Thüringenliga 16.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
16.Februar 2001 14:00 Uhr
SV Schott JENAer Glas SV Schott JENAer Glas vs. FSV Wacker Nordhausen FSV Wacker Nordhausen
 
Tore:   1 : 0 Torsten Hölbing (62.FE)
Zuschauer:   100
Schiedsrichter:   Carsten Östreich (Sommeritz)
Anmerkung:   Förtsch (54./GRK/Glaswerk)

Spielbericht aus Nordhausen (TA)

Spielbericht vom Fanclub Klare Scheibe (Jena)

Nordhausen im Sturm zu harmlos

1:5 gewannen die Schottianer das Hinspiel in Nordhausen vor einem halben Jahr und bildeten den Auftakt für eine nicht erwartete Negativserie des Oberligaabsteigers aus dem Südharz. Unter anderem mit der Verpflichtung von drei polnischen Neuzugängen zog man bei Wacker in der Winterpause noch einmal alle Register, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Doch die alte Sturmschwäche konnten auch diese nicht beheben, und so fuhr man wie so oft in dieser Saison ohne Punkte zurück nach Nordthüringen.

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, als Nordhausens Keeper Lenczewski kurz nach Anpfiff mit Glanzparade Köchers fulminanten Schuß über die Latte lenkte. Im weiteren Verlauf stellten sich die kompakt stehenden Gäste besser auf die Angriffsbemühungen der Hausherren ein und es dauerte bis zur 26. Minute, als zunächst der agile und stets brandgefährliche Kohlmann aus Nahdistanz scheiterte und Stefan Gerlachs Nachschuß noch von der Linie gerettet wurde. Jener Stefan Gerlach musste dann nach einer halben Stunde vom Feld, als er nach einem Strafraumduell mit Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus gefahren werden musste. Ihres kreativen Spielmachers beraubt, taten sich die Glaswerker in der Folgezeit schwer, hatten dennoch durch Kaiser (32.) und vor allem bei hohen Standards Möglichkeiten. Die Gäste, deren Insolvenzverfahren in den nächsten Tagen abgeschlossen wird, enttäuschten im Offensivspiel und profitierten lediglich von Abspielfehlern der Jenaer Hintermannschaft.

Nach dem Wechsel sorgte dann Schiedsrichter Östreich zunächst für die Höhepunkte. Zunächst schickte er Jenas Förtsch wegen wiederholten Foulspiels mit gelb-roter Karte vom Platz, eine harte aber nachvollziehbare Entscheidung. Nicht nachvollziehbar, warum der Elfmeterpfiff bei der Strafraumattacke an Glaswerks Kaiser nach einer Stunde ausblieb, drei Minuten später jedoch war es soweit. Der in der zweiten Halbzeit überragende Freybott wurde beim Versuch, zum Führungstreffer einzuköpfen gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelte Hölbing sicher zum 1:0. Auch in der Folgezeit bestimmten die Schottianer in Unterzahl die Begegnung und waren mit ihren schnell vorgetragenen Angriffen der Entscheidung näher als die in Halbzeit 2 ohne eine wirklich zwingende Torchance bleibenden Gäste dem Ausgleich. Lediglich in den letzten 5 Minuten gab es nach zwei Eckbällen Turbulenzen im Strafraum von Schott-Keeper Keilwerth, zu wenig für eine Punkteteilung. Nordhausen steht weiterhin vor schweren Zeiten, während sich JGW-Coach Uli Oevermann und Zaungast Georg Leopold vom Oberligisten Gotha über einen Auftakt nach Maß ebenso freuen konnten, wie über die Rückkehr der beiden Langzeitverletzten Heiko Häußler und Gunnar Villwock.

Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Förtsch (54./GRK), Kaiser, Köcher, R.Schneider, Dienst, Freybott, Behling (60. Hölbing), Wurzler (87. Villwock), Gerlach (31. Häußler), Kohlmann.

Der FSV Wacker 90 Nordhausen spielte mit:
Lenczewski - J. Ludwig, Elle, Puc, Nebelung, Pohl, (61. Heise), Pistorius, Wichmann, Prokosch, Dornhofer (83. Hoth), Kühne.


Spielbericht aus Nordhausen (TA)

Bittere Auswärtsniederlage für Wacker 90

Mit einem Blitzstart der Gastgeber zwang Freybotts Direktschuss aus Nahdistanz Torhüter Lenczewski zu einer ersten großen Rettungstat (1.). Obwohl die Glaswerker auch in den folgenden 15 Minuten das offensivere Team blieben, fanden sie gegen die von Libero Ludwig gut organisierte Wacker-Abwehr in dieser Phase kein Durchkommen mehr. Dafür spielten sich die Gäste frei, wobei vor allem Pistorius und Pohl ständig an den Ketten zerrten. Torgefahr resultierte daraus aber zunächst nicht. Diese gab es erst wieder auf der anderen Seite, als der Nordhäuser Schlussmann gegen Freybott dessen Schusswinkel verkleinern konnte und anschließend Ludwig das Leder mit dem Kopf von der Torlinie befördern musste (27.).

Auf dem Posten zeigte sich dann Lenczewski auch gegen Kaiser (33.). Im Gegenzug vergab Pistorius nach einem exakten Anspiel von Dornhofer die bis dahin beste Gästemöglichkeit, indem er völlig unbedrängt aus knapp 16 Metern Torhüter Keilwerth den Ball geradezu in die Arme bugsierte (34.). Die Ampelkarte gegen Förtsch nach einem Foulspiel an Pohl (54.), der in dessen Folge bald darauf verletzt ausscheiden musste, brachte dem Weißhaupt-Team über eine halbe Stunde lang ein Spiel in Überzahl. Nutznießer dessen waren jedoch letztlich die Saalestädter. Zunächst scheiterte der im Angriff auffällig agierende Kohlmann am erneut prächtig reagierenden Lenczewski (59.), durfte sich aber dann gemeinsam mit seinen Mitspielern über einen Elfmeterpfiff des Unparteiischen freuen, den ein Luftkampf von mehr als einem halben Dutzend Spieler beiderlei Farben bei einer hohen Eingabe in den Nordhäuser Strafraum ausgelöst hatte. Hölbing ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen, obwohl der Wacker-Schlussmann fast noch pariert hätte. Gegen die derart aufgebauten Jenenser musste Puc im Eishockeystil abwehren (75.), während Freybott frei stehend verschoss (85.). Dies hätte sich aus Sicht der Gastgeber fast gerächt, als sich in der Schlussminute Elle in deren Strafraum durchgetankt hatte, aber nur wenige Schritte vor dem Gehäuse nicht zum Abschluss kam. Ein dank einer kämpferisch starken Leistung verdient gewesener Punktgewinn war damit vergeben worden.