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1 : 0 | Daniel Reich | (65.) | |
2 : 0 | Daniel Reich | (66.) | |
3 : 0 | Tino Scheunert | (90.) |
Schiedsrichter: | René Hammer (Ranis) | ||
Zuschauer: | 260 | ||
Besondere Vorkommnisse: | keine |
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Der zweifache Torschütze Daniel Reich (re.) im Zweikampf mit dem Weimaer Dennys Gießler Foto: Thomas Wolfer |
Die Torflaute der Rudolstädter ist beendet. Nach drei Spielen ohne zählbare
Ausbeute trafen die Akteure des Landesliganeulings gegen den Ex-Oberligisten
gleich dreimal. Zweimal trug sich dabei Daniel Reich mit einem Doppelschlag in
die Torschützenliste ein. In den Schlusssekunden war auch noch der
eingewechselte Tino Scheunert erfolgreich.
Dabei sah es zumindestens im ersten Spielabschnitt nicht nach Treffern aus. In
einem äußerst fairen und vom jungen Schiedsrichter Hammer (Ranis) auch sehr
sicher geleiteten Vergleich neutralisierten sich beide Teams in der 1. Halbzeit
weitestgehend. "Hier fehlte uns noch der Mut, über das Mittelfeld so zu spielen,
wie wir es im Training üben", bemängelte Einheit-Trainer Norbert Oertel diese
Phase. Wobei man allerdings nicht vergessen darf, dass neben dem gesperrten
Regisseur Leib auch Kämpfe, Just und Strempel wegen Verletzung nicht auflaufen
konnten. Torraumszenen waren ausgesprochene Mangelware, die Schlussmänner
verlebten beschauliche 45 Minuten. Die größte Rettungstat musste Einheit-Keeper
Tino Schneider vollbringen, als er im Herauslaufen gegen Müller per Fuß klärte
(36.). Eine solche Möglichkeit besaßen die Gastgeber trotz großer Laufarbeit von
Reich und Schmiedehausen in der Spitze und dem ständig auf Achse befindlichen
Mirko Gentner und Holger Jähnisch nicht. Gelegenheiten von Nordhauß (19.) und
Claus (21.) verdienten kaum das Prädikat "Riesen".
Doch die Rudolstädter verzagten nicht und spürten wohl, dass man gegen einen so
erfahrenen Thüringenligavertreter auch die nötige Geduld braucht. So kamen sie
mit frischem Mut aus der Kabine und verbuchten gleich eine verheißungsvolle
Freistoßchance durch Marco Jähnisch (47.) Jetzt war das Tempo und das
Selbstvertrauen im Spiel, das die Verantwortlichen wohl beim Pausentee angemahnt
hatten. Noch einmal rückte der nach seiner Handverletzung wieder aufgebotenen
Stammtorhüter Tino Schneider, der nur am Anfang zwei kleine Unsicherheiten
erkennen ließ, sonst aber ohne Fehl und Tadel agierte, in den Mittelpunkt. Einen
Kopfball von Popov boxte er reaktionsschnell aus dem Eck (58.).
Diese Aktion ihres letzten Mannes schien für die Oertel-Elf das Signal zu sein,
die Anstrengungen noch zu verstärken. "Jetzt haben wir richtig guten Fußball
gespielt", beschrieb Oertel die beste Zeit seiner Mannen. Urplötzlich "brannte"
es im Strafraum der Nulldreier. Einen Kopfball von M. Jähnisch konnte Häselbarth
für seinen bereits geschlagenen Torwart noch von der Linie schlagen. (64.). Die
nachfolgende Ecke leitete die Führung ein. Erneut war Libero Jähnisch Sieger im
Luftduell. Möller im Weimarer Gehäuse konnte das Leder nur abklatschen, und der
nachsetzende Reich beförderte den Ball über die Linie (64.). Kaum hatte der
Stadionsprecher die 1 an der Anzeigetafel angebracht, da gab es schon wieder
Arbeit für den Mann im Turm. Nach einem Angriff, den man getrost in jedes
Fußball-Lehrbuch aufnehmen könnte - M. Lorenz erreichte mit einem weiten
Diagonalpass den wieder einmal über die linke Seite startenden Heiko Egerland,
der brachte die Kugel präzise nach innen und aus der "2. Etage" heraus bugsierte
Reich den Ball mit wuchtigem Kopfball an den Innenpfosten, von wo er ins Tor
sprang (66.) - jubelten die 260 Rudolstädter Zuschauer erneut. Mit diesem
Doppelschlag war die Partie gelaufen.
Der Weimaer Torhüter Möller im Brennpunkt des Geschehens
Foto: Thomas Wolfer |
Die Platzherren gaben sich danach keine Blöße mehr. Die Deckung, in der Claus
und Gerlach ihren Gegenspielern Popov und Müller kaum einen Stich ließen und in
der M. Jähnisch wie gewohnt stellungssicher dirigierte, stand weiter wie eine
"Eins". Im Mittelfeld wirbelten H. Jähnisch, M. Lorenz, vor drei Tagen Vater
einer kleinen Tochter geworden, Egerland und Gentner. Und im Angriff gönnten
Reich, Schmiedehausen und später Scheunert und W. Lorenz der Defensivabteilung
des SC keine allzu großen Pausen. Einer der vielen gut angelegten Angriffe
führte noch einmal zum Erfolg. Bei einem blitzschnellen Konter wurde Andre
Schmiedehausen auf die Reise geschickt. Möller konnte sein Geschoss aus 16
Metern nur an die Latte lenken, von dort prallte es zum goldrichtig stehenden
Scheunert, der es nur noch ins leere Tor einschieben musste. (90.).
Damit war der vierte Heimsieg des Aufsteigers perfekt. Während Gästecoach
Goldbach die zu zaghafte Spielweise seiner Mannschaft nach der Pause bemängelte,
lobte Oertel sein Team für eine geschlossene Mannschaftsleistung und die mit
reichlich Druck verbundene Steigerung nach dem Seitenwechsel.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider-M.Jähnisch-Gerlach-Claus-M. Lorenz-Nordhauß (ab 46. Scheunert)-Gentner
(ab 85. Miclo)-H.Jähnisch-Egerland-Schmiedehausen-Reich (ab 78. W. Lorenz).
Der SC 1903 Weimar spielte mit:
Möller-Buschmann-Zelßmann-Gießler-Kucharz-Th. Riedel (ab 70.
Gehre)-Ahlgrimm-Müller-Popov-St.Riedel (ab 66. Neitsch)-Häselbarth.