Thüringenliga 16.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
16.Februar 2001 14:00 Uhr
1.Suhler SV 06 1.Suhler SV 06 vs. SSV 07 Schlotheim SSV 07 Schlotheim
 
Tore:   0 : 1 Ali Neneu (88.)
Zuschauer:   195
Schiedsrichter:   Tino Menzel (Gompertshausen)
Anmerkung:   Gelb/Rote Karte: L.Müller (89./Suhl)

Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim/TA)

Spielbericht aus Suhl (Freies Wort)

Der treue Suhler Fußballanhang ist um eine Enttäuschung reicher

SUHL (stö) — Der treue Suhler Fußballanhang ist um eine Enttäuschung reicher. Was die knapp 200 Besucher nach der Pause von ihrer Elf (ohne den erkrankten Stammtorwart Richter und den verletzten Block) gezeigt bekamen, passte so gar nicht zu diesem herrlichen Februarsamstag im Aue-Stadion. Wie das Hin- (0:2), so wurde auch das Rückspiel "zu null" verloren.

Geradezu einfallslos und pomadig, nicht selten auch bei einigen ohne den nötigen Kampfgeist, operierten Cuciuc, L. MüIler und Lorenz im Mittelfeld. Lediglich der gut aufgelegte Kliem auf der rechten Seite und mit Abstrichen Heiner sorgten für drei, vier torreife Szenen in der ersten Halbzeit. Das allerdings war viel zu wenig, um die von Beginn an selbstbewusst und auf Angriff spielenden Gäste in Verlegenheit zubringen.
Zudem spielten die Suhler ohne Fortune. So blieb der Elfmeterpfiff aus, als Kliem (12.) von Libero Bartsch im Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Kalvaitis traf nach klugem Rückpass von Heiner (32.) ebenso wie Kliem acht Minuten später aus 40 Metern die Latte. Kliem hatte dabei richtig erkannt, dass der Schlotheimer Torwart viel zu weit vor seinem Kasten stand. Danach verhinderte Hellmund mit tollem Reflex bei einem platzierten Schuss von Heiner die Suhler Führung.
Was allerdings die Spieler um den guten Mannschaftskapitän Kalvaitis in den zweiten 45 Minuten boten, war einfach indiskutabel. Kein einziger gefährlicher Schuss in Richtung Schlotheimer Tor — wann gab es das schon einmal? Hinzu kam, dass L. Müller unmittelbar nach dem 0:1 — zuvor hatte der reklamierende Mittelfeldakteur schon "Gelb" gesehen — wegen unnötigen Ballwegschlagens mit "Gelb-Rot" vom Platz musste.
Eine gute Leistung von Kalvaitis, Reitzenstein und Tödtmann, der klug von hinten herausspielte, sowie Kliem war zu wenig, um die cleveren Gäste ernsthaft zu gefährden. Neneu krönte die akzeptable Leistung schließlich mit einem sehenswerten Heber zum 0:1 ins linke obere Eck.

Der 1. Suhler SV 06 spielte mit:
Fischer — Kalvaitis — Reitzenstein, Maiberg — Tödtmann — Kliem (74. Büttner), L. Müller (88. Disqualifikation), Lorenz (59. Quade) — Cuciuc (71. Re. Müller) — Heiner, Herrmann.

Der SSV 07 Schlotheim spielte mit:
Hellmund - J. Fernschild, Bartsch, Daniel, Henning, Fritz, Steppan, Sontag, Neneu, R. Fernschild, Mras (80. Stöhr).


Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim / TA)

Sieg der Moral

Das erste Punktspiel der zweiten Halbserie brachte dem Neuling Schlotheim wertvolle Auswärtspunkte. Eingedenk der Tatsache, dass damals im Augst 2001 die Premierenpartie in der Landesliga ebenso siegreich beendet worden ist, zugleich ein Erfolg der Moral. Der Sieg in Suhl war verdient, da die Seilerstädter mehr Spielanteile besaßen. Glück hatten die Fritz-Schützlinge als die Suhler in ihrer stärksten Phase vor der Pause zwei Mal das Holz des von Hellmund gehüteten Gästetores trafen.

Die ungemein engagierten Schlotheimer dominierten von Beginn an, besonders im Mittelfeld waren sie mit Fritz, Sontag, Henning, Steppan und Neneu den Suhlern überlegen - spiel-, lauf- und nahezu immer zweikampfstärker. Lange fehlten den Gastgebern die Ideen und der Schwung um die kompakten und laufstarken Gäste auszumanövrieren. Die Suhler Abwehr hatte einige Probleme mit den schnellen Stoßstürmern Patrick Mras und René Fernschild, die einige Male unsanft vom Ball getrennt wurden. Nach 13 Minuten die erste hochkarätige Tormöglichkeit für die Seilerstädter, der Kopfball von René Fernschild nach Ali Neneu Zuspiel wurde vom Abwehrspieler Reitzenstein von der Torlinie geschlagen. Eine Minute später verfehlte René Fernschild eine Eingabe von Patrick Mras. René Henning und Nico Fritz kamen abwechselnd über die rechte Seite und rissen Löcher in die Suhler Abwehr, doch ihre Eingaben konnten in der 29. Minute von Ali Neneu und in der 33. von Jörg Fernschild nicht verwertet werden. In der turbulenten Schlussphase vor der Halbzeit hatten die Suhler ihre beste Zeit und die Schlotheimer Abwehr um Dennis Bartsch. David Daniel und Jörg Fernschild konnten nicht verhindern, dass Hermanns (37. )und Kliems (43.) Schüsse zum Glück nur an der Latte landeten.

Auf dem tiefen Rasen des Suhler Stadions hatten nach dem Wechsel die konditionsstarken Schlotheimer Vorteile. Nico Fritz verfehlte das Gästetor in der 47. nach Mras-Zuspiel. David Daniel (55.) und Ali Neneu (64.) versuchten sich bei Freistößen, die aber ihr Ziel verfehlten. Die Entlastungsangriffe der Suhler endeten an der Strafraumgrenze, da die Schlotheimer Abwehr die Räume eng machte und Matthias Sontag den Suhler Spielgestalter Kalavaitis neutralisierte. Ali Neneu konnte den Suhler Torwart Fischer in der 79. Minute nicht überwinden, als Mark Steppan die Vorarbeit geleistet hatte. Die Schlotheimer Schlussoffensive wurde nach einer herrlichen Angriffsstaffette über Sontag, René Fernschild und Fritz durch das Tor von Ali Neneu in der 88. Minute noch belohnt.