Thüringenliga 17.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
23.Februar 2001 14:00 Uhr
FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt vs. SSV Erfurt-Nord SSV Erfurt-Nord
 
Tore:   1 : 0 Marco Jähnisch (6.)
  2 : 0 Mirko Gentner (37.)
  2 : 1 Matthias Broisch (46.)
  3 : 1 Bernhard Bob (62.)
Zuschauer:   160
Schiedsrichter:   Sebastian Brenn (Oberrohn)
Anmerkung:   GRK: Vollmann (88./SSV Erfurt-Nord)

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Nicht nur das Wetter war im Spiel gegen Erfurt Nord diesmal unterschiedlich
Gelungener Einstand von Bernhard Bob

Als sich beide Mannschaften in der Hinrunde gegenüber standen, da brannte in der Landeshauptstadt der "Planet" erbarmungslos vom Himmel. Doch nicht an nur die damaligen 35 Grad waren an diesem ungemütlichen Wintertag im Rudolstädter Heinepark nicht zu denken. Auch ein ähnliches Misserfolgserlebnis für den Aufsteiger wie beim 0:2 in Erfurt lag für die Landesligaaufsteiger nicht im Bereich des Möglichen. Der Neuling bezwang den Tabellenzweiten und einstigen Oberligisten verdient mit 3:1. Das sah auch SSV Coach Karsten Sänger nicht anders.

Die Gastgeber begannen die anständig geführte Partie konzentriert und mit Druck. Ausdruck dessen waren zwei Freistöße von Leib, die er allerdings beide in die Mauer ballerte. (4./5.). Schon der nächste Standard brachte die Führung für den in Gegensatz zum Kontrahenten in Bestbesetzung antretenden FC Einheit. Nach einer Ecke von Leib schraubte sich Libero Marco Jähnisch am höchsten und versenkte die Kugel per Kopf (6.). Erfurt zeigte sich zwar nicht geschockt, gegen die stabile Einheit-Abwehr konnten sich weder Goalgetter Janke noch seine Kollegen entscheidend durchsetzen. So gehörte auch die nächste Gelegenheit, ein tückischer Flatterball von Leib, den Fienhold entschärfte (13.), den Einheimischen. Danach war die flotte Begegnung 20 Minuten lang zwar nicht langweilig, aber dramatische Szenen in beiden Strafräumen gab es nicht zu registrieren. Erst nach 35 Minuten kamen die Nordler, die bis dahin nur durch Ecken für Gefahr gesorgt hatten, zu ihrer ersten Möglichkeit. Doch das passierte bezeichnenderweise nicht aus einer Kombination heraus, denn Eck profitierte bei seinem Schuss ans Außennetz von einem Fehler in der Rudolstädter Hintermannschaft (35.). Zwei Minuten darauf dann wiederum Jubel unter den 200 Besuchern. Mario Nordhauß, an diesem Tag in einer ohne Schwachpunkt auftretenden Gastgeberelf einer der Auffälligsten, leistete auf der linken Seite die Vorarbeit. Bei seiner Eingabe behinderten sich der Erfurter Keeper und ein Abwehrspieler gegenseitig. Nutznießer war Mirko Gentner, der den Ball aus extrem spitzem Winkel technisch gekonnt im langen Eck platzierte. Ein Treffer, der allein das Kommen schon wert wahr.

Dass der Zwei-Tor-Vorsprung kein Ruhekissen sein sollte, machten die Blumenstädter schon 60 Sekunden nach Wiederanpfiff den Heidecksburgstädtern deutlich. Nach einer Ecke kam Torhüter Tino Schneider nicht an das Leder. Broisch stand richtig und köpfte ein. Nun begann die beste Phase der Gäste. Sie wirkten jetzt wesentlich engagierter als vor der Pause, gefielen durch ballsichere Aktionen und brachten auch ihre technischen Potenzen zum Tragen. Doch daraus mündete kaum echte Torgefahr, denn den Angriffen wurden spätestens an der Strafraumgrenze von den aufmerksamen Einheit-Kickern ein Ende gesetzt. Rudolstadt beschränkte sich allerdings nicht auf Ergebnis halten, sondern startete immer wieder Konter. Da geriet die meist auf einer Linie operierende Defensivabteilung des SSV, die noch in den ersten 45 Minuten die Abseitsfalle immer wieder wirksam aufgebaut hatte, nun aber durchaus löchrig wirkte, immer wieder in Bedrängnis. Leibs Schuss aufs kurze Eck sah Fienhold als Sieger (60.). Doch 120 Sekunden darauf konnte er den Ball nur noch aus dem Netz holen. Bernhard Bob, gerade einmal vier Minuten im Spiel, wurde er von Leib, der zuvor von Nordhauß bediente wurde, zentimetergenau auf die Reise geschickt, sicherte das Streitobjekt und überwand den Nord-Schlussmann mit einem geschickten Heber. Erfurt Nord gab sich nicht geschlagen und verstärkte seine Bemühungen um Resultatskorrektur. Aber die Torgefahr blieb weiterhin bescheiden. Die Sänger-Elf musste sogar froh sein, nicht noch weitere Treffer zu kassieren. Bob hätte sich berühmt schießen können, aber im Duell Angreifer gegen Torhüter bewahrte Erfurts Mann mit der Nummer 1 seine Teamgefährten zweimal gegen den alleine auf ihn zustürmenden Ex-Teicheler vor einer höheren Niederlage (68., 79.) . Bei einem weiteren gefährlichen Kopfball von Marco Jähnisch rettete zudem ein Erfurter auf der Linie (73.). Wenig später die beste Möglichkeit für den Pößneck-Verfolger. Der ins Spiel beorderte Carl verpasste mit einem Schuss das Gehäuse nur knapp. Auch Janke (78.) und Franke (81.) trafen nicht. So konnte der FC Einheit seinen Sieg doch leichter als erwartet über die Runden bringen. Ausdruck gestiegenen Selbstbewusstseins waren Ballpassagen der Rudolstädter Verteidiger im eigenen Strafraum in der Schlussphase. Zwei Minuten vor dem Abpfiff musste der fehlerlos leitende junge Schiedsrichter Sebastian Brenn (Oberrohn), der gelbe Karten nur dann gab, wenn dies unumgänglich war, dem Erfurter Vollmann wegen wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte vor die Nase halten.

Trainer Norbert Oertel war mit dem wichtigen Sieg gegen die favorisierten SSV-Fußballer natürlich hoch zufrieden und lobte die kämpferische Haltung aller Akteure, von denen sich M. Jähnisch, Nordhauß und Gentner noch ein Extralob verdienten. Dabei übersah er nicht, dass seine Mannschaft spielerisch schon bessere Vorstellungen abgegeben hatte.

Oertel-Pendant Sänger konnte über die Einstellung seiner Mannen in Spielabschnitt 2 nicht meckern, monierte aber die verschlafene erste Halbzeit und verwies auf seine fehlenden Leistungsträger, von denen insbesondere Abwehrchef Wehrmann nicht zu ersetzen sei.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider-M. Jähnisch-Gerlach-Claus-Nordhauß-Kämpfe (ab 84. Marschall)-M. Lorenz-H. Jähnisch-Gentner-Leib (ab 88. Egerland)-Reich (ab 58. Bob).

Der SSV Erfurt Nord spielte mit:
Fienhold-Vollmann (88. GRK)-Trier-Frank-Schöttgen-Heinrich-Lösch (ab 46. Hochmuth)-Eck (ab 70. Carl)-Broisch-Janke-Cyriax.