13.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
24.November 2001 14:00 Uhr
ZFC Meuselwitz ZFC Meuselwitz vs. FC Carl Zeiss Jena II FC Carl Zeiss Jena
 
Torfolge:   1 : 0 Enrico Heim (17.)
  2 : 0 Enrico Scheil (43.)
  3 : 0 Enrico Scheil (52.)
  4 : 0 Andreas Luft (58.)
  5 : 0 Marco Rössel (78.)
 
Zuschauer:   160
Schiedsrichter:   Andreas Kasenow (Greiz)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Wolfram Bauer (Meuselwitz /OVZ)

Der ZFC gewinnt wieder - Fußballwerbung mit 5:0-Sieg

Meuselwitz. Enttäuscht können vom Spiel gegen den Tabellenzweiten FC Carl Zeiss Jena II nur diejenigen Zuschauer sein, die dem ZFC nur in erfolgreichen Zeiten zur Seite stehen und die Mannschaft im Stich lassen, wenn es einmal nicht gut läuft.
Trainer Uwe Müller hatte sich gegen den Favoriten eine erfolgreiche Taktik einfallen lassen. Mit Libero Lars Dorn für den kurzfristig ausgefallenen Jahn, Vollrath, Hermanns, Müller, Condrat-Scholz sowie Munzert und Rössel hatte er einen Abwehrbrückenkopf geschmiedet, an dem sich die erfolgsverwöhnten Jenaer Spieler die Zähne ausbissen.

Nach anfänglicher Feldüberlegenheit saßen die Konter des ZFC wie Nadelstiche. Allein Enrico Heim hatte in der Anfangsphase zwei todsichere Chancen zur Führung, die er bei einem Durchbruch in der 17. Minute mit einem "Billardstoß" von der rechten Seite erzielte. Beeindruckend war für die trotz des miesen Wetters ausharrenden 160 Zuschauer vor allem, wie sich jeder einzelne Spieler in die Aufgabe kniete, keinen Ball verloren gab und für die Mannschaft fightete, was zuletzt schmerzlich vermisst wurde. Die Gäste zeigten sich von der Aggressivität des ZFC völlig überrascht und fanden keine Einstellung zum Spiel. Nach mehreren 100prozentigen Chancen gelang Scheil mit einem Flachschuss kurz vor der Pause das hochwichtige 2:0.

Mit dem Wiederanpfiff versuchte Jena, das Spiel noch einmal zu drehen. Minutenlang wurde der ZFC in der eigenen Hälfte belagert, ließ aber aus einer sicheren Deckung nichts anbrennen. Der mit einer Daumenverletzung in das Spiel gegangene Torwart Tino Köhler entschärfte reaktionsschnell und sicher alle Schüsse, die trotzdem den Torraum erreichten.
Bereits der zweite Konter in der 52. Minute brach die Moral der Gäste. Andreas Luft überlief die aufgerückte Jenaer Abwehr auf der rechten Seite, seine genaue Eingabe brauchte Scheil nur noch über die Linie zu drücken. Sechs Minuten später erzielte Andreas Luft mit einem Heber selbst das 4:0, nachdem er sich schön durch die gegnerische Abwehr gespielt hatte.
Die Gäste resignierten trotz des klaren Spielstandes nicht und trugen mit ihrem weiterhin engagierten Spiel dazu bei, dass dieses Spiel eine Werbung für den Fußball wurde. Einziges Manko in dieser Begegnung war, dass der ZFC weitere hochkarätige Chancen nicht verwerten konnte. Marko Rössel, der das Vertrauen von Trainer Müller mit einer beherzten Partie rechtfertigte, gelang schließlich in der 78. Minute der Endstand, nachdem er den Torwart auf dem falschen Fuß erwischte.

Der ZFC zeigte den überraschten Zuschauern, welches Potenzial in der Mannschaft steckt, wenn sich alle Spieler über 90 Minuten voll engagieren. So landete der ZFC einen auch in dieser Höhe jederzeit verdienten Sieg. Der Teamgeist, den schon Ex-Trainer Konrad Schaller immer wieder vermisst hatte, war endlich über die volle Spielzeit zu sehen.
Schiedsrichter Andreas Kasenow hatte mit seinem Team keine Probleme, das Spiel souverän über die Zeit zu bringen, weil beide Mannschaften Fairplay im Umgang mit dem Gegner groß schrieben. Sicher konnten die Jenaer Gäste nicht in Bestbesetzung antreten, weil die erste Mannschaft gleichzeitig in Zittau spielte. Gegen den ZFC in der Verfassung vom Sonnabend hätte aber auch die Stammformation große Probleme bekommen.
Im Spiel gegen Rudisleben am kommenden Wochenende, was wegen der Defensiveinstellung des Gegners ungleich schwerer werden wird, hat der ZFC die Chance, sich endgültig vom Tabellenkeller zu verabschieden.