14.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Homepage des FC Einheit Rudolstadt
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Am verdienten Heimsieg der Rudolstädter gab es nach 90 kampfbetonten,
spielerisch ansehenswerten Minuten nichts zu deuteln. Auch die beiden Trainer
waren sich in dieser Bewertung einig. Der Aufsteiger agierte über die gesamte
Spielzeit ohne Respekt, besaß weder spielerische noch kämpferische Nachteile und
gestattete dem einstigen Oberligisten nur eine einzige klare Torchance.
Jena begann die Partie auf gut bespielbarem Platz zurückhaltend. Man ließ die
Einheimischen kommen und griff erst an der Mittelinie an. Doch in der
Anfangsviertelstunde passierte trotz Rudolstädter Feldüberlegenheit vor dem Tor
der "Glaswerker" herzlich wenig. Aufregung gab es dagegen nach 14 Minuten, als
Schneider einen Eingabe erst im zweiten Nachfassen unter Kontrolle bringen
konnte. Fast im Gegenzug dann die Führung für den FC Einheit. Christian Gerlach
schickte Torjäger Daniel Reich mit einem zentimetergenauen Pass auf die Reise,
der schüttelte seinen Gegenspieler ab und jagte die Kugel aus 16 Metern ganz
"trocken" ins kurze Eck. Jetzt gab der Gast seine Zurückhaltung ein wenig auf.
Gefahr entstand vor dem Schneider-Gehäuse jedoch nur durch Standards. Da wirkten
die Platzherren weitaus gefährlicher. Zuerst musste sich Keilwerth im Jenenser
Tor ganz lang machen, um einen 28-Meter-Freistoß von Marcus Leib aus dem Winkel
zu kratzen (30.). Unmittelbar darauf zischte das Leder knapp über das Gebälk,
als Leib erneut zur Exekution schritt. Die beste Gelegenheit vor der Pause besaß
Reich. Völlig frei gespielt schoss er sofort. Dabei hatte der aggressive Stürmer
sogar noch jede Menge Zeit, um quasi ins Tor laufen zu können (35.). Fast wäre
den Gästen noch vor dem Pausenzeichen der Ausgleich geglückt. Bezeichnenderweise
war das nicht das eigene Verdienst der Zeiss-Städter. Als Einheit den Ball im
Mittelfeld vertändelte, erreichte Wurzler ein Zuspiel. Alleine auf Schneider
zulaufend, konnte der Schottianer den blendend reagierenden Rudolstädter
Schlussmann nicht überwinden (40.).
Nach dem Wechsel ging die Oevermann-Elf etwas engagierter zur Sache. Vor allem
über die rechte Angriffsseite wurden nun die Angriffe vorgetragen. Doch die
sahen nur bis zur Strafraumgrenze gefällig aus. In der torgefährlichen Zone
hatten die Abwehrspieler des Neulings eindeutig das Sagen. Immer wieder konnten
Libero Marco Jähnisch und seine Vorderleute bei Flanken oder Eingaben relativ
problemlos klären. Auf der Gegenseite brannte es dagegen mehrmals lichterloh.
Gentner war nicht im Glück, als er volley abzog, aber das Tor verfehlte (62.).
Noch mehr Pech war zwei Minuten darauf im Spiel. Da "schnickte" wiederum Gentner
den Ball gegen den Pfosten, der Nachschuss von Egerland wurde von der Linie
geschlagen und Reich setzte den erneut abprallenden Ball mit dem Kopf nur an das
Außennetz. Diese Aktion schien die Gäste noch einmal munter zu machen. Doch
außer optischen Vorteilen, einigen Freistöße und Ecken brachten ihren
Angriffsbemühungen, die insgesamt zu harmlos waren, nichts ein. "Wir sind im
Sturm einfach zu schwach", meinte anschließend der enttäuschte Trainer Ulrich
Oevermann. So fiel das vorentscheidende 2:0 fast folgerichtig. Diesmal war Reich
der Vorlagengeber. Er bediente bei einem schnellen Gegenzug Leib und der
Rudolstädter Spielgestalter zog aus 18 Metern und halblinker Position ab. Bei
seinem Flachschuss ins Eck war Keilwerth ohne Abwehrmöglichkeit (78.). Damit war
die Partie gelaufen. Zwar bemühten sich die SV-Kicker weiter, aber sie liefen
immer wieder Gefahr, sogar noch weitere Gegentore zu kassieren. Doch die
Rudolstädter nutzten ihre Kontermöglichkeit gegen eine Schott-Verteidigung, die
schon längst ohne Absicherung spielte, nicht.
Mit den drei Punkten kann der Aufsteiger nun relativ gelassen auf die 2.
Halbserie schauen. Norbert Oertel, ebenso wie sein Vorsitzender Conrad
Bretschneider und die Vorstandsmitglieder Wilfried Schardt und Frank Eismann mit
dem Resultat, aber auch der Vorstellung ihrer Mannschaft hochzufrieden, lobte
die kämpferische Haltung aller eingesetzten Spieler. Einziger Abstrich, den die
Führungscrew einschließlich Übungsleiter machte: Die Chancenverwertung der
Heidecksburgstädter.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M.Jähnisch - Chr. Gerlach - M. ClausM. Lorenz - H.
Jähnisch - Gentner - Leib - Schmiedehausen (ab 62. Kämpfe) - Mnich (ab 45.
Egerland) - Reich (ab 82. W. Lorenz).
Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Kaiser - Giehl - Köcher (ab 40. Dienst) - Förtsch - D. Claus - R.
Schneider - Wurzler - Hölbing - St. Gerlach - Kohlmann (ab 62. M. Schneider).