15.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
8.Dezember 2001 14:00 Uhr
FSV Schmalkalden FSV Schmalkalden vs. FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt
 
Torfolge:   1 : 0 Torsten Liebaug (39.)
  2 : 0 Danny Gebauer (45.)
  2 : 1 Daniel Reich (62.)
Zuschauer:   160
Schiedsrichter:   Tino Menzel (Gompertshausen)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Spielbericht aus Schmalkalden Freies Wort

Der Tüchtige hat auch mal Glück

(eli/SCHMALKALDEN) Wieder einmal bot die Kunstrasenanlage beiden Teams beste Bedingungen. Ob die Dominanz der Gastgeber vor allem in der ersten Halbzeit aber daran lag, dass dieser schon seit Wochen auf diesem Boden trainiert? Zumindest das 2:0 zur Pause schien dies zu bestätigen. Aber mit Beginn der zweiten Hälfte wussten auch die Gäste mit diesen idealen Bedingungen vorzüglich umzugehen.
Bis dahin musste der Neuling dem enormen Lauf- und Kampfspiel der Schmalkaldener Tribut zollen. Doch als Kaiser eine Hohlfeld-Flanke nicht verwerten konnte (9.) und Plötner im Luftkampf am Rudolstädter Schlussmann Schneider scheiterte (19.), war die FSV-Torgefahr erst einmal gebannt. Und da sich der kompakt auftretende Neuling damit aber nicht begnügte, mutierte die Partie zu einer der besseren Landesliga-Begegnungen. Und als H. Jähnisch mit einem Distanzschuss an Rothamel scheiterte (23.) und der gleiche Spieler per Kopf nach einer Ecke das Leder nur knapp über die Latte wuchtete (38.), war die Chancen-Parität wieder hergestellt. Aber schon im Gegenzug schloss Liebaug eine Doublette mit Kaiser mit dem FSV-Führungstor ab (39.). Schließlich war Schneider bei Gebauers 20-m-Geschoss zum 2:0 machtlos (45.). Thrum hatte sich über rechts gegen drei Gästespieler durchgesetzt und auf den heranstürmenden Schmalkaldener Goalgetter abgelegt.
Doch in Abschnitt zwei startete der Gast einen Sturmlauf, und Schmalkalden kam nur noch zweimal gefährlich vor das Rudolstädter Tor: Nummer scheiterte per Drehschuss (79.) und Hohlfeld versäumte, allein vor Schneider auftauchend, die Entscheidung (86.). Erst als Strempel in der 90. Minute aus 5 m per Kopf die Chance zum Ausgleich verpasste, stand dieser FSV-Heimsieg fest. Und da der Gast außer dem Anschlusstreffer von Reich (59.) noch eine Reihe guter Möglichkeiten besaß, wäre eine Punkteteilung auch gerecht gewesen. Doch andererseits steht das Fußballglück in der Regel dem Tüchtigen bei, und das waren die Grohmann-Schützlinge an diesem letzten Spiel vor der Winterpause allemal.
Und da dem FSV mit dem noch verletzten Jäger, dem zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz kommenden Keller und dem Mexiko-Rückkehrer Stein-bach für die Rückrunde drei weitere Leistungsträger zur Verfügung stehen, dürfte es um die Zukunft der Männer vom Walperlo nicht schlecht stehen.

Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel-Zentgraf-Büberl-Forch (ab 46. Nummer)-Thrum-Hohlfeld-Kaiser-Möller (ab 78. Keller)-Gebauer-Plötner-Liebaug.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider-M.Jähnisch-Claus-Gerlach (8ab 85. W. Lorenz)-Egerland (ab 46. Nordhauß)-H. Jähnisch-M.Lorenz-Kämpfe-Reich-Gentner 8ab 75. Strempel).


Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Aufholjagd der Gäste war letztlich erfolglos-
Gastgeber in der zweiten Halbzeit mit dem Rücken zur Wand

Der FC Einheit hatte in diesem gut klassigen Landesligaspiel 20 Minuten lang Probleme, sich an den Kunstrasen in Schmalkalden zu gewöhnen. "Die Bälle springen ganz anders. Wir hatten anfangs große Mühe, unseren Rhythmus zu finden und das Spiel aufzubauen", machte sich Einheit-Coach Norbert Oertel zum Sprecher seiner Mannschaft. Die überstand die Anfangsoffensive der druckvoll beginnenden Südthüringer dennoch schadlos. Zwei gute Möglichkeiten von Kaiser (9.), der verzog, und Plötner (19.), hier verwehrte der bestens aufgelegte Rudolstädter Keeper Tino Schneider den Platzherren die Führung, waren trotz FSV-Vorteilen die einzige Ausbeute.

Danach bekam der FC Einheit die faire Partie in den Griff. Leib prüfte Rothamel (23.) und Holger Jähnisch konnte nach einer Ecke die bis dahin beste Chance mit einem Kopfball nicht in einen Treffer ummünzen (38.). Aber ausgerechnet in der Phase, da nichts mehr "anzubrennen" schien und die Mittelfeldspieler beider Teams die meisten Ballkontakte besaßen, gerieten die Heidecksburgstädter in Rückstand. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld führte dies zum raschen Umkehrspiel der Gastgeber und zur Führung durch Liebaug (39.). Noch ärger kam es fast mit dem Halbzeitzeichen des Unparteiischen für den Aufsteiger. Diesmal war Gebauer der Nutznießer einer halbherzigen Abwehraktion der Rudolstädter auf der linken Seite. Sein 20-Meter-Schuss schlug unhaltbar im Eck ein (45.).

Das Trainergespann hatte in der Halbzeitkabine offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Denn ab Spielminute 46 dominierte ausschließlich der Neuling die Begegnung. Schmalkalden, fast stehend k.o., tauchte nur noch zweimal gefährlich vor dem Schneider-Kasten auf (79., 86.). Ansonsten spielte sich das Geschehen dauerhaft in der Hälfte von Schmalkalden ab. Noch schien viel Zeit zu sein, nachdem Torjäger Daniel Reich, der über die Station Gerlach und Leib an das Leder kam, die Abseitsfalle überlistete und überlegt einschob, der Anschlusstreffer gelang (62.). Leib scheiterte zweimal mit gefährlichen Schüssen, von denen einer noch den Pfosten touchierte ((50., 60.). Weitere verheißungsvolle Gelegenheiten vermochte die unter Dauerdruck stehende Abwehr der Einheimischen mit Mühe oft im letzten Moment zu entschärfen. Die Verantwortlichen taten alles, um wenigstens einen Punkt zu retten. Mit Strempel und W. Lorenz kamen weitere Offensivspieler und die Angriffsbemühungen der Gäste wurden immer vehementer. Diese Maßnahme schien zum Erfolg zu führen. Als die letzte Ecke in den Strafraum der Gastgeber hinein segelte, schraubte sich Reich am höchsten, aber sein Kopfball strich um Zenitmeter am Pfosten vorbei (90.). Danach war Schluss und der Neuling um die Erfahrung reicher, dass guter Fußball zwar Komplimente selbst des Gegners einbringt, aber keine Punkte. Dennoch erreichte der Aufsteiger nach der ersten Halbserie mit 21 Punkten ein Ergebnis, auf das sich in Runde 2 aufbauen lässt.