Thüringenliga 16.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht aus Nordhausen (TA)
Spielbericht vom Fanclub Klare Scheibe (Jena)
1:5 gewannen die Schottianer das Hinspiel in Nordhausen vor einem halben Jahr und bildeten den Auftakt für eine nicht erwartete
Negativserie des Oberligaabsteigers aus dem Südharz. Unter anderem mit der Verpflichtung von drei polnischen Neuzugängen zog man
bei Wacker in der Winterpause noch einmal alle Register, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Doch die alte Sturmschwäche
konnten auch diese nicht beheben, und so fuhr man wie so oft in dieser Saison ohne Punkte zurück nach Nordthüringen.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, als Nordhausens Keeper Lenczewski kurz nach Anpfiff mit Glanzparade Köchers fulminanten
Schuß über die Latte lenkte. Im weiteren Verlauf stellten sich die kompakt stehenden Gäste besser auf die Angriffsbemühungen der
Hausherren ein und es dauerte bis zur 26. Minute, als zunächst der agile und stets brandgefährliche Kohlmann aus Nahdistanz
scheiterte und Stefan Gerlachs Nachschuß noch von der Linie gerettet wurde. Jener Stefan Gerlach musste dann nach einer halben
Stunde vom Feld, als er nach einem Strafraumduell mit Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus gefahren werden musste. Ihres kreativen
Spielmachers beraubt, taten sich die Glaswerker in der Folgezeit schwer, hatten dennoch durch Kaiser (32.) und vor allem bei
hohen Standards Möglichkeiten. Die Gäste, deren Insolvenzverfahren in den nächsten Tagen abgeschlossen wird, enttäuschten im
Offensivspiel und profitierten lediglich von Abspielfehlern der Jenaer Hintermannschaft.
Nach dem Wechsel sorgte dann Schiedsrichter Östreich zunächst für die Höhepunkte. Zunächst schickte er Jenas Förtsch wegen
wiederholten Foulspiels mit gelb-roter Karte vom Platz, eine harte aber nachvollziehbare Entscheidung. Nicht nachvollziehbar,
warum der Elfmeterpfiff bei der Strafraumattacke an Glaswerks Kaiser nach einer Stunde ausblieb, drei Minuten später jedoch war
es soweit. Der in der zweiten Halbzeit überragende Freybott wurde beim Versuch, zum Führungstreffer einzuköpfen gefoult,
den fälligen Strafstoß verwandelte Hölbing sicher zum 1:0. Auch in der Folgezeit bestimmten die Schottianer in Unterzahl
die Begegnung und waren mit ihren schnell vorgetragenen Angriffen der Entscheidung näher als die in Halbzeit 2 ohne eine
wirklich zwingende Torchance bleibenden Gäste dem Ausgleich. Lediglich in den letzten 5 Minuten gab es nach zwei Eckbällen
Turbulenzen im Strafraum von Schott-Keeper Keilwerth, zu wenig für eine Punkteteilung. Nordhausen steht weiterhin vor
schweren Zeiten, während sich JGW-Coach Uli Oevermann und Zaungast Georg Leopold vom Oberligisten Gotha über einen Auftakt
nach Maß ebenso freuen konnten, wie über die Rückkehr der beiden Langzeitverletzten Heiko Häußler und Gunnar Villwock.
Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Förtsch (54./GRK), Kaiser, Köcher, R.Schneider, Dienst, Freybott, Behling (60. Hölbing), Wurzler (87. Villwock), Gerlach (31. Häußler), Kohlmann.
Der FSV Wacker 90 Nordhausen spielte mit:
Lenczewski - J. Ludwig, Elle, Puc, Nebelung, Pohl, (61. Heise), Pistorius, Wichmann, Prokosch,
Dornhofer (83. Hoth), Kühne.
Spielbericht aus Nordhausen (TA)
Mit einem Blitzstart der Gastgeber zwang Freybotts Direktschuss aus
Nahdistanz Torhüter Lenczewski zu einer ersten großen Rettungstat
(1.). Obwohl die Glaswerker auch in den folgenden 15 Minuten das
offensivere Team blieben, fanden sie gegen die von Libero Ludwig gut
organisierte Wacker-Abwehr in dieser Phase kein Durchkommen mehr.
Dafür spielten sich die Gäste frei, wobei vor allem Pistorius und
Pohl ständig an den Ketten zerrten. Torgefahr resultierte daraus
aber zunächst nicht. Diese gab es erst wieder auf der anderen Seite,
als der Nordhäuser Schlussmann gegen Freybott dessen Schusswinkel
verkleinern konnte und anschließend Ludwig das Leder mit dem Kopf
von der Torlinie befördern musste (27.).
Auf dem Posten zeigte sich dann Lenczewski auch gegen Kaiser (33.).
Im Gegenzug vergab Pistorius nach einem exakten Anspiel von
Dornhofer die bis dahin beste Gästemöglichkeit, indem er völlig
unbedrängt aus knapp 16 Metern Torhüter Keilwerth den Ball geradezu
in die Arme bugsierte (34.). Die Ampelkarte gegen Förtsch nach einem
Foulspiel an Pohl (54.), der in dessen Folge bald darauf verletzt
ausscheiden musste, brachte dem Weißhaupt-Team über eine halbe
Stunde lang ein Spiel in Überzahl. Nutznießer dessen waren jedoch
letztlich die Saalestädter. Zunächst scheiterte der im Angriff
auffällig agierende Kohlmann am erneut prächtig reagierenden
Lenczewski (59.), durfte sich aber dann gemeinsam mit seinen
Mitspielern über einen Elfmeterpfiff des Unparteiischen freuen, den
ein Luftkampf von mehr als einem halben Dutzend Spieler beiderlei
Farben bei einer hohen Eingabe in den Nordhäuser Strafraum ausgelöst
hatte. Hölbing ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen, obwohl der
Wacker-Schlussmann fast noch pariert hätte. Gegen die derart
aufgebauten Jenenser musste Puc im Eishockeystil abwehren (75.),
während Freybott frei stehend verschoss (85.). Dies hätte sich aus
Sicht der Gastgeber fast gerächt, als sich in der Schlussminute Elle
in deren Strafraum durchgetankt hatte, aber nur wenige Schritte vor
dem Gehäuse nicht zum Abschluss kam. Ein dank einer kämpferisch
starken Leistung verdient gewesener Punktgewinn war damit vergeben
worden.