12.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Der Spielbericht aus Schmalkalder-Sicht
Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim)
Nach sechs sieglosen Spielen drohte
Schlotheim erneut eine Niederlage, denn die spielstarken
Gäste führten zur Halbzeit 3:1. Die Gastgeber hatten
noch Glück, dass der zweifache Torschütze Denni Gebauer
in der 25. Minute mit einem Foulstrafstoß an Torwart
Jochen Hellmund scheiterte. Die Fritz-Schützlinge
spielten schon in der ersten Halbzeit engagierten
Fußball, doch mit den Chancen wurde leichtfertig
umgegangen.
Anders die Gäste, sie zeigten, wie man mit
schnörkellosen Spielzügen die Möglichkeiten schonungslos
nutzt. So in der 23. Minute, als Hellmund eine Ecke von
rechts zu kurz abwehrte und der Torschütze vom Dienst
Gebauer eiskalt den Abpraller zum 0:1 nutzte.
Der Ausgleich ist dem einsatzstarken René Fernschild zu
verdanken, der Zentgraf den Ball abjagte und den
herauslaufenden Torwart Rothamel mit einem Lupfer
überraschte. Nach 36 Minuten hatte René Fernschild die
Möglichkeit zur Führung, als Nico Fritz aufgelegt hatte,
doch Rothamel dreht reaktionsschnell den Ball um den
Pfosten. Die Gäste nutzten ihre Chancen besser. Gebauer
erzielte in der 39. das 1:2. Es kam vor der Halbzeit
noch schlimmer, denn den Gästen gelang durch Plötner
sogar das 1:3.
Fritz brachte nach der Pause für Tobias Kallweit und
Matthias Sontag Pietsch und René Henning, die sich
nahtlos in die Mannschaft einfügten. Leidenschaftlich
von den Fans nach vorn getrieben, übernahmen die
Schlotheimer die Regie. Es bedurfte aber einer
Einzelaktion von Ali, der im schnellen Antritt zwei
Abwehrspieler stehen ließ und eiskalt den Ball zum 2:3
(65.) verwandelte. Zwei Minuten später wurde Nico Fritz
von Kaiser im Strafraum gelegt, den Strafstoß
verwandelte Thomas Pietsch mit einer Seelenruhe zum 3:3
Ausgleich. Ein herrlicher Kopfball von Patrick Mras nach
Zuspiel von Mirko Schwanethal strich in der 75. nur
knapp am Pfosten vorbei.
Die Gästekonter stachen nicht mehr, da sich Jörg
Fernschild und David Daniel mit großer Hingabe auf die
schnellen Jäger und Plötner eingestellt hatten. Nachdem
Mras (76.) und René. Fernschild (82.) am Torwart
gescheitert waren, fiel in der 83. die Entscheidung. Der
kaum noch zu haltende René Fernschild hatte nach einem
Solo zum Torschuss angesetzt und wurde von Torwart
Rothamel von den Beinen geholt. Wieder trat der lange
Thomas Peitsch an und jagte den Ball zum umjubelten 4:3
in die Maschen.
Der SSV 07 Schlotheim spielte mit:
Hellmund - J. Fernschild, Kallweit (46. Pietsch), Daniel,
Fritz, Mras, Sontag (46. Henning), Schäfer (ab 68.
Schwanethal), R. Fernschild, Neneu, Halyanty.
Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel - Zentgraf - Hohlfeld, Buberl - Möller (58. Eisenhardt), Gebauer (60. Disqualifikation), Kaiser (80. Liebaug), Rehlein, Thrum - Plötner, Jäger.
Spielbericht aus Schmalkalder Sicht (eli/ Freies Wort)
(eli) Die Nachricht, dass die Tschechen Matejiczek und Vomocil bei ihrer Anreise in einen Verkehrsunfall verwickelt waren und demzufolge nicht zur
Verfügung standen, hat beim .FSV sicherlich für Aufregung gesorgt. Doch für die am Schluss klägliche Niederlage war dieser Fakt unerheblich.
Zumal lediglich Vomocil derzeit zum Stammaufgebot gehört. Seinen Verteidigerpart übernahm Thomas Hohlfeld, und der junge Möller komplettierte
das Mittelfeld. Alles sah danac h aus, als sollte der FSV seine Erfolgsserie auch ohne seine ausländischen Gastspielen fortsetzen. Zumindest
schien den Grohmann-Schützlingen das Fußball-Glück an diesem Tag hold zu sein.
- Denn gerade hatte der Gastgeber innerhalb einer Minute (18.) einen Dreierpack hochkarätiger Torchancen versiebt - Neneu und Mras schoben
nach Alleingängen den Ball neben den Pfosten und R Fernschild brachte nach einer Ecke das Leder per Kopf nicht über die Torlinie - da hieß es
plötzlich 1:0 für die Gäste (22.). Schlotheims Keeper hatte eine Ecke unterlaufen, so dass Gebauer am langen Pfosten nur noch die Breitseite
hinhalten musste.
Doch selbst als R. Fernschild die oft löchrig wirkende und auf einer Linie agierende FSV-Abwehr überlief und Rothamel per Heber zum 1:1
überwand (29.) und der gleiche Spieler mit einem "Riesen" am Schmalkalder Tormann scheiterte (36.), schien der Sieg-Express der
Walperloh-Elf seinen Lauf zu nehmen. Gebauer grätschte am langen Eck in eine Jäger-Eingabe (39.) und Plötner profitierte von einer
missglückten Schlotheimer Abseits-Falle und erzielte per Heber den 1:3-Halbzeitstand (43.) gegen einen mehr und mehr verunsicherten
Gastgeber.
Beste Voraussetzungen, dem Neuling im zweiten Spielabschnitt mit einer konzentrierten Abwehrleistung und gezielten Kontern den endgültigen
Blackout zu versetzen. Doch Pustekuchen, von dieser Art, Fußball zu spielen, schien zumindest an diesem Nachmittag der überwiegende
Teil der Schmalkaldner noch nichts gehört zu haben. Stattdessen rieb man sich gegen den nun anrennenden Gegner in Foulspielen und
dem gut pfeifenden Fuldaer Referee in Diskussionen auf. Allen voran der zweifacher Torschütze Gebauer, der genau nach einer Stunde für
seine Meckereinlagen mit einer Ampelkarte bedacht wurde.
Und fortan glich die Schmalkalder Mannschaft nur noch einem Torso. Der Gastgeber legte nun noch eine Schippe drauf, erzielte durch Neneu
den 2:3-Anschlusstreffer (63.) und glich zwei Minuten später durch den eingewechselten Pietsch per Foulelfmeter aus. Als Rothamel
einen "Riesen" gegen R. Fernschild entschärft hatte (83.), keimte beim FSV noch einmal Hoffnung auf eine Punkteteilung auf.
Aber eben nur eine Minute. Dann nämlich wummerte Pietsch wiederum einen Foulelfmeter zum letztendlich verdienten Schlotheimer Sieg in
die Maschen.