15.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
8.Dezember 2001 14:00 Uhr
SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben vs. FC Union Mühlhausen FC Union Mühlhausen
 
Torfolge:   0 : 1 Jörg Klipstein (80.)
Zuschauer:   120
Schiedsrichter:   Dirk Heiland (Gera)
Anmerkung:   Gelb/Rot: Heinemann/Greßler (alle SVAR)

Spielbericht von Klaus Kirchner (Mühlhausen)

Spielbericht von Peter Stadermann (Arnstadt)

Das Weihnachtsgeschenk nahmen die Gäste verdient mit

Am letzten Spieltag der ersten Halbserie der Saison 2001/2002 der Thüringenliga verspielten die Einheimischen in der Brauchitsch-Kampfbahn gegen das Schlusslicht viel Kredit.

Dabei hatten sie gemeinsam mit ihren Anhängern auf einen vollen Punktgewinn gehofft, um die mehr als bescheidene Heimbilanz wenigstens auszugleichen. Schließlich war das Gegenteil der Fall, man bot mit Abstand die schlechteste Leistung dieser Saison und konnte in keiner Phase der mäßigen Partie an die letzten beiden erfolgreichen Begegnungen vor eigener Kulisse anknüpfen. Da fehlten in der spielgestaltenden Zone ganz einfach die erforderlichen Ideen, zu schablonenhaft und hilflos ging man dort zu Werke. Eine einzige blamable Vorstellung. Somit müssen die Grün-Weißen nun auf einen Abstiegsplatz überwintern. Allerdings ist man fest gewillt, diesen während der am 16. Februar mit dem Heimspiel gegen Weimar beginnenden zweiten Saisonhälfte zu verlassen. Warum die Mannschaft gegen Mühlhausen so ängstlich operierte, ist kaum nachzuvollziehen. Man strahlte keine Souveränität aus, von einer echten Torgefahr konnte keine Rede sein. Doch dieses Manko registrierte man in allen absolvierten 15 Spielen. Mit nur zehn erzielten Treffern zogen die beiden anderen abstiegsbedrohten Teams nun gleich, die Nemetschek-Schützlinge landeten ihren überhaupt ersten vollen Erfolg. Bei den Gastgebern wurde diesmal die berühmte Siegermentalität völlig vermisst. Von der Zweikampfhärte ganz zu schweigen. Bereits zu Beginn machte sich in allen Mannschaftsteilen Nachlässigkeiten bemerkbar.

Der Besonnenheit von Keeper Christian Apel ist es zu verdanken, dass die Gäste mit einigen ansehnlichen Kontern nicht bereits früh in Führung gingen. Auch sie verfügten nur über begrenzte spielerische Mittel, ansonsten hätten sie die Unsicherheiten der Grün-Weißen schon eher bestraft. In der ersten Hälfte gab es lediglich eine zwingende Torchance für die Gastgeber. Der später leider mit einem Wadenbeinbruch, verletzt ausscheidende Kapitän und Spielertrainer Danny Keller schlug einen Freistoß in den Strafraum, der zwar erst abgewehrt wurde, allerdings nur bis zu Patrick Steinmetz. Der scheiterte freistehend an Gästekeeper Rink. Eine Ecke von Michael Schmidt ging wenig später an den Pfosten. Die zweite Hälfte konnte man dann voll vergessen, die Partie verflachte immer mehr. Dabei nutzte den Rudislebenern ihre optische Überlegenheit gar nichts, zumal aus dem Mittelfeld überhaupt keine Impulse nach vorne kamen. Immer wieder scheiterten die Bemühungen, in Führung zu gehen.

Exakt zehn Minuten vor dem Schluss stellte dann der emsige Klippstein das Endresultat her. Er war mit einem Kopfballtreffer aus naher Distanz und völlig freistehend erfolgreich. Heinemann und Greßler erhielten in den letzten Minuten unverständliche gelb-rote Karten. Hinzu kommt, dass die Toremacher bei den Gastgebern schon über 270 Minuten nicht ins Schwarze trafen. Es wird viel Arbeit über die Winterpause geben.

Zum Auftakt der Testspiele gibt Geschwenda am Sonntag, dem 10. Januar, um 10 Uhr in der Kampfbahn seine Visitenkarte ab.

Homepage des SV Arnstadt Rudisleben

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel - Schwulera (46.Heinemann), Greßler, Rosenkranz, Danneberg, Eberhardt, Raab, Michael Schmidt, Steinmetz, Kellner (55.R.Schmidt), Lippert (80.Wesser).

Der Fc Union Mühlhausen spielte mit:
Rink - Hartung, Kaiser (90. Schulz), Furchtbar, Adler, Gallien, Schmidt, Klipstein, Fernschild, Kagramanjan, Hilbrecht (67. Adamciak).


Spielbericht von Klaus Kirchner (Mühlhausen / TA)

Sieg nach 36 Spielen

(kk).Jede Serie, auch die längste Negativserie, reißt irgendwann. Die Gastgeber aus Rudisleben wurden von der Vorstellung der Unioner kalt getroffen: In ihrem Programmheft hatten sie noch geschrieben, dass das Ziel gegen das Schlusslicht nur ein Sieg sein könne, mit dem sie auch ihr Torverhältnis aufbessern wollten. Für Union war dieses 1:0 der erste Sieg in der Landesliga seit 36 Spielen. Dazwischen fanden sich auf der Habenseite nur neun Remis. Dank taktisch und kämpferisch starker Leistung gegen die teilweise übermotivierten Gastgeber (sieben gelbe und zwei gelb-rote Karten für Rudisleben, eine gelbe für Union) waren die Punkte auch verdient.

Die erste Hälfte ging klar an die Gäste, was allerdings bei der Vielzahl an Möglichkeiten fehlte, waren Tore. Die erste Chance bot sich bereits nach zwölf Sekunden. Klipstein flog da nur knapp an einem als Schuss gedachten Ball von Gallien vorbei. So wie der Stürmer verfehlte auch der Ball das Gehäuse. Nach einem Angriff über die linke Seite lieferte Klipstein per Kopf die Vorlage für Gallien. Der jedoch setzte das Leder übers Tor (4.). Als sich Kagramanjan in der 26. das Leder erkämpft hatte und schnell zu Klipstein spielen wollte, kam Rudislebens Keeper Adler weit vor dem Strafraum eher an den Ball und klärte mit Fußabwehr.
Nur eine Minute später hatten die Union-Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Doch nach einer Fernschild-Ecke traf Gallien nur den rechten Pfosten. Fernschilds gefährlichen Freistoß konnte wenig später der Rudisleber Keeper nicht festhalten. Spielertrainer Rosenkranz klärte gerade noch zur Ecke.
Auf der Gegenseite war die Union-Abwehr bei zwei Chancen des Gastgebers auf dem Posten: Rink klärte in der 16. gegen den allein auf ihn zulaufenden Steinmetz; in der 34. musste er - nachdem eine Ecke an den Pfosten gegangen war - Kopf und Kragen riskieren. Vor dem Pausenpfiff des konsequent leitenden Schiri Heiland dann noch eine gute Möglichkeit für Fernschild: Hilbrecht hatte seinen Kapitän im Strafraum frei gespielt. Der wurde aber zu weit nach außen gedrängt, so dass seinem Schuss die Wucht fehlte.

Nach dem Wechsel folgte eine starke Viertelstunde des Gastgebers. Dank Furchtbar und seiner Nebenleute blieb Rudisleben aber ohne Tor. Gefahr noch einmal in der 79. Nach einem Lattenkopfball, kratzte Rink den von Danneberg kommenden Ball von der Linie. Doch da hatte Union schon wieder Gleichwertigkeit hergestellt. In der 81. stürmte Hartung in die gegnerische Hälfte, spielte noch einen Rudisleber aus, flankte mit dem rechten (!) Fuß auf den Kopf von Klipstein. Der versenkte den Ball unhaltbar für Apel.
Aus den verbleibenden neun wurden 15 Minuten Spannung pur. Rudisleben drängte auf das 1:1, handelte sich aber in der 89. (Heinemann wiederholtes Foulspiel) und 94. (Gressler Schwalbe) zwei gelb-rote Karten ein. Auch Adamciaks Versuch eines Fallrückziehers nach Klassekonter des eingewechselten Schulz brachte nichts mehr ein.
Zur Freude über den ersten Auswärtssieg nach 36 Landesliga-Spielen kam noch die über den ersten Saisonsieg und die Abgabe der roten Laterne an das neue Schlusslicht Nordhausen.