12.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
17.November 2001 14:00 Uhr
FC Union Mühlhausen FC Union Mühlhausen vs.         SSV Erfurt-Nord SSV Erfurt-Nord
 
Torfolge:   0 : 1 Stephan Huck (41.)
  1 : 1 Michael Furchtbar (82./FE)
 
Zuschauer:   260
Schiedsrichter:   Rebekka Kirchner (Suhl)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt)

Spielbericht von Claudia Bachmann (Mühlhausen / TA)

Endlich wieder Jubel im Stadion an der Aue

Es war eine Konzessionsentscheidung: In der 80. Minute zeigte Schiedsrichterin Rebecca Kirchner auf den 11-Meter-Punkt. Klipstein war im Strafraum umgestoßen worden, Michael Furchtbar versenkte den Ball im Erfurter Kasten. Endlich wieder Jubel an der Aue. Zu Beginn der zweiten Hälfte noch hatte das Schiri-Gespann Union erst einen Foulelfmeter versagt und dann ein Tor von Hartung nach Gallien-Flanke wegen einer fragwürdigen Abseitsentscheidung nicht gegeben.

Union war in den ersten 20 Minuten der Respekt vor dem Landesliga-Spitzenreiter anzumerken, zu wenig bewegten sich die Mühlhäuser ohne Ball, waren fast ausschließlich in der eigenen Hälfte zu finden. Einzig Kaiser rannte - störte vorn, war Anspielstation im Mittelfeld und Bollwerk in der Abwehr. Es deutete sich eine Abwehrschlacht an, denn schon in den ersten Minuten drückte Erfurt. Gefährlich wurde es für Rink aber erst nach einer Viertelstunde.
Der Muntermacher war eine Ecke von Fernschild, die Klipstein per Kopf an die Latte setzte. Union sicherte sich Schritt für Schritt mehr Spielanteile, musste aber kurz vor der Pause durch Huck, der einen Abpraller nutzte, ein Gegentor hinnehmen (41.). Eigentlich hätten die Erfurter nach ihrem überraschenden Ausscheiden im Pokal gegen Mühlhausen gewarnt sein sollen, doch sie begannen bereits in diesen Minuten, auf Zeit zu spielen. Die zweite Hälfte wurde ruppiger. In der 64. hatte Union Glück, als Furchtbar für Rink auf der Linie klären konnte. Der Keeper war erst zu spät von seinem Ausflug zur 16-Meter-Linie zurück gekehrt. Innerhalb einer Viertelstunde bis zur 65. Minute erspielte sich Union durch Galliens Kopfball, Kagramanjans Distanzschuss und Fernschild-Ecken, die Adamciak zweimal knapp verpasste, ein Chancen-Übergewicht. In der 75. und 79. mussten Erfurter bei Kopfbällen von Kaiser und vom nun lauffreudigeren Gallien für Torwart Fienhold klären. Als Rink kurz vor Schluss einen 18-Meter-Freistoß parierte, brandete endlich wieder Jubel auf an der Aue.
Bernd Nemetschek quittierte den Punkt mit der bekannten Gelassenheit. Es ist erst ein Anfang, sagte er und freute sich still, dass Union nahe dran war an einer Sensation und spielerisch und kämpferisch einen Schritt nach vorn gemacht hat.

Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Rink - Hartung, Kaiser, Furchtbar, König (64. Adamciak), Gallien, Schmidt, Klipstein (90. Schulz), Fernschild, Kagramanjan, Hilbrecht.

Der SSV Erfurt-Nord spielte mit:
Fienhold - M.Schulz, Trier, Frank, Heinrich, Huck, Lösch, Rosenstengel, Wehrmann, Janke (90.Cyriax), Cardoso (50.Lux).


Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt)

Wieder eine Zitterpartie

Eisern Union! Damit beeindruckten Zuschauer und Kampfkraft der Mühlhäuser die Nordler, so dass am Ende das Tabellenschlusslicht gegen den Tabellenführer aus Erfurt mit dem dritten Unentschieden den dritten Punkt der Saison feiern konnte.

Für Nord werden die Spiele gegen Mannschaften der unteren Tabellenregion regelmäßig zu Zitterpartien. So auch in Mühlhausen, wo sich die Gastgeber erst einmal hinten reinstellten und keine eigenen Ambitionen hatten. Auch Erfurt kam nur zu einer Chance, die Keeper Rink mit Reflex gegen den Volleyschuss von Heinrich (22.) aus Nahdistanz parierte. Drei Minuten danach versiebte Klipstein frei vor Nord-Keeper Fienhold die beste Union-Chance. Dann doch noch die Nord-Führung, als Huck (41.) einen abgeblockten Rosenstengel-Schuss versenkte. In der zweiten Hälfte ging es dann engagierter zur Sache. Mühlhausen schoss ein Abseitstor (47.) und Erfurt erspielte sich danach Chance auf Chance. Heinrich (50.) verzog aus 18 Metern knapp, Janke (73.) scheiterte mit Heber und der Kopfball von Huck (74.) ging nur knapp über den Balken. Die obszönen Zuschauersprüche gegen Schiedsrichterin Rebekka Kirchner zeigten Wirkung. Sie gab den Gastgebern einen Elfmeter, keiner wusste, warum. Das Geschenk veredelte dann Furchtbar (80.) zum Ausgleich. Als dann alle dachten, auch die Mühlhäuser, dass beim Foul gegen Lux (86.) im Strafraum Frau Kirchner wieder auf den Punkt zeigen würde, blieb der Elfmeterpfiff aus.