Thüringenliga 16.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
16.Februar 2001 14:00 Uhr
FC Rot-Weiß Erfurt FC Rot-Weiß Erfurt II vs. 1.Sonneberger SC 04 1.Sonneberger SC 04
 
Tore:   0 : 1 Kay Luthardt (26.)
  1 : 1 Müller (57.)
  1 : 2 Brustem Morina (86.)
  1 : 3 Brustem Morina (88.)
  1 : 4 Nico Böhm (90.)
Zuschauer:   100
Schiedsrichter:   Torsten Jauch (Suhl)
Anmerkung:   keine

Spielbericht aus Erfurt-Sicht (TA)

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Starker Endspurt der Spielzeugstädter

ERFURT - Die Vorzeichen für diese Partie waren für die Sonneberger alles andere als gut, denn mit Enrico Horn (Arbeitsunfall) fiel neben Mario winter der zweite Stammspieler aus. Doch Coach Emil Kirchner ging von seiner Zielstellung, mindestens ein Remis zu holen nicht ab. Und er stellte die Mannschaft nach reichlicher Überlegung nicht um, sondern gab Bernschneider eine Bewährungschance als Manndecker.
In einer kurzweiligen Partie, die Gastgeber hatten recht viel Ballkontakte, wurde schnell deutlich, dass das Konzept des SSC 04 aus einer stabilen Abwehr heraus zu agieren, zum Erfolg dführen könnte. Nachdem Scharrenberg nach einer Scharfenberg-Flanke klärte, Luthardt mit einem Freistoß Pech hatte, scheiterte Mittelstürmer Morina zweimal (21., 22.). Dann war es aber soweit: Nach Paß von Jens Scharfenberg war Kay Luthardt mit einem überlegten Schuss ins lange Eck erfolgreich. Die junge Erfurter Mannschaft versuchte schnell zum Ausgleich zu kommen, doch die SSC-Hintermannschaft um Torwart Mario Bohnenstengel hatte im ersten Spielabschnitt keine Gefahr auszustehen.
Rot-Weiß Trainer Albert Krebs, der mit Beginn des zweiten Abschnittes den Ex-Steinacher sesselmann brachte, muss wohl in der Kabine einige laute Worte gebraucht haben, denn die erste Viertelstunde nach Wiederbeginn gehörte den Blumenstädtern. Zunächst ging ein Freistoß von Schiller daneben (51.), dann aber schalteten die Fohlen schneller als die Gäste. Ein schnell ausgeführter Freistoß kam zum ungedeckten Mittelstürmer Müller, der SSC-Torwart Bohnenstengel keine Chance ließ. Die Sonneberger hatten nun einige bange Minuten zu überstehen, denn die Erfurter kamen zu guten Chancen. Müller (57.) und Szewczuk (65.) scheiterten am glänzend reagierenden Bohnenstengel, dann traf Freitag nur den Pfosten. Trainer Kirchner erkannte die Gefahr, brachte mit Höfler und Langbein zwei frische Spieler. Und da Christian Schwesinger nun Szewczuk zudeckte, Kay Luthardt im Mittelfeld das Tempo bestimmte, spielte in der Schlussphase nur noch der 1. SSC 04. Nachdem Luthardt (72.) einen Kopfball neben das Tor setzte, verpuffte ein Freitag-Kopfball (79.) im Nichts.

Die letzten fünf Minuten hatten es in sich. Nach Eckball von Scharfenberg stand Morina goldrichtig und köpfte ein. Nur eine Minute später war es erneut Morina, der eine präzise Eingabe von Scharfenberg verwertete. Doch damit nicht genug. Das schönste Tor des Tages erzielte Nico Böhm, der den Keeper ausspielte und aus spitzem Winkel das Endresultat erzielte.

Trainer Emil Kirchner: "Meine Mannschaft hat eine taktisch hervorragende Leistung gebracht, die vorgegebene Marschrichtung optimal befolgt und wurde belohnt. Den Sieg schenkte sie aber auch den verletzten Winter und Horn."

Der FC Rot-Weiß Erfurt II spielte mit:
Arnold - Scharrenburg, Mees, Greil (46. Sesselmann), Gerke, Schiller, Busse, Kiehn (79. Grabe), C. Müller, Freitag, Szewczuk.

Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel; Krüger, Schwesinger, Bernschneider (66. Höfler), Schuster, Häusler, Benn (69. Langbein), Böhm, Scharfenberg, Luthardt, Morina.


Spielbericht aus Erfurt (se/TA)

Böses Erwachen in nur vier Minuten

Dass zwischen Theorie, vorbereitenden Tests und der praktischen Bewährung in Punktspielen mitunter erhebliche Unterschiede bestehen können, zeigte der Rückrundenauftakt der Rot-Weiß-Zweiten gegen Sonneberg. So ging die taktische Vorgabe, durch die sich die Erfurter mehr Erfolg versprechen (in der Defensive sicher stehen, um dann die Schnelligkeit auszunutzen), beim 1:4 nicht auf. Vielmehr erhielten sie ein Lehrbeispiel, wie man ausgekontert wird. Mit drei Toren innerhalb von vier Minuten (Morina 87., 89.; Böhm 90.) gab´s für die Erfurter am Ende ein unerwartet böses Erwachen. "Dass wir immer so ein dummes Tor kriegen müssen", fragte sich Rot-Weiß-Trainer Albert Krebs zur Halbzeitpause. Hielt die Abwehr um Libero Schar-renburg dem druckvollen Start Sonnebergs stand, hatte sie da einen kompletten Aussetzer. Unbewacht konnte sich Gäste-Torjäger Luthardt die Ecke getrost aussuchen (26.). Im Hintertreffen blieb den Hausherren nichts anderes übrig, als die Angriffsbemühungen zu forcieren. Das war für sie auch kein Hindernis, wohl aber die Chancenverwertung. Lange vor dem blamablen Finale hätten sie alles klar machen können, ja müssen (Freitag 25., 69; Szewczuk 58., 68; Greil 43.). Nur Müller, dem ansonsten aber auch nicht viel gelang, traf nach schnell ausgeführtem Freistoß von Schiller zum zwischenzeitlichen 1:1 (57.). Seine Mitstreiter indes "verdienten" sich vor dem Tor durchweg das Prädikat: mangelhaft.