7.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
6.Oktober 2001 14:30 Uhr
         ZFC Meuselwitz ZFC Meuselwitz vs. 1.Sonneberger SC 04 1.Sonneberger SC 04
Tore:
  Fehlanzeige    

Schiedsrichter:   Dirk Heiland (Gera)
Zuschauer:   245
Besondere Vorkommnisse: keine

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Spielbericht HP ZFC Meuselwitz

Starker Gästetorwart vereitelt Heimsieg

Beim Vergeben von Torchancen beziehungsweise beim Überwinden des gegnerischen Torwartes konnte man zwischen der deutschen Nationalmannschaft und dem ZFC Meuselwitz am vergangenen Samstag kaum Unterschiede feststellen. Gegen den vorjährigen Vizemeister, der sich über weite Strecken des Spiels als gleichwertiger Gegner präsentierte, kam der ZFC vor 265 Zuschauern bei schönem Herbstwetter nicht über ein torloses Unentschieden hinaus.

Auch wenn der ZFC in der derzeit möglichen Bestbesetzung begann und innerhalb der ersten 10 Minuten vier gute Aktionen hatte, um ein schnelles Führungstor zu erzielen, hatte der bis zu diesem Spieltag mit sieben Treffern beste Torschütze der Liga, Luthardt, in der 12 Minute die beste und einzige Chance in Halbzeit eins die Sonneberger in Führung zu bringen, aber seine Volleyabnahme einer Flanke ging knapp an Tino Köhlers Tor vorbei. Ansonsten führte der ZFC das Spiel und versuchten die Gäste immer wieder aus einer leichten Konterstellung nach vorn zu spielen, rannten sich aber ein aufs andere Mal in der ZFC-Abwehr fest, weil diese um einiges sicherer stand als im Spiel gegen Schlotheim. Eine gewisse Nervosität und Unsicherheit, die zahlreiche Fehlpässe und Fehlabspiele mit sich brachte, konnte im Spielaufbau des ZFC selbst der unerfahrenste Zuschauer erkennen, gleichzeitig aber auch, dass die Mannschaft Willens war zum Erfolg zu kommen und alle Fehler durch Kampfbereitschaft und zusätzliche Laufarbeit wett machte.
Die besten Chancen in Halbzeit eins hatten aber bei genauerer Analyse die Verteidiger, wenn sie sich überraschend in das Angriffsspiel einschalteten. Zum einen Steffen Hermanns in der 38. Minute als er sich gegen drei Gegenspieler im Strafraum durchsetzte aber am Torhüter scheiterte und zum anderen Kay Müller in der 42. Minute, als er eine Ecke die quer durch den Strafraum segelte volley nahm, aber wie zuvor sein Gegenspieler Luthardt knapp am Tor vorbei schoss.

In Halbzeit zwei ein ähnliches Bild. Um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen, fehlten sehr oft den Zuspielen die Genauigkeit und der Blick für die teilweise besser postierten Mitspieler. Wenn dann doch alles passte, wie der Schuss von Lars Dorn in der 49. Minute oder der schnelle Angriff über fünf Stationen in der 60. Minute, fehlte das letzte Quäntchen Glück. Zwar belebte der erstmals seit seinem Zehenbruch im Mai eingewechselte Jörg Engert das Offensivspiel des ZFC ab der 72. Minute deutlich, aber ein Tor wollte nicht fallen. Ein großartig parierender Gästetorhüter verhinderte den für das Selbstvertrauen so wichtigen Heimsieg. Allein von Lars Dorn und Enrico Heim kratzte dieser bis zum Schluss noch fünf Bälle aus dem Tor und dreimal verfehlten die Schüsse aus 10-16 m knapp das Tor.
In Anbetracht der Chancenverteilung stand zum Abpfiff für die Gäste ein schmeichelhaftes Unentschieden und für den ZFC nur ein spärlicher Punkt zu Buche, der zu wenig ist, um annähernd Anschluss an die Tabellenspitze zu halten, aber das derzeitige Leistungsvermögen in der laufenden Saison widerspiegelt. Enttäuschend die Reaktionen mancher Zuschauer nach dem Abpfiff, denn wer nach einem Spiel ohne Gegentor, mit zahlreichen hochkarätigsten und in letzter Sekunde vereitelten Torchancen und mit einer vorbildlichen kämpferischen Einstellung überhaupt nichts Gutes findet, respektiert entweder die Leistung des Gegners nicht oder vergisst, dass der ZFC in der Landesliga spielt. 5.Liga ist genau die Mitte zwischen Kreisklasse und 1. Bundesliga. Das gilt für die Infrastruktur genauso wie für die Spieler.

Der ZFC Meuselwitz spielte mit:
Köhler - Vollrath - Hermanns - Müller - Condrat-Scholz - Huck - Hausdörfer (72. Engert) - Dorn - Luft - Scheil (72. Eichelkraut) - Heim.

Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel - Krüger, Schuster, E. Horn, Rexhäuser, Schwesinger (82. Fischer), Häusler, Scharfenberg, Luthardt, Höfler, Morina (52. Langbein).


 

 

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Nullnummer auf der "Glaserkuppe"

In einem durchschnittlichen Landesligaspiel trennten sich der Zipsendorfer FC und die Spielzeugstädter aus Sonneberg leistungsgerecht.
Das Ziel der Gäste beim starken Neuling war mindestens ein Punktgewinn: "Wir wollen, nachdem wir im Vorjahr recht unglücklich verloren, die Heimreise diesmal nicht mit leeren Händen antreten", so Trainer Emil Kirchner. Der SSC-Coach konnte zwar gegenüber der Vorwoche wieder auf Krüger, Luthardt und Schuster zurückgreifen, doch fehlten Böhm und der noch immer nicht einsatzfähige Mario Winter.
Nach einer fast zehnminütigen Abtastphase waren es die Gäste, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Nach einer Flanke von Scharfenberg, der sich auf dem linken Flügel durchsetzte, scheiterte Kay Luthardt an Torwart Köhler (12.). Kurze Zeit später ließ der Meuselwitzer Keeper aus den Händen gleiten, doch Schwesinger war zu überrascht, um den Abpraller zu verwerten. Nachdem SSC-Spielführer Luthardt einen Kopfball neben das Gehäuse setzte, neutralisierten sich beide Vertretungen in der nächsten Viertelstunde. Nach einem Foul an Morina hatten die Gastgeber Glück, dass ein Freistoß von Luthardt in der Mauer hängen blieb. Erst gegen Ende des ersten Spielabschnittes wurden die Schützlinge von Konrad Schaller etwas agiler. Einen Kopfball von Scheil, der von Enrico Horn nahezu zugedeckt wurde, parierte Torwart Bohnenstengel glänzend und ein Scharfschuss von Müller (43.) ging über das SSC-Tor.
Nach dem Seitenwechsel hofften die Zuschauer auf ein attraktiveres Spiel und auch Tore. Die Meuselwitzer kamen zwar offensiver aus der Kabine, aber die Sonneberger Abwehr, aus welcher Libero Lutz Krüger noch herausragte, ließ nichts anbrennen. Der mittlerweile für Morina ins Spiel gekommene Langbein hatte nach glänzender Eingabe von Scharfenberg noch eine gute Gelegenheit für den SSC, vergab aber. In der Schlussviertelstunde setzten die Hausherren alles auf eine Karte. Konni Schaller brachte mit Eichelkraut und Engert zwei Offensivkräfte, die den Sonnebergern einheizen sollten. Aber das gelb-Schwarze Bollwerk stand und Bohnenstengel wurde wieder einmal zum Retter des Remis.
Nachdem Scheil über den Kasten schoss, musste er zunächst gegen Müller (81.), dann gegen Heim (90.) und in der Nachspielzeit nach einer Ecke und den anschließenden Kopfball von Herrmann retten.
Nach dem Schlusspfiff ware sich beide Trainer einig, dass sie zusammen mit den Fans kein großes Spiel gesehen hatten. "Nach der Pokalpleite bei Schott Jena war für uns wichtig, dass die "Null" steht", so Emil Kirchner, der nun nach vierwöchiger Heimpause dem Spiel gegen den Tabellenzweiten Gera schon erwartungsvoll entgegen fiebert.