12.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
17.November 2001 14:00 Uhr
SSV 07 Schlotheim SSV 07 Schlotheim vs. FSV Schmalkalden FSV Schmalkalden
 
Torfolge:   0 : 1 Denny Gebauer (23.)
  1 : 1 René Fernschild (29.)
  1 : 2 Denny Gebauer (39.)
  1 : 3 Ralf Plötner (42.)
  2 : 3 Ali Neneu (65.)
  3 : 3 Thomas Pietsch (67.)
  4 : 3 Thomas Pietsch (83./FE)
 
Zuschauer:   250
Schiedsrichter:   Müller (Fulda)
Anmerkung:   Gelb/Rot: Gebauer (60./FSV Schmalkalden)

Der Spielbericht aus Schmalkalder-Sicht

Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim)

Zwei Tore Rückstand doch noch aufgeholt

Nach sechs sieglosen Spielen drohte Schlotheim erneut eine Niederlage, denn die spielstarken Gäste führten zur Halbzeit 3:1. Die Gastgeber hatten noch Glück, dass der zweifache Torschütze Denni Gebauer in der 25. Minute mit einem Foulstrafstoß an Torwart Jochen Hellmund scheiterte. Die Fritz-Schützlinge spielten schon in der ersten Halbzeit engagierten Fußball, doch mit den Chancen wurde leichtfertig umgegangen.

Anders die Gäste, sie zeigten, wie man mit schnörkellosen Spielzügen die Möglichkeiten schonungslos nutzt. So in der 23. Minute, als Hellmund eine Ecke von rechts zu kurz abwehrte und der Torschütze vom Dienst Gebauer eiskalt den Abpraller zum 0:1 nutzte. Der Ausgleich ist dem einsatzstarken René Fernschild zu verdanken, der Zentgraf den Ball abjagte und den herauslaufenden Torwart Rothamel mit einem Lupfer überraschte. Nach 36 Minuten hatte René Fernschild die Möglichkeit zur Führung, als Nico Fritz aufgelegt hatte, doch Rothamel dreht reaktionsschnell den Ball um den Pfosten. Die Gäste nutzten ihre Chancen besser. Gebauer erzielte in der 39. das 1:2. Es kam vor der Halbzeit noch schlimmer, denn den Gästen gelang durch Plötner sogar das 1:3.

Fritz brachte nach der Pause für Tobias Kallweit und Matthias Sontag Pietsch und René Henning, die sich nahtlos in die Mannschaft einfügten. Leidenschaftlich von den Fans nach vorn getrieben, übernahmen die Schlotheimer die Regie. Es bedurfte aber einer Einzelaktion von Ali, der im schnellen Antritt zwei Abwehrspieler stehen ließ und eiskalt den Ball zum 2:3 (65.) verwandelte. Zwei Minuten später wurde Nico Fritz von Kaiser im Strafraum gelegt, den Strafstoß verwandelte Thomas Pietsch mit einer Seelenruhe zum 3:3 Ausgleich. Ein herrlicher Kopfball von Patrick Mras nach Zuspiel von Mirko Schwanethal strich in der 75. nur knapp am Pfosten vorbei.
Die Gästekonter stachen nicht mehr, da sich Jörg Fernschild und David Daniel mit großer Hingabe auf die schnellen Jäger und Plötner eingestellt hatten. Nachdem Mras (76.) und René. Fernschild (82.) am Torwart gescheitert waren, fiel in der 83. die Entscheidung. Der kaum noch zu haltende René Fernschild hatte nach einem Solo zum Torschuss angesetzt und wurde von Torwart Rothamel von den Beinen geholt. Wieder trat der lange Thomas Peitsch an und jagte den Ball zum umjubelten 4:3 in die Maschen.

Der SSV 07 Schlotheim spielte mit:
Hellmund - J. Fernschild, Kallweit (46. Pietsch), Daniel, Fritz, Mras, Sontag (46. Henning), Schäfer (ab 68. Schwanethal), R. Fernschild, Neneu, Halyanty.

Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel - Zentgraf - Hohlfeld, Buberl - Möller (58. Eisenhardt), Gebauer (60. Disqualifikation), Kaiser (80. Liebaug), Rehlein, Thrum - Plötner, Jäger.


Spielbericht aus Schmalkalder Sicht (eli/ Freies Wort)

Fahrlässig das Spiel vergeben

(eli) Die Nachricht, dass die Tschechen Matejiczek und Vomocil bei ihrer Anreise in einen Verkehrsunfall verwickelt waren und demzufolge nicht zur Verfügung standen, hat beim .FSV sicherlich für Aufregung gesorgt. Doch für die am Schluss klägliche Niederlage war dieser Fakt unerheblich. Zumal lediglich Vomocil derzeit zum Stammaufgebot gehört. Seinen Verteidigerpart übernahm Thomas Hohlfeld, und der junge Möller komplettierte das Mittelfeld. Alles sah danac h aus, als sollte der FSV seine Erfolgsserie auch ohne seine ausländischen Gastspielen fortsetzen. Zumindest schien den Grohmann-Schützlingen das Fußball-Glück an diesem Tag hold zu sein.
- Denn gerade hatte der Gastgeber innerhalb einer Minute (18.) einen Dreierpack hochkarätiger Torchancen versiebt - Neneu und Mras schoben nach Alleingängen den Ball neben den Pfosten und R Fernschild brachte nach einer Ecke das Leder per Kopf nicht über die Torlinie - da hieß es plötzlich 1:0 für die Gäste (22.). Schlotheims Keeper hatte eine Ecke unterlaufen, so dass Gebauer am langen Pfosten nur noch die Breitseite hinhalten musste.
Doch selbst als R. Fernschild die oft löchrig wirkende und auf einer Linie agierende FSV-Abwehr überlief und Rothamel per Heber zum 1:1 überwand (29.) und der gleiche Spieler mit einem "Riesen" am Schmalkalder Tormann scheiterte (36.), schien der Sieg-Express der Walperloh-Elf seinen Lauf zu nehmen. Gebauer grätschte am langen Eck in eine Jäger-Eingabe (39.) und Plötner profitierte von einer missglückten Schlotheimer Abseits-Falle und erzielte per Heber den 1:3-Halbzeitstand (43.) gegen einen mehr und mehr verunsicherten Gastgeber.

Beste Voraussetzungen, dem Neuling im zweiten Spielabschnitt mit einer konzentrierten Abwehrleistung und gezielten Kontern den endgültigen Blackout zu versetzen. Doch Pustekuchen, von dieser Art, Fußball zu spielen, schien zumindest an diesem Nachmittag der überwiegende Teil der Schmalkaldner noch nichts gehört zu haben. Stattdessen rieb man sich gegen den nun anrennenden Gegner in Foulspielen und dem gut pfeifenden Fuldaer Referee in Diskussionen auf. Allen voran der zweifacher Torschütze Gebauer, der genau nach einer Stunde für seine Meckereinlagen mit einer Ampelkarte bedacht wurde.
Und fortan glich die Schmalkalder Mannschaft nur noch einem Torso. Der Gastgeber legte nun noch eine Schippe drauf, erzielte durch Neneu den 2:3-Anschlusstreffer (63.) und glich zwei Minuten später durch den eingewechselten Pietsch per Foulelfmeter aus. Als Rothamel einen "Riesen" gegen R. Fernschild entschärft hatte (83.), keimte beim FSV noch einmal Hoffnung auf eine Punkteteilung auf. Aber eben nur eine Minute. Dann nämlich wummerte Pietsch wiederum einen Foulelfmeter zum letztendlich verdienten Schlotheimer Sieg in die Maschen.