Thüringenliga 16.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
16.Februar 2001 14:00 Uhr
VfB 09 Pößneck VfB 09 Pößneck vs. FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt
 
Tore:   0 : 1 Mirko Gentner (22.)
  1 : 1 Dirk Stumpe (36./FE)
  2 : 1 Jürgen Walther (57.)
Zuschauer:   550
Schiedsrichter:   Jens Seeger (Gera)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Der Neuling machte dem Spitzenreiter das Siegen lange schwer
Gute erste Halbzeit des FC Einheit fand keine Fortsetzung

Die Befürchtungen mancher der zahlreich mitgereisten Anhänger, der Aufsteiger würde beim mit zwei Siegen in Nachholspielen gestarteten Tabellenführer eine "Packung" beziehen, erfüllten sich zum Glück nicht. Die Gäste waren 45 Minuten lang sogar für eine Überraschung gut. Am Ende mussten sie aber den Sieg des Spitzenreiters, den sich dieser durch Spiel- und Chancenvorteile in Hälfte 2 verdiente, anerkennen.
Doch die Pößnecker hatten gegen den FC Einheit mehr Mühe als erwartet. Besonders vor dem Wechsel kam die Vogel-Elf überhaupt nicht ins Spiel. Zwar verbuchte man, zumindestens in der Anfangsphase, mehr Ballkontakte, große Möglichkeiten resultierten daraus aber nicht. Die aussichtsreichste Gelegenheit besaß der Gast, als Leib nach Solo über eine Platzhälfte an Torwart Rottstädt scheiterte (12.). Scheuerl, ansonsten kaum zu sehen, fand acht Minuten später in Schneider seinen Meister. Doch 120 Sekunden darauf lag die Kugel im VfB-Gehäuse. Ein Freistoß-Knaller von Reich landete auf Umwegen bei Gentner, der sicherte das Leder und jagte es aus sieben Meter ins kurze Eck (22.).
Nun wurden die Aktionen der Heidecksburgstädter noch sicherer und den Platzherren fiel wenig ein, um die Gästeabwehr auszumanöverieren. Fast glücklich dann der Ausgleich. Als Reimann in einem Luftduell mit Claus zu Boden ging, zeigte Schiedsrichter Seeger (Gera) auf den Elfmeterpunkt. Ein Strafstoß der Kategorie "sehr hart, aber nicht unvertretbar" gehört. Stumpe nutzte den Standard zum Ausgleich (36.). Wenig später dann große Aufregung beim Gästeanhang. Genter lief alleine auf Rottstädt zu, doch Seeger pfiff den Vorteil zurück.

Die Pause schien den Platzherren besser als den Einheit-Fußballern bekommen zu sein. Jetzt wirkten sie agiler und entschlossener. Der FC kam nur selten zu Entlastungszügen und fand seine spielerische Linie nicht wieder. Chancen waren völlige Fehlanzeige. So verwunderte die Führung für Pößneck nicht. Reimann gelang der entscheidende Treffer mit einem Kopfball aus 16 Metern genau unter die Latte (57.). Wenig später kochte die Rudolstädter Volksseele erneut über. Der eingewechselte Färber hatte großes Glück, dass er bei seinem mehr als rustikalen Einsatz gegen Egerland weder die rote Karte sah noch den Rudolstädter verletzte. In der Folgezeit spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, wobei nicht zu übersehen war, dass die Nullneuner in den Zweikämpfen meist einen Fuß mehr "drin hatten".
Wenn bei Pößneck die Post abging, war immer wieder Reimann, an diesem Tag bester Gastgeberakteur, beteiligt. Er besaß auch die große Gelegenheit, nach einem M. Jähnisch-Fehler die Vorentscheidung zu besorgen, jagte das Streitobjekt aber fast bis zur Vereinsgaststätte (62.).
Rudolstadt war zwar bemüht, doch man hatte nicht den Eindruck, dass der Sieg des Tabellenführers noch in Gefahr geraten würde. Auch die Einwechslungen weiterer Offensivkräfte änderten daran nichts. Noch einmal rückte allerdings der Unparteiische, der in einer zwar verbissenen, bis auf die beschriebene Szene, jedoch nie ausufernden Partie zuviel Farbe durch gelbe Karten ins Spiel brachte, in den Mittelpunkt, als er nach Meinung der Einheit-Bank beim Foul an Leib im Strafraum die Kohnsequenz vermissen ließ, die er vor dem Pausenzeichen an den Tag gelegt hatte (87.).
Die Rudolstädter waren zwar nicht gerade glücklich über den Spielausgang, sie konnten aber hoch erhobenen Hauptes den schwer bespielbaren, weil sehr rutschigen Platz auf der Warte vor guter Kulisse verlassen. Und dies sogar mit einem Schmunzeln, denn vom Stadionsprecher wurden den Gästen aus „Rudolfsstadt“ eine gute Heimreise in den Thüringer Wald gewünscht ....

Marco Lorenz
Fotos: Thomas Wolfer (Saalfeld)
Thomas Hanf
Foto: Mario Keim (Ranis)

Der VfB 09 Pößneck spielte mit:
Rottstädt - Bartholmé, Penzel, Hanf, Ast (Daum), Bodjrenou (Färber), Reimann (Heynig), Scheuerl, Stumpe, Walther, Fritzsche.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M.Jähnisch - Gerlach - Claus - Nordhauß (ab 35. Egerland) - H.Jähnisch - M. Lorenz - Kämpfe - Gentner (ab 72. Schmiedehausen) - Leib - Reich (ab 62. Bob).