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1 : 0 | Enrico Heim | (52.) | |
1 : 1 | Daniel Reich | (90.) |
Schiedsrichter: | René Hammer (Ranis) | ||
Zuschauer: | 250 | ||
Besondere Vorkommnisse: | Rote Karte: Claus (88./Rudolstadt)/ Gentner verschoss Elfer für Rudolstadt |
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Die Erleichterung war Spielern, Offiziellen und Anhängern nach 90 kampfbetonten Minuten auf der Zipsendorfer Glaserkuppe ins
Gesicht geschrieben. Mit seinem Tor in der Schlussminute rettete der an diesem Tag sehr wirkungsvoll agierende Daniel Reich
seiner Elf nicht nur einen Punkt, sondern brach auch den "Auswärtsbann". Denn exakt 539 Minuten blieb der Landesliganeuling
auf fremden Plätzen ohne Treffer.
Dennoch kam überschäumenden Freude nicht auf. Das lag wohl zum einen an den zahlreichen ungenutzten Möglichkeiten der Gäste
vor allem im ersten Spielabschnitt als auch an jener Szene 120 Sekunden vor dem Abpfiff des sehr gut leitenden jungen
Schiedsrichters Rene Hammer (Ranis). Der zog auf Intervention seines Assistenten Michael Böhnke (Bodelwitz) den roten Karton
für Marcus Claus. Grund war ein verbales Geplänkel zwischen dem zuvor gefoulten Rudolstädter Abwehrspieler und dem an diesem
Tag völlig überforderten Mann an der Linie, der zudem beim ZFC-Führungstor die eindeutige Abseitsstellung – dieser Auffassung
folgte auch die Mehrzahl der objektiven Zuschauer - "übersah" und auch sonst manch merkwürdige Entscheidung per
Handsignal fällte.
Schon nach sechs Minuten besaß der Aufsteiger die große Chance, in Front zu ziehen. Nach einem Foul am durchgebrochenen Reich
lag die Kugel auf dem Elfmeterpunkt. Der eigentlich für diese Spezialaufgabe nicht nominierte Mirko Gentner schritt zur Ausführung,
scheiterte aber mit seinem schwachen Versuch am ZFC-Keeper. Dieser Fauxpas hatte Auswirkungen auf das Einheit-Spiel,
das danach eine Viertelstunde lang reichlich zerfahren wirkte. Da die Platzherren, die wegen ihrer bisherigen Leistungen in
der Kritik der Fans standen, trotz leichter optischer Vorteile auch nur Hausmannskost boten, wirkte die Partie 20 Minuten
lang recht unansehnlich. Mit einem 30-Meter-Freistoß von Markus Leib (29.) leiteten die Heidecksburgstädter eine Drangperiode
ein, in der die Platzherren mit dem Rücken zur Wand standen und froh darüber sein konnten, ungeschoren zum Pausengetränk
gekommen zu sein. Leibs Lupfer (32.), Nordhauß´ Schrägschuss (34.), und der Alleingang von Leib (40.) bedeuteten höchste
Alarmstufe für den Meuselwitzer Defensivverbund.
Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff dann die kalte Dusche für die Einheit. Heim erlief sich, eindeutig im Abseits stehend,
einen Pass und ließ Rudolstadt Schlussmann Tino Schneider keine Abwehrchance. Jetzt kochten beim sich benachteiligt fühlenden
Gast Emotionen hoch. Diesem Umstand und der daraus folgenden gewissen Unkonzentriertheit war auch die zweite große Möglichkeit
für die Einheimischen geschuldet , die Schneider jedoch im großen Stil vereitelte (64.). Aber in der Schlussphase übernahm der Gast
wieder das Kommando. Zwar blieben die ganz großen Gelegenheiten aus, doch der ZFC , der sich den Luxus leisteten kann, zweimal
pro Woche vormittags trainieren zu können, war überwiegend mit Verteidigungsarbeit beschäftigt. Lohn der Bemühungen war dann der
Ausgleich für eine Rudolstädter Mannschaft, die längst ihren Libero Marco Jähnisch zur Sturmspitze umfunktioniert hatte.
Großen Anteil am 1:1 besaß der eingewechselte Wolfgang Lorenz, der den Ball seinem Sturmkollegen Reich mustergültig servierte.
Der Punktgewinn beim zuvor als Meisterschaftsaspiranten gehandelten ZFC Meuselwitz gewinnt auch noch dadurch an Wert, dass beim
FC Einheit mit Marco Kämpfe, Daniel Egerland, Holger Jähnisch und Sven Strempel wichtige Stützen nicht zur Verfügung standen.
Der ZFC Meuselwitz spielte mit:
Köhler - Dorn, Vollrath (20.Rössel), Condrat-Scholz,Müller, Scheil, Engert, Munzert, Herrmanns, Heim (82.Kirmse), Luft.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider-M. Jähnisch-Gerlach-Claus (ab 88. RK)-M. Lorenz-Nordhauß-Gentner-Leib-Just (ab 65. W. Lorenz)-Schmiedehausen-Reich.