11.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
11.November 2001 14:00 Uhr
FC Carl Zeiss Jena 1.Sv Gera
 
Torfolge:   0 : 1 Steffen Geisendorf (17.)
  0 : 2 Michael Sobek (70.)
  1 : 2 Tobias Kurbjuweit (82.)
  2 : 2 Enrico Neubert (87.)
  3 : 2 Enrico Neubert (90.)
 
Zuschauer:   200
Schiedsrichter:   Walther (Zwickau)
Anmerkung:   Gelb/Rote Karte: Urbansky (62./Jena)

Spielbericht von René S. (Gera)

Spannendes, dramatisches Spiel in Jena

Das Thüringenliga Spitzenspiel hielt was es versprach, zwar nicht an spielerichen Höhepunkten, aber an Dramatik. Die Jenaer nach der Niederlage in Sonneberg auf Wiedergutmachung bedacht und die Geraer mit dem 3:0 Heimsieg im Rücken mit Selbstvertrauen. Jena, wie bei jedem Sonntagsspiel mit Reservisten der 1.Männermannschaft bestückt (ab der 2.Halbzeit spielte sogar der farbige Ombola), begann scharf, konnte aber nicht vor das Tor der Geraer kommen, da diese im Wesentlichen die Zweikämpfe gewannen und so den Spielfluss der Jenaer zerstörten. Besonders erfolgreich in dieser Spielphase Geisendorf und Grüttner. Die Jenaer erzeugten vor allem durch Ecken Gefahr, aber die Geraer spielten ruhig und suchten ihre Spitzen Sobek, Woitzat und Eichelberger mit langen Bällen.
In der 17. Minute wurde Sobek am linken Strafraumeck nach Pass von Zink gefault. Geisendorf schlug den Freistoß wider Erwarten nicht als Flanke in den Strafraum, sondern zog direkt und flach aufs lange Eck, in das der Ball an Freund und Feind vorbei im Kasten der Jenaer einschlug. Die Jenaer verstärkten danach zwar ihre Angriffsbemühungen, fanden aber zu keinem Spielaufbau, so dass die Geraer die Jenaer Fehler zu eigenen Angriffen durch schnelles Umkehrspiel nutzten. Vor allem Woitzat konnte sich oft von seinem Gegner lösen, hatte aber im Abschluß kein Glück. In der 38.Minute zog Woitzat abermals auf das Tor der Gastgeber, doch Torwart Brüsse konnte den Ball noch ablenken und der resultierende freie Ball im Strafraum konnte auch nicht genutzt werden, da kein Geraer mitgelaufen war. So ging es in die Kabine.

Jena zur 2.Halbzeit mit dem eingewechselten Ombola zur Sicherheit in der Abwehr, spielte jedoch weiter so schwach wie am Ende der ersten Halbzeit.
Viele Fehlpässe und eine schwache Zweikampfführung ließen viele gefährliche Konter der Geraer zu. Dabei sorgten vor allem die Duos Eichelberger/Kwiatkowski und Sobek/Woitzat für Gefahr in der Jenaer Abwehr. In der 55.Minute dann sah der oft Rüde gegen Woitzat einsteigende Urbansky Gelb-Rot. Die durch Ombola organisierte Abwehr ließ die Geraer danach reihenweise ins Abseits laufen, wobei einige Abpfiffe durch das Zwickauer Schiri-Team strittig waren und der Schiri oft den Linienrichter überstimmte. Mitte der 2.Halbzeit hatten die Geraer das Spiel im Griff. Wieder war es Kwiatkowski der Eichelberger mit Maßflanken den Ball in den 16er vor die Füße setzte. Da wie so oft in den vergangenen Spielen besaß Eichelberger nicht die Abgeklärtheit um erfolreich abzuschließen. 2 Minuten später, in der 67. zieht Eichelberger mit Solo auf der rechten Seite auf und davon, passt quer auf Krügel, der verpasste aber Sobek erkämpft sich den Ball an der Grundlinie zurück, gewinnt den Zweikampf mit dem Jenaer Abwehrspieler und zieht aus spitzem Winkel satt ins lange Eck, unhaltbar zum 2:0 ab. Danach, so sollte man glauben, sollte das Spiel für die Geraer im Sack sein, doch die mit 10 Mann spielenden Jenaer legten kämpferisch zu, so dass die Zweikämpfe sich und mehr zu Gunsten der Jenaer entschieden. Die Abwehr der Geraer zunehmend unsicher, da das Mittelfeld nicht konsequent mit zurückeilte, so dass Geisendorf ein ums andere Mal von Jenaern umzingelt wurde und auch Grüttner von seinen Kollegen allein gelassen wurde, welche den Sieg schon sicher glaubten. So musste Torwart Just in der 73.Minute sein ganzes Können zeigen, um mit einer Glanzparade den Anschlußtreffer zu verhindern. Gera spielt weiter mit langen Bällen auf Kwiatkowski, Sobek und Eichelberger, die aber im Abschluß glücklos waren. So kam es wie es kommen musste. Statt dem 3:0 für Gera fiel der Anschlußtreffer durch Kurbjuweit in der 77.Minute. Kurbjuweit tanzte die Geraer Abwehr aus und vollendete ins rechte untere Eck. Danach Gera auf Resultat halten bedacht. Die Wechsel Hermann für Krügel (80.) und Klötzig für Kwiatkowski (82.) brachten nicht die erwartete Spielsicherheit. So viel der Ausgleichstreffer in der 88.Minute durch Neubert folgerichtig, da die Geraer nicht mit zurückeilten. In der 89.Minute noch ein taktischer Wechsel. Schorrig kam für Woitzat.
Jena spielte alles oder nichts und erzielte glücklich aus dem Gewühl nach einer Ecke den 3:2 Siegtreffer, wiederum durch Neubert. Ein sehr, sehr glücklicher Sieg in einem Spiel das Gera lange Zeit auf der Siegerstraße sah und am Ende keinen Sieger verdient hätte. Aber der Fußballgott war an diesem sonnigem Sonntag auf Jenaer Seite. Die Junge Geraer Mannschaft muss noch einiges lernen, um eine solche Chance, mit an der Tabellenspitze zu stehen, nicht so leicht verstreichen zu lassen. Aber sie haben auch gezeigt, dass vor allem im Angriffsverhalten durch die Pärchen "Kiwi"/Eichelberger und Sobek/Woitzat noch Einiges zu erwarten ist. Nur muss auch das Abwehrverhalten aller Mannschaftsteile verbessert werden. Zum Heimspiel am 17.11.01 gegen Nordhausen ist ein Sieg pflicht.
Kopf hoch Jungs, die Saison ist noch lang!

Der FC Carl Zeiss Jena II spielte mit:
Nicht - Berger - Busse - Richter - Förster - Urbansky - Neubert - Franke (77.Schwikoski) - Caspar (66.Goretzky) - Mydlo (46.Ombola) - Kurbjuweit.

Der 1.Sportverein Gera spielte mit:
Just - Grüttner - Bangemann - Ziegengeist - Zink - Krügel (82.Herrmann) - Eichelberger - Geisendorf - Woitzat (89.Schorrig) - Sobek - Kwiatkowski.