal rückte der nach seiner Handverletzung wieder aufgebotenen Stammtorhüter Tino Schneider, der nur am Anfang zwei kleine Unsicherheiten erkennen ließ, sonst aber ohne Fehl und Tadel agierte, in den Mittelpunkt. Einen Kopfball von Popov boxte er reaktionsschnell aus dem Eck (58.).

Diese Aktion ihres letzten Mannes schien für die Oertel-Elf das Signal zu sein, die Anstrengungen noch zu verstärken. "Jetzt haben wir richtig guten Fußball gespielt", beschrieb Oertel die beste Zeit seiner Mannen. Urplötzlich "brannte" es im Strafraum der Nulldreier. Einen Kopfball von M. Jähnisch konnte Häselbarth für seinen bereits geschlagenen Torwart noch von der Linie schlagen. (64.). Die nachfolgende Ecke leitete die Führung ein. Erneut war Libero Jähnisch Sieger im Luftduell. Möller im Weimarer Gehäuse konnte das Leder nur abklatschen, und der nachsetzende Reich beförderte den Ball über die Linie (64.). Kaum hatte der Stadionsprecher die 1 an der Anzeigetafel angebracht, da gab es schon wieder Arbeit für den Mann im Turm. Nach einem Angriff, den man getrost in jedes Fußball-Lehrbuch aufnehmen könnte - M. Lorenz erreichte mit einem weiten Diagonalpass den wieder einmal über die linke Seite startenden Heiko Egerland, der brachte die Kugel präzise nach innen und aus der "2. Etage" heraus bugsierte Reich den Ball mit wuchtigem Kopfball an den Innenpfosten, von wo er ins Tor sprang (66.) - jubelten die 260 Rudolstädter Zuschauer erneut. Mit diesem Doppelschlag war die Partie gelaufen.

Rudolstadt - Weimar
Der Weimaer Torhüter Möller im Brennpunkt des Geschehens
Foto: Thomas Wolfer

Die Platzherren gaben sich danach keine Blöße mehr. Die Deckung, in der Claus und Gerlach ihren Gegenspielern Popov und Müller kaum einen Stich ließen und in der M. Jähnisch wie gewohnt stellungssicher dirigierte, stand weiter wie eine "Eins". Im Mittelfeld wirbelten H. Jähnisch, M. Lorenz, vor drei Tagen Vater einer kleinen Tochter geworden, Egerland und Gentner. Und im Angriff gönnten Reich, Schmiedehausen und später Scheunert und W. Lorenz der Defensivabteilung des SC keine allzu großen Pausen. Einer der vielen gut angelegten Angriffe führte noch einmal zum Erfolg. Bei einem blitzschnellen Konter wurde Andre Schmiedehausen auf die Reise geschickt. Möller konnte sein Geschoss aus 16 Metern nur an die Latte lenken, von dort prallte es zum goldrichtig stehenden Scheunert, der es nur noch ins leere Tor einschieben musste. (90.).

Damit war der vierte Heimsieg des Aufsteigers perfekt. Während Gästecoach Goldbach die zu zaghafte Spielweise seiner Mannschaft nach der Pause bemängelte, lobte Oertel sein Team für eine geschlossene Mannschaftsleistung und die mit reichlich Druck verbundene Steigerung nach dem Seitenwechsel.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider-M.Jähnisch-Gerlach-Claus-M. Lorenz-Nordhauß (ab 46. Scheunert)-Gentner (ab 85. Miclo)-H.Jähnisch-Egerland-Schmiedehausen-Reich (ab 78. W. Lorenz).

Der SC 1903 Weimar spielte mit:
Möller-Buschmann-Zelßmann-Gießler-Kucharz-Th. Riedel (ab 70. Gehre)-Ahlgrimm-Müller-Popov-St.Riedel (ab 66. Neitsch)-Häselbarth.